Salzburger Wirtschaft vom 18. Dezember 2020 / Folge_24

42 · Service · Nr. 24 · 18. 12. 2020 Salzburger Wirtschaft Umweltzeichen für Moser Holzindustrie Das Familienunternehmen Moser Holzindustrie in St. Michael pro- duziert rund 80.000 Särge pro Jahr. Bei der Verarbeitung des Naturproduktes Holz wird größ- ter Wert auf einen schonenden Umgang mit der natürlichen Ressource gelegt. 2020 wurden diese Unternehmensphilosophie und die dafür notwendigen, zahl- reichen Investitionen mit dem Österreichischen Umweltzei- chen für Tischlereien zertifiziert. Juniorchef Michael Moser spricht im Interview über die Bedeutung der Auszeichnung. Was motiviert Sie, sich für betriebliches Umwelt- engagement einzusetzen? Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, einen Beitrag zur Reduzierung der Klimaerwär- mung zu leisten. Wir haben daher als Österreichs größter Sargher- steller versucht, ein Zeichen zu setzen, und wir haben ein neues Modell entworfen, das nicht nur komplett metallfrei ist, sondern auch keiner chemischen Behand- lung unterzogen wird. Welche Umweltmaßnahmen haben Sie bereits umgesetzt und wie viel Material wurde dadurch eingespart? Der Sarg spiegelt nicht nur unsere Bestattungskultur wider, er ist auch ein Produkt, das in den ökologischen Kreislauf zurück- geführt wird. Daher verwenden wir nachhaltige Materialien und verarbeiten ausschließlich heimi- sche Hölzer. Etwa die Lungauer Gebirgslärche oder die Kanada- pappel, die nicht wie oft vermu- tet aus Kanada kommt, sondern ein schnellwachsendes Nutzholz aus den Donauauen ist. Da unser Betrieb PEFC-zertifiziert ist, for- dern wir diese Zertifizierung auch von unseren Lieferanten. Wir ver- arbeiten für die Oberfläche was- serlösliche Lacke und vergeben unsere Aufträge in Österreich, sodass die Wertschöpfung im Inland erhalten bleibt und die Transportwege so kurz wie mög- lich sind. Welche Bedeutung haben Zertifikate wie das Umwelt- zeichen für Tischlereien für Sie? Mittlerweile kann man durch- aus sagen, dass viele Kunden Wert auf diese Zertifizierungen legen. Speziell im Wettbewerb mit ausländischen Anbietern, die andere Interessen und Phi- losophien haben, sehen wir uns oftmals im Vorteil. Man kann mit Freude beobachten, wie das Bewusstsein für einen schonen- den Umgang mit natürlichen Ressourcen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Welche Erfahrungen haben Sie bei den geförderten Beratungen von umwelt ser- vice salzburg (uss) gemacht? Die Zusammenarbeit mit dem uss-Experten haben wir als äußerst professionell und kons- truktiv empfunden. Er hat Ver- besserungen vorgeschlagen und gemeinsam mit uns Lösungs- wege erarbeitet. Kurz gesagt: Er stand uns mit Rat und Tat zur Seite. Sie haben anlässlich des Umweltzeichen-Tages ein Aufforstungsprogramm mit 1.000 Bäumen gestartet, warum? Da wir traditionsgemäß einen starken Kontakt zu unseren Lie- feranten pflegen, wollen wir auch damit ein Zeichen setzen, wie ernst uns das Thema Nachhaltig- keit ist. Der Umweltzeichen-Tag kam uns hier natürlich sehr gele- gen. Ich kann Ihnen mit Gewiss- heit sagen, dass es nicht bei die- ser einmaligen Aktion bleiben wird. Auch in Zukunft werden wir uns verstärkt dafür einsetzen. Fachkongress beleuchtet Elektromobilität Am 27. und 28. Jänner findet in Wien die „EL- MOTION 2021“ statt. Der Fachkongress beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungen im Bereich Elektro­ mobilität. Als die E-Mobilität 2010 noch in den Kinderschuhen steckte, beleuchtete der EL-MOTION- Fachkongress schon die Poten- ziale des E-Antriebs. Das Erfolgs- konzept der Veranstaltung hat sich seither nicht geändert: hoch- karätige Referenten, breitgefä- cherte Themenauswahl, individu- elle Erfolgsgeschichten und ein starker Wille zur Problemlösung. Das wird auch 2021 so sein – dies- mal je nach Covid-19-Infektions- geschehen entweder unter Ein- haltung strengster Sicherheits- maßnahmen als Präsenzveranstal- tung oder in einem innovativen, digitalen Eventdesign. Dabei ist vorgesehen, dass jeder Ausstel- ler eine eigene Ausstellerbox mit Chat-, Werbe- und Kontaktoptio- nen erhält. Außerdem wartet der Fachkon- gress mit spannenden Inhalten auf: So wird unter anderem ver- raten, wie mit der Umstellung einer einzigen Fahrzeugflotte auf Elektroantrieb 3.000.000 Liter Diesel pro Jahr eingespart werden konnten oder wie die österrei- chischen Pendler das Verhältnis Wertschöpfung/Klimaziele beein- flussen. Ebenso wird der euro- päische „Green Deal“ analysiert. Darüber hinaus wird das Potenzial von Wasserstoff im Hinblick auf die infrastrukturellen Gegeben- heiten, das barrierefreie Laden sowie praktisches Know-how für die Umrüstung von Betriebshöfen zur Ladung schwerer Nutzfahr- zeuge vermittelt. Die Veranstaltung wird von der Wirtschaftskammer Öster- reich gemeinsam mit dem Bun- desministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, dem Klima- und Energiefonds sowie dem Österreichischen Städte- bund ausgerichtet. Premiere 2021: EL-MO Award Am Abend des 27. Jänner 2021 wird auf der EL-MOTION+FC erstmals der EL-MO Award ver- geben. Er stellt die Erfolge von Unternehmen, (kommunalen) Betrieben, Verbänden, Initiati- ven, Schulen und Co. im Bereich der nachhaltigen Reduktion des Energieverbrauchs und der CO 2 - Emissionen einer breiten Öffent- lichkeit vor. Weitere Infos: www.elmotion.at Der Kongress beleuchtet zukünftige Ent- wicklungen, Techniken, Einsatzgebiete und Regularien der E-Mobilität. Foto: WKÖ Michael Moser ist Juniorchef des 1957 gegründeten Unternehmens Moser Holzindustrie. Foto: Moser Holzindustrie

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