Salzburger Wirtschaft vom 24.April 2020 / Folge_8

12 · Nr. 8 · 24. 4. 2020 Salzburger Wirtschaft Unternehmen Denios entwickelte Testzentrum Das Eugendorfer Unter- nehmen Denios hat auf die Corona-Krise rasch reagiert. Immer mehr Städte und Gemein- den in ganz Europa richten in ausgelagerten Räumlichkeiten Corona-Virus-Testzentren ein. Hier können sich Menschen nach vor- heriger Anmeldung auf den Virus SARS-CoV-2 testen lassen. Um den Kontakt des Personals zum Ver- dachtspatienten zu reduzieren, entwickelte Denios als Spezialist für betrieblichen Umwelt- und Arbeitsschutz das erste mobile Testzentrum für den kontaktredu- zierten Covid-19-Abstrich. „Basierend auf Brandschutz- Containern, die wir herstellen, um Gefahrenstoffe sicher zu lagern, haben wir in relativ kurzer Zeit das bestehende Raumsystem modifi- ziert, um kontaktlose Corona-Tes- tungen durchführen zu können“, schildert Denios-Geschäftsführer DI Erich Humenberger. „Wir arbei- ten bereits seit vielen Jahren für die Pharma- und Chemieindustrie und kennen deren Bedürfnisse. Somit sind wir in dieser Materie gut eingespielt und konnten rasch reagieren.“ Nach erfolgter Händedesinfek- tion betritt die zu testende Person durch eine verschließbare Tür den Patientenbereich. Die räumliche Trennung zum Personalbereich erfolgt durch eine Trennwand mit Fensterschleuse und Kommuni- kationseinrichtung. Über diese Fensterschleuse, die nur über den Personalbereich bedient werden kann, wird dem Verdachtspatien- ten ein Abstrich per Stäbchen entnommen. „Der im Patienten- bereich herrschende Unterdruck wirkt während der Entnahme der möglichen Übertragung viraler Aerosole in den Personalbereich entgegen“, erklärt Humenberger. Erste Systeme sind lieferfertig Das anschlussfertige Testzent- rum kann auf einer ebenen, befes- tigten Fläche aufgestellt werden und benötigt bis Windlastzone 2 keine Bodenverankerung. Die Türen sind selbstschließend, absperrbar und können optional auch mit einem Türhaltesystem ausgerüstet werden. Eine Auf- fahrrampe bietet barrierefreien Zugang. Die Anzahl der Patienten kann über eine organisatorische Zugangsregelung bestimmt wer- den: Zwischen einer und maximal drei Personen können den Patien- tenbereich unter Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheitsab- stände gleichzeitig betreten. Das Zu- und Abluftsystem wird mit einer technischen Lüftung rea- lisiert. Ein Tisch im Personalbe- reich, individuelle Bestuhlung der Bereiche, ein verschweißter PVC- Boden, ein Erste-Hilfe-Set mit Augenspülung und ein vorinstal- liertes Waschbecken im Personal- bereich sind Teile der Grundaus- stattung. Weitere Ausstattungen sind auf Anfrage erhältlich. Alle Oberflächen sind fugenlos ausge- führt und daher leicht zu reinigen. Die elektrische Versorgung des Raumsystems erfolgt über einen außenliegenden zentralen Strom- anschluss. Die ersten Corona-Raumsys- teme sind lieferfertig. Bei weite- ren Bestellungen ist mit einer Auf- bauzeit von vier bis sechs Wochen zu rechnen. „Es gibt bereits einige Anfragen aus Österreich und Europa“, bestätigt Humenberger. www.denios.at Foto: Denios Erstes Online-Kaufhaus für den Lungau Binnen kurzem hat das Start-up VIABIRDS mit dem ersten „Lungauer Online-Kaufhaus“ ein völlig neues Online-Kauf- System auf die Beine gestellt. Am 7. April hat das erste „Lun- gauer Online-Kaufhaus“ offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Es ist ein gemeinsames Projekt des erst kürzlich gegründeten Lungauer Start-ups VIABIRDS Technologies GmbH und des Wirtschaftsvereins Tamsweg. Das Online-Kaufhaus ermöglicht erstmals den Kunden, online bei unterschiedlichen regionalen Geschäften wie z. B. einemBäcker, dem regionalen Biobauern, einer Buchhandlung, aber auch bei den Filialen des Wirtschaftsver- eins Tamsweg in St. Michael und Tamsweg einzukaufen. Alle Waren können noch am selben Tag an einer sogenannten FlyBy-Station abgeholt werden und werden ohne langes Warten entweder direkt in den Koffer- raum eingeladen oder einfach übergeben. Das spart Kunden Zeit und Kilometer, reduziert die sozialen Kontakte und somit Ansteckungsgefahr und stärkt die regionale Wirtschaft. Die VIABIRDS Technologies GmbH stellt die Technologie zur Verfügung und betreut den Onlineshop, während der Wirt- schaftsverein Tamsweg für die Beziehungen mit den anderen Geschäften sowie die operative Umsetzung, also die Zusammen- stellung der Einkäufe sowie für deren Übergabe, verantwortlich ist. „Die Idee entstand vor zehn Monaten beim ersten Creators Camp des Biosphere Lab Lungau. Wir freuen uns, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, unsere Idee im Lungau gemeinsam mit dem Wirtschaftsverein Tamsweg so schnell umzusetzen“, sagt Martin Macheiner, Geschäftsführer der VIABIRDS Technologies GmbH. „Es freut uns, mit diesem Online- Kaufhaus einen weiteren wesent- lichen Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaft geschaffen zu haben“, erläutert Heimo Pro- dinger, Geschäftsführer des Wirt- schaftsvereins Tamsweg zum Start. Mehr zum ersten Lungauer Online-Kaufhaus: www.viabirds. com Die beiden VIABIRDS-Gründer Alexander Planitzer und Martin Macheiner mit Heimo Prodinger vom Wirtschaftsverein Lungau. Foto: privat

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