Salzburger Wirtschaft vom 12. Februar 2021 / Folge_3

· Tourismus · 25 Nr. 3 · 12. 2. 2021 Salzburger Wirtschaft „Tourismus braucht Perspektiven!“ „Unsere Mitgliedsbetriebe sind für ein sicheres Aufsperren gerüstet. Quer durch alle Bran- chen – von der Gastronomie und Hotellerie über die Freizeit-, Sport- und Vergnügungsbetriebe bis hin zu den Veranstaltern – verfügen wir über ausgezeich- nete Präventions-, Hygiene- und Teststrategien für ein gefahrloses Wiederaufsperren und können das auch unter Beweis stellen“, betont Ebner. Viele Unterneh- men, etwa in der Hotellerie, brau- chen längere Vorlaufzeiten von etwa zwei Wochen, um sich auf das Öffnen vorbereiten zu kön- nen. „Wir brauchen daher Plan- barkeit und klare Perspektiven“, unterstreicht Ebner. Gerade für die Tagesgastrono- mie hätte es gut gepasst, parallel zum Handel öffnen zu können. „Die Leute wollen nicht nur ein- kaufen, sondern endlich wieder auch ins Café oder Wirtshaus gehen“, erläutert Ernst Pührin- ger, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der WKS. Er verweist zudem darauf, dass die Corona-Pandemie das allseits beklagte Wirtshaussterben noch weiter beschleunigen werde: „Keine andere Branche verharrt länger im Lockdown als die Tou- rismuswirtschaft. Um das Wirte- sterben nicht weiter zu befeuern, wäre eine Öffnung mit Anfang März dringend gefordert.“ Chance Ostergeschäft Ähnlich sieht die Lage der Obmann der Fachgruppe Hotel- lerie in der WKS, Georg Imlauer: „Wir haben vor allem Angst, dass viele Mitarbeiter die Branche verlassen und sich eine andere Arbeit suchen.“ Gerade in der Stadt Salzburg würde man sich von einem Geschäft vor und zu Ostern einiges erwarten. „Die Osterfestspiele haben ja angekün- digt, das Festival, wenn irgend- wie möglich, stattfinden zu las- sen“, erläutert Imlauer. „Das wäre auch für uns eine Chance, wieder in die Gänge zu kommen.“ Das- selbe gelte für das Land. „Es ist schön, wenn die Lifte in Betrieb sind, aber ohne offene Hotels und Wirtshäuser sieht es auch in den ländlichen Tourismusgemeinden düster aus“, sagt Imlauer weiter. Unerlässlich ist eine bal- dige Öffnung auch für die vie- len Sport- und Freizeitbetriebe. „Durch fehlende Planungssicher- heit und mangels politischer Konzepte steht eine ganze Bran- che vor dem Aus“, kritisiert der Sprecher der heimischen Fitness- betriebe, Christian Hörl MBA. Darüber hinaus, so Hörl, ist bei vielen Menschen mit erheblichen gesundheitlichen Langzeitfolgen zu rechnen, da sie ihrem Training und ihren Therapien schon län- gere Zeit nicht mehr nachkom- men können. „Gerade die Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat im vergan- genen Sommer vorbildlich vor- gezeigt, wie Tourismus und Frei- zeitvergnügen in Verbindung mit umfassenden Sicherheits- und Hygienekonzepten möglich sind. Lassen wir die Betriebe endlich wieder arbeiten und den Beweis erbringen, dass eine sichere Gast- freundschaft auch in Corona-Zei- ten möglich ist“, resümiert Ebner. Nachdem seit kurzem der Handel und körpernahe Dienstleister für Kunden wieder offen haben dürfen, fordert Albert Ebner, der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKS, im Zuge der Evaluierung am 15. Februar auch für seine Branche klare Öffnungsperspektiven. Regionale Küche auch zum Abholen Bereits 78 heimische Gastronomiebetriebe sind mit dem Salzburger- Land-Herkunftszertifikat ausgezeichnet. Von der Hausmannskost bis zur Haubenküche, und das mit land- wirtschaftlichen Produkten aus der Region. Das Salzburger-Land- Herkunftszertifikat für Gastro- nomiebetriebe stellt das sicher. „Seit dem Start des Herkunfts- siegels für die Gastronomie im vergangenen Sommer sind 78 Betriebe zertifiziert worden. Viele davon versorgen auch jetzt in Corona-Zeiten ihre Kunden mit hochwertigen, garantiert regio- nalen Schmankerln – entweder zum Abholen oder mittels Liefer- service“, betont Landesrat Josef Schwaiger, der sich beim soeben ausgezeichneten Gasthof Hölle in Salzburg persönlich vom Ange- bot überzeugen konnte. Gemeinsam mit Gastronomie und Hotellerie hat das Salzburger Agrar Marketing effiziente Krite- rien für das Herkunfts-Zertifikat erarbeitet. Die Hauptzutat für die Gerichte muss ein Salzbur- ger-Land-herkunftszertifiziertes Produkt und die Beilagen müssen aus Österreich sein. Mittlerweile haben 78 Salzburger Betriebe das begehrte Regionalitäts-Siegel. „Besonders jetzt geht es darum, unsere regionalen Betriebe zu unterstützen und nicht nur im Supermarkt, sondern auch beim Wirt auf Qualität aus der Region zu setzen“, sagt Schwaiger wei- ter, der auch Obmann des Salz- burger Agrar Marketing ist. Viele der bereits zertifizier- ten Gastronomiebetriebe bieten einen Abhol- oder auch Lieferser- vice für ihre Speisen an. „Regio- nale und saisonale Produkte und Gerichte wissen die Kunden immer mehr zu schätzen. Dieses Angebot ist für sie ein wesent- licher Faktor, auch wenn die Speisen abgeholt oder geliefert werden“, betont Ernst Pühringer, Inhaber des Gasthofs Hölle und Fachgruppenobmann Gastrono- mie der WK Salzburg. Alle zertifizierten Salzburger Betriebe sind im Internet auf www.garantiert-regional.at zu finden, jene mit Lieferservice und/oder Abholung auf www. salzburgschmeckt.at Der Gasthof Hölle ist mit dem Salz- burger-Land- Herkunftssiegel zertifiziert. Im Bild probiert Landesrat Josef Schwai- ger (links) den Abholservice von Wirt Ernst Pühringer aus. Foto: LMZ/wildbild Spartenobmann Albert Ebner fordert Öffnungsperspektiven ein. Foto: WKS/Neumayr

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