Salzburger Wirtschaft vom 15. Jänner 2021 / Folge_1

12 · Nr. 1 · 15. 1. 2021 Salzburger Wirtschaft Unternehmen Mit monatlich 1,5 Millionen Litern ist die OMV Hauptabnehmerin des Bio-Ethanols, das von AustroCel in Hallein hergestellt wird. Biokraftstoff aus Holzzucker In Hallein geht die weltweit größte Bio-Ethanol-Anlage auf Holzbasis in den Vollbetrieb. Der Zellstoffhersteller AustroCel hat rund 42 Mill. € in die Anlage investiert. Sie hat eine jährliche Kapazität von bis zu 35 Millionen Litern Ethanol, ab Jänner werden pro Monat 1,5 Millionen Liter an die OMV geliefert. „Mit Öster­ reichs erster Anlage zur Herstel­ lung von Bio-Ethanol der zweiten Generation führen wir unsere langfristige Strategie der Green AustroCel weiter. Sie zielt dar­ auf ab, Nachhaltigkeit und wirt­ schaftlichen Erfolg miteinander zu verbinden“, erklärt Jörg Har­ bring, der Geschäftsführer von AustroCel Hallein. Das Bio-Ethanol kann Benzin beigemengt werden. Es wird aus Holzzucker gewonnen, einem Abfallprodukt der Zellstoffpro­ duktion, und zählt zur Kategorie der fortschrittlichen Kraftstoffe. Durch den Ersatz von fossilen Brennstoffen können jährlich rund 45.000 Tonnen Kohlen­ dioxid eingespart werden. Foto: AustroCel/Michael Schartner E-Scooter hilft durch die Krise Die Corona-Pandemie hat den Höhenflug des Pinzgauer Skiherstellers Augment vorläufig gestoppt. Ein neues Pro- dukt und der Tourenski- Boom machen die Ein- bußen bei den Alpinskiern aber zumindest zum Teil wett. 6.500 Paar Ski hat Augment im Jahr 2019 in Stuhlfelden produ­ ziert. Für 2020 waren 9.500 Paar eingeplant, geworden ist es knapp die Hälfte. „Corona hat uns kalt erwischt. Der Umsatz ist im Vor­ jahr um rund 30% gesunken“, erklärt Geschäftsführer Michael Kogler. Deutliche Rückgänge gebe es vor allem im Alpinbereich: „Die Sporthändler haben noch viele Leihski auf Lager haben und bestellen kaum Neuware.“ Gut verkauft sich dagegen der Elektroscooter „ES One 10“, der vom Augment-Miteigentümer, der finnischen CSH Group Oy, produziert wird. Er ist seit dem vergangenen Jahr in Österreich erhältlich und soll in einigen Monaten auch in Deutschland und Dänemark vertrieben werden. „Der Scooter passt mit seinem hochwertigen Konzept genau in die heutige Zeit. Er kommt sehr gut an und bietet den besten Fahrkomfort auf dem Markt. Mit diesem neuen Produkt haben wir es geschafft, die Verluste in unse­ rem Kerngeschäft etwas abzu­ federn“, meint Kogler. Anhaltend positiv entwickelt sich auch der Absatz von Tou­ renskiern, die bereits rund 15% des Umsatzes ausmachen. „Die Nachfrage ist so groß, dass wir nachproduzieren müssen. Gerade in Zeiten wie diesen wollen die Leute hinaus in die Natur.“ Aug­ ment sei in diesem Segment sehr gut aufgestellt, sagt Kogler: „Unser Sortiment umfasst zwölf verschiedene Tourenski – von der klassischen Variante bis zum Free Touren Ski für jüngere Fahrer. Da ist für jeden das Richtige dabei.“ Partner des ÖSV Der wichtigste Umsatzbringer sind aber nach wie vor Rennski. Augment ist vor allem im Nach­ wuchsbereich stark vertreten. Seit 2018 werden in Stuhlfelden auch Sprungski produziert. „Hier haben wir mit dem Österreichi­ schen Skiverband (ÖSV) einen sehr guten Partner gefunden. Mittlerweile springen 24 ÖSV- Athleten mit unseren Skiern, die auch nach Frankreich, Japan und Korea geliefert werden“, erklärt Kogler. Trotz harter Konkurrenz mischt die Pinzgauer Firma auch im Skisprung-Weltcup mit. Die (derzeit verletzte) Vorarlbergerin Eva Pinkelnig ist die bekannteste Sportlerin, die mit Augment-Ski­ ern um Weltcuppunkte kämpft. Das Pinzgauer Unternehmen hat in den vergangenen Jahren seine Produktionskapazitäten deutlich ausgeweitet. „Aktuell verfügen wir am Standort über eine Fläche von 1.300 Quadrat­ metern und könnten pro Jahr bis zu 15.000 Paar Ski herstellen“, sagt Kogler. Wann diese Kapazi­ täten ausgeschöpft werden, hänge von der Nachfrage und damit von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. „Wir hoffen, dass sich die Lage heuer halb­ wegs normalisiert und sind für die kommenden Jahre optimis­ tisch“, so Kogler. Wichtiger als das quantitative Wachstum sei aber das Halten des hohen Quali­ tätslevels der Augment-Sportge­ räte. „Da sind wir zum Glück sehr gut unterwegs.“ Gründeten 2015 mit dem Finnen Jukka Peltola die Firma Croc Ski, die später in Augment umbenannt wurde: Franz Angerer, Albert Kogler und Michael Kogler (v. l.). Foto: WKS

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