Salzburger Wirtschaft vom 15. Jänner 2021 / Folge_1

· Gewerbe & Handwerk · 19 Nr. 1 · 15. 1. 2021 Salzburger Wirtschaft 20 Jahre Erfolg mit Holz Unter dem Motto „Kräfte bündeln und gemeinsam mehr bewegen“ vernetzt der Holzcluster Salzburg seit 20 Jahren die Unter- nehmer der Salzburger Forst- und Holzwirtschaft. Im Bundesland Salzburg gibt es etwa 1.200 holzbe- und -ver­ arbeitende Betriebe mit rund 20.000 Mitarbeitern. Fast alle sind familiengeführte Unterneh­ men. „Mit der Holzclusterinitia­ tive ist es über die Jahre hinweg gelungen, ein flächendeckendes Unternehmernetzwerk zu bil­ den, das bestens funktioniert und angenommen wird. Salzburg hat es darüber hinaus geschafft, alle Initiativen in diesem Bereich wie proHolz Salzburg, die Wirt­ schaftskammer mit den holzna­ hen Innungen und Fachgruppen, die Landwirtschaftskammer und den Waldverband sowie viele andere Akteure zu bündeln und als Einheit aufzutreten“, erläutert Clustermanager Herbert Lechner. Besonders der Zusammen­ schluss von Holzcluster und proHolz am Standort Wissens­ campus Kuchl 2004 hat sich her­ vorragend bewährt. 2004 wurde darüber hinaus die Bauordnung novelliert und holzfreundlicher ausgelegt. So ist es heute selbst­ verständlich, dass man im Holz­ bau mehrere Geschosse errichten darf. Im Sommer vergangenen Jahres hat die Österreichische Gesundheitskasse beispielsweise in der Stadt Salzburg ihr neunge­ schossiges Bürogebäude in Holz- Hybrid-Bauweise eröffnet. Insge­ samt ist in den vergangenen 20 Jahren der Holzbauanteil hierzu­ lande von 17% auf 32% gestie­ gen, und noch ist das Potenzial nicht ausgeschöpft. Erfolgreiche Kooperationen 2003 wurde die Arge Starkholz Salzburg gegründet, und ein eige­ ner Export- und Kooperationsma­ nager wurde installiert. „Diese Kooperation ist das beste Beispiel dafür, dass Zusammenarbeit auch im harten Wettbewerb funktio­ niert“, sagt Lechner weiter. Wei­ tere Kooperationen wie die Salz­ burger Tischlerküche oder die Holzbau-Meister Salzburg wur­ den ins Leben gerufen und haben sich erfolgreich etabliert. Zudem ist der Wissenscampus Kuchl heute ein führendes Zentrum für Holzkompetenz in Europa. „Wir haben viel geschafft und haben noch viel vor uns. Die Zukunft des Holzclusters werden die The­ men Digitalisierung, Fachkräfte, Regionalität und Ökologisierung der Wirtschaft prägen“, resümiert Lechner. Das Team des Holzcluster Salzburg mit Clustermanager Mag. Herbert Lechner, Teamsekretärin Brigitte Haber sowie den Projekt- managerinnen DI (FH) Lisa Jindra und DI Katharina Springl (v. l.). Wichtiges Signal für KMU Kurz vor Weihnachten wurde die geltende Schwellenwerte-Ver­ ordnung bei Vergaben öffentli­ cher Auftraggeber in Bau, Handel und Dienstleistung bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. Regionale Vergaben fördern Durch die neuerliche Verlän­ gerung der Schwellenwerte-Ver­ ordnung gleich um zwei Jahre können Bürgermeister auch wei­ terhin öffentliche Aufträge unter 100.000 € frei an Betriebe der Region vergeben. Ohne die Ver­ längerung der Verordnung wäre die Wertgrenze für die Direktver­ gabe mit Jahresende auf 50.000 € gesunken. Gleiches gilt für die sogenannten nicht-offenen Ver­ fahren. Dabei können Bauauf­ träge in einer Höhe von bis zu 1 Mill. € ohne langwieriges Ver­ fahren vergeben werden. Ohne Verlängerung wäre es zu einem Rückfall auf 300.000 € gekommen. Allerdings müssen auch hier laut Bundesvergabe­ gesetz mindestens drei befugte, leistungsfähige und zuverlässige Unternehmen zur Angebotsle­ gung eingeladen werden, womit ein fairer Wettbewerb um den jeweiligen Auftrag garantiert ist. Österreich hat damit weiterhin die höchsten Schwellenwerte für Verfahren ohne Bekanntmachung innerhalb der EU. Investitionen beschleunigen „Die Verlängerung der Schwel­ lenwerte-Verordnung ist ein wichtiges Signal für unsere Klein- und Mittelbetriebe“, unterstreicht KommR Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKS. Insbeson­ dere in der aktuell schwierigen Zeit sei die Auftragsvergabe ohne langes Verwaltungsverfahren ein wertvoller Investitionsbeschleu­ niger. PV-Förderung ausgeweitet Im Bereich der erneuerbaren Energien wurde kürzlich mit der Ausweitung der Photovoltaik- Förderung des Klima- und Ener­ giefonds ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt. „Wir freuen uns, dass unsere Forderungen gehört und umgesetzt werden. Als Bun­ desinnung begrüßen wir die Aus­ weitung der PV-Förderung aus dem Klima- und Energiefonds. Damit kommen wir nicht nur den Nachhaltigkeitszielen einen Schritt näher, sondern setzen auch einen wichtigen wirtschaft­ lichen Impuls in Krisenzeiten“, sagt Andreas Wirth, Bundes­ innungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommu­ nikationstechniker, zur angekün­ digten Aufstockung von Bundes­ ministerin Leonore Gewessler. Die Bundesinnung hatte bereits im Frühjahr eine wirk­ same Förderungsmaßnahme für Investitionen in die Errichtung von privaten und gewerblichen Photovoltaikanlagen gefordert. Diese Forderung wird nun umge­ setzt und das PV-Förderbudget des Klima- und Energiefonds um 20 Mill. € sowie die förderbare Anlagengröße von 5 Kilowatt­ peak auf 50 Kilowattpeak ange­ hoben. Die Anhebung der förder­ baren Anlagengröße ermöglicht auch Unternehmen einen einfa­ cheren Zugang zur PV-Förderung und setzt damit Investitionsan­ reize im Bereich der erneuerba­ ren Energien. Neue Ausbildung Die Bundesinnung unterstützt die Elektrogewerbebetriebe im Bereich der Photovoltaik auch konkret mit einer eigenen Ausbil­ dungsschiene bei der Fachkraft­ suche und -umschulung. Unter dem Motto „Die Energiewende braucht Dich!“ will man gemein­ sam mit Kooperationspartnern Menschen motivieren, sich zum Elektropraktiker für Photovol­ taikanlagen ausbilden zu lassen. Foto: proHolz Salzburg

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