Salzburger Wirtschaft vom 24. Jänner 2020 / Folge_2

34 · Nr. 2 · 24. 1. 2020 Salzburger Wirtschaft Aus der Salzburger Gebietskrankenkasse ist mit 1. Jänner 2020 die Landesstelle Salzburg der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) geworden, inklusive Parität in den leitenden Gremien zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Noch im Dezember machte der Verfassungsgerichtshof den Weg für eines „der größten Reform- projekte der Zweiten Republik“ frei, wie der neue ÖGK-Obmann Matthias Krenn die Fusion von 21 zu fünf Sozialversicherungs- träger bezeichnet. Die Zusam- menführung auf fünf Sozial- versicherungsträger und die sogenannte „Parität“, also die gleichberechtigte Vertretung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber, wurden von den Höchstrichtern als verfassungskonform beurteilt. Die paritätische Besetzung der Leitungsgremien stelle „Fairness für die Arbeitgeber sicher, die in etwa die Hälfte der Beiträge zu Kranken-, Pensions- und Unfall- versicherung leisten“, erklärte dazu WKÖ-Generalsekretär Karl- heinz Kopf. Das Fünfträgermo- dell, das letztlich auf einen Vor- schlag der Wirtschaftskammer zurückzuführen ist, wurde somit bestätigt. Das Urteil des Verfas- sungsgerichtshofs stärke auch die Selbstverwaltung in der Sozial- versicherung: „Jetzt sind alle auf- gerufen, die Sozialversicherungs- reform für die Versicherten und Beitragszahler erfolgreich und konstruktiv umzusetzen.“ Alle sechs Monate Wechsel im Vorsitz Das hat man in Salzburg vor, wie Arbeitgebervertreter Wolf- gang Reiger, Obmann der Sparte Information & Consulting in der WKS, betont. Er ist der von der Dienstgeberseite entsandte Vor- sitzende des neuen Landesstel- lenausschusses der ÖGK Salz- burg: „Wir setzen auf ein gutes Miteinander zwischen Arbeitge- bern und Arbeitnehmern – wie in der Vergangenheit!“ (siehe Interview). Mit der Parität wurde jedenfalls ein langjähriges inte- ressenpolitisches Ziel erreicht, freut sich Reiger. So entsenden in den Landesstellenausschuss Wirtschaftskammer und Arbei- Service Einfluss der Arbeitgeber gestärkt Wolfgang Reiger Aus 21 Sozialversicherungsträgern wurden fünf und in den Leitungs­ gremien wurde die Parität ein­ geführt. Haben die Arbeitgeber jetzt mehr mitzureden? Das mit Sicherheit! Es stellt für uns in der Wirtschaftskammer einen wesent- lichen interessenpolitischen Erfolg dar, mit gleich vielen Stimmen wie die Arbeitnehmervertreter im Landes­ stellenausschuss vertreten zu sein. Das war eine langjährige Forderung. Immerhin leisten die Arbeitgeber bei den Sozialversicherungsbeiträgen rund die Hälfte. Da darf man schon gleich- berechtigt mitreden – und das werden wir auch tun. Grundsätzlich ist es auch positiv, dass die Selbstverwaltung erhal- ten wurde. Wie legen Sie ihre Funktion an? Ich will weiterhin ein gutes Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitge- bern in der ÖGK Salzburg. Das tut nicht nur der Selbstverwaltung gut, sondern auch der regionalen Sozialpartnerschaft. Die Gesundheit der Arbeitnehmer ist eine Angelegenheit, um die sich Arbeit- geber wie Arbeitnehmer kümmern, da gibt es keine Grenzziehungen, das geht uns alle an. Noch dazu ändert sich vieles in der Gesundheitspolitik in Richtung Prävention. Es wird auch die betriebliche Gesundheitsförderung immer wichtiger. Das sind Materien, die wir am besten im Miteinander lösen, bei Wahrung der Interessen der Arbeitgeber natürlich. Dr. Wolfgang Reiger, der von der Dienstgeberseite entsandte Vorsitzende der ÖGK Salzburg, Obmann der Sparte Information & Consulting. Interview mit … Gemeinsam für die Versicherten tätig Foto: Reinhart Von Dienstgebern entsandt f Dr. Wolfgang Reiger f Dr. Walter Antosch f Dr. Sonja Jacoby f Mag. Andrea Starzer MBA f Mag. Christina Marx Fakten

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