Salzburger Wirtschaft vom 22.Mai 2020 / Folge_10

· Tourismus · 19 Nr. 10 · 22. 5. 2020 Salzburger Wirtschaft die Reservierungen für kommen- des Wochenende. „Das könnte besser sein. Aber fürs Erste ist es gut gelaufen“, sagt Döllerer wei- ter, wenngleich erst ein Teil der Döllerer-Betriebe geöffnet hat. Das 4-Hauben-Genießerrestau- rant rechne sich erst, wenn auch das Hotel wieder offen hat. Zufriedener als in der Stadt zeigt man sich in den Land- wirtshäusern. „Wir hatten sehr viele Reservierungen und unsere Gaststuben waren am Wochen- ende gut gefüllt. Entgegenge- kommen ist uns natürlich das Gastgartenwetter, das zusätzlich die Menschen ins Lokal gelockt hat“, sagt Wirtin Sabine Haus- hofer vom Gasthaus Franz-Josef in Straßwalchen. Nicht einfach sei allerdings das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes für die Beschäftigten. „Man hat teilweise Probleme beim Atmen und für Brillenträger ist es auch nicht optimal“, erläutert die Wirtin. Positiv absolviert hat den Neu- start auch Rosemarie Mehr vom Brandlwirt in Saalfelden. „Ich bin froh, dass uns unsere Gäste die Treue gehalten haben und zahl- reich ins Wirtshaus gekommen sind.“ Besonders schwierig sei die Zwangspause naturgemäß für den Stammtisch gewesen. „Die haben sich natürlich riesig gefreut, aber trotzdem vorbild- lich die Abstandsregeln eingehal- ten“, betont Mehr. Generell seien die Gäste viel ruhiger und gesit- teter gewesen als noch vor der Krise. „Wir mussten nur wenige Leute beim Hereinkommen an die Maskenpflicht erinnern. Nach dem Essen sind die meisten noch länger sitzen geblieben und haben die neu gewonnene Frei- heit genossen“, erzählt Mehr. Neben dem Wirtshausgeschäft hat man beim Brandlwirt bereits zwei kleinere Caterings gemacht. „Wenn die kommenden Wochen so weitergehen, sind wir trotz reduzierter Sitzplatzanzahl für die Zukunft positiv.“ (kk) Für Jürgen Spatzenegger vom Gasthof zur Seeburg in Seekirchen war die zweimonatige Schließung eine große Durststrecke. Foto: WKS/Neumayr Beim Brandlwirt in Saalfelden konnte man sich am ersten Wochenende über einen regen Gästeansturm freuen. Foto: WKS/Faistauer Schritt in richtige Richtung gesetzt Mit dem kürzlich präsentierten „Wirte- Hilfspaket“ werden langjährige Forderungen der Branche erfüllt. Als ermutigendes Signal und Schritt in die richtige Richtung bezeichnet der Obmann der Fach- gruppe Gastronomie in der WKS, Ernst Pühringer, das von der Regierung präsentierte „Wirte- paket“. „Ich bin der Regierung dankbar, dass sie den Ernst der Lage erkannt hat und die ersten richtigen Schritte eingeleitet wurden. Die präsentierten Maß- nahmen sind für uns ein leichtes Durchatmen“, sagt Pühringer. Zu den zentralen Punkten des Pakets zählen die Senkung der Umsatzsteuer auf 10% auf alko- holfreie Getränke sowie die Aus- weitung der Umsatzgrenze für die Gastgewerbepauschalierung von 240.000 auf 400.000 €. Zudem soll es ein neues, verbessertes Modell für die Beschäftigung von Aushilfskräften geben, die bereits in einem anderen voll sozialver- sicherungspflichtigen Beschäfti- gungsverhältnis stehen. Die bis- herige 18-Tage-Begrenzung für den Arbeitgeber und den Arbeit- nehmer war in der Praxis nicht umsetzbar. Auch die steuerliche Absetzbarkeit von Geschäftsessen soll in einem höheren Ausmaß als bisher ermöglicht werden. Abgerundet wird das Paket durch eine deutliche Anhebung der Grenzen für steuerfreie Essens- gutscheine von 4,40 auf 8 € pro Tag sowie die Abschaffung der Schaumweinsteuer. Durch die Anhebung der bis- herigen Grenze der Gastgewer- bepauschalierung werden nun, abseits der kleinen Beherber- gungsbetriebe, auch viele wei- tere Beherbergungsbetriebe ihre Betriebsausgaben pauschal ermitteln können. Mit dem Wirte- Hilfspaket sollen die Betriebe vor allem steuer- lich entlastet werden. Foto: WKS/Neumayr

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE5Ng==