Salzburger Wirtschaft vom 05.Juni 2020 / Folge_11

Ausschüttung abgelehnt. Ebenso wurde darauf verwiesen, dass die Fachgruppen die Grundumlagen autonom einheben. KÖSt-Senkung und mehr Steuergerechtigkeit Mehrheitliche Zustimmung gab es zum Antrag der Wirt- schaftsliste Salzburg (FGWÖ), in dem eine Senkung der Körper- schaftsteuer auf 19% und eine Steuerbefreiung auf nicht ent- nommene Gewinne gefordert wird, um die Betriebe zu entlas- ten und die Bildung von Eigen- kapital besser zu ermöglichen. Mit Stimmenthaltungen (Liste der Industrie) wurde der Antrag der Wirtschaftsliste einstimmig verabschiedet, in der gesetzli- che Maßnahmen gefordert wer- den, um die Steuerflucht inter­ national tätiger Konzerne zu beenden. Mehrheitliche Zustim- mung gab es zu einem Antrag von der Freiheitlichen Wirtschaft Salzburgs (FW): Im Antrag wird unter anderem die Entlastung des Faktors Arbeit, ein Vorziehen der Steuerreform, eine verstärkte Förderung von Forschung, Inno- vation und Gründungskultur und eine Ankurbelung der regionalen Kaufkraft durch geeignete Maß- namen gefordert. Einem gemein­ samen Antrag von GW und SWV, in dem Maßnahmen zur Stärkung der Wahlbeteiligung bei den WK- Wahlen und eine Wahlrechts- reform angeregt werden, wurde in einem Abänderungsantrag, eingebracht vom WB, Rechnung getragen, der mehrheitlich ange- nommen wurde: Demnach sollte auf WKÖ-Ebene, und nicht alleine in Salzburg, eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Landeskam- mern und der wahlwerbenden Gruppen installiert werden, um Vorschläge für eine Steigerung der Wahlbeteiligung zu erarbei- ten. Zur Kenntnis genommen wurde der Rechnungsabschluss der WKS für das Jahr 2019. Dieser war aufgrund der Corona-Situation im April im Dringlichkeitsweg durch das Präsidium beschlossen worden, da nicht klar war, wann wieder ein Wirtschaftsparlament abgehalten werden kann. Demnach umfasste der Kam- merhaushalt 2019 eine Höhe von 49,4 Mill. €. Die Kammerum­ lagen stellten mit 27,1 Mill. € ca. 55% der Gesamteinnahmen dar. Zum positiven Ergebnis hat das WIFI einmal mehr einen wesent- lichen Beitrag geleistet: Die Erlöse blieben mit 14,96 Mill. € nahezu auf dem Niveau von 2018. Insgesamt sind in der WKS 2019 die Personalaufwendungen auf 16,65 Mill. € gesunken. · Themen · 7 Nr. 11 · 5. 6. 2020 Salzburger Wirtschaft Ein Wirtschafts­ parlament in Zeiten der Corona- Krise mit viel Abstand: Die Delegierten ver- sammelten sich am Mittwoch im Großen Saal des WIFI zu ihren Beratungen. Fotos: Neumayr WKS-Direktor Dr. Manfred Pammer präsentierte den Arbeits- bericht der Wirtschaftskammer Salzburg für das Jahr 2019. Stark im Service und in Bildung Auf wachsende Zufrieden- heit der Mitglieder mit der Wirtschaftskammer verwies WKS-Direktor Dr. Manfred Pammer in seinem Bericht vor dem Wirtschaftsparlament. Demnach sind jene Mitglieder, die mit der Wirtschaftskammer während der Wochen der unmit- telbaren Corona-Krise Kontakt hatten, über 80% „sehr zufrieden“ bzw. „zufrieden“. „Das ist auch das Ergebnis besonders intensi- ver Service-Leistungen für die Mitglieder in der Corona-Krise“, stellte Pammer fest. Immerhin wurden allein zwischen Mitte März und April über 70.000 Tele- fonate geführt, 150.000 E-Mails beantwortet und 400 Newsletter mit aktuellen Informationen ver- öffentlicht. In der ersten Phase der Corona-Kurzarbeit wurden über 4.800 Anträge von der WKS vorgeprüft. 2.200 Arbeitsstunden brachte allein das „Team-Kurz- arbeit“ in dieser Phase zusam- men. Insgesamt haben die Mit- arbeiter im Team Härtefall-Fonds (Phase 1 und Phase 2) über 26.000 Anträge bearbeitet und damit 15,8 Mill. € an Hilfsgeldern auf den Weg gebracht. Der Direktor der WKS ging auch auf große Investitionsvor- haben der WKS in der unmittel- baren Zukunft ein. So werde eine der weltbesten Tourismusschu- len, die Tourismusschule Kless- heim, zu einem innovativen Bil- dungscampus mit modernstem Raumkonzept und neuen Unter- richtsformen umgebaut. Im Juni 2023 soll das Vorzeigeprojekt fertiggestellt sein. Auch 2019 hat die WKS 21,7% der Kammerum- lagen in die Aus- und Weiterbil- dung von Fachkräften investiert, berichtete Pammer. Die zehn Bil- dungseinrichtungen wurden von 97.400 Teilnehmern genutzt. Fotos: WKS/Neumayr LAbg. Josef Scheinast, Grüne Wirtschaft, trat in einem gemeinsamen Antrag mit dem SWV für die Öffnung des Not- fallfonds der WKS für Corona- Betroffene und den Verzicht der Grundumlagen 2020 ein.

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