Salzburger Wirtschaft vom 28.Februar 2020 / Folge_5

22 · Gewerbe & Handwerk · Nr. 5 · 28. 2. 2020 Salzburger Wirtschaft Von Sünden der Lehrzeit befreit Diese Traditionsveranstaltung hat eine wechselvolle Geschichte, die bis ins Jahr 1512 zurück- reicht. Aus zahlreichen Metz- gerbräuchen haben sich im Lauf der Jahrhunderte zwei bleibende Zunftbräuche herausgebildet, die auch heute noch gepflogen wer- den: Durch den Metzgersprung in ein Wasserfass werden die Gesel- len laut Überlieferung „von den Sünden reingewaschen, die sie während ihrer Lehrzeit begangen haben“. Das Schwingen der 40 Kilogramm schweren Zunftfahne, die die Fleischer in Salzburg seit 500 Jahren führen dürfen, fordert im Anschluss die ganze Kraft und Geschicklichkeit der Junggesel- len. Publikumsmagnet in der Faschingszeit Metzgersprung und Fahnen- schwingen haben sich in den ver- gangenen Jahren immer mehr zum Publikumsmagnet und zu einem Höhepunkt im Salzbur- ger Fasching entwickelt. Auch heuer war der Andrang enorm. Hunderte Schaulustige ließen sich die Gelegenheit nicht ent- gehen, die jungen Fleischerge- sellen bei ihren Prüfungen zu beobachten und die extra nur für den Faschingssonntag erzeugten Stockwürste zu verkosten. Folgende Lehrlinge haben die Gesellenprüfung bestanden: Lucas Pollhammer vom Lehr- betrieb Anton Gerbl aus Straß- walchen, Franz Wieland vom Lehrbetrieb Fleischhauerei Scha- der GmbH aus Tamsweg, Semir Huseinovic vom Lehrbetrieb Metzgerei Brandauer GmbH aus Elsbethen, Johannes Sommer- bichler vom Lehrbetrieb Fleisch- hauerei Fürstauer GmbH & Co KG aus Saalfelden, Michael Brugger vom Lehrbetrieb Schultes GmbH aus Zell am See (guter Erfolg) und Tobias Riedlsperger vom Lehr- betrieb Stefan Rass Fleischhau- erei KG aus Lofer (guter Erfolg). Langjährige Selbstständigkeit Im Rahmen der anschließen- den Festsitzung im Peterskeller wurden folgende Personen und Betriebe für langjährige selbst- ständige Tätigkeit geehrt: Bau- ernhofmarkt Betriebs GmbH (20 Jahre), Anton Gerbl (20), Franz Schroth (20), Hans Walter (20) und Leopold Lindlbauer (25). Mit dem Goldenen Meisterbrief wurde Hans-Jörg Kröll (30 Jahre selbstständig) ausgezeichnet. KMU wichtig für Wirtschaftsstandort Innungsmeister Otto Filippi würdigte die Leistungen der Junggesellen und dankte den Betrieben für ihre Ausbildungs- bereitschaft. Er unterstrich, dass Salzburgs Fleischer trotz der immer wieder schwierigen wirt- schaftlichen Zeiten ein bedeu- tender Faktor in der Salzburger Lebensmittelwirtschaft sind. „Gesunde und gut gehende Hand- werksbetriebe sind ein absolutes Muss für jeden Wirtschaftsstand- ort. Gerade die Fleischwirtschaft könne für sich verbuchen, zu den wichtigen Arbeitgebern im Land zu zählen und die Bevölkerung mit regionalem und hochqualita- tivem Fleisch und Wurstspeziali- täten zu versorgen.“ Am Faschingssonntag fand im St.-Peter-Bezirk in der Salzburger Altstadt wieder der traditionelle Fleischer­ jahrtag statt. Höhepunkte waren einmal mehr der Metzgersprung und das Fahnenschwingen durch sechs neue Fleischergesellen. „Durch den Brunnensprung den raschen, sind Unart und Schuld Dir abgewaschen.“ So lautet der Spruch, den die Junggesellen vor ihrem Sprung ins Wasserfass zu hören bekommen. Fotos: WKS/Hummel Bei der Ehrung für langjährige Selbstständigkeit (v. l.): Anton Gerbl, Leopold Lindlbauer, Innungsgeschäftsführerin Dr. Maximiliane Laserer, Innungsmeister Otto Filippi, Spartenobmann KommR Josef Mikl und Bundesinnungsmeister KommR Rudolf Menzl. Spartenobmann Mikl, Landesrat Dr. Josef Schwaiger, die Junggesellen Franz Wieland, Semir Huseinovic, Lucas Pollhammer, Michael Brugger und Tobias Riedlsperger, Innungsmeister Filippi, Bundesinnungsmeister Menzl und Landesrat Dr. Josef Schöchl (v. l.).

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