Salzburger Wirtschaft vom 21.Februar 2020 / Folge_4

· Tourismus · 29 Nr. 4 · 21. 2. 2020 Salzburger Wirtschaft Weiter in Qualität investieren Salzburgs Tourismus­ wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten enorm entwickelt. Mit einem weiteren Ausbau der Angebotsqualität soll der Erfolgsweg auch in Zukunft fortgesetzt werden. Es gab viel zu bereden am „Tag der Tourismuswirtschaft“ in der WK Salzburg, auch, dass sich die Zeiten ändern. Mittler- weile hat der Sommer mit 51% der Ankünfte des Tourismus- jahrs bereits die Nase vorne, bei den Nächtigungen sind es schon 46%. Mit 29,7 Millionen Nächtigungen wurde in der Sai- son 2019/2020 erneut ein Plus von 1,5% erzielt. „Dieses Ergeb- nis ist vor allem auf den Einsatz und Fleiß der vielen familienge- führten Tourismusunternehmen in Salzburg zurückzuführen“, betonte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer im Rahmen des „Tages der Tourismuswirtschaft“. „Sie und ihre Mitarbeiter sind es, die für das Wohl der Gäste sorgen und mit ihren Investitionen die Wirtschaft auch in entlegeneren Regionen des Bundeslandes am Laufen halten.“ In Zukunft solle es, laut Haslauer, aber nicht mehr um die Jagd nach Nächtigungen, sondern um eine höhere Wert- schöpfung für die Betriebe gehen. Schlüsselbranche für die Wirtschaft Seine Wertschätzung gegen- über dem Tourismus brachte auch WKS-Präsident Manfred Rosenstatter zum Ausdruck: „Der Tourismus ist eine Schlüssel- branche in Salzburg und sorgt mit dafür, dass unser Land und seine Wirtschaft so gut dastehen. Die Wirtschaftskammer Salzburg unterstützt die Sparte vor allem mit Maßnahmen im Fachkräfte- bereich – von der Förderung der dualen Berufsausbildung bis hin zur Erwachsenenlehre.“ Um die Betriebe bestmöglich zu fördern, ist es Aufgabe von Politik und Interessenvertretung, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Hier konnten, so Haslauer, mit dem neuen Näch- tigungsabgabengesetz sowie ver- schiedensten Investitionsanrei- zen über die Tourismusförderung auf Landesebene schöne Erfolge erzielt werden. Auf Bundesebene sei man etwa dabei, die Rot-weiß- rot-Karte effizienter zu gestalten und die Abschreibungsdauer von Gebäuden und Einrichtungen zu verkürzen. Positive Stimmung für Tourismus machen Generell müsse, laut Haslauer, wieder mehr positive Stimmung für den Tourismus gemacht wer- den. „Der Overtourism ist für mich ein punktuelles Problem bei den Reisebustouristen in der Stadt Salzburg“, betonte der Lan- deshauptmann. Natürlich müsse in Zukunft darauf geachtet wer- den, dass Auswüchse wie etwa bei Zweitwohnsitzen unterbun- den und die Sorgen der Bevölke- rung ernst genommen werden. „Bei alledem dürfen wir uns aber den Ast, auf dem wir sitzen, nicht selbst absägen“, betonte Has- lauer. Fachkräftebedarf als Herausforderung Eine besondere Herausforde- rung in Zukunft sei die Deckung des Fachkräftebedarfs. „Hier setzt gerade der Tourismus vielfältige Initiativen, um die Problema- tik in den Griff zu bekommen“, sagte Haslauer weiter. Ob Lehr- lingsakademie oder die Diplom- akademie Tourismus für junge Erwachsene – die Maßnahmen der Sparte Tourismus und Frei- zeitwirtschaft in der WKS sind vielfältig. Gemeinsam mit dem Land Salzburg hat die WKS vor kurzem im Talente-Check Salz- burg den „Karriere-Check“ gestar- tet, umMaturanten eine optimale berufliche bzw. bildungsmäßige Orientierung zu bieten. „Mit die- sem Maßnahmenbündel sind wir auf dem besten Weg, unser Ziel, das lehrlingsfreundlichste Bun- desland zu werden, zu erreichen“, betonte der Landeshauptmann. Weiter auf Erfolgskurs Auch für Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher bleibt neben der Digitalisierung die Frage der Arbeitskräfte die wichtigste Herausforderung. Dringend benötigt werden nicht nur spezialisierte Fachkräfte, sondern Mitarbeiter in allen Bereichen. „Tourismus und Frei- zeitwirtschaft boomen allerorten und bieten ausländischen Kräften immer mehr Jobs in der Heimat, was natürlich die Personalsu- che nicht leichter macht.“ Ihr Fazit fällt trotzdem gut aus: „Wir sind eine Erfolgsbranche, und in Österreich die einzige, die auch während der Krise vor rund zwölf Jahren positive Zahlen vermelden konnte“, betonte Nocker-Schwar- zenbacher. Trotz Herausforderungen wie durch die Digitalisierung oder den Klimawandel könne Salzburgs Tourismus laut Haslauer positiv in die Zukunft blicken: „Mit unse- rer hohen Angebotsqualität, unse- ren gut ausgebildeten Mitarbei- tern und unserer wunderschönen und sauberen Natur haben wir die besten Voraussetzungen, auch weiterhin im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Geballte Tourismuskompetenz beim „Tag der Tourismuswirtschaft“ (v. l.): WKS-Direktor Dr. Manfred Pammer, Fachgruppenobmann Ernst Pühringer, WKS-Präsident Manfred Rosenstatter, Fachgruppenobfrau Inez Reichl-de Hoogh, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Spartenobmann Albert Ebner, Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzen- bacher und Fachgruppenobmann Georg Imlauer. Der heimische Tourismus ist eine boomende Branche. Gab es im Jahr 2000 ins- gesamt 17.154 Mitarbeiter in Salzburgs Hotellerie und Gastronomie, waren es im Vorjahr bereits 26.453 (plus 54%). Parallel dazu steigt die Zahl der offenen Stellen kontinuierlich an. Waren 2008 879 offene Stellen beim AMS Salzburg gemeldet, lag die Zahl im Vorjahr bei 1.226 (plus 39%). Die duale Ausbildung ist das Kernelement der touristischen Fachkräfteaus- bildung in Salzburg. Mit knapp 1.000 Lehrlingen in Salzburgs Gastronomie und Hotellerie sorgt die Branche nach wie vor selbst für einen Großteil des Fachkräftenachwuchses. Mit der Diplomakademie Tourismus hat man 2018 die Erwachsenenlehre im Touris- mus gestartet. Fakten Foto: WKS/Scheinast

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE5Ng==