Salzburger Wirtschaft vom 13. November 2020 / Folge_22

10 · Nr. 22 · 13. 11. 2020 Salzburger Wirtschaft Österreich Brexit-Infopoint Informationen finden Sie unter: wko.at/brexit Service & Information IT-Fachkräftemangel weiter hoch In Österreich fehlen trotz Corona bis zu 10.000 Fachkräfte im IT-Bereich. Gibt es ausreichend Fachkräfte im Telekommunikations- und Informationstechnologiebereich? 59% der österreichischen Mana- ger sagen im neuen österreichi- schen Infrastrukturreport 2021 der Initiative Future Business Austria (FBA) klar: „Nein.“ Die leichte Verbesserung um 10% im Vergleich zum Vorjahr zeigt zwar, dass die gesetzten Maßnahmen für mehr IT-Fachkräfte wirksam werden, der Handlungsbedarf bleibt jedoch weiter erheblich. 91% fordern daher, dass der Fach- kräftemangel im IT-Bereich drin- gend gelöst werden muss. „Dies unterstreicht einmal mehr, dass Österreich seine Bemühungen intensivieren muss, um den Betrieben die IT- Fachkräfte zu sichern, die wir gerade jetzt für Wachstum und Wertschöpfung in Österreich brauchen“, betont Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unter- nehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Förderung für Breitbandausbau Der Report unterstreicht auch die wachsende Bedeutung des Know-hows der heimischen IT- Berater für mehr Cybersicher- heit. 88% der Befragten fordern, dass Österreich seine Cybersi- cherheitsaktivitäten verstärkt und noch enger koordiniert. Für Harl ist klar: „Ein erfolgreicher digitaler Standort Österreich braucht ausreichend IT-Fach- kräfte und eine starke Breitband- Infrastruktur. Umso erfreulicher ist die Zusage von Bundesminis- terin Elisabeth Köstinger, 102 Mill. € Förderungen für Breit- bandausbau freizugeben. Denn: Je rascher wir diese Vorausset- zungen schaffen, desto besser das Wachstum und der Wohlstand in Österreich.“ Rasche Lockdown-Hilfe auch für Zulieferer Die Bundessparte Gewerbe und Handwerk fordert einen rasche Umsatzersatz auch für Zulieferer und Dienst- leister der geschlossenen Betriebe. Der verordnete Lockdown von Gastronomie, Hotellerie, Event- und Veranstaltungsbranche trifft viele Betriebe indirekt, aber des- halb nicht weniger hart. Viele Zulieferer und Dienstleister müs- sen zwar nicht selbst zusperren, ihr Geschäft kommt im Novem- ber aber de facto zum Erliegen. Sie verzeichnen dramatische und bisweilen existenzgefährdende Umsatzausfälle. „Auch jene Zulieferer und Dienstleister, die Teile ihrer Umsätze üblicherweise mit der Gastronomie, Hotellerie oder mit Veranstaltern machen, leiden unter dem Lockdown. Die Betrof- fenheit im Gewerbe und Hand- werk ist in vielen Branchen sehr hoch. Ich denke hier zum Beispiel speziell an Textilreiniger, Gebäu- dereiniger, Bäckereien oder Flei- schereibetriebe, aber auch an die Veranstaltungstechniker und die Musikinstrumentenhersteller“, sagt Renate Scheichelbauer- Schuster, Obfrau der Bundes- sparte Gewerbe und Handwerk in der WK Österreich (WKÖ). „Die Bundesregierung hat hier eine Lösung in Aussicht gestellt. Diese muss rasch vorliegen, denn unsere Betriebe schaffen es ohne Unterstützung nicht mehr“, so Scheichelbauer-Schuster. Laut der von der Regierung vorgestell- ten Regelung sollen teilbetroffene Mischbetriebe im Lebensmittel- gewerbe 80% jenes Umsatzes ersetzt bekommen, der in der Speisenverabreichung von der behördlichen Schließung betrof- fen ist. „Eine analoge Lösung und gleichwertige Entschädigung fordern wir auch für die indirekt betroffenen Betriebe. Es braucht hier Gleichbehandlung und Fair- ness, um tausende Arbeitsplätze zu schützen“, betont Scheichel- bauer-Schuster. 93% der Manager wünschen sich mehr Forschungs- und Entwicklungsförderungen für Digitalisierung in Unternehmen. Auch Zulieferer und Dienst- leister von Tourismus- betrieben leiden unter dem Corona- Lockdown. Foto: Impact Photography – stock.adobe.com Foto: no – stock.adobe.com

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