Salzburger Wirtschaft vom 18. September 2020 / Folge_18

· Gewerbe & Handwerk · 23 Nr. 18 · 18. 9. 2020 Salzburger Wirtschaft „ÖGK-Holz-Hochhaus“ ausgezeichnet Vergangene Woche wurde das innovative Holz-Hochhaus „Turm 2“ der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Salzburg offiziell eröffnet und sogleich mit dem „Holz:Botschafter“ ausgezeichnet. Das innovative Holz-Hochhaus in ökologischer Hybrid-Bauweise beherbergt neue Produktions-, Arbeits- und Personalbereiche des Zahngesundheitszentrums (ZGZ) und kommt direkt den ÖGK-Versicherten bzw. Patien- ten zugute. Die Österreichische Gesundheitskasse kann so mehr Menschen in Salzburg eine noch umfassendere zahnmedizinische Versorgung mit kostendeckenden Preisen anbieten. Die Erweite- rung der zahnärztlichen Ressour- cen ist auch dringend notwendig: Das Zahngesundheitszentrum ist aufgrund der dauerhaft hohen Nachfrage zu klein geworden. „Durch die Inbetriebnahme des Zubaus wird der Weg frei für die Realisierung der neuen Ordina- tionen sowie für neue Warte- und Servicebereiche für die Versicher- ten. Der Erweiterungsbau schafft auch Spielraum für dringend benötigte Büros und Bespre- chungsräume“, betonte KommR Dr. Wolfgang Reiger, Vorsitzen- der des ÖGK-Landesstellenaus- schusses, bei der Eröffnung. Der Einsatz des nachwachsen- den Baustoffs Holz war bereits zu Planungsbeginn des Erwei- terungsgebäudes ein zentrales Thema. Aus statischer Sicht bot eine Umsetzung in Holzbauweise die besten Voraussetzungen, um mit den schwierigen Bodenver- hältnissen inklusive der Erhal- tung einer bestehenden Tief- garage umzugehen. „Mit dem regionalen Baustoff Holz gelingt der Schritt in ein nachhaltigeres Bauen. Wir sind stolz auf dieses Vorzeigeprojekt und zeichnen es daher als Holz:Botschafter aus“, sagte Ök.-Rat Rudolf Rosen- statter, Obmann von proHolz Salzburg, anlässlich der Aus- zeichnung. „Zusätzlich zum erweiterten Angebot für alle Versicherten wurde hier ein zukunftsweisen- des Bürogebäude geschaffen, dass den Holzbau in Salzburg in neue Dimensionen bringt“, unter- strich Reiger. KommR Dr. Wolfgang Reiger: „Das neue Bürogebäude bringt den Holzbau in Salzburg in neue Dimensionen. “ Das neue Holz-Hochhaus „Turm 2“ wurde bei seiner Eröffnung von proHolz zum „Holz:Botschafter“ erklärt. Im Bild (v. l.): proHolz-Obmann Rudolf Rosenstatter und proHolz-Geschäftsführer Gregor Grill mit KommR Dr. Wolfgang Reiger, Vorsitzender Landesstellenausschuss. Fotos (2): ÖGK Salzburg Konjunkturimpulse dringend nötig Aufgrund der Corona- Krise haben Österreichs Gewerbe- und Handwerks- betriebe mit erheblichen Umsatzrückgängen zu kämpfen. Konjunktur- impulse sind jetzt rasch gefordert. „Es ist Feuer am Dach. Das Schlimmste mag hinter uns sein, aber die Erholung ist nach dem Corona-Lockdown frühzeitig zum Erliegen gekommen“, warnt Renate Scheichelbauer-Schus- ter, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk. „Von wirtschaftlicher Normalität sind wir weit entfernt.“ Zwar war die Talsohle mit dem dramatischen Umsatzeinbruch von 31% im April durchschritten. Allerdings zeigen die jüngsten Daten für das Gewerbe und Hand- werk, die die KMU Forschung Austria kürzlich präsentierte, für Juli und August noch jeweils ein Minus von 7% gegenüber den Vorjahresumsätzen. Das heißt: Österreichs Gewerbe- und Hand- werksbetrieben fehlen Monat für Monat zusätzliche 600 bis 700 Mill. € Umsatz. „Wenn der Konjunkturmotor jetzt nicht anspringt, wird die Sparte am Jahresende fast 11 Mrd. € gegenüber dem Vorjah- res-Umsatz eingebüßt haben“, so Scheichelbauer-Schuster. Und dabei ist eine mögliche zweite Coronawelle noch gar nicht ein- kalkuliert. Die Unsicherheit dämpft zudem die Investitionsbereitschaft. Zuletzt planten nur noch 23% der Unternehmen, Investitionen vorzunehmen. Vor der Covid-19- Krise waren es 49%. Fazit der Spartenobfrau: „Wir benötigen jetzt Konjunkturimpulse speziell für das Gewerbe und Handwerk: Das sind der Handwerkerbonus, der Reparaturbonus und ein rascher Start der angekündigten Investitionspakete im Sinne der Nachhaltigkeit. Nur mit der Bele- bung der öffentlichen – aber vor allem auch der privaten – Nach- frage können wir diese drastische Umsatzlücke 2020 reduzieren.“ Dem pflichtet auch Landesspar- tenobmann KommR Josef Mikl bei: „Das Gewerbe und Handwerk in Salzburg ist mit über 20.000 Betrieben die mitgliederstärkste Sparte. Das Vorkrisenniveau ist auch für sie noch in weiter Ferne und sie benötigen Impulse, um die Bedeutung als Arbeitgeber halten zu können. Ein großer Dank gilt den Ausbildungsbetrie- ben, die weiter zahlreiche Lehr- linge ausbilden und trotz Krise Nachwuchs suchen. Theoretisch kann in Salzburg jeder Lehrstel- lensuchende aus drei offenen Stellen auswählen.“ Spartenobmann Josef Mikl: „Das Vorkrisenniveau ist leider noch in weiter Ferne.“ Foto: WKS

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