Salzburger Wirtschaft vom 21.August 2020 / Folge_16

· Tourismus · 23 Nr. 16 · 21. 8. 2020 Salzburger Wirtschaft Salzburger Bauernherbst ist diesmal klein, aber fein Der Bauernherbst findet trotz der Corona-Pande- mie zum 25. Mal statt. Auf eine Jubiläumsfeier und andere Großveran- staltungen wird aber ver- zichtet. Im Herbst 1996 ging der erste Salzburger Bauernherbst mit 300 Veranstaltungen und mehr als 150.000 Besuchern über die Bühne. Seither ist die Veranstal- tungsreihe stetig gewachsen, zuletzt wurde mehr als eine halbe Million Besucher gezählt. Kein Wunder, dass Leo Bauernberger, der Geschäftsführer der Salzbur- gerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG), von einem Meilenstein im österreichischen Tourismus und in der touristischen Produkt- entwicklung spricht. Wichtiger Tourismusfaktor Der Bauernherbst dokumen- tiere die starke Partnerschaft zwi- schen Landwirtschaft und Touris- mus. Er habe eine Trendwende herbeigeführt und der ehemals schwachen Zwischensaison neues Leben eingehaucht. „Die Ver- anstaltungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich seit 1996 die Gästenächtigungen im September und Oktober verdop- pelt haben. In den vergangenen fünf Jahren sind sie um 25% auf mehr als drei Millionen gestie- gen“, erläutert Bauernberger. Das Erfolgsrezept des Bauernherbstes sei die Kombination aus bäuer- lichen Kenntnissen und Techni- ken mit Brauchtum, Kultur sowie gutem Produktdesign. Heuer findet der Bauernherbst vom 16. August bis 1. Novem- ber statt, an den bewährten Eck- pfeilern Brauchtum, Handwerk und bäuerliche Kulinarik hat sich nichts geändert. In den 73 Bauernherbst-Orten sind ins- gesamt mehr als 1.000 Veran- staltungen geplant. Das landes- weite Eröffnungsfest in Tamsweg wurde auf 2021 verschoben, auch andere Großveranstaltungen wie Umzüge oder Frühschoppen sind dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Wirtschaftlicher Motor Die Organisatoren bieten statt- dessen geführte Wanderungen, Workshops und Hofführungen an. Eine Absage des Bauern- herbstes stand aber nie zur Dis- kussion. „Wir haben uns bewusst entschieden, nicht aufzugeben und den Bauernherbst unter geänderten Vorzeichen stattfin- den zu lassen“, betont Landes- hauptmann Wilfried Haslauer. „Die Durchführung ist auch ein Signal für die vielen Betriebe in den Bauernherbst-Orten“, ergänzt Projektleiterin Eveline Bimmin- ger. „Der Bauernherbst wurde als wirtschaftlicher Motor für Salz- burg gegründet und das ist er bis heute geblieben.“ Positive Vorzeichen Die Sommersaison läuft laut Haslauer angesichts der Rah- menbedingungen besser als erwartet: „Im Juli lagen die Buchungen in den Ferienregio- nen am See und in den Bergen meiner Einschätzung nach auf dem Niveau des Vorjahres oder sogar darüber.“ Die Strategie, auf die Kernmärkte Österreich und Deutschland zu setzen, habe sich als richtig erwiesen. „Wir hätten uns nie gedacht, dass wir in der Stadt eine Auslastung von 50 bis 70% schaffen“, fügt SLTG- Chef Leo Bauernberger hinzu. Er berichtet von positiven Vor- zeichen für den Herbst. „Die Vor- buchungen sind gut, weil viele ihren geplanten Frühlingsurlaub verschoben haben. Wenn das Management der Krise gut wei- tergeht, bin ich vorsichtig opti- mistisch.“ Zusätzliche Impulse verspricht sich Bauernberger von einer neuen Marketingkam- pagne, in die 500.000 € inves- tiert werden. Als Symbol der Zusammengehörigkeit werden in allen 73 Bauernherbst- Orten Apfelbäume gepflanzt. Im Bild: Landesbäuerin Claudia Entleitner, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, SLTG-Geschäftsführer Leo Bauern- berger und Stiegl-Braumeister Christian Pöpperl (v. l.). Fotos: SLTG Das traditionelle Handwerk ist auch heuer ein Eckpfeiler des Salzburger Bauernherbsts. Die Bauernherbst-Wirte bieten Selbstgemachtes aus der Region an.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE5Ng==