Salzburger Wirtschaft vom 16. Oktober 2020 / Folge_20

30 · Nr. 20 · 16. 10. 2020 Salzburger Wirtschaft Service Baustelle Brexit: Jetzt wird es ernst Die Verhandlungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU zu den künftigen Handelsbeziehungen verlaufen schleppend und sollten bis Mitte November abgeschlossen sein. Sollte es zu keiner Einigung kommen, droht am 31. Dezember 2020 ein No-Deal-Brexit. Bis Ende des Jahres gilt noch eine Übergangsfrist, während derer sich das Vereinigte König- reich noch an EU-Regeln halten muss. Aber wie sieht es ab 2021 aus? Brexit-Webinar-Reihe Mit der Webinar-Reihe „Bau- stelle Brexit – jetzt wird es ernst!“ informieren der Brexit-Infopoint und das AußenwirtschaftsCenter London der Wirtschaftskammer Österreich über die „neue Wirk- lichkeit“ im Geschäftsverkehr mit dem Vereinigten Königreich. Fol- gende kostenlose Webinare wer- den angeboten: „Brexit und Wirt- schaft – Risiken und Chancen“ am 17. November von 14 bis 15 Uhr, „Brexit und Zoll – Mehraufwand und Unklarheiten“ in Kooperation mit der Abteilung für Finanz- und Steuerpolitik der WKÖ am 25. November von 11 bis 12 Uhr, „Brexit und Steuern – Endspiel für Vereinfachungen“ am 25. Novem- ber von 13 bis 14 Uhr, „Brexit und Dienstleistungen – Freizügigkeit auf Sparflamme“ am 2. Dezember von 14 bis 15 Uhr. Details zu den Webinaren unter wko.at/brexit Weitere Informationen bei Mag. Thomas Albrecht, Leiter des WKS-Fachbereichs Handels- politik und Außenwirtschaft, Tel. 0662/8888, dw. 255, E-Mail: talbrecht@wks.at Schweiz: Außenhandelsbeziehungen mit Corona-Gegenwind Die Schweiz bleibt für die Salz- burger Wirtschaft auch in Coro- nazeiten ein wichtiger Handels- partner. Die Reisewarnungen der Schweiz gegen Salzburg sind für die Salzburger Wirtschaft aller- dings ein Rückschlag. Sie belasten die gegenseitigen Außenhandels- beziehungen und schrecken Tou- risten und Geschäftskunden vor einem Besuch in Salzburg ab. Nach Wien, Niederöster- reich und Oberösterreich hat der Schweizer Bundesrat nun auch Salzburg und das Burgenland auf die Liste der Corona-Risikogebiete gesetzt. Für die Salzburger Wirt- schaft sind das keine erfreulichen Nachrichten. Was heißt das für Exporteure? f Demnach sind Personen, die in die Schweiz einreisen und sich in den vergangenen zehn Tagen vor der Einreise länger als 24 Stunden in einem Risikogebiet aufgehalten haben, grundsätz- lich zur Quarantäne verpflichtet. f Bei einer Einreise in die Schweiz muss eine zehntägige häusliche Quarantäne eingehalten wer- den. f Die Durchreise durch die Schweiz bleibt weiter erlaubt. f Weiters nicht von den Quaran­ tänebestimmungen erfasst sind jene Personen, die täglich oder bis zu fünf Tage beruflich oder medizinisch notwendig und unaufschiebbar veranlasst in die Schweiz einreisen. f Ebenso sind Personen des Güter- und Personenverkehrs sowie Personen, die Tätigkeiten für die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens und der Infrastruktur verrichten, von der verpflichtenden Quarantäne ausgenommen. Die Außenhandelsbeziehungen mit der Schweiz haben sich wäh- rend der Coronazeit relativ sta- bil gehalten. Im ersten Halbjahr 2020 wurden die österreichischen Warenexporte mit einemVolumen von 3,8 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr sogar um 1,6% gesteigert. Im Juli wurden die Ausfuhren von Gütern in Richtung Schweiz mit einem Exportumsatz von 752Mill. € gegenüber 2019 um beachtliche 30,8% ausgebaut. Die Schweiz ist eines der weni- gen Länder, in denen die öster- reichische Exportwirtschaft ein Exportplus erzielen konnte. Das Handelsabkommen der EU mit der Schweiz hat dazu beigetragen, dass Zölle auf wichtige Exportwa- ren längst abgebaut werden konn- ten und damit die Wettbewerbs- fähigkeit österreichischer Unter- nehmen gestärkt wurde. Wich- tigste Exportgüter aus Salzburg sind Nahrungsmittel, Maschinen und Anlagen, Medizintechnik, Baumaschinen, Schuhe, Holz- und Papierwaren sowie Möbel. Schweiz schätzt Qualität und Innovation Kaufkräftige und auf Qualität bedachte Business- und Privat- kunden aus der Schweiz schätzen das hochwertige und innovative Angebot aus unserer Region, dass sie teilweise auf ihren Österreich- reisen schätzen gelernt haben. „Besonders hervorzuheben ist, dass Salzburgs kleine und mit- telständische Unternehmen der Sparte Gewerbe und Handwerk mit ihren Produkten und Dienst- leistungen in der Schweiz deut- lich gepunktet haben. Umso mehr schmerzt die aktuelle Reisewar- nung, die wohl Touristen und potenzielle Geschäftskunden aus der Schweiz vor einem Aufenthalt in Salzburg abschreckt“, beklagt Mag. Thomas Albrecht, Leiter des Bereichs Handelspolitik und Außenwirtschaft. Weitere Informationen unter www.wko.at/aw/ch Mag. Thomas Albrecht Handelspolitik und Außenwirtschaft Tel. 0662/8888, Dw. 255 E-Mail: talbrecht@wks.at Weitere Infos Foto: Brown/stock.adobe.com

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