Salzburger Wirtschaft vom 08.Mai 2020 / Folge_9

8 · Thema · Nr. 9 · 8. 5. 2020 Salzburger Wirtschaft Zurück zum Binnenmarkt! Hoffnungssignale halten sich derzeit die Waage mit drastischen Anzeichen einer massiven Rezes- sion. Gesundheitspolitisch scheint die Corona- Krise in einem ersten Schritt bewältigt, doch wirtschaftlich folgt auf die Schockstarre nun die große Verunsicherung, wie es weitergeht. Hilfspa- kete sind in dieser Situation das eine und natürlich unerlässlich, auf der anderen Seite müssen aber auch jetzt zügig die Rahmenbedingungen für ein in Ansätzen erfolgreiches Wirtschaftsleben wieder ins Lot gebracht werden. Nicht nur die Liquidi- tät der Betriebe ist eine Überlebensfrage, sondern auch die Rückkehr zur „alten“ Wirklichkeit vor Corona: und das heißt offene Grenzen! So wichtig nun Kampagnen für den Tourismus auch sind, ohne Gäste unter anderem aus Deutsch- land wird es für die Tourismusbetriebe äußerst schwierig, halbwegs leidliche Umsätze zustande zu bringen. Doch diese dürfen vorerst weiter nicht zu uns kommen, obwohl viele es gerne möchten. Was sich derzeit unter dem Titel Schutz vor Covid-19 an den Grenzen zwischen Österreich und Deutsch- land abspielt (etwa am Kleinen Deutschen Eck), hat weniger mit Gesundheitsbedenken zu tun (in bei- den Ländern liegt die Reproduktionsziffer unter 1), sondern mehr mit einer schleichenden Re-Natio- nalisierung. Statt eine europäische, koordinierte Lösung zu erarbeiten, ist schlagartig die Klein- staaterei ausgebrochen. Diese müssen nun Pendler und recht unmittelbar als Erstes die Tourismusbe- triebe erdulden, deren Geschäftsmodell auf offenen Grenzen zumindest innerhalb der EU beruht. Dies gilt freilich für Österreichs Wirtschaftsstandort generell: Wir genügen uns nicht selbst, diese Täu- schung darf sich jetzt nicht durchsetzen. Dieses Land lebt zu 60% vom Export und internationaler Dienstleistung. Unabdingbar ist vor allem der Bin- nenmarkt, der Corona-bedingt nahezu außer Kraft gesetzt wurde. Doch der baldige Re-Start zurück zum regulären Binnenmarkt ist unabdingbar. Denn Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau, weg- brechende Nachfrage und dazu noch gehemmter Waren- und Dienstleistungsaustausch über Gren- zen hinweg – das war bei der großen Wirtschafts- krise in den 30er Jahren die Betriebsanleitung für eine Katastrophe. Darum muss nun ebenso viel Augenmerk auf die baldmöglichste Öffnung der Grenzen gelegt werden wie auf die gesundheits- politische Handhabe der Corona-Krise. Das wäre ein Pyrrhussieg der Sonderklasse, wenn wir das Virus besiegt hätten, aber unsere Wirtschaft nicht mehr hochkommt. Kurt Oberholzer, Chefredakteur Der Kommentar Nachdem die Corona-Pandemie den ursprünglichen Termin für den Demo Day im März unmög- lich gemacht hat und es für Groß- veranstaltungen noch kein grü- nes Licht gibt, haben die Organi- satoren den Event kurzerhand in den virtuellen Raum verlegt. Ziel des Demo Days ist es, inno- vativen Gründern eine Bühne zu bieten. „Viele Start-ups machen sich aktuell Gedanken, wie sie mit ihren Technologien und Geschäftsmodellen in Zeiten von Corona einen sinnvollen Beitrag leisten können. Künftig wird es wichtig sein, innovativen Unter- nehmen, die Technologien und Arbeitsplätze für die Zukunft schaffen, auch gezielt mit der Mobilisierung privater Investitio- nen zu unterstützen“, sagt Demo- Day-Cheforganisator DI Lorenz Maschke von der WKS. Der Event wird von Startup Salzburg in Kooperation mit „der brutkasten“, der führenden multi- medialen Plattform für Start-ups, digitale Wirtschaft und Inno- vation, veranstaltet. Diese hat bereits mehrere digitale Events, wie die Wirtschaftskonferenz „#zusammenstärker“ mit mehr als 1.700 Teilnehmern durchgeführt. „In dieser für uns alle neuen Situ- Demo Day Der größte Start-up-Event im Raum Salzburg geht online. Am 26. Mai heißt es Bühne frei für neun Start-up- Pitches und für den Austausch von Entrepreneuren, Investoren und Unter- nehmern beim ersten virtuellen Startup Salzburg Demo Day. Anlass, um Danke zu sagen Viele Österreicher wollen den Muttertag, der heuer am 10. Mai gefeiert wird, auch in diesem Jahr dazu nutzen, um Danke zu sagen und den Anlass mit der einen oder anderen Aufmerksamkeit zu etwas Besonderem zu machen. Laut einer aktuellen Studie der Bundessparte Handel planen über 60% der ab 15-Jährigen zum Muttertag etwas zu verschenken und wollen damit trotz Corona ein Zeichen der Verbundenheit setzen. Dafür wollen die Schen- ker im Schnitt zwischen 42 und 45 € pro Person ausgeben. 2019 betrugen die Muttertagsumsätze im Handel etwas mehr als 186 Mill. €. „Der Muttertag ist für den Handel – nach Weihnachten und Ostern – der Umsatzbringer Num- mer drei im Jahr“, betont Bundes- spartenobmann Peter Buchmül- ler. Zu den beliebtesten Mutter- tagsgeschenken zählen Blumen, Süßes, Kosmetika bzw. Parfüm, Gutscheine und Schmuck. Auch heuer werden Blu- men und viele andere Produkte, die Freude machen, zum Muttertag ver- schenkt werden. Foto: WKO/Fischer

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