Salzburger Wirtschaft vom 31. Jänner 2020 / Sonderausgabe_Jänner

12 · Sonderausgabe · 31. 1. 2020 Salzburger Wirtschaft Unternehmen Fairtiq hat große Pläne Nach ersten Erfolgen im Vorjahr will die in Salzburg ansässige Österreich-Tochter des Schweizer Start-ups Fairtiq auch heuer Gas geben. Der Verkehrsverbund Vorarl- berg sowie die Linz AG setzen bereits auf die von Fairtiq ent- wickelte und betriebene Ticke- ting-App. „Heuer soll mindestens ein Bundesland dazu kommen. Mittel- bis langfristig wollen wir das gesamte Bundesgebiet abde- cken“, erklärt Markus Fedra, der Geschäftsführer der Fairtiq Aus- tria GmbH. Es gebe vielverspre- chende Gespräche mit Verkehrs- unternehmen und -verbünden in mehreren Bundesländern. Die Fairtiq-App sei der ein- fachste Weg, zu einem Ticket für öffentliche Verkehrsmittel zu kom- men, meint Fedra: „Der Fahrgast betätigt auf seinem Smartphone den Startknopf, bevor er einsteigt, und verfügt damit über ein gülti- ges Ticket. Am Zielort angelangt, drückt er auf Stopp. Die App erkennt anhand der GPS-Daten alle Fahrten eines Tages und ver- rechnet im Nachhinein automa- tisch den günstigsten Tarif.“ Fairtiq ist vor allem für gele- gentliche Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel gedacht, die nicht mit dem Tarifsystem ver- traut sind. „Für diese Menschen wird eine der größten Hürden im öffentlichen Verkehr besei- tigt. Sie müssen sich nicht mehr darum kümmern, wo und wie sie zur richtigen Fahrkarte kom- men“, sagt Fedra. Nutzerzahlen gehen nach oben In der Schweiz sei Fairtiq Marktführer im automatischen Ticketing. Dort habe der flächen- deckende Einsatz der App zu einem spürbaren Anstieg der Öffi- Nutzer geführt. „Die Verkehrs- unternehmen gewinnen neue Kunden, für die der Ticketkauf am Automaten zu kompliziert oder zu langwierig ist.“ Bisher seien bereits mehr als zehn Millionen Fahrten und Reisen über Fairtiq abgewickelt worden. „Diese Zahl hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt“, freut sich Fedra. Mittlerweile sind auch die ÖBB auf den Zug aufgesprungen. Sie setzen bei der für heuer geplan- ten Einführung von GPS-Ticke- ting auf die von Fairtiq entwi- ckelte Technologie zur automati- schen Reiseerfassung. In den kommenden Jahren will das Schweizer Start-up nicht nur in Österreich expandieren. Fedra ver- weist in diesem Zusammenhang auf Pilotversuche in den deutschen Großstädten Köln und Frankfurt sowie auf Gespräche mit potenziel- len Partnern in England, Skandina- vien, Italien und Frankreich. Die ÖBB wollen im Lauf des Jahres GPS- Ticketing ein- führen und setzen dabei auf Techno- logie, die von Fairtiq ent- wickelt wurde. Foto: Fairtiq f Fairtiq wurde 2016 in Bern gegründet. Das Start-up beschäftigt derzeit mehr als 40 Mitarbeiter. f Der österreichische Markt wird seit knapp einem Jahr von Salzburg aus bearbeitet. Fakten Markus Fedra ist für Marketing und Vertrieb in Österreich zuständig. Foto: Fairtiq

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE5Ng==