Salzburger Wirtschaft vom 19.Juli 2020 / Folge_12

22 · Tourismus · Nr. 12 · 19. 6. 2020 Salzburger Wirtschaft Weitere Entlastung notwendig Die Hotellerie begrüßt die Mehrwertsteuersenkung für Gastronomie, fordert allerdings weitere Maß- nahmen für die schwer getroffene Hotelbranche ein. Als begrüßenswert und Schritt in die richtige Richtung bezeich- net der Obmann der Fachgruppe Hotellerie, Georg Imlauer, die von Finanzminister Gernot Blümel kürzlich angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer für Gastro- nomie und Kultur auf 5%. „Auf- grund des verhaltenen Konsums der Menschen läuft das Geschäft in den heimischen Gastronomie- betrieben mehr als schleppend“, betont Imlauer. Daher sei die geplante Steuersenkung ab 1. Juli eine dringende und wichtige Maßnahme. Imlauer gibt allerdings zu bedenken, dass neben der steuerli- chen Entlastung von Speisen und Getränken weitere Maßnahmen für die schwer getroffene Hotelle- rie gesetzt werden müssen. „Hier muss auch eine Senkung der Steuer auf die Unterkunft von 10 auf 5% folgen, wie sie in Deutsch- land bereits verwirklicht ist. Da brauchen wir unbedingt Wettbe- werbsgleichheit!“, sagt Imlauer. Die allgemeine Senkung auf 5% wäre auch aus verrechnungstech- nischer Sicht zu begrüßen. Denn sonst kämen zwei Steuersätze zur Anwendung, was einen massiven Verwaltungsaufwand nach sich zieht. Als positiv beurteilt der Fachgruppenobmann, dass die Steuersenkung nicht an den Gast weitergegeben werden muss und damit die bereits sehr erschwing- liche gastronomische Leistung nicht noch einmal verbilligt wird. Denn aufgrund der geringen Nachfrage seien die Preise für die Konsumenten ohnedies bereits stark gesunken. Allgemein gibt Imlauer zu bedenken, dass gerade die Hotel- lerie in der Stadt Salzburg bzw. in Regionen mit einem hohen inter- nationalen Gästeaufkommen wie Zell am See noch länger unter den Beschränkungen im internationa- len Reiseverkehr leiden würden. „Es wird noch einige Zeit dauern, bis die daniederliegenden Flugli- nien und der Corona-beschränkte internationale Reiseverkehr wie- der in die Gänge kommen“, weiß Imlauer. Bei wichtigen Märkten wie den USA und Großbritannien sei eine Normalisierung noch länger nicht absehbar. Internationale Gäste bleiben noch aus „Gerade die auf den internatio- nalen Gast angewiesene Stadt- hotellerie wird noch das ganze Jahr schwer unter der Krise leiden. Internationale Touris- ten und Kongressgäste bleiben aus und bringen die Betriebe in größte Existenzschwierigkeiten. Daher sind eine Ausdehnung der Steuersenkung sowie eine wei- tere Ausweitung der Kurzarbeit eine absolute Notwendigkeit!“, resümiert Imlauer. Ebner als Spartenobmann wiedergewählt Der Eigentümer und Betreiber der Gasthof Hintersee GmbH & Co KG, Albert Ebner, wurde kürzlich als Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WK Salzburg wieder- gewählt. Bei der Konstituierung der Spar- tenkonferenz wurden als seine Stellvertreter Georg Imlauer, Imlauer Hotel & Restaurant GmbHmit Standorten in Salzburg und Wien, sowie Petra Stranger, Reisebüro Stranger mit Sitz in St. Johann im Pongau, gewählt. Mit Spartenobmann Ebner und sei- nen gewählten Stellvertretern ist die Tourismus- und Freizeitwirt- schaft auch für die Funktionspe- riode 2020 bis 2025 wieder unter erfahrener Führung. „Gerade der heimische Touris- mus hat unter den Corona-Ein- schränkungen besonders gelitten und wird die Folgen auch noch länger spüren. Nichtsdestotrotz werden wir uns weiterhin für die Fachkräfteausbildung – unter anderem in der Tourismus Aka- demie Salzburg – einsetzen“, sagt Ebner. Daneben gelte es, die internationale Wettbewerbsfä- higkeit der Betriebe durch Initia- tiven im Online-Bereich sowie im Employer Branding zu stärken. Mehr als 8.000 Mitgliedsbetriebe Mit über 8.000 Mitgliedsbetrie- ben in Stadt und Land Salzburg ist die Sparte Tourismus und Frei- zeitwirtschaft eine der zentralen Sparten und Arbeitgeber der Salz- burger Wirtschaft. Hotellerie, Gas- tronomie, Kino-, Kultur- und Ver- gnügungsbetriebe zählen ebenso zu den touristischen Branchen wie auch Fremdenführer, Indoor- und Outdoor-Sportbetriebe, Reise­ büros und Gesundheitsbetriebe. Spartenob- mann-Stv. Petra Stranger, Spartenobmann Albert Ebner und Sparten­ obmann-Stv. Georg Imlauer (v. l.). Um Einheit- lichkeit herzu- stellen, müsste auch die Mehr- wertsteuer auf Unter- kunft gesenkt werden. Foto: WKS/wildbild Foto: WKS/Neumayr

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