Salzburger Wirtschaft vom 04. September 2020 / Folge_17

· Gewerbe & Handwerk · 21 Nr. 17 · 4. 9. 2020 Salzburger Wirtschaft Die Meisterschaft im Handwerk mit Titel deutlich machen! „Wir sind Meister“: Das dürfen Personen, die erfolgreich eine Meister- prüfung abgelegt haben, künftig auch herzeigen. Seit Freitag, 21. August 2020, können sie den Titel in Kurzform (Mst./Mst.in) oder Langform (Meister/Meisterin) ohne Antrag oder dergleichen sofort vor dem Namen führen und in öffentli- chen Urkunden eintragen lassen. Diese Eintragung des Titels ist freiwillig und erfolgt unter Vorlage des Meisterprüfungs- zeugnisses bei den urkunden- ausstellenden Behörden. „Das ist ein guter Tag für Österreichs Meisterinnen und Meister und das Handwerk!“, freute sich KommR Josef Mikl, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk der WKS, über die nunmehrige Möglichkeit, den Meistertitel auch offiziell angeben zu dür- fen. „Für diese Aufwertung des Meistertitels haben wir viele Jahre gekämpft. Nach der Ein- ordnung des Meisters auf Stufe 6 im Nationalen Qualifikationsrah- men (NQR) und damit der Gleich- stellung mit dem akademischen Bachelor ist nun die Eintragung des Meistertitels in Pass und Dokumente möglich! Eine über- fällige Anerkennung für eine der wichtigsten Ausbildungsformen Österreichs!“, betont Sparten- obmann Mikl. Ebenso betrachtet dies Mikl als Signal an junge Leute, die eine Lehre anstreben: „Die berufliche Fachausbildung als Ganzes wird damit weiter auf- gewertet und erhält mehr gesell- schaftliche Anerkennung! Das ist auch für Lehrlinge im Handwerk eine gute Perspektive!“ „Die Sparte Gewerbe und Hand- werk wird auch in Zukunft alles unternehmen, dass Lehrlings- und Meisterqualifikation auf dem gewohnt hohen Niveau erhalten bleiben“, unterstreicht Mikl. Mit rund 4.000 Ausbildungsplätzen sind die Gewerbe- und Hand- werksbetriebe der größte Lehr- lingsausbilder in Salzburg. Aus- gebildet werden sie vielfach von den Meisterinnen und Meistern in den Betrieben. Und diese werden erfreulicher- weise von Jahr zu Jahr mehr. 2019 wurden im Rahmen der großen Meisterbriefverleihung im Haus für Mozart 314 Meisterbriefe an 306 neue Meister verliehen. Das waren so viele Meisterinnen und Meister wie schon länger nicht mehr. Formal dem Bachelor gleichgestellt f Personen, die eine Meister- prüfung erfolgreich abgelegt haben, sind derzeit bereits berechtigt, sich mit Bezug auf das jeweilige Handwerk als „Meisterin“ oder „Meis- ter“ zu bezeichnen. Seit 21. 8. 2020 dürfen diese Perso- nen die Bezeichnung „Meis- terin“ bzw. „Meister“ auch vor ihrem Namen führen. Dies darf in vollem Wort- laut oder auch in Kurzform erfolgen (z. B. „Mst.“, „Mst.in“ oder „Mstin“). Es darf auch die Eintragung in amtlichen Urkunden verlangt werden (z. B. Reisepass, Führer- schein, Personalausweis). f Formal ist der handwerkliche Meistertitel im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 zugeordnet und somit dem akademischen Bachelor gleichgestellt. Im Regierungsprogramm 2020– 2024 sind noch weitere Auf- wertungsschritte geplant. So soll die berufliche Karriere- leiter unter anderem durch die zusätzlichen NQR-Stufen 5 und 7 komplettiert werden. Fakten 2019 wurde alleine in Salz- burg über 300 Meisterinnen und Meistern ihr Meistertitel verliehen. Foto: Neumayr Finale Einreichphase Noch bis zum 15. September haben Salzburger Gewerbe- und Handwerksbetriebe die Möglichkeit, Projekte zum Salzburger Handwerkspreis 2020 einzureichen. Für die Vergabe des Salzburger Hand- werkspreises ist die Qualität der fachlichen, handwerklichen Ausführung, die Innovations- kraft und Marktfähigkeit des Produktes bzw. Objektes maß- geblich. Info unter: www. handwerkspreis.at Foto: Tischlerei Gollackner Handwerk hautnah erleben Nach der Sommerpause setzt der Altstadt Verband Salzburg die bereits am 5. Juni gestartete siebte Auflage der traditionel- len Veranstaltungsreihe HAND. KOPF.WERK. fort. Ab 11. Septem- ber lädt das beliebte Handwerks- festival wieder interessierte Besucher immer freitags in die verschiedenen Handwerksbe- triebe der Salzburger Altstadt ein. Workshops zum Mitmachen sowie Rundgänge zum Entdecken geben einzigartige Einblicke in die Werkstätten. Bei den HAND. KOPF.WERK.-Touren mit einem konzessionierten Fremdenführer können ausgewählte Werkstät- ten links und rechts der Salzach erkundet werden. Nähere Info unter www.s alzburg-altstadt.at Bei HAND. KOPF.WERK. kann man Handwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Foto: Altstadt Verband/Baumann

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