Salzburger Wirtschaft vom 25. Februar 2021 / Folge_4

· 3 Nr. 4 · 26. 2. 2021 Salzburger Wirtschaft Wir haben bessere Lösungen als geschlossene Unternehmen! WKS-Präsident Peter Buchmüller So kann es nicht mehr weitergehen. Diesen Satz hört man überall, vor allem aus dem Tourismus. Tatsächlich: So kann es nicht mehr weitergehen! Das bisherige Holzhammer-Instrument des Lockdowns, der ja für Gastronomie, Hotellerie und Freizeitbetriebe nach wie vor gilt, erweist sich immer mehr als die unintelligenteste Form der Pandemie-Bekämpfung. Erstens: Weil der ständige Lockdown zwar die Wirtschaft peinigt, aber die Umgehungsversuche im Privatsektor nicht wirklich geahndet werden und damit die Wirkung eingeschränkt, der wirtschaftliche Schaden aber vergrößert wird. Zweitens: Weil er alle Betroffenen an den Rand des wirtschaft- lich und psychisch Erträglichen führt. Und drit- tens: Weil die Fixierung auf jede noch so kleine Infektionszahlen-Änderung manche Virologen ständig dazu einlädt, den nächsten Lockdown anzukündigen, bevor noch der alte vorbei ist, was uns alle zermürbt. Auf Druck der Wirtschaft kommt aber nun endlich eine neue, akti- vere Variante des Umgangs mit der Pandemie ins Spiel. Und auch für den Tourismus zeigt sich ein erster Hoffnungs- schimmer. Er sollte nun doch noch vor Ostern aufsperren dürfen, was angesichts der prekären Lage der Branche unabdingbar ist! Und machbar – denn wir haben wirksame Instrumente gegen das Infektionsge- schehen ins Spiel gebracht: FFP2- Maskenpflicht und vor allem das verstärkte Testen sind die zielführendere Strategie als der Dauer-Lock- down, der die Wirt- schaft ruiniert. Und der mittlerweile so viele Widersprü- che produziert, die niemand mehr erklären kann: Wieso dürfen die Konsumenten ins Einkaufszentrum, aber nicht – mit Tests und Masken – auf einen Kaffee oder ein Bier gehen? Wieso darf man negativ getes- tet zwar zum Friseur, aber nichts ins Fitness- Studio? Warum kann man nicht im Tourismus anwenden, was offensichtlich im Handel und bei den Friseuren gut funktioniert? Darum kann es aus meiner Sicht, die auch AK-Präsident Peter Eder teilt, nur eines geben: Forcieren wir das Testen! Hier ist Österreich international gut unterwegs – werden wir aber noch besser. Viele Betriebe haben bereits Test- straßen eingerichtet, es gibt auch Förderungen dafür. Doch jetzt ist zusätzlich Flexibilität ein- zufordern: Lösen wir in einem nächsten Schritt die unnötigen Bedenken gegenüber den einfach zu handhabenden Anterio-Nasal-Tests auf! Was in den Schulen verantwortungsvoll angewandt wird, sollte auch den Betrieben möglich sein. Ja, das braucht Vertrauen und Eigenverantwortung – und die haben gerade die Tourismusbetriebe vergangenen Sommer mit ihren Sicherheitskon- zepten als Allererste bewiesen. Und jetzt sind sie die letzten, die öffnen dürfen? So kann es nicht weitergehen, dass eine ganze Branche auf dem Altar einer nicht mehr tauglichen Lockdown-Strategie geopfert wird. Es muss daher auch der Tourismus noch vor Ostern die Chance bekommen, mittels Tests die ersten Öffnungsschritte durchführen zu kön- nen! Er könnte so auch einen wesentli- chen Beitrag zum verstärkten Testen liefern. Die Wissenschaft kann der Strategie der Massentestungen ja einiges abgewinnen. Laut Stu- dien der ETH Zürich könnte die Reproduktionszahl (also die Zahl, wie viele ein Infizierter ansteckt) um 40% reduziert werden, wenn sich ein Viertel der Bevölke- rung einer Region einmal pro Woche testen lässt. Und wenn es uns dann noch gelingen könnte, das Impftempo in Österreich zu beschleunigen, sähen wir wirklich Licht am Ende des Tunnels. Es gibt tatsächlich bessere Lösungen als geschlossene Betriebe: mehr und einfacher Testen, und mehr Tempo beim Impfen! Testen vereinfachen, impfen beschleunigen Das Zitat Salzburger Wirtschaft Zeitung der Wirtschafts- kammer Salzburg Medieninhaber und Herausgeber (Verleger): Wirtschaftskammer Salzburg, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1 Chefredakteur: Dr. Kurt Oberholzer (kob) Redakteure: Mag. Robert Etter (ret), Mag. Koloman Költringer (kk), Mag. Helmut Millinger (mil), Mag. Irmi Schwarz (is) Redaktion: Stabstelle Kommunikation, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1, Tel. 0662/8888-345, E-Mail: salzburger-wirtschaft@wks.at wko.at/sbg/offenlegung Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Anzeigen: Ingrid Laireiter, Tel. 0662/8888-363, E-Mail: ilaireiter@wks.at Seit 1. Jänner gelten die Mediadaten 2021. Druck: Druckzentrum Salzburg Betriebs- ges.m.b.H., Karolingerstraße 38, 5021 Salzburg Jahresabonnement für 2021: 40 € Einzelpreis: 1,60 € (zuzügl. gesetzl. USt.), für Salzburger Kammermitglieder kostenlos. 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