Salzburger Wirtschaft vom 18. Dezember 2020 / Folge_24

· Handel / Gewerbe & Handwerk · 23 Nr. 24 · 18. 12. 2020 Salzburger Wirtschaft Feuerwerke sind keine Klimakiller Eine aktuelle Studie zeigt, dass Pyrotechnikartikel nur minimal zu den Feinstaub- und Kohlen­ dioxidemissionen in Österreich beitragen. In der Diskussion über Silvester- feuerwerke spielen oft irrefüh- rende Studien und falsche Annah- men eine Rolle. Der heimische Pyrotechnikhandel hat deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, die auf empirischen Daten und realen Messungen basiert. Sie bezieht sich auf Untersuchungen in Deutschland, bei denen Feuer- werkskörper in einem geschlos- senen Container abgebrannt und die dabei entstehenden Emissio- nen gemessen wurden. In weiterer Folge hat ein akkre- ditiertes sicherheitstechnisches Zentrum die Ergebnisse auf öster- reichische Verhältnisse umgelegt. „Dabei zeigte sich, dass Feuer- werke für die Gesamtemissionen so gut wie keine Rolle spielen. So beträgt der Anteil bei Feinstaub 0,28% und bei den Kohlendioxid- emissionen gar nur 0,0001%“, erklärt Christoph Riedl, Branchen- sprecher des Pyrotechnikhandels in der WK Österreich. Im Vergleich zu den Emissio- nen, die durch Industrie, Haus- halte, Verkehr und Landwirt- schaft verursacht werden, sei der Feinstaubausstoß sehr gering und jener von Kohlendioxid über- haupt vernachlässigbar, betont Riedl. „Man darf auch nicht ver- gessen, dass Silvesterfeuerwerke die Umwelt im Gegensatz zu anderen Verursachern nicht per- manent mit Feinstaub belasten, sondern zumeist nur für wenige Stunden“, ergänzt der Salzbur- ger Branchensprecher Christian Czech. Er sei „sehr froh, dass jetzt endlich realistische Zahlen vor- liegen“. Czech rät, nur Pyrotechnik- artikel mit CE-Kennzeichnung zu kaufen. „Damit bestätigt der Hersteller, dass sein Produkt den europäischen Normen ent- spricht und entsprechende Qua- litäts- und Sicherheitskontrollen durchlaufen hat.“ Die Branchen- sprecher warnen davor, Pyrotech- nikartikel bei dubiosen Online- Händlern zu bestellen oder im Ausland zu besorgen. „Diese Selbstimporte entsprechen in vielen Fällen nicht den strengen österreichischen Sicherheitsvor- schriften. Wer sichergehen will, kauft bei den heimischen Pyro- technikhändlern und unterstützt so die regionale Wirtschaft.“ Ein Feuerwerk gehört für viele Österreicher zu einem gelungenen Jahreswechsel. Foto: WKO/Corbis Christian Czech empfiehlt, nur Pyrotechnikartikel mit CE-Kenn- zeichnung zu kaufen. Foto: Nachrichten-Muenchen.de/H. Swoboda Kundensicherheit als oberstes Ziel Die körpernahen Dienstleister freuen sich seit der Wiederöffnung am 7. Dezember über eine starke Kundennachfrage. Die Corona-Impfung wird als sehr empfehlenswert erachtet. So wie der Handel haben auch die körpernahen Dienstleister wie Friseure, Kosmetiker oder Fuß- pfleger mit 7. Dezember ihren Betrieb wiederaufgenommen. „Wir sind sehr froh darüber, wie- der für unsere Kunden da sein zu dürfen – natürlich unter Einhal- tung klarer Rahmenbedingungen und mit gewohnt hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards“, betont Wolfgang Eder, Bundes- und Lan- desinnungsmeister der Friseure. Mit der Öffnung der körperna- hen Dienstleistungsbetriebe sei wieder um einiges mehr an Nor- malität ins Leben der Menschen zurückgekehrt. „Unsere Termin- kalender sind gut gefüllt, wenn- gleich viele kleinere Salons durch die Zehn-Quadratmeter-Regel nun weniger Kunden bedienen können als üblich“, erläutert Eder. Dennoch fordert er die Mitglieds- betriebe dazu auf, sich weiter an die Sicherheitsvorgaben zu hal- ten, um nicht einen neuerlichen Lockdown zu riskieren. Besonders hohe Hygiene- und Sicherheitsstandards haben be- reits vor Corona bei den Fußpfle- gern, Kosmetikern und Masseu- ren gegolten. „Unsere Kunden vertrauen uns ihre Gesundheit und Schönheit an. Da versteht es sich von selbst, dass dabei die höchsten Standards eingehalten werden“, unterstreicht Innungs- meister Rudolf Hannes Enzinger. Auch in seinem Bereich berich- ten die Betriebe über eine starke Nachfrage von Kundenseite. „Unsere Branchenmitglieder sind ja nicht nur für die vor Weih- nachten so wichtige Schönheits- behandlung zuständig, sondern kümmern sich auch um Prob- lembereiche wie etwa Hornhaut- bildung oder Hühneraugen, was eine regelmäßige Behandlung erfordert“, so Enzinger weiter. Was die geplanten Corona- Impfungen betrifft, hofft er, dass seine Branche so wie die anderen Gesundheitsberufe als erste eine Impfmöglichkeit bekommt. „Bei uns steht das Wohl der Kunden und der Mitarbeiter an oberster Stelle. Daher bin ich mir sicher, dass viele Mitgliedsbetriebe die Impfung in Anspruch nehmen wollen, was ich auch ausdrück- lich empfehlen möchte“, resü- miert Enzinger. Gerade in der körper- nahen Dienst- leistung wird penibel auf umfassenden Corona-Schutz geachtet. Foto: unai - stock.adobe.com

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