Salzburger Wirtschaft vom 24. Jänner 2020 / Folge_2

24 · Handel · Nr. 2 · 24. 1. 2020 Salzburger Wirtschaft Scharfe Tage gehen in die nächste Runde Nach zehn Jahren Pause feier- ten die „Scharfen Tage“ im ver- gangenen August ein Comeback. Mehr als 80 Geschäfte aus allen Bezirken nahmen am gemeinsa- men Schlussverkauf des Salzbur- ger Handels teil. Aufgrund des großen Erfolgs soll die Aktion künftig zweimal jährlich durch- geführt werden. „Unser Hauptziel ist es, den stationären Handel zu unterstützen“, betont Mag. Anto- nia Linner-Gabriel, Geschäfts- führerin des Landesgremiums Handel mit Mode- und Freizeit- artikeln. „Im Gegensatz zu früher gibt es jetzt das ganze Jahr über Rabattaktionen. Darum ist es umso wichtiger, dass die Händ- ler gemeinsam auftreten und die Kunden auf Abverkaufstage hin- weisen.“ Die nächsten „Scharfen Tage“ finden von 30. Jänner bis 1. Februar statt. Auch diesmal locken Händler aus dem gesamten Bundesland und den unterschiedlichsten Branchen – vom Textil- bis zum Lederwaren- handel – mit günstigen Aktions- preisen. Einer von ihnen ist Thomas Umlauft, Geschäftsfüh- rer des Schuhhauses Umlauft in Neumarkt. „Durch die ‚Scharfen Tage‘ wird nicht nur der Verkauf der Winterware angekurbelt. Kleine Händler wie wir profitie- ren auch von der begleitenden Werbekampagne in Zeitungen, Social-Media-Kanälen und im Radio. Sie macht die Kunden dar- auf aufmerksam, dass es nicht nur das Internet und Großkon- zerne gibt“, meint Umlauft. Von 30. Jänner bis 1. Februar weist das Logo mit der Chilischote wieder Schnäppchenjäger auf attraktive Angebote hin. Foto: WKS Autojahr brachte leichtes Plus Salzburg ist das einzige Bundesland, in dem die Pkw-Neuzulassungen 2019 nicht rückläufig waren. 329.363 Neuwagen wurden im Vorjahr in Österreich verkauft. Das ist ein Minus von 3,4% gegenüber 2018. Während in den anderen Bundesländern Rückgänge von bis zu 6,7% verzeichnet wurden, ist die Zahl der Neuzulassungen in Salzburg um 0,1% auf 27.970 gestiegen. Josef Nußbaumer, Obmann des Landesgremiums Fahrzeughandel, führt den leichten Zuwachs vor allem auf vorgezogene Autokäufe und Zulassungen zurück. „Seit Anfang des heurigen Jahres orien- tiert sich die Normverbrauchs- abgabe (NoVA) an der Ökologi- sierung der Fahrzeuge, was sich unterschiedlich auf die Preise der einzelnen Modelle auswirkt. Diese Chance hat der Autohandel ergrif- fen und im vierten Quartal viele Käufer mit attraktiven Angeboten bei Tageszulassungen gelockt.“ Der Anteil der dieselbetriebenen Fahrzeuge an den Neuzulassun- gen ging in Salzburg von 46,2 auf 40,5% zurück, bei den Benzinern gab es einen Anstieg von 48,4 auf 51,7%. Die weitere Entwicklung ist laut Nußbaumer nur schwer abschätzbar: „Aufgrund des gerin- geren CO 2 -Ausstoßes setzen die Autohersteller gerade im Flotten- bereich weiterhin auf Diesel, um den EU-Klimaschutzzielen zu ent- sprechen.“ E-Mobilität wächst nur langsam Reine Elektrofahrzeuge mach- ten nur 2,6% der Salzburger Pkw-Neuzulassungen aus. Die Automobilindustrie arbeite aber intensiv daran, die Reichweiten zu erhöhen und die Preise attraktiver zu gestalten, betont Nußbaumer. „Wichtig ist aber auch ein flächen- deckendes Netz an Ladestationen und damit meine ich vor allem Schnellladestationen.“ Für das Autojahr 2020 ist der Gremialobmann optimistisch. „Die Salzburger Autohändler werden sich so wie bisher mit attraktiven Angeboten und dem entsprechenden Service um jeden einzelnen Kunden bemühen. Es gilt aber auch, Strukturen zu opti- mieren bzw. zu verändern, Kosten einzusparen und zu versuchen, über bessere Einkaufsmöglichkei- ten die Erträge zu stabilisieren“, meint Nußbaumer. Die Ökologisierung des Indi- vidualverkehrs sei auch für die Autohändler ein wichtiges Anlie- gen. „Allerdings sollte sie mit dem notwendigen Augenmaß voran- getrieben werden und nicht zu Lasten der Verbraucher oder der Kfz-Betriebe gehen. Immerhin beschäftigt die Branche allein im Bundesland Salzburg knapp 7.000 Mitarbeiter.“ „Das Jahr 2019 war für uns sehr zufrieden- stellend“, meint Josef Nuß­ baumer, Obmann des Salzburger Fahrzeughandels. Foto: Lixl