Salzburger Wirtschaft vom 08.Mai 2020 / Folge_9

· 3 Nr. 9 · 8. 5. 2020 Salzburger Wirtschaft Mit der richtigen Strategie aus der Corona-Schockstarre WKS-Präsident Peter Buchmüller Seit Montag gibt es jetzt mit der Öffnung der Geschäfte eine erste Etappe zurück auf einem noch langwierigen Weg in die wirtschaftliche Normalität. Andere Branchen müssen noch zuwarten, bis eine Öffnung möglich ist. Gleich- zeitig müssen bei den Betrieben endlich die versprochenen Hilfsgelder ankommen. Ebenso müssen wir alles tun, um so schnell wie mög- lich die Wirtschaft wieder anzukurbeln! Viele Schritte sind also noch notwendig und noch weit mehr an unterstützenden Maßnahmen, um den Wirtschaftsmotor wieder auf ausreichende Touren zu bringen. Das Land Salzburg und die Bundesregierung haben in den vergangenen Tagen das einzig Richtige getan: Sie wollen, so wie die Wirt- schaftskammer Salzburg, vor allem den Investi- tionsmotor anwerfen (siehe Seite 6 und 7). Wer dafür Sorge trägt, das hochwertige Wertschöp- fung entsteht, um die Corona-Verluste mittel- fristig aufzuholen, schlägt die richtige Strategie ein. Nur so können die Arbeitslosenzahlen wieder gesenkt werden. Wir müssen Beschäfti- gung schaffen und verlorenes Terrain zurück­ gewinnen, denn Beschäftigung ist der beste Garant für sichere soziale Verhältnisse. Was jedoch rund um den 1. Mai von Seiten der SPÖ und der AK zu lesen war, stellt hingegen eine Art Betriebs- anleitung für den finalen wirtschaft- lichen Untergang dar. Da braucht es gar keinen neuen Corona-Aus- bruch, für den nächsten Lockdown würden schon alleine die sozia- listischen Uraltideen sorgen, die zum wiederholten Male von AK und SPÖ ausgegraben wurden. Offenbar will man die Corona-Krise nutzen, um eine politische Agenda zu platzieren, die zu Recht schon x-mal als stand- ortschädlich abgelehnt wurde. Doch ausgerechnet in der tiefsten Rezession der Zweiten Republik ernsthaft einen Netto(!)- Mindestlohn von 1.700 € (nicht nur für Pflege- kräfte!) zu fordern, ist ein Brandbeschleuniger für den wirtschaftlichen Niedergang! Zur Erinnerung: In Österreich zahlen die Arbeitgeber schon jetzt mit 1.500 € (14-mal) den zweithöchsten Mindestlohn in der EU. Ebenso sind die Wunschträume nach einer 35-Stunden-Woche (oder gar einer 30-Stunden- Woche) schon zu normalen Zeiten ein Irrtum. Wenn es an allen Ecken und Enden in der Wirt- schaft kracht, arten derartige Pläne schnell in einen standortpolitischen Albtraum aus. Wer jetzt also zusätzliche Kostenbelastun- gen inmitten einer nationalen und globalen Wirtschaftskrise ernsthaft als Gesundungs- rezept ausgibt, muss sich den Vorwurf gefal- len lassen, pure Ideologie vor Sachlichkeit zu stellen. Derartige Forderungen waren vor der Krise schon falsch, jetzt sind sie geradezu absurd. Mit diesem Rückfall in altsozialistische Ideologie liefert man nur die Blaupause für weitere Arbeitsplatzverluste. Schade, denn die Sozialpartnerschaft war etwa in der Frage der Kurzarbeit wieder auf einem guten Weg der pragmatischen Standortorientierung. Jetzt ist eine völlig andere Strategie notwen- dig: Es braucht eine zügige und wirksame Kon- junkturförderung auf allen Ebenen. Es braucht eine sofortige spürbare Lohnnebenkostensen- kung, d. h. „mehr Netto vom Brutto“ für Arbeit- nehmer, und damit ebenso weniger Belastungen für die Arbeitgeber. Salzburgs Arbeitgeber mussten 2019 immerhin um über 4% mehr an Sozialbeiträgen stemmen, die sich auf 3,48 Mrd. € summierten. So kann es insbesondere in Krisenzeiten nicht weitergehen. Der von der Regierung vor der Krise eingeschlagene Weg, die Lohnnebenkosten zu sen- ken, muss jetzt weiterge- führt werden. Überflüssig sind in diesem Zusam- menhang übrigens auch Überlegungen, Steuern zu erhöhen oder ein- zuführen (Stichwort Vermögenssteuer). Wir müssen jetzt das Richtige tun, um die Betriebe und damit die Arbeitsplätze zu retten. Wer Arbeit verteuern will, macht gerade alles falsch. Jetzt braucht es Entlastung! Das Zitat Salzburger Wirtschaft Zeitung der Wirtschafts- kammer Salzburg Medieninhaber und Herausgeber (Verleger): WirtschaftskammerSalzburg, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1 Chefredakteur: Dr. Kurt Oberholzer (kob) Redakteure: Mag. Robert Etter (ret), Sophia Gruber (sg), Mag. Koloman Költringer (kk), Mag. Helmut Millinger (mil), Mag. Irmi Schwarz (is) Redaktion: Stabstelle Kommunikation, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1, Tel. 0662/8888-345, E-Mail: salzburger-wirtschaft@wks.at wko.at/sbg/offenlegung Bei allen personenbezogenen Bezeichnungengiltdiegewählte Form für beide Geschlechter. Anzeigen: Ingrid Laireiter, Tel. 0662/8888-363, E-Mail: ilaireiter@wks.at Seit 1. Jänner gelten die Mediadaten 2020. Druck: DruckzentrumSalzburgBetriebs - ges.m.b.H., Karolingerstraße 38, 5021 Salzburg Jahresabonnement für 2020: 40 € Einzelpreis: 1,60 € (zuzügl. gesetzl. USt.), für Salzburger Kammermitglieder kostenlos. Bezahlte Einschaltungen sind mit „Anzeige“ gekennzeichnet. Druckauflage : 39.046 (2. Hj. 2019) Impressum „Wir stellen uns auf eine harte Zeit ein. Aber: Jede Krise bietet auch Chancen für die Mutigen und in die Zukunft denkenden Unter- nehmer!“ WKÖ-Präsident Harald Mahrer (Interview auf Seite 10) Foto: WKS/Neumayr Foto: WB/Neumayr https://www.instagram.com/ wirtschaftskammersalzburg/ http://www.facebook.com/ WirtschaftskammerSalzburg

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