Salzburger Wirtschaft vom 20.März 2020 / Folge_6

10 · Nr. 6 · 20. 3. 2020 Salzburger Wirtschaft Österreich Nationaler Schulterschluss Die Bundesregierung und die Sozialpartner prä- sentieren einen Krisen- bewältigungsfonds als Antwort auf die Corona- Pandemie, weitere Schritte werden folgen. Der Fonds ist vier Milliarden Euro schwer und umfasst auch ein neues Kurzarbeitszeit- Modell. Österreich steht durch den Coronavirus vor einer enormen Herausforderung: im Gesund- heitssystem, am Arbeitsmarkt und in jedem einzelnen Unter- nehmen. Es geht um nichts Gerin- geres als die Zukunft der heimi- schen Volkswirtschaft. In dieser dramatischen Situation hat die Regierung gemeinsam mit den Sozialpartnern für die Unterneh- men sowie deren Mitarbeiterin- nen und Mitarbeiter ein rot-weiß- rotes Sicherheitsnetz gespannt. Durch einen nationalen Schul- terschluss wurde die Einrich- tung des Corona-Krisenbewälti- gungsfonds in Höhe von 4 Mrd. € beschlossen. Ziel des Bündels an Maßnahmen ist es, den Betroffe- nen rasch und unbürokratisch zu helfen, indem die Zahlungsfähig- keit der Betriebe gesichert wird, möglichst viele Menschen in Beschäftigung gehalten werden und Härtefälle, vor allem bei EPU und Familienbetrieben, abge­ federt werden können. Nationaler Schulterschluss: ÖGB-Präsident Katzian, Wirtschaftsministerin Schramböck, Bundeskanzler Kurz, Vizekanzler Kogler, Finanzminister Blümel und WKÖ-Präsident Mahrer. Foto: BKA Starkes Sicherheits­ netz für unsere Unternehmen von WKÖ-Präsident Harald Mahrer Beim Kampf gegen das Coronavirus geht es um eins: um die Rettung von Men- schenleben. Das hat Vorrang vor allem anderen. Gleichzeitig müssen wir uns auch um die Gesundheit unserer Betriebe kümmern. Nur sie sichern Arbeitsplätze und soziale Sta- bilität. Die Corona-Krise trifft bestimmte Branchen beson- ders hart. Sie brauchen sofort unbürokratische Hilfe – und bekommen sie auch. Mit dem 4-Milliarden- Euro-Hilfspaket der Bun- desregierung wurde ein erstes starkes Sicherheitsnetz geschaffen, das viele auf- fängt, die in Schwierigkeiten geraten: Es gewährleistet die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen, unterstützt möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten und hilft insbesondere auch Familienbetrieben und Ein- Personen-Unternehmen. Die Regierung hat bereits erklärt, dass dieses Sicher- heitsnetz bedarfsorientiert verstärkt werden kann. Damit unsere Betriebe sicher sind. Und unsere Wirtschaft rasch wieder gesund wird und voll leistungsfähig ist. Für ganz Österreich. Ziel: ZAHLUNGSFÄHIGKEIT ERHALTEN f Kreditgarantien für Überbrückungsfinanzierung: Der Staat übernimmt Garan- tien für Unternehmen, die durch das Coronavirus in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. f Überbrückungskredite: Für betroffene Betriebe stehen Mittel zur Aufrechterhaltung ihrer Zahlungsfähigkeit zur Verfügung. f Steuerstundung und Herabsetzung der Steuer- vorauszahlung für betroffene Unternehmen. f Gespräche mit führenden Banken: Ziel sind zusätzliche Kreditgarantien und Kredit- stundungen durch die Institute. f Stärkung und Beschleunigung der Exportförderung: Schnellere Exporte sorgen für eine raschere Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Ziel: ARBEITSPLÄTZE SICHERN f Kinderbetreuung: Für die Arbeitnehmer stehen drei Wochen Corona-Sonderbe­ treuungszeit zur Verfügung, ein Drittel der Kosten wird dabei von staatlichen Stellen über- nommen. f Corona-Kurzarbeitsmodell: Das neue Modell der Sozial- partner ist für betroffene Unternehmen günstiger und unbürokratischer, das Verfahren kürzer. Die Corona-Kurzarbeit kann seit 16. 3. 2020 beim AMS zunächst für bis zu drei Monate beantragt werden. Ziel: IN HÄRTEFÄLLEN HELFEN f Einrichtung von zwei Härte- Fonds für EPU und Familien- betriebe: Dies ist notwendig, weil die Betroffenen im Regelfall weder von der Kurz- arbeit noch von den Garantien profitieren. Beschlossene Massnahmen im Überblick Kommentar

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