Salzburger Wirtschaft vom 12. Februar 2021 / Folge_3

12 · Nr. 3 · 12. 2. 2021 Salzburger Wirtschaft Unternehmen Schlotterer plant drittes Werk in Adnet Das starke Wachstum der vergangenen Jahre lässt Schlotterer Sonnen- schutz Systeme an die Kapazitätsgrenzen stoßen. Am Standort Adnet sollen deshalb 60 Mill. € in den Ausbau der Produktion investiert werden. Helmut Millinger Seit 2015 legte der Umsatz der Schlotterer Sonnenschutz Sys- teme GmbH um satte 80% zu. Zugleich stieg die Zahl der Mit- arbeiter von 370 auf 556. Nicht einmal die Corona-Krise konnte das rasante Wachstum brem- sen: Im Vorjahr kletterten die Umsatzerlöse von Österreichs Marktführer für außenliegen- den Sonnenschutz um 16% auf 98 Mill. € nach oben. „Trotz wid- riger Umstände ist es uns gelun- gen, das Geschäftsjahr 2020 mit einem sensationellen Plus abzu- schließen“, freut sich Geschäfts- führer Wolfgang Neutatz. Für die kommenden Jahre erwartet das Management ein durchschnitt- liches Wachstum von 6%, der Personalstand wird sich bis spä- testens 2035 verdoppeln. „Wir rechnen damit, dass unsere Kapa- zitäten in drei Jahren voll ausge- schöpft sein werden. Das bedeu- tet, dass ab 2025 kein Wachstum mehr möglich ist, wenn wir nicht erweitern“, erklärt Geschäftsfüh- rer Peter Gubisch. Wachstum soll abgesichert werden Im Tennengau sei aber keine Gewerbefläche in der erforder- lichen Größe verfügbar. Das Unternehmen habe deshalb die Gemeinde Adnet ersucht, das vor- handene Gewerbegebiet Seefeld- mühle um rund fünf Hektar nach Westen zu erweitern. „Wenn das dortige Grünland umgewidmet wird, könnten wir auf einer Flä- che von 19.000 Quadratmetern ein drittes Werk für die Produk- tion von Raffstores und Jalou- sien bauen. Das sind die Pro- duktgruppen, die am schnellsten wachsen“, sagt Gubisch, der das Investitionsvolumen auf rund 60 Mill. € beziffert. In dem zweige- schossigen, rund 140 Meter lan- gen Werk sollen analog zu den Werken I und II ein Hochregal- lager, eine Pulverbeschichtungs- anlage und eine Blechfertigung untergebracht werden. Gubisch kündigt Maßnahmen an, um die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in Grenzen zu halten. „Wir denken darüber nach, das Gebäude um vier bis fünf Meter abzusenken. Eine zweite Möglichkeit wäre ein etwa drei Meter hoher Erdwall mit Bepflan- zung. So könnten bis zu drei Vier- tel des Gebäudes hinter Bäumen verschwinden.“ Der Schlotterer-Chef geht von einem langwierigen Genehmi- gungsverfahren aus. „Wenn alles gut geht, könnten bis Ende 2022 alle Bewilligungen vorliegen. Dann könnte Anfang 2023 der Bau der Zufahrtsstraße beginnen und zwei Jahre später das Werk in Betrieb gehen.“ Die Entschei- dung liege bei der Gemeinde und beim Land Salzburg. „Sollte eine Erweiterung am Standort nicht möglich sein, müssen wir Alternativen in anderen Bundes- ländern bzw. im Ausland prüfen. Dann sind in Adnet Arbeitsplätze in Gefahr“, so Gubisch. Mit aktuell 556 Mit- arbeitern zählt Schlotterer zu den größten Arbeitgebern im Tennengau. Der Personal- stand wird sich voraussichtlich bis spätestens 2035 ver- doppeln. Fotos: Schlotterer Schlotterer hat in den vergangenen zehn Jahren rund 58 Mill. € am Standort Adnet investiert. Jetzt sollen weitere 60 Mill. € folgen.

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