Salzburger Wirtschaft vom 04. September 2020 / Folge_17

· 3 Nr. 17 · 4. 9. 2020 Salzburger Wirtschaft Ein Herbst, in dem vieles richtig gemacht werden muss Kein Lockdown mehr für die Betriebe Das Zitat Salzburger Wirtschaft Zeitung der Wirtschafts- kammer Salzburg Medieninhaber und Herausgeber (Verleger): Wirtschaftskammer Salzburg, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1 Chefredakteur: Dr. Kurt Oberholzer (kob) Redakteure: Mag. Robert Etter (ret), Sophia Gruber (sg), Mag. Koloman Költringer (kk), Mag. Helmut Millinger (mil), Mag. Irmi Schwarz (is) Redaktion: Stabstelle Kommunikation, 5027 Salzburg, Julius-Raab-Platz 1, Tel. 0662/8888-345, E-Mail: salzburger-wirtschaft@wks.at wko.at/sbg/offenlegung Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Anzeigen: Ingrid Laireiter, Tel. 0662/8888-363, E-Mail: ilaireiter@wks.at Seit 1. Jänner gelten die Mediadaten 2020. Druck: Druckzentrum Salzburg Betriebs- ges.m.b.H., Karolingerstraße 38, 5021 Salzburg Jahresabonnement für 2020: 40 € Einzelpreis: 1,60 € (zuzügl. gesetzl. USt.), für Salzburger Kammermitglieder kostenlos. Bezahlte Einschaltungen sind mit „Anzeige“ gekennzeichnet. Druckauflage : 39.046 (2. Hj. 2019) Impressum „Durch einen umfassenden Maß­ nahmenkatalog wollen wir es schaffen, auch in Corona-Zeiten eine sichere und wirt­ schaftlich tragbare Wintersaison hinzubekommen.“ Albert Ebner, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft Foto: WKS/Neumayr https://www.instagram.com/ wirtschaftskammersalzburg/ http://www.facebook.com/ WirtschaftskammerSalzburg https://www.facebook.com/peter. buchmueller.wirtschaftskammer/ WKS-Präsident Peter Buchmüller Der kommende Herbst wird entscheidend dafür sein, wie gut und schnell wir 2021 wieder aus der Krise kommen. Wir brauchen in den nächs- ten Monaten, so weit es geht, einen wirtschaft- lichen „Normalbetrieb“, dann ist eine Basis für einen Aufschwung im nächsten Jahr gegeben. Die Politik steht daher vor einer komplexen Aufgabe. Sie muss den notwendigen Schutz vor der erneuten Virus-Ausbreitung mit dem wirt- schaftlich Machbaren und dem Notwendigen zusammenbringen, und das heißt: Unter keinen Umständen dürfen die Betriebe noch einmal in ein nächstes Tief rutschen! Es muss ihnen möglich sein, bei allen kommenden Maßnah- men stets weiterzuarbeiten. Gleichzeitig müssen die Unterstützungsmaßnahmen fortgesetzt wer- den, bis möglichst viele Unternehmen wieder Boden unter den Füßen spüren. Eher wenig förderlich ist da die tagelange mentale Vorbereitung der Öffentlichkeit, alles werde in diesem Herbst schwierig werden, wes- halb es nun wieder schärfere Regeln braucht. Es wäre besser, positiv zu argumentieren. Etwa: Wir sind (relativ) gut durch den Som- mer gekommen, wir werden auch gut durch den Herbst und Winter kommen, weil wir gelernt haben, wie mit der Virus-Bedrohung sachlich und ohne Panik umzugehen ist. Viele Branchen bereiten sich ja bereits mit durch- dachten Konzepten auf den Winterbetrieb vor, etwa die Seilbahnen und der Tourismus insge- samt (siehe Seite 18 und 23). Wünschenswert wäre ein allgemeiner Tenor der Zuversicht. Dass es ziemlich wahr- scheinlich nächstes Jahr eine Impfung gibt, ist erfreulich, zuvor aber müssen wir ver- hindern, dass die Wirt- schaft noch schwerer getroffen wird. Dazu braucht es jetzt die richtigen Regeln, und das können aus Sicht der Wirtschaft nur Regeln sein, die klar formuliert sind und für den Betrieb praktikabel. Eine Erfassung aller Kun- den mittels diverser Formulare ist das sicher nicht. Undenkbar ist dies etwa für den Handel mit täglich tausenden Kundenkontakten. Auch für alle anderen Branchen müsste es längst bes- sere Möglichkeiten des Contact-Tracings geben, statt dies den Betrieben mit neuer Zettelwirt- schaft aufzuhalsen. Etwa in Form einer App, da doch alle jetzt die Digitalisierung vorantreiben wollen. Noch immer dürfen auch gelinde Zwei- fel über die Sinnhaftigkeit einer Corona-Ampel angemeldet werden: Ab welchem Punkt ver- liert man denn den Grün-Status? Wie wirkt das dann auf Gäste und Kunden? Die Politik muss sehr aufpassen, dass die Corona-Ampel nicht zum ungewollten Instrument der Gäste- und Kunden-Abschreckung wird. Noch ist das alles reichlich intransparent, wobei doch so viel davon abhängt. Jetzt muss jedenfalls das Richtige gesche- hen. Jetzt sollte die Regierung mit einer zukunftsorientierten Gesamtstrategie Sorge tragen, dass sich der Standort Österreich auf eine nächste Qualitätsstufe hebt. Mit einer Qualifizierungsoffensive, wie sie noch nie da war, um den Menschen in der Arbeitslosigkeit eine Perspektive zu geben. Mit einer neuen Arbeitsmarktpolitik, die alte Zöpfe abschnei- det, wie veraltete Zumutbarkeits­ regeln. Mit weniger Bürokratie bei Verfahren und mehr Innovations- orientierung auf allen Ebenen. Ob eine solitäre Maßnahme wie eine neue TU in Linz hier besonders hilfreich ist, darf bezweifelt werden. Wenn es um Fachkräfte für die Zukunft geht, sind die Fach- hochschulen schon seit lan- gem bewährte Partner der Unternehmen. Längst schon stehen die Fachhochschulen außerdem in den Startlöchern für einen Ausbau, werden aber weiter auf Sparflamme gehal- ten. Auch hier könnte die Hochschulpolitik endlich Taten setzen. Foto: WB/Neumayr

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