Salzburger Wirtschaft vom 07.August 2020 / Folge_15

· 11 Nr. 15 · 7. 8. 2020 Salzburger Wirtschaft Beim großen JW-Summerspecial „JW kauft bei JW“ können junge Unternehmerinnen und Unternehmer ihr Business eintragen und spezielle Angebote für andere JW-Mitglieder präsentieren: tinyurl.com/jw-kauft-bei-jw Jungunternehmer fassen wieder Mut Das Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft zeigt: Jeder zweite Jung- unternehmer erwartet schon heuer die Rückkehr zur Normalität. Exakt drei Viertel (75%) der österreichischen Jungunterneh- merinnen und Jungunternehmer zeigen sich persönlich von der Corona-Krise betroffen: Das doku- mentiert das Konjunkturbarome- ter der Jungen Wirtschaft (JW), welches das Market-Institut Ende Mai/Anfang Juni erhoben hat und das von der JW-Bundesvorsitzen- den Christiane Holzinger präsen- tiert wurde. Der Lockdown hat deutliche Spuren hinterlassen und der zuvor ausgezeichneten Stim- mung einen kräftigen Dämpfer verpasst. Die Jungunternehme- rinnen und -unternehmer sind bei der Ertragslage, ihrer eige- nen Kostensituation, den Investi- tionsaktivitäten oder den Plänen, neue Mitarbeiter zu engagieren, deutlich vorsichtiger gestimmt als in vorangegangenen Befra- gungen. So erwartete zum Erhe- bungszeitpunkt fast jeder Zweite eine Rückkehr zur wirtschaft- lichen Normalität noch für das Jahr 2020 (48%). Weitere 45% glauben, dass erst im Jahr 2021 wieder Normalität einkehren wird. Nur sieben Prozent sagen die Normalisierung der Wirt- schaft erst für das Jahr 2022 oder noch später voraus. „Wir haben alle eine emotionale Berg- und Talfahrt durchlebt“, sagt die JW- Bundesvorsitzende. „Jetzt sehe ich, dass viele wieder Mut für die Zukunft gefasst haben.“ Die zum Befragungszeitpunkt wichtigsten geforderten Maßnah- men der Jungunternehmer waren die Verlängerung des Corona- Hilfsfonds (51%), ein Vorziehen der Auszahlung (48%) und ein Hilfspaket für Gründer (48%). Beteiligungen an jungen Unternehmen fördern Um junge Unternehmen bei der Rückkehr zur Normalität nach- haltig zu unterstützen, fordert die Junge Wirtschaft die Umset- zung eines Beteiligungsfreibetra- ges, Maßnahmen für eine Kultur der zweiten Chance, steuerliche Erleichterungen und die Unter- stützung digitaler Transformation. Holzinger: „In Österreich liegt viel Geld unter dem Kopfpols- ter oder auf dem Sparbuch, ohne Ertrag zu bringen. Die Risikobe- reitschaft, Geld in Unternehmen zu investieren, ist hingegen zu gering.“ Gerade mit Blick auf die schwierige Fremdkapital-Situation und die finanziellen Anforderun- gen von Gründern, Start-ups und jungen Betrieben sollen private Beteiligungen an Neugründungen oder kleinen und mittleren Unter- nehmen deshalb bis zu einer Höhe von 100.000 € als Freibetrag über fünf Jahre absetzbar sein. Zudem fordert Holzinger, dass die geplante Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes im Wohnungsver- band vorgezogen und das erfolg- reiche „KMU.Digital“-Programm fortgesetzt wird. Nachdem auch vielversprechende junge Betriebe durch die Corona-Krise unschul- dig zum Handkuss kommen, fordert die Junge Wirtschaft ein Maßnahmenpaket für eine neue Kultur der zweiten Chance. „Wir brauchen für jene, die es unver- schuldet erwischt hat, eine gute neue Startbasis“, so die JW-Vor- sitzende. Agenda EU der WKÖ: Was Europa nach Covid-19 braucht Rund 1,8 Billionen Euro werden der EU im mehrjährigen EU-Bud- get bis 2027 und für den Wieder- aufbau wegen der Corona-Krise zur Verfügung stehen. Darauf haben sich die EU-Regierungen kürzlich geeinigt. Welche Schwer- punkte konkret notwendig sind, zeigt die „Agenda EU 2020–2024“ der Wirtschaftskammer Öster- reich, die aufgrund der Corona- Krise überarbeitet wurde. Beim einem Netzwerktreffen der EU-Trainee-Alumni übergab Generalsekretär-Stellvertreterin Mariana Kühnel den WKÖ-For- derungskatalog an den Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr. „Europa ist für uns Heimat und Heim-Markt. Als Wirtschaftskammer bringen wir uns aktiv in die Weiterentwick- lung der EU ein“, sagte Kühnel. Um Europas Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen, sollen an erster Stelle Aktivitäten stehen, die am meisten zur Erholung beitragen – etwa Investitionen in Zukunftsbe- reiche wie Innovation, Forschung und Digitalisierung, Klimaschutz, aber auch Bildung, Artificial Intel- ligence und Cyber-Security. Foto: WKÖ/M. Ruiz Cruz Foto: WKÖ Holzinger: „Private Beteiligungen an Neugründungen oder KMU sollten bis zu einer Höhe von 100.000 € als Freibetrag über fünf Jahre absetzbar sein.“ Martin Selmayr, Vertreter der EU-Kommission in Österreich, und WKÖ-Generalsekretär- Stv. Mariana Kühnel. JW kauft bei JW

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