Salzburger Wirtschaft vom 07.August 2020 / Folge_15

22 · Tourismus · Nr. 15 · 7. 8. 2020 Salzburger Wirtschaft Tourismus digital denken Im Rahmen von Open Innovation Salzburg ist erstmals ein bun- desländerübergreifender Ideen- wettbewerb gestartet: Unter dem Motto „Tourismus digital den- ken“ werden digitale Lösungen und Technologien gesucht, um den Urlaub in Salzburg, Tirol und Vorarlberg für Reisende und Betriebe sicher zu gestalten und neue Arbeitswelten für die Tou- rismusbranche zu schaffen. Bis 14. September 2020 können Ideen eingereicht werden. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von rund 2.000 €, die Siegeridee wird umgesetzt. Digitalisierung ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen längst überfällig, das haben auch die vergangenen Monate mit der Covid-19-Pandemie gezeigt. Als eine der größten Wirtschafts- branchen in Westösterreich ist der Tourismus besonders stark davon betroffen und steht vor neuen Herausforderungen. Des- wegen beschäftigt sich der aktu- ell vierte Ideenwettbewerb der Crowdsourcing-Plattform Open Innovation Salzburg mit Digitali- sierung im Tourismus. Bis 14. September können Ideen eingereicht werden, dafür ist eine einmalige und kosten- lose Registrierung notwendig. Danach (bis 29. September) ist die Community gefragt: In dieser Phase heißt es Voten, Kommen- tieren und Liken. Abschließend werden alle Ideen von der Jury hinsichtlich Nutzen, Originalität, Umsetzbarkeit und Nachhaltig- keit beurteilt. Am Ende stehen zehn Gewinner fest, die attraktive Preise gewinnen können. Die Sie- geridee wird in der Umsetzung begleitet und trägt so zur digi- talen Zukunft des Tourismus in Westösterreich bei. Auftraggeber von „Tourismus digital denken“ ist der kürzlich neu geschaffene DIH West. Die- ser Digital Innovation Hub ist ein Zusammenschluss von acht Hochschulen und Forschungs- einrichtungen in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, der drei Stand- ortagenturen – darunter auch das ITG – Innovationsservice für Salzburg – sowie Wirtschafts- kammer und Industriellenver- einigung. www.openinnovation- salzburg.at Salzburg auf den Tisch Erstmals wurde das Salzburger- Land Herkunfts-Zertifikat auch in der Gastronomie verliehen. Erster Träger ist der Hotelgasthof Langwies in Bad Vigaun. Einheimische und Gäste legen immer mehr Wert darauf, dass Zutaten aus der Region auf den Teller kommen. „Mit dem Salz- burgerLand Herkunfts-Zertifikat für Gastronomiebetriebe ist das jetzt garantiert“, betont Landes- rat Josef Schwaiger. Als erster Gastronomiebetrieb in Salzburg hat der Hotelgasthof Langwies in Bad Vigaun das neue Zertifikat erhalten. Um das Herkunfts-Siegel kann sich jedes Restaurant, Hotel oder Gasthaus bewerben. „Ziel ist es, dass es bis Oktober 40 Betriebe sind, die die Salzburger Herkunft ihrer Zutaten geprüft auf ihrer Speisekarte garantieren“, sagt Schwaiger weiter. „Bei uns kom- men Produkte aus der regionalen Landwirtschaft auf den Tisch, das passt einfach zu uns und ist eine Philosophie, die dem Betrieb und natürlich den Gästen zugu- tekommt. Schließlich schmeckt Salzburg am besten“, nennt Lang- wies-Inhaber Josef Brunnauer die Beweggründe für seine Bewer- bung. Gemeinsam mit Vertretern aus Gastronomie und Hotellerie hat das Salzburger Agrar Mar- keting die Kriterien für das Her- kunfts-Zertifikat erarbeitet. Die Hauptzutat für das Gericht muss ein SalzburgerLand-herkunfts- zertifiziertes Produkt und die Beilagen müssen aus Österreich sein. „Interessierte Betriebe kön- nen sich beim Salzburger Agrar Marketing für eine Beratung vor Ort anmelden, drei Monate spä- ter wird der Betrieb kontrolliert, danach unangekündigt einmal im Jahr“, beschreibt der Geschäfts- führer der Salzburger Direktver- markter, Günther Kronberger, den Ablauf. Nähere Information unter: www.garantiert-regional.at Der Hotelgasthof Langwies in Bad Vigaun ist der erste Gastronomie- betrieb mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat. Im Bild (v. l.): Inhaber Josef Brunnauer mit Gattin Daniela und Nachwuchs Josef, Landesrat Josef Schwaiger sowie Günther Kronberger (GF Salzburger Direktvermarkter). Foto: Möhslacher Nachtleben darf nicht verschwinden Aufgrund der wieder steigenden Corona-Zahlen befindet sich die heimische Nachtgastronomie weiter in einer äußerst schwieri- gen Lage. „Die Nachtlokale waren vor etwa vier Monaten die ersten, die aufgrund von Corona geschlossen wurden, und werden vermutlich auch die letzten sein, die wie- der aufsperren dürfen“, erläutert Ernst Pühringer, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der WKS. Pühringer erneuert daher seine Forderung nach einem ein- hundertprozentigen Fixkostenzu- schuss für alle Betriebe, die jetzt noch gar nicht bzw. nur sehr ein- geschränkt aufsperren können. „Viele Nachtlokale haben nach wie vor geschlossen, müssen aber ihre Kosten wie etwa die Miete weiterbestreiten. Es ist daher unbedingt notwendig, dass diese und andere für den Betrieb rele- vante Fixkosten vom Staat über- nommen werden“, betont Pührin- ger. Ansonsten steht im Herbst eine Pleitewelle bevor und es werde in der Folge viele Lokale gar nicht mehr geben. Der Fachgruppenobmann bekräftigt, dass für die Lokal- betreiber trotz allem die Sicher- heit der Mitarbeiter und Gäste an oberster Stelle steht. „Keiner will eine frühzeitige Verlänge- rung der Sperrstunde erzwin- gen, aber die Unternehmer und ihre Mitarbeiter müssen die Sicherheit haben, dass es nach der Bewältigung der Pandemie positiv weitergeht“, sagt Püh- ringer weiter. Zudem müsse die schrittweise Öffnung durch ein Finanzierungsunterstützungspa- ket begleitet werden. Dazu zählt etwa eine steuerliche Reduktion auf Eintritte oder die Garderobe. „Viele Lokale sind Teil der Kultur in den Städten und Gemeinden. Es wäre ein unermesslicher Scha- den, wenn diese Institutionen des gesellschaftlichen Lebens und der Gastlichkeit verloren gehen würden!“, resümiert Pühringer. Zuschlag für Top-Kongress Die International Data Week, ein hochkarätig besetzter Fachkon- gress mit 900 Teilnehmern aus dem Bereich Data Science, wird vom 23. bis 26. Oktober 2023 erstmals in Europa stattfinden. Die Stadt Salzburg konnte sich durch das intensive Engagement von Salzburg Convention Bureau (SCB) als Veranstaltungsort gegenüber zahlreichen anderen Bewerbern durchsetzen. „Aus- schlaggebend für den Erfolg Salzburgs als Veranstaltungsort für die International Data Week 2023 war neben dem professio- nellen Kongressangebot und der attraktiven Location vor allem die inhaltliche Schwerpunkt- setzung“, erklärt Gernot Marx, Managing Director des Salzburg Convention Bureau.

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