Salzburger Wirtschaft vom 03.April 2020 / Folge_7

8 · Nr. 7 · 3. 4. 2020 Salzburger Wirtschaft Österreich Kurzarbeit: Heimische Banken übernehmen Vorfinanzierung Die Regierung stockt die für die Corona-Kurz- arbeit vorgesehenen Mittel von 400 Mill. auf 1 Mrd. € auf. Um die Zeit bis zur Auszahlung von Kurzarbeitsgeld zu überbrücken, werden die Banken rasch Kredite ver- geben. Der staatliche Finanzierungsrah- men für die Kurzarbeit wird von der Regierung von 400 Mill. auf 1 Mrd. € aufgestockt. Für Unter- nehmen, die ihre Mitarbeiter wegen der Corona-Krise in Kurz- arbeit schicken müssen, wird es zudem Überbrückungskredite geben. Denn das Kurzarbeitsgeld wird immer erst im Folgemonat ausbezahlt, viele Betriebe können aber die aktuellen Löhne nicht mehr bezahlen. Daher überneh- men die österreichischen Banken im Rahmen des Maßnahmenpa- kets gegen die Auswirkungen der Corona-Krise die Vorfinanzierung der Kurzarbeit für die heimischen Unternehmen. Mit dieser verbindlichen Zusage der Kreditinstitute wird sichergestellt, dass es zu keiner Unterbrechung bei den Lohn- und Gehaltszahlungen für die Arbeiterinnen und Angestellten kommt. Die Kurzarbeitsbewilli- gung des AMS reicht als Sicher- heit für einen Kredit aus, um die Vorfinanzierung für Löhne und Gehälter für die Dauer der Kurz- arbeit rasch und unbürokratisch zu erhalten. „Da diese so wichtigen Mittel des AMS den Unternehmen nicht sofort zur Verfügung stehen kön- nen, springen wir als Finanzwirt- schaft ein“, begründet Sparten- obmann Andreas Treichl diese Maßnahme der heimischen Kre- ditinstitute. „Damit können die Unternehmen die Gehälter an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser herausfordernden Zeit auszahlen. Die Banken leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Überwindung dieser Krise.“ Handel bündelt Online-Plattformen Die Initiative „Gemeinsam stark – gemeinsam durch die Corona-Krise“ macht den heimischen Händlern Online-Plattformen leich- ter zugänglich. Die Corona-Krise stellt den österreichischen Handel – ins- besondere kleine und mittel- ständische Unternehmen – vor immense Herausforderungen. Geschäfte vieler Branchen müs- sen geschlossen bleiben, der Ver- kauf stoppt und es werden keine Umsätze mehr lukriert. „Die Fol- gen sind fatal. Daher sollte, wer kann, zumindest online für den Kunden sichtbar sein“, sagt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der WKÖ. Aus diesem Grund hat die Bun- dessparte Handel die Initiative „Gemeinsam stark – gemeinsam durch die Corona-Krise“ und zwei Kooperationen ins Leben gerufen, die den Handel in der jetzigen Situation – aber auch nachhaltig für die Zukunft – unterstützen sollen. „Ein Online-Shop kann die Folgen der Sperren im stationä- ren Handel zumindest ein wenig abfedern“, so Thalbauer. f Die Plattform SNOOOP.net unterstützt den lokalen Handel sowie Betriebe, um im Inter- net sichtbar zu sein und ohne großen Aufwand deren Neuig- keiten oder Aktionen zu posten. So können sich die Händler auf SNOOOP selbst anmelden und ihre Standorte eintragen. Nach Prüfung und Freischalten können die Betriebe ihren Ein- trag jederzeit aktualisieren, wie auch ihre Neuigkeiten und Pro- dukte posten: www.snooop.net f Die Bundessparte unterstützt auch die neue Plattform Kauf- daheim, deren Ziel es ist, die Sichtbarkeit lokaler Händler und ihrer Produkte zu steigern. Kaufdaheim.at ist kein Markt- platz, sondern vermittelt die Kunden zu den Produkten der Unternehmen. Die Plattform tritt damit in den Hintergrund und bietet eine Lösung, damit auch kleine Unternehmen ohne Onlineshop einfach anbieten können: kaufdaheim.at f Im Rahmen der Initiative „Gemeinsamstark – gemeinsam durch die Corona-Krise“ finden Händler unter https://bit.ly/ digitalhandeln viele weitere Initiativen, Plattformen und Angebote, welche sie aktiv nut- zen können. Die Banken gewähren unkomplizierte Überbrückungs- kredite zur Vorfinanzierung der Kurzarbeit. Die Hausbank ist für Betriebe mit Liquiditätsengpässen erster Ansprechpartner und Partner auch in dieser herausfordernden Situation. Sollten Unklarheiten auf- treten, können sich Unter- nehmen an die eigens dafür eingerichtete Kompetenzstelle in der WKÖ wenden: WKÖ- Experte Dr. Bernhard Egger (bernhard.egger@wko.at) ste ht Betrieben als Ansprechpartner für Finanzierungsfragen zur Verfügung, insbesondere zu Fragen der Vorfinanzierung der Kurzarbeit durch die Banken. Er fungiert als Drehscheibe zwischen Betrieb und Bank. So ist dafür gesorgt, dass die jeweilige Hausbank und der Kunde zügig zu einer Ent- scheidung kommen, damit dem Betrieb rasch geholfen wird. Kompetenzstelle für Finanzierungsfragen

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