Salzburger Wirtschaft vom 19.Juli 2020 / Folge_12

34 · Nr. 12 · 19. 6. 2020 Salzburger Wirtschaft Service In der Coronakrise sind Salzburgs Exporteure vollauf mit der Krisenbewältigung beschäftigt. Jetzt gilt es, sich neu auszurichten und die Perspektiven zu erweitern. Das neue WKÖ-Exportradar zeigt, in welchen Märkten sich neue Chancen auftun. Weltweit hat die Covid-19-Pan- demie signifikante Beschrän- kungen für das Wirtschaftsleben gebracht. Österreichs Wirtschaft ist aufgrund der hohen Bedeu- tung des Waren- und Dienstleis- tungsexports besonders betrof- fen. Nun gilt es, den Blick in die Zukunft zu richten. Das neu ent- wickelte WKÖ-Exportradar bie- tet Unternehmen tagesaktuelle Information zu den Auswirkun- gen der Corona-Krise und zeigt Perspektiven für die österreichi- sche Exportwirtschaft weltweit. „Auch für Salzburger Exporteure steht damit ein wichtiges neues Orientierungsinstrument zur Verfügung, denn das weltweite Netzwerk an Wirtschaftsdelegier- ten informiert mit dem WKÖ- Exportradar, wo bereits jetzt neue Chancen entstehen und wie sich die Weltmärkte entwickeln. Eine wichtige Informationsquelle für alle Exporteure“, zeigt sich KommR Peter Buchmüller, Prä- sident der Wirtschaftskammer Salzburg, begeistert. Unternehmen benötigen einen kompakten Überblick sowie klare, tagesaktuelle Informationen zu bestehenden Beschränkungen und Maßnahmen zur schrittwei- sen Öffnung, um ihre Geschäfts- aktivitäten korrekt ausrichten zu können. „Angesichts des nega- tiven Wirtschaftsausblicks und Umsatzrückgängen ist es umso wichtiger, Perspektiven und kon- krete Chancen in Branchen und Ländern zu identifizieren und mit der Unterstützung des weltweiten Netzwerks der AUSSENWIRT- SCHAFT AUSTRIA umsetzen zu können“, betont Mag. Thomas Albrecht, Leiter des WKS-Fachbe- reichs Handelspolitik und Außen- wirtschaft. Chancen am Radar Das von der WKÖ Statistik entwickelte WKÖ-Exportradar ist visuell in Form einer Welt- karte aufbereitet und mit einem Ampelsystem versehen. Öster- reichischen Firmen können zwi- schen quantitativen (Wirtschafts- kennzahlen und -prognosen) sowie qualitativen Indikatoren (Einschätzung der Wirtschafts- delegierten weltweit) navigieren. Folgende Indikatoren werden erfasst: Coronavirus-Situation inklusive Reiserestriktionen des Gastlandes und Business-Events wie Messen und Konferenzen, Wirtschaftswachstum und Chan- cenbarometer, Entwicklung der Industrieproduktion, Entwick- lung der Warenimporte, wirt- schaftliche Unterstützungsmaß- nahmen des Gastlandes, Business Confidence Index der OECD sowie die digitale Geschäftsabwicklung. Neue Perspektiven für Exporteure In der Krise erfuhren viele Unternehmen tatkräftige Unter- stützung bei der Problembewäl- tigung, schildert Martin Gross, Geschäftsführer von der Com- mend International GmbH: „Die Wirtschaftskammer hat sich eng mit uns abgestimmt und punkt- genau geholfen. Aber auch mit den Zollbehörden, Speditionen und Lieferanten funktioniert die Zusammenarbeit reibungs- los.“ Weitere hilfreiche Faktoren sind die Home-Office-Kultur im Betrieb und der Produktions- standort Salzburg, sagt Gross: „Wir haben vor zweieinhalb Jah- Exportradar – neue Chancen für Exporteure Indien Wirtschaftswachstum 2021: 7,4%. Sollte die Coronakrise 2021 überwunden sein, wird die weitere Modernisierung und Digi- talisierung des Landes – neben der Steigerung der Attraktivität als Produktionsstandort – im Vordergrund stehen. Der Aus- bau von Smart Cities mit der Umsetzung von Nachhaltigkeits- konzepten und dem verstärkten Einsatz von erneuerbarer Energie wird fortgesetzt. Indonesien Wirtschaftswachstum 2021: 8,2%. Neben Gesundheits- und Ausbildungsprojekten werden allgemeine Infrastrukturprojekte wie der Bau der neuen Haupt- stadt auf Kalimantan voran- getrieben. Weitere Chancen können sich in einem riesigen Verbrauchermarkt mit 260 Millionen Einwohnern auch im Bereich der Medizintechnik und des Laborbedarfs für Unter­ nehmen auftun. „Das WKÖ-Exportradar ist ein innovatives Tool und hilft bei der strategischen Ausrichtung.“ Karl Schäfer, Geschäftsleiter der Schäfer Feinmechanik Foto: Schröck Australien Wirtschaftswachstum 2021: 6,1%. Neue Projekte werden durch Infrastrukturinvestitionen gefördert. Öffentliche Beschaf- fung im Sicherheits- und Militär- bereich sowie neue Technologien werden forciert. Die Re-Indust- rialisierung bringt Chancen für Anlagen- und Maschinenliefe- ranten. Weiterverfolgt werden der Ausbau erneuerbarer Energie sowie Zulieferungen im Lebens- mittelbereich. Fünf Beispiele für interessante Zielmärkte der Zukunft

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