Salzburger Wirtschaft vom 15. Jänner 2021 / Folge_1

· 3 Nr. 1 · 15. 1. 2021 Salzburger Wirtschaft Der Ausweg aus der Lockdown-Misere: Testen, testen, testen – und impfen! WKS-Präsident Peter Buchmüller Es ist, als ob nun der Bogen überspannt wäre: Als vergangene Woche verkündet wurde, dass nun am 18. Jänner keine Lockerung des der­ zeitigen Lockdowns möglich ist – durch das kürzlich noch so genannte „Freitesten“, das von der Opposition verhindert wurde –, da ging spürbar eine Welle der Enttäuschung durch die Wirtschaft, begleitet von wachsender Resignation und Empörung. Tatsächlich muss man sich fragen, ob wirklich alle in der Politik verstanden haben, in welcher Lage sich die Unternehmen befinden? Ob jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt ist, das übliche Polit-Hin- und-Her abzuhandeln und Lösungen („Freites­ ten“) zu verhindern, die dann eine Woche später anders bezeichnet („Eingangstests“) doch mach­ bar sind? Um die Frage zu beantworten: Nein, dafür haben wir in der Wirtschaft kein Verständ­ nis. Was wir wollen, sind klare, berechenbare, praktikable Regeln, nicht eine Profilierungsshow auf dem Rücken der Betriebe. Denn tatsächlich geht es jetzt um viel, wenn nicht schon um alles: Rund die Hälfte (!) aller Betriebe in Salzburg klagen über mangelnde Aufträge, über eine schlechte bis gar keine Auslastung und eine schlechte Ertragslage – und die weiteren Aussichten sind auch nicht gerade von Optimismus gekennzeichnet. Nicht ein einziges Mal in der Nach­ kriegszeit gab es in der Wirt­ schaft und am Arbeitsmarkt eine derartige Situation. Die Wahrheit ist: Nur mehr mit neuen Schulden in Milliardenhöhe kann der Staat Wirtschaft und Gesellschaft vor dem Zusammen­ bruch bewahren. Doch lang geht das nicht mehr so weiter. Keiner weiß, welchen Preis wir für diese Maßnahmen noch zahlen werden. Was zu dem Schluss führt, dass es mit die­ sen Serien-Lockdowns ein Ende haben muss. Diese werden noch dazu von zu vielen unverant­ wortlichen „Mitbürgern“ mit Vorsatz unterlau­ fen, weshalb ihre Wirkung längst nachgelassen hat. Wir brauchen daher eine neue Strategie, da die alte in den wirtschaftlichen Abgrund führt. Dieser neue Ansatz, der bis zur Erreichung einer ausreichend hohen Impfrate verfolgt werden muss, kann nur darin bestehen, dass in Österreich in aller Eile eine flächendeckende Schnelltest-Infrastruktur aufgezogen wird. Bun­ desregierung, Bundesländer, Sozialpartner und SPÖ haben nun einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt, an den Details wird gearbeitet. „Jede Woche zum Test“, möglicherweise auch mehr­ mals, wird unsere neue Normalität sein müssen, bis eine flächendeckende Impfung möglich ist. Jeder negative Test verschafft uns dabei ein Stück Freiheit mehr. Öffnungsschritte werden möglich, vom Handel bis zu den Friseuren, von der Kultur bis zur Hotellerie, für die noch ein Rest an Wintersaison möglich wird. Das gilt auch für die Schulen, für Hochschulen und die Lehre – zu lange schon ist unser Bildungssek­ tor im belastenden Dauer-Lockdown. Manche werden natürlich murren und von einem indirekten Testzwang sprechen. Ja, das halten wir aus. Und sicher wird es im Detail täglich Verbesserungen im Ablauf der Tests geben müssen. Perfektion ist jetzt aber nicht gefragt, sondern Wirksamkeit. Österreichs Betriebe sind daher eng in die Teststrategie einzube­ ziehen. Doch „testen, testen, tes­ ten“ ist allemal besser als nicht arbeiten zu können und keinen Umsatz zu machen. Nochmals sei darauf hingewiesen, um was es geht: Jeder weitere Lockdown kos­ tet Staat und Betriebe Milliarden Euros und tausende Arbeitsplätze. Es ist zu wünschen, dass Öster­ reichs Politik – und seine Bevöl­ kerung – den Ernst der Lage wahrnimmt und alle gemein­ sam an einem Strang ziehen. Schluss mit den Serien-Lockdowns Das Zitat Salzburger Wirtschaft Zeitung der Wirtschafts- kammer Salzburg Medieninhaber und Herausgeber (Verleger): Wirtschaftskammer Salzburg, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1 Chefredakteur: Dr. Kurt Oberholzer (kob) Redakteure: Mag. Robert Etter (ret), Mag. Koloman Költringer (kk), Mag. Helmut Millinger (mil), Mag. Irmi Schwarz (is) Redaktion: Stabstelle Kommunikation, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1, Tel. 0662/8888-345, E-Mail: salzburger-wirtschaft@wks.at wko.at/sbg/offenlegung Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Anzeigen: Ingrid Laireiter, Tel. 0662/8888-363, E-Mail: ilaireiter@wks.at Seit 1. Jänner gelten die Mediadaten 2021. Druck: Druckzentrum Salzburg Betriebs- ges.m.b.H., Karolingerstraße 38, 5021 Salzburg Jahresabonnement für 2021: 40 € Einzelpreis: 1,60 € (zuzügl. gesetzl. USt.), für Salzburger Kammermitglieder kostenlos. Bezahlte Einschaltungen sind mit „Anzeige“ gekennzeichnet. 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