Salzburger Wirtschaft vom 24.April 2020 / Folge_8

16 · Unternehmen · Nr. 8 · 24. 4. 2020 Salzburger Wirtschaft Salzburg AG knackt Umsatzrekord Der Landesenergie­ versorger und Infrastrukturanbieter setzte im Vorjahr erstmals mehr als 1,5 Mrd. € um. Die Salzburg AG konnte im Geschäftsjahr 2019 Umsatz und Ertrag deutlich steigern. Die Umsatzerlöse gingen um 4,8% auf 1,54 Mrd. € nach oben, der Gewinn vor Steuern wuchs von 46,7 auf knapp 50,3 Mill. € (+7,6%). „Wir konnten mit geziel- ten Investitionen und internen Restrukturierungsmaßnahmen wieder einen großen Schritt zur Zukunftssicherung des Unter- nehmens machen“, zieht Vor- standsprecher Leonhard Schit- ter Bilanz. In den vergangenen Wochen seien alle erforderlichen Maßnahmen getroffen worden, um die Sicherheit und Gesund- heit der Mitarbeiter zu schützen sowie die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Mit einem Umsatzvolumen von 1,17 Mrd. € ist die Ener- giewirtschaft nach wie vor das wichtigste Geschäftsfeld der Salzburg AG. Der Löwenanteil entfällt dabei auf den Strom- bereich. Hier stieg der Umsatz um 12,6% auf 808 Mill. €. Ein sattes Plus gab es auch in der Sparte „Touristische Bahnen“, wo die Umsätze um mehr als 44% auf 18,3 Mill. € zunahmen. „Die Fahrgastzahlen konnten bei allen touristischen Angeboten zum Teil kräftig gesteigert wer- den. Den größten Zuwachs gab es mit rund 15% bei der Wolf- gangsee-Schifffahrt“, teilte die Salzburg AG mit. Millionen für die Infrastruktur Das Unternehmen wird heuer 166,4 Mill. € investieren. „Diese Mittel werden wir auch einset- zen, damit Salzburgs Wirtschaft nach der Corona-Krise rasch wie- der in die Gänge kommt. Eine funktionierende, moderne und zukunftsfähige Infrastruktur ist die beste Voraussetzung dafür“, sagt Vorstandssprecher Schitter. Die Auswirkungen der Krise auf Absatz und Ertrag seien zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abschätzbar. In den vergangenen Wochen sei aber der Stromver- brauch in der Industrie aufgrund der gedrosselten Produktion zurückgegangen. Die Salzburg AG hat im Vor- jahr mit mehr als 2.100 Mit- arbeitern einen Gewinn vor Steuern von über 50 Mill. € erwirtschaftet. Foto: Salzburg AG Vitaminbomben aus der Stadtfarm In einem Geschäftslokal in der Salzburger Wohnanlage Glan- bogen gibt es seit kurzem eine Indoor-Farm für vitaminreiche Minipflanzen. Betreiber sind die Brüder Ronny und Robin Regensburger, die 2016 die Firma „Urban Roots“ gegründet haben. „Ich habe Microgreens bei einem Urlaub in den USA kennengelernt und war sofort begeistert“, berichtet Ronny Regensburger. Die beiden Jungunternehmer bekennen sich zur Kreislauf- wirtschaft und zu einem ganz- heitlichen Zero-Waste-Ansatz. Sie haben sich vorgenommen, bei minimaler Anbaufläche eine größtmögliche Ernte zu erzie- len. „Dieses Konzept der fran- zösischen Market Gardener ist für den urbanen Raum ideal. Gerade in Krisenzeiten hat sich die Landwirtschaft immer schon in die Städte verlagert“, erklärt Robin Regensburger. Das Saatgut wächst auf nach- haltiger Kokosfaser. Bereits nach fünf Tagen sind die klei- nen Pflanzen – darunter Erb- sen, Rucola, Chicoree und Ama- ranth – essfertig. Sie können als gesundes Topping, im Smoothie oder auf dem Butterbrot verzehrt werden. „In diesem Stadium hat z. B. eine Brokkoli-Pflanze vierzig Mal mehr Nährstoffe, als wenn sie ausgewachsen ist. Außerdem ist sie im Geschmack um einiges intensiver“, erklärt Ronny Regensburger. „Urban Roots“ liefert die Microgreens aus bio-ökologi- schem Anbau nicht nur an Gas- tronomiebetriebe. Privatkunden können sie direkt im Geschäft in der General-Keyes-Straße 40a im Salzburger Stadtteil Liefering kaufen. www.glanbogen.at Die Urban- Roots-Eigen- tümer Robin und Ronny Regensburger (v. l.) bieten Microgreens im Gassenver- kauf und auf Bestellung an. Foto: Glanbogen Kaffeeprofi expandiert Die Familie Schärf GmbH erwei- tert ihre Aktivitäten auf den gesamten österreichischen Markt. Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Saal- felden vertreibt hochwertige Kaf- feemaschinen sowie Kaffee- und Teeprodukte an die Gastronomie. Bisher wurden nur Kunden in den Bundesländern Salzburg, Tirol, Oberösterreich und Steiermark beliefert. „Wir haben lange vor der Corona-Krise damit begon- nen, unsere Servicestruktur und die Vertriebskanäle für den natio- nalen Raum auszubauen“, erklärt Geschäftsführer Rafael Schärf. Die Expansion ändere aber nichts an den Werten der Firma. „Unser Ziel ist es, zu beweisen, dass man auch als kleines natio- nales Unternehmen erfolgreich sein kann, indem man Lösungen sowie das Produkt vor Marke- ting und Verkaufstabellen setzt“, meint Schärf.

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