Salzburger Wirtschaft vom 28.Februar 2020 / Folge_5

· Tourismus · 21 Nr. 5 · 28. 2. 2020 Salzburger Wirtschaft Salzburg-Gast bleibt immer kürzer Das ist der Steckbrief des typi- schen Salzburg-Gastes von heute, natürlich rein statistisch gesehen: Er oder sie kommt aus Deutsch- land, bleibt 3,7 Tage, schläft im Drei- oder Vier-Sterne-Hotel, sein/ ihr Ziel ist im Sommer die Stadt Salzburg, im Winter Saalbach- Hinterglemm. Und das sind die Zahlen im Überblick: Zwischen November 2018 und Oktober 2019 wählten mehr als 8,1 Millionen Gäste Salzburg als Urlaubsland und blieben im Schnitt 3,7 Tage. Sie sorgten für 29,8 Millionen Nächtigungen, was im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,7% bei den Ankünften und 1,5% bei den Nächtigungen bedeutet. Gleich- zeitig sank die Aufenthaltsdauer um 1,2%. 1998/99 zählte man 4,4 Millionen Ankünfte und 21,2 Mil- lionen Übernachtungen. Seither steigen die Zahlen kontinuierlich an. Zurück ging die Aufenthalts- dauer: Blieb ein Gast damals im Schnitt noch 4,8 Tage, so waren es 2018/19 nur mehr 3,7 Tage. Investitionen sichern Arbeitsplätze Doch Masse ist nicht alles: „Um in der Tourismusbranche auch künftig erfolgreich zu sein und gleichzeitig unser Lebensumfeld für die einheimische Bevölkerung lebenswert und attraktiv zu erhal- ten, muss die Wertschöpfung der Betriebe im Vordergrund stehen, da diese durch ihre Investitionen für Aufträge und in der Folge Arbeitsplätze in der jeweiligen Region sorgen“, ist Tourismusre- ferent Landeshauptmann Wilfried Haslauer überzeugt. Niederländer urlauben am längsten Die bevorzugte Unterkunft der Reisenden bleibt das Hotel mit 58% aller im Land Salzburg erho- benen Nächtigungen, am meisten in 4-Stern- und 3-Stern-Häusern. Privatzimmer sind jene Unter- künfte, die im Vergleich zum Vor- jahr den deutlichsten Rückgang bezüglich Nächtigungszahlen meldeten (minus 5%). Sehr posi- tiv entwickelten sich dagegen Hotels der Spitzenklasse sowie gewerbliche Ferienwohnungen (plus 9%). Im Tourismusjahr 2018/19 lag der Österreicheranteil bei knapp 22% aller Nächtigungen, 39% der Nächtigungsgäste kamen aus Deutschland, gefolgt von Nieder- ländern mit 9%, die allerdings unter allen Herkunftsländern mit 5,4 Tagen am längsten im Land blieben. Annähernd 1,9 Millionen Gäste besuchten im Tourismus- jahr 2018/19 die Stadt Salzburg und verbrachten 3,3 Millionen Nächte dort. Damit bleibt die Stadt Salzburg die wichtigste Destination im Bundesland. Im Winter 2018/19 wurde sie aber – wie in den Jahren zuvor – von Saalbach-Hinterglemm auf Platz 2 verwiesen. Dort zählte man 300.000 Ankünfte und 1,5 Mil- lionen Nächtigungen. Auch die weiteren Top-10-Destinationen der kalten Monate liegen Inner- gebirg: Obertauern (Tweng und Untertauern), Flachau und Zell am See konnten jeweils mehr als 800.000 Nächtigungen aufwei- sen, Wagrain-Kleinarl, Kaprun, Bad Hofgastein und Bad Gastein mehr als 600.000. Auf Bezirke umgerechnet liegt 2018/19 der Pinzgau an erster Stelle (12 Mil- lionen Nächtigungen), es folgen der Pongau (9,6), die Landes- hauptstadt (3,3), der Flachgau (2,2), der Lungau (1,5) und der Tennengau (1,1). In allen Landes- teilen gab es Zuwächse, mit Aus- nahme eines geringen Rückgangs im Flachgau (-0,7). Die Bettenauslastung ist seit dem Tourismusjahr 1997/98 gestiegen und zwar von 30,5 auf 40,4% im Winter bzw. von 25,4 auf 34,7% im Sommer des vergan- genen Tourismusjahres 2018/19. Wenig überraschend haben Kur- heime die höchste Auslastung, diese lag zuletzt im Winter bei 83 und im Sommer bei 93%. Mehr Gäste und Übernachtungen, aber eine kürzere Urlaubsdauer. Diese Entwicklung belegt die von der Landesstatistik vorgelegte Auswertung zum Tourismus­ jahr 2018/19. Erfreulich ist, dass so gut wie alle Bezirke von dem Nächtigungszuwachs profitieren. Im Winter wird der Großteil der Nächtigungen in Innergebirg erzielt. Dort sorgt der Tourismus für Beschäftigung und wirtschaftliche Impulse in den Regionen. Foto: SLTG Auch der „Tod“ macht Werbung für das Festspiel-Jubiläum Mit einem großangelegten Medienevent in Hamburg gaben Salzburger Touristiker gemein- sam mit den Salzburger Festspie- len und dem Salzburg Museum kürzlich einen Vorgeschmack auf das 100-Jahre-Jubiläum der Salz- burger Festspiele im Sommer. Höhepunkt der Veranstaltung im Hamburger Theater im Zim- mer war der Auftritt von Peter Lohmeyer, der im Schauspiel- Klassiker „Jedermann“ im kom- menden Sommer bereits zum siebten Mal den „Tod“ spielen wird. Der in Hamburg lebende Schauspieler las exklusiv für die Gäste aus einemWerk des Schrift- stellers Wolfgang Borchert. Zuvor präsentierte Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler die program- matischen Höhepunkte im Jubilä- umsjahr und Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum, gab einen ersten Einblick in die Landesausstellung. Festspiel- Präsidentin Helga Rabl- Stadler mit SLTG- Geschäfts- führer Leo Bauernberger (l.) und Schau- spieler Peter Lohmeyer. Foto: SLTG

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