Salzburger Wirtschaft vom 12. Februar 2021 / Folge_3

10 · Nr. 3 · 12. 2. 2021 Salzburger Wirtschaft Österreich Betriebliche Tests sind jetzt Teil der nationalen Teststrategie Die WKÖ appelliert an Unternehmen, eigene Teststraßen einzurichten – auch betriebliche Tests gelten als Zutrittstest. Flächendeckende, regelmäßige Covid-19-Tests in der Bevölke- rung sind ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Corona- Pandemie. Ein niederschwelli- ger Zugang zu den Testungen ist dafür wesentlich. Wirtschafts- kammer Österreich (WKÖ) und Industriellenvereinigung (IV) haben erreicht, dass betriebliche Tests Teil der nationalen Test- strategie werden, sprich: In den Betrieben durchgeführte Tests werden behördlichen Tests gleich- gestellt, können also zum Beispiel als Zutrittstests zu körpernahen Dienstleistungen, wie etwa Fri- seurbesuche, verwendet werden. Und: Die Betriebe erhalten einen Kostenbeitrag für jeden durchge- führten und gemeldeten Test. Betriebe erhalten Kostenbeitrag für Tests Etliche heimische Betriebe haben bereits seit Monaten eigene Teststraßen eingerichtet. Dadurch konnte der Schutz der Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter gewähr- leistet werden. Die WKÖ appel- liert nun auch an jene Betriebe, die noch keine betrieblichen Tests anbieten, ihren Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern ein nieder- schwelliges Angebot zum schnel- len Testen am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Eine weitere wichtige und sinn- volle Ergänzung vor allem in ländlichen Gebieten und für klei- nere Betriebe ist der Beschluss der Bundesregierung, Gratistests auch in Apotheken zu ermöglichen, um so den Zugang zu Zutrittstests zu erleichtern. Diese sind entschei- dend für viele Wirtschaftsberei- che. Damit können wir nach den ersten Öffnungsschritten bei kör- pernahen Dienstleistern wie z. B. Friseuren auch weiteren Branchen wie z. B. Gastronomie, Hotellerie, dem Kunst- und Kulturbereich sowie der Veranstaltungsbranche eine Perspektive geben. WKÖ-Präsident Mahrer: „Jeder Test bedeutet ein Stück mehr Sicherheit und Freiheit“ „Unsere Betriebe haben seit Beginn der Krise gezeigt, dass sie sorgsam und verantwortungs- voll mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie umgehen. Etliche Unternehmen haben bereits – so wie auch die Wirt- schaftskammer – eigene Testein- richtungen geschaffen, um ihren Mitarbeitern und Kunden einen raschen und unkomplizierten Zugang zu Tests zu ermöglichen“, sagt WKÖ-Präsident Harald Mah- rer. „Wir sind im Kampf gegen die Pandemie und auf dem Weg zu einer nachhaltigen Öffnung einen wichtigen Schritt wei- tergekommen, denn jeder Test mehr bedeutet mehr Sicherheit und mehr Freiheit.“ Mahrer geht davon aus, dass österreichweit bis zu 530.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in rund 2.400 mittleren und großen Unterneh- men regelmäßig getestet werden könnten. Betriebliche Tests – Vereinfachung für kleinere Betriebe Das Angebot, eine regelmäßige betriebliche Testmöglichkeit ein- zurichten, richtet sich in erster Linie an Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten, da diese typischerweise einen Betriebsarzt haben. Voraussetzung ist eine Registrierung als betriebliche Teststelle auf der WKÖ-Informa- tionsseite www.wko.at/betriebe- testen. Ab 15. Februar kann für jeden bestätigten und abgewickel- ten Test vom Bund ein Kostenbei- trag von 10 € bezogen werden. Über die Testplattform des Bun- des werden automatisierte Teil- nahmebestätigungen ausgestellt und als sogenannte Zutrittstests anerkannt. Kleinere Betriebe können eben- falls eine betriebliche Teststraße einrichten und den Kostenbeitrag von 10 € erhalten. Bei ihnen wird im Sinne einer Verwaltungsver- einfachung von der Pflicht zur Anbindung an die Testplattform des Bundes abgesehen. Ihre Tests, die ebenfalls als Zutrittstests anerkannt werden, müssen von medizinischem Personal über- wacht und bestätigt werden. Alle Infos auf wko.at/betriebe- testen . (Mehr zu betrieblichen Tests auf S. 32 in dieser „SW“.) Foto: NadineStudenyPhotography

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