Salzburger Wirtschaft vom 28.Februar 2020 / Folge_5

20 · Nr. 5 · 28. 2. 2020 Salzburger Wirtschaft Branchen Die Fitnessbranche hat sich in den vergangenen zehn Jahren enorm ent- wickelt. Gemeinsam mit dem Skitourensektor sind die Fitnessstudios der Boombereich im Freizeit- sport der Salzburger. „Der Fitnesstrend ist in den ver- gangenen Jahren in der brei- ten Bevölkerung angekommen. Heute ist es für viele Menschen jeden Alters selbstverständlich, einen Grundlevel an Fitness zu haben. Davon profitieren natür- lich auch die Salzburger Fitness- studios, die sich über rasante Mit- gliederzuwächse freuen können“, erläutert Christian Hörl, Sprecher der Salzburger Fitnessbetriebe. Dieses Wachstum lässt sich auch mit Zahlen belegen. Gab es im Jahr 2015 noch 86 Fitnessstudios in Salzburg, so ist deren Zahl bis heute auf 101 angewachsen. Die Zahl der Fitnesstrainer hat sich im selben Zeitraum von 151 auf 218 erhöht. Insgesamt beschäfti- gen Salzburgs Fitnessstudios der- zeit 1.158 Mitarbeiter. Alle Altersgruppen vertreten Erfreulich sei zudem, dass das Publikum in den Studios quer durch alle Altersgruppen geht. „In meinen Studios trainieren nicht wenige, die bereits über 90 Jahre alt sind, was ich für eine tolle Sache halte“, betont Hörl. Diese älteren Semester seien schwerpunktmäßig am Vormittag und frühen Nachmittag in den Studios anzutreffen. Der Abend gehört dann eher der jüngeren Zielgruppe. Bei den Trainings- motiven stehe vielfach natürlich die Traumfigur im Vordergrund, wobei der Präventionsgedanke immer wichtiger werde. „Eine gute Fitness wird von vielen als optimale Altersvorsorge gese- hen“, sagt Hörl. Werbung für Lehrberuf machen Zufrieden zeigt sich Hörl auch mit der Entwicklung des Lehr- berufs Fitnessbetreuer. Aktuell absolvieren knapp 20 junge Men- schen in Salzburg diese Ausbil- dung – Tendenz steigend. „Wir waren in Salzburg ein Vorreiter bei der Etablierung des Lehrbe- rufs. Jahrelang wurden Jugend- liche aus ganz Westösterreich in unserer Berufsschule ausge- bildet. Aufgrund der Zuwächse und der Beliebtheit haben andere Bundesländer auch Berufsschul- klassen etabliert, was für den Standort Salzburg natürlich ein wenig schade ist“, betont Hörl. Trotz der Modernität des Beru- fes macht der Fachkräftemangel natürlich auch vor der Fitness- branche nicht halt. „Wir haben deshalb bei unserem jüngsten Branchentreffen beschlossen, eine eigene PR-Kampagne zur Anwerbung zusätzlicher poten- zieller Lehrberufskandidaten zu starten“, sagt Hörl. Digitalisierung als Herausforderung Eine weitere große Heraus- forderung für die Branche stellt aktuell die Digitalisierung dar. „Das betrifft einerseits die Mit- gliederverwaltung und anderer- seits unsere Trainingsgeräte, die immer moderner und intelligen- ter werden und damit auch eine immer spezifischere Auswertung der Trainingsdaten für unsere Kunden möglich machen“, erläu- tert Hörl. Das erhöhe den Schu- lungsaufwand für die Mitarbeiter enorm. Hinzu kommt, dass auch die Kunden immer mehr und bes- ser über digitale Trainingsunter- stützung Bescheid wissen. „Da muss man als Trainer bzw. Studio schon dranbleiben, um die Kun- den immer optimal zufriedenstel- len zu können“, betont Hörl. Eine Verbesserung würde sich die Branche bei der Zusammen- arbeit mit den Sozialversiche- rungen wünschen. „Gerade bei den Krankenversicherungen wird die Gesundheitsprävention ein immer stärkeres Thema. Gleich- zeitig hinkt man aber bei der Schaffung klarer Richtlinien hinterher“, erläutert Hörl. Wün- schenswert wäre es aus Sicht der Fitnessbetriebe, die Wertigkeit von Prävention weiter zu heben und gleichzeitig auf die Fitness- Bewegung auszudehnen. Hier sei vor allem die Österreichische Gesundheitskasse gefordert, ein- heitliche Regeln zu erarbeiten, welche Präventionsmaßnahmen konkret gefördert werden und welche nicht. Derzeit sei es laut Hörl nicht eindeutig geregelt, ob etwa ein Fitness-Präventionspro- gramm eines Unternehmens für seine Mitarbeiter gefördert wird oder nicht. (kk) Salzburgs Fitnessbetriebe setzen auf eine hochwertige Betreuung durch bestens geschulte Mitarbeiter. Foto: WKO Branchen- sprecher Christian Hörl und Fach- gruppen- geschäfts- führerin Mag. Birgit Huber betreuen in Salzburg über 100 Fitness- studios. Foto: Neumayr Vom Fitnesstrend zur breiten Bewegung

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