Salzburger Wirtschaft vom 02. Oktober 2020 / Folge_19

· Tourismus · 23 Nr. 19 · 2. 10. 2020 Salzburger Wirtschaft Corona-gerechter Wintertourismus jetzt möglich Die WKS begrüßt die von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger vor kurzem verkündeten Corona-Regeln für die Wintersaison. Bei der Erarbeitung des Konzepts waren die unterschiedlichsten Fachgruppen der Interessenver- tretung – von den Seilbahnen über die Hotellerie bis hin zur Berggastronomie – federführend beteiligt. Am 17. September startete auf Initiative von Landeshauptmann Wilfried Haslauer eine großan- gelegte Koordinierungsoffensive von Land, Wirtschaftskammer und Salzburger Land Tourismus Gesellschaft (SLTG), um für das Tourismusministerium einen Maßnahmenkatalog zu erarbei- ten, der trotz Corona eine mög- lichst erfolgreiche Wintersaison gewährleisten soll. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Politik unsere Vorschläge vollinhalt- lich angenommen und bereits jetzt verkündet hat“, sagt Albert Ebner, Obmann der Sparte Tou- rismus und Freizeitwirtschaft in der WKS. „Das sorgt für die nötige und zeitgerechte Klarheit, die unsere Betriebe für ihre Pla- nungen brauchen.“ Um einen möglichst Corona- sicheren Start in die Wintersai- son zu gewährleisten, empfiehlt die Sparte Tourismus und Frei- zeitwirtschaft den Mitgliedsbe- trieben dringend, die kostenlosen Corona-Tests des Tourismusmi- nisteriums für alle Mitarbeiter in Anspruch zu nehmen. „Vor allem Mitarbeiter, die jetzt aus den Bal- kanländern in die Tourismusre- gionen einreisen, müssen sofort auf Corona getestet werden, um die Bildung eines Clusters zu ver- hindern“, betont Ebner. Registrierungspflicht und Sperrstunde Dass die landesweit geplante Registrierungspflicht in Lokalen nun doch nicht kommt, ist aus Sicht des Obmanns der Fach- gruppe Gastronomie in der WKS, Ernst Pühringer, begrüßenswert. „In Wien haben schon etliche Wirte Klage eingereicht, weil sie keine Möglichkeit haben, die angegebenen Daten zu überprü- fen“, sagt Pühringer. „Man kann von den Leuten keinen Ausweis verlangen.“ Das nehme nicht nur den Druck von den Gastronomen, sondern auch von den Gästen. Nicht jeder wolle sich registrie- ren bzw. seine Daten hergeben, so Pühringer. Was die Vorverlegung der Sperrstunde in der Gastronomie auf 22 Uhr betrifft (Anm.: befris- tet auf 18. Oktober), so hofft Püh- ringer, dass diese bald wieder auf 1 Uhr verlegt werden kann. Für Hotelgäste wurde ohnedies eine Ausnahme herausverhandelt. An sie dürfen bis 1 Uhr Getränke ausgeschenkt werden. „Im Sinne der Rettung der Wintersaison haben wir der Vorverlegung der Sperrstunde zähneknirschend zugestimmt. Sie muss allerdings sofort wieder zurückgenommen werden, wenn sich eine Besse- rung der Infektionslage ergibt“, resümiert Pühringer. Der Weg für eine Corona- gerechte Wintersaison ist frei. Foto: SLTG Licht und Schatten in Coronazeiten Die Covid-19-Situation brachte für die Sommersaison in Salz- burg ein Drittel weniger Nächti- gungen. Auch im August musste im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein deutliches Nächtigungsmi- nus verzeichnet werden. Jedoch fiel dieses nicht so stark aus, wie im Monat davor. „Seit August ist ein Aufwärtstrend erkennbar. Manche Regionen – wie etwa der Lungau – konnten sogar ein Plus verzeichnen. Vor allem haben aber viele Österreicher, aber auch Urlauber aus dem benachbarten Deutschland im August das Salz- burger Land mit seinen meist familiär geführten Tourismusbe- trieben als Destination gewählt“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer und fügt hinzu: „Man sieht auch daran, wie essenziell es für unsere Wirtschaft ist, eine Reisewarnung vor allem durch Deutschland zu verhindern. Das schaffen wir, indem wir die Aus- breitung des Coronavirus best- möglich und alle gemeinsam ver- hindern.“ Den stärksten Einbruch im August verbuchte die Stadt Salz- burg. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier ein Nächtigungsmi- nus von knapp 41%, gefolgt vom Tennengau mit einem Minus von 17%, dem Flachgau (minus 13%), Pongau (minus 11%), Pinzgau (minus 3%). Der Lungau hin- gegen verbuchte ein Plus von 3,5%. Insgesamt gab es bei den inländischen Gästen ein Plus von 300.000 Übernachtungen und bei den Gästen aus Deutschland ein Plus von 173.000 Übernachtun- gen. Bei anderen Herkunftsnatio- nen gab es hingegen ein deutli- ches Minus (minus 700.000). 13. GastroDialoge Vom 22. bis 24. November finden im Hotel Edelweiss in Großarl die 13. GastroDialoge statt. U. a. wird Thomas Reisenzahn von der Beratungsgruppe Prodinger über Szenarien und Handlungsspiel- räume während und nach Corona reden. Der deutsche Internet- und Verkaufsexperte Michael Krüger wird über die „Neuen Medien“ mit vielen Tipps für die Praxis sowie über „Verkaufen – ohne zu ver- kaufen“ referieren. Nähere Info unter www.gastrobizz.at Foto: Edelweiss Großarl

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