Salzburger Wirtschaft vom 30. Oktober 2020 / Folge_21

24 · Gewerbe & Handwerk · Nr. 21 · 30. 10. 2020 Salzburger Wirtschaft Personellen Kollaps vermeiden Die Landesinnung der Friseure bietet Mitglieds- betrieben kostenlose Corona-Schnelltests an. Aufgrund der verschärften Corona-Situation und der damit verbundenen Quarantäne-Maß- nahmen können Betriebe rasch in einen existenzbedrohenden Personalnotstand geraten. Um diesen bestmöglich zu vermei- den, bietet die Landesinnung der Friseure in Salzburg als erste Landesinnung in Österreich nun kostenlose Schnelltests für ihre Mitgliedsbetriebe an. Aktuelle Umfragen zeigen, wie dramatisch die Situation für viele Friseurbetriebe ist. Während die Unternehmen in der Sparte Gewerbe und Handwerk als Gan- zes ihre Geschäftslage im dritten Quartal 2020 deutlich besser beurteilten als noch im Vor- quartal, gab es bei den Friseuren regelrecht einen Stimmungsein- bruch: Die Hälfte aller Friseurbe- triebe bewertet die Geschäftslage als schlecht. Zudem hängt ein weiteres Damoklesschwert über vielen Betrieben: Mit den Infektions- zahlen steigt die Anzahl von Kategorie-1-Kontaktpersonen, die aufgrund einer Covid-19-in- fizierten Person in ihrem Umfeld eine zehntägige Quarantäne ein- halten müssen. Und zwar unab- hängig davon, ob sie selbst nega- tiv oder positiv getestet wurden. „Wenn Mitarbeiter oder ganze Teams so lange ausfallen, ist das für viele unserer Betriebe exis- tenzbedrohend. Wir brauchen dringend eine Möglichkeit, dass sich Kontaktpersonen mit nega- tiven Tests vorzeitig freitesten können“, fordert Bundes- und Landesinnungsmeister KommR Wolfgang Eder. Vorreiter für Gewerbe und Handwerk Eder gibt zu bedenken, dass es diese Möglichkeit etwa im Sport oder im Gesundheits- bereich bereits gibt. „Wenn in einer Bundesligamannschaft Corona-Fälle auftauchen, können andere Spieler trotzdem auflau- fen, wenn sie negativ getestet werden. Das muss jetzt endlich auch in der Wirtschaft gelten“, betont Eder. Der Innungsmeister sieht die Friseurbranche dabei als Speerspitze, um für das gesamte Gewerbe und Handwerk Corona- Erleichterungen zu erreichen. Um die aktuelle Situation eini- germaßen zu entschärfen, hat sich die Landesinnung dazu ent- schlossen, in Salzburg kosten- lose Corona-Schnelltests für die Mitgliedsbetriebe anzukaufen. „Damit wird die Sicherheit in den Betrieben erhöht und das Risiko einer Ansteckung auch in Richtung Kunden minimiert“, unterstreicht Eder. Die Landes- innung weist die Mitgliedsbe- triebe allerdings darauf hin, dass nur jene Unternehmer oder Mit- arbeiter den Test in Anspruch nehmen sollen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Kon- takt mit einem noch nicht bestä- tigten Corona-Fall hatten, die noch keine Symptome aufwei- sen und von den Behörden noch nicht kontaktiert wurden. Bei den Antigen-Schnelltests liegt bereits nach 30 Minuten ein Ergebnis vor. Nähere Info für Betriebe unter Tel. 0662/8888, Dw. 282 oder 283, E-Mail: friseure@wks.at Beim ersten Schnelltest für Salzburger Friseurbetriebe (v. l.): Landes- innungsmeister KommR Wolfgang Eder, Intercoiffeur Eder Salzburg, Veronika Plamberger, Mitarbeiterin Intercoiffeur Eder, Christian Mauser, Mitarbeiter mobiler Covid-Test-Service. Foto: WKS/wildbild Dach-Check noch vor dem Winter Noch vor dem Winter sollten Hausbesitzer ihr Dach vom Holzbau- Meister überprüfen lassen. Hausbesitzer aufgepasst: Speziell im Winter ist jedes Dach beson- deren Belastungen durch Sturm und Schnee, Starkregen und Frost ausgesetzt. Wie jedes Auto vor der kalten Jahreszeit wintertaug- lich gemacht wird, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, auch die Sicher- heit des Daches zu checken. Innungsmeister Friedrich Egger rät daher: „Der Holzbau-Meister wirft gerne noch vor dem Winter einen Blick auf Ihr Dach. Er hat dafür ein besonders geschultes Auge und erkennt auf Anhieb, wo versteckte Schäden sind.“ Auf- fällig farbliche Spuren oder Ver- änderungen in den Dachflächen weisen auf eventuelle bauphysi- kalische Schäden hin. Dasselbe gilt bei Wasserflecken im Bereich des Dachbodens oder Wasserspu- ren, die am Unterdach oder im Vordachbereich auftreten. Dächer sind im Winter vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Foto: Pongauer Holzbau Steinmetz-Kunst ist Welterbe Die Steinmetz-Kunst und das Steinmetz-Handwerk wurden kürzlich als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkannt. Eine lange Tradition allein reicht aber nicht, um die UNESCO-Vor- aussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört auch, dass die Kunst und das Handwerk mit modernsten Methoden ständig weiterent- wickelt werden. Bestes Beispiel dafür ist der neue vierjährige Lehrberuf „Steinmetztechnik“, der auf den dreijährigen Erwerb der traditionellen Handwerksfer- tigkeiten aufsetzt und die compu- tergesteuerte Steinbearbeitung mittels CAD-Zeichnungen und CNC-Programmen umfasst. In Österreich gibt es aktuell über 800 Steinmetzbetriebe.

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