Salzburger Wirtschaft vom 29. Jänner 2021 / Folge_2

· Verkehr / Tourismus · 17 Nr. 2 · 29. 1. 2021 Salzburger Wirtschaft Ebenso denkt Kornel Grund- ner von den Leoganger Berg- bahnen: „Bei einer Öffnung von Gastronomie und Hotellerie sind wir natürlich dabei und werden unser Angebot erweitern.“ Bis zur nächsten Ankündigung der Regierung wolle man flexibel sein und sich auch am Wetter orientieren. Ein Grundangebot gibt es unter der Woche; an den Wochenenden und in den Semes- terferien wolle man den Liftbe- trieb ausweiten. Wirtschaftlich sei das natürlich nicht, man ver- suche aber mit dem sparsamen Betrieb, Kurzarbeit und den Hil- fen des Bundes über die Runden zu kommen. „Der Umsatzersatz am Ende des Vorjahres hat sehr gut funktioniert“, sagt Grundner. Grundsätzlich sei man mit den Planungen schon im Sommer. „Wir haben ja unseren Bikepark, der im vergangenen Sommer bestens funktioniert hat. Unsere Angebote waren sehr gut nach- gefragt. Wir werden daher, wenn möglich, heuer Anfang Mai in die Sommersaison starten.“ Veronika Scheffer von der Zauchensee Liftgesellschaft will ebenso am reduzierten Liftange- bot festhalten, damit man zumin- dest das Stammpersonal halten kann. „Wir haben eine soziale Verantwortung für die Mitarbei- ter und ihre Familien. Außerdem möchten wir den Saisonkartenbe- sitzern ein Angebot bieten.“ Mit Schwung in die Zukunft Sehr froh über die aktuelle Öff- nung der Skigebiete ist man in Gaissau-Hintersee. Das Natur- schneegebiet nahe der Stadt Salz- burg ist nach zwei Jahren Pause seit 16. Jänner wieder geöffnet. „Wir haben 85% Tagesgäste im Skigebiet und aktuell alle Lifte im Betrieb“, erläutert Nina Brandauer von den Gaissauer Bergbahnen. Gleich am ersten Wochenende war man sowohl von Gaissau als auch von Hinter- see aus bestens besucht. Park- platz- bzw. Kapazitätsprobleme habe es bisher noch nicht gege- ben. „Wir haben über 1.000 Sai- sonkarten verkauft und sind auch während der Woche gut besucht. Aus diesem Grund sind wir posi- tiv gestimmt und voll motiviert, eine gute Wintersaison bis Ostern zu schaffen“, sagt Brandauer. „Für uns steht das wirtschaft- liche Ergebnis heuer noch nicht an erster Stelle. Wir freuen uns über die Loyalität unserer Gäste und wollen wieder Vertrauen auf- bauen. Mit dieser neu gewonne- nen Dynamik will die Geschäfts­ führung dann die künftigen Investitionen in Angriff nehmen“, resümiert Brandauer. (kk) Erich Egger sieht das Offenhalten auch als Investition in die Zukunft des Wintersports. An den Liftstationen geht nichts ohne die vorschriftsmäßigen Corona- Sicherheitsmaßnahmen. Foto: WKS/Faistauer Foto: Schmittenhöhebahn AG Deckel bei Hilfspaketen erhöhen Die Tourismuswirtschaft fordert eine Erhöhung bei der Deckelung der Hilfs- pakete ein. Groß war die Enttäuschung in der Salzburger Tourismuswirt- schaft über die neuerliche Ver- schiebung des Öffnungsdatums durch die Regierung. Denn keine andere Branche ist so sehr von der Corona-Pandemie und seinen Folgen betroffen. „Natürlich steht die Gesund- heit der Menschen an oberster Stelle. Viele Betriebe stehen nach dem monatelangen Totalausfall allerdings mit dem Rücken zur Wand. Sie und mit ihnen die zahl- reichen Mitarbeiter wissen nicht, wie es in den nächsten Wochen und nach der Pandemie weiter- gehen soll“, betont Albert Ebner, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS. Daher sei es wichtig, dass die bereits versprochenen Hilfs- zahlungen jetzt rasch und unbü- rokratisch fließen. „Mit dem kürzlich von Finanz- minister Blümel zugesagten Ausfallsbonus von 30% des Nor- malumsatzes können wir noch leben. Mit der Deckelung von 60.000 € werden aber viele grö- ßere Betriebe kaum auskommen. Hier muss es Nachschärfungen geben“, betont Ernst Pühringer, Obmann der Fachgruppe Gastro- nomie in der WKS. Derselben Meinung ist Georg Imlauer, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der WKS: „Wir sind der Regierung grundsätzlich sehr dankbar für die Hilfen. Beim Fixkostenzuschuss bzw. beim Umsatzersatz ist die Deckelung mit 800.000 € aber ebenfalls viel zu gering. Damit kommen viele größere Betriebe nicht zurecht.“ Laut Imlauer sei es positiv, dass die Regierung eine Erhöhung der Deckelung um 200.000 € erreicht habe. Diese sei aber leider ebenso nicht ausreichend. „Seit Beginn der Schließung von Gastronomie, Hotellerie und Freizeitbetrieben haben wir uns für eine gute und zielgerichtete Hilfen für die Betriebe eingesetzt. Die Dauer der Pandemie bringt es aber mit sich, dass die Politik bei den Hilfen einen Gang höher schalten muss. Vor allem in Ver- handlungen mit der EU muss unbedingt klargestellt werden, dass die bislang geltenden Decke- lungen nach wie vor zu niedrig sind“, resümieren die Tourismus- Obleute. Keine andere Branche ist so sehr von den Folgen der Corona-Pande- mie betroffen wie der Tourismus. Foto: WKS/Neumayr

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