Salzburger Wirtschaft vom 24.April 2020 / Folge_8

8 · Thema · Nr. 8 · 24. 4. 2020 Salzburger Wirtschaft Resilienz als Ziel Covid-19 führt uns dazu, unsere Werte und Stra- tegien zu überprüfen. Denn es ist sehr wahrschein- lich, dass wir in einer neuen wirtschaftlichen Szenerie aufwachen werden. Vieles darin wird anders sein – und anders sein müssen. Medizini- sche Notwendigkeiten werden uns neue Verhal- tensmuster aufzwingen. Wirtschaftliche Prozesse werden notgedrungen neuen Mustern gehorchen müssen, wenn weniger gereist, weniger geflogen, weniger nachgefragt wird. Es findet gerade ein sys- temischer Umbruch im Globalmaßstab statt, der am Ende aber nicht notgedrungen zum Schlech- teren ausgehen muss. Der Standort Österreich ist dank seiner hohen Leistungsfähigkeit im Grunde nicht schlecht gerüstet für das, was kommt. Doch die Corona-Pandemie hat sehr schnell auch Schwachstellen bloßgelegt. Etwa die über Jahre zu zögerliche Digitalisierung. Die Post-Corona- Welt jedoch ist eine sozial distanzierende Welt, die digital zusammengehalten wird. Neue digitale Formate in Wirtschaft und Gesellschaft sind keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit, auch in der regionalen, kleinstrukturierten Wirtschaft. Es wird wohl auch noch stärker als bisher die rasante Globalisierung in Frage gestellt werden. Die Welt wird und muss wieder untereinander Handel treiben, doch stellt sich die Frage, ob auch die Wertschöpfungs- und Lieferketten wirklich quasi alternativenlos über den ganzen Planeten verteilt sein müssen. Covid-19 hat uns gezeigt, dass dies in wichtigen Bereichen eher ein Schwachpunkt als ein Fortschritt war. Umso wichtiger wird für die österreichische Wirtschaft wieder die EU wer- den – hier darf es nicht zu übereilten Abgesängen kommen. Es braucht vielmehr eine Renaissance des Binnenmarktes und der europäischen Frei- heiten, ein Erneuern der europäischen Einigkeit. Die „neue Normalität“ wird auch eine sein, die das Regionale schätzt, die solide, werthaltige Arbeit der vielen KMU, die jetzt unter Druck geraten. Doch nur mit einem wieder gesundeten Mittel- stand werden wir aus dem Tief kommen – so wie generell die Resilienz unserer Betriebe gestärkt werden muss. Es braucht daher nicht schon wieder die alten Debatten über eine Vermögensteuer, son- dern starke Konjunkturimpulse und ein entlasten- des Umfeld für die Wirtschaft, das Mut macht. Die Post-Corona-Welt wird eine ungewohnte, vorsichti- gere sein, wahrscheinlich eine Welt, die erst zöger- lich wieder in Schwung kommt. In ihr müssen sich jetzt unsere Betriebe behaupten, so widerstands­ fähig und überlebenssicher wie nur irgend mög- lich – ein Kernziel jedweder neuen Standortpolitik! Kurt Oberholzer, Chefredakteur Der Kommentar Die Wirtschaftskammer Salz- burg hat diese Plattform am 25. März aus der Taufe gehoben und mit der Mediengruppe der „Salzburger Nachrichten“ nam- hafte Kooperationspartner an Bord geholt. „Wir unterstützen damit aktiv Salzburgs Unterneh- men, ihre Angebote in der Aus- lieferung von Produkten und im Service beim Kunden bekannter zu machen. Die hohen Zugriffs- zahlen und die Nutzung durch die Salzburgerinnen und Salz- burger freuen uns daher sehr“, sagt WKS-Direktor Dr. Manfred Pammer. Auch wenn nun die Betriebe nach und nach wieder öffnen dür- fen, sollten Onlinepräsenz und Zustelldienste für viele Firmen ein wichtiges Standbein bleiben, empfiehlt die Wirtschaftskam- mer. Über die Sparten und Bran- chen oder auch über das WIFI gibt es dafür schon seit langem entsprechende Bildungs- und Informationsmöglichkeiten. „Die aktuelle Krise hat hier zu inter- essanten Initiativen geführt, die nun viele Chancen für das Online- Geschäft bieten. Auch unsere Plattform soll bestehen bleiben und sukzessive verbessert wer- den“, kündigt Pammer an. Von den 51.000 Suchvorgän- gen auf www.kaufen-in-salzburg. at wurde am häufigsten nach Lebensmitteln und in der Pro- duktkategorie „Haushalt und Garten“ gesucht. Dahinter fol- gen die Suchen nach verschie- denen Dienstleistungen sowie nach „Mode und Freizeit“ (jeweils 2.400-mal). Angebote in allen Produktkategorien Nicht nur nachfrageseitig wird die Plattform sehr gut angenom- men, auch bei den Angeboten tut sich täglich etwas. „Aktuell haben sich mehr als 350 Firmen mit ihren Angeboten registriert. Die Bandbreite ist bereits sehr groß und man findet zu allen Produkt- kategorien Waren oder Dienst- leistungen“, berichtet WKS-Mar- ketingleiter Klaus Höftberger. Die Einladung, sich und seine Produkte zu präsentieren, ergeht an alle Mitgliedsbetriebe der WKS. „Das Service und der Ein- trag sind völlig kostenlos und in wenigen Minuten erledigt. Selbst wenn man bereits einen eigenen Web-Shop hat oder über andere Plattformen im Internet präsent ist, erhöht ein zusätzlicher Ein- trag auf kaufen-in-salzburg.at die Wahrscheinlichkeit, gefunden zu werden“, lautet der Appell Klaus Höftbergers. Ebenfalls über www.kau fen- in-salzburg. at zu finden: die Produkte und Services von RED ZAC Elektro Ebner in Hallein. Sehr gut angenommen wird die Plattform www.kaufen-in-salzburg. at: Nach knapp einem Monat wurde bereits über 50.000 Mal nach Online- und Lieferangeboten von Salzburger Betrieben gesucht. Tausende Zugriffe auf „www.kaufen-in-salzburg.at “ Foto: RED ZAC Elektro Ebner

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