Salzburger Wirtschaft vom 07.August 2020 / Folge_15

20 · Nr. 15 · 7. 8. 2020 Salzburger Wirtschaft Branchen Salzburg aus neuen Blickwinkeln Salzburgs Fremdenführer machen mit Spezial- führungen für Ein- heimische Lust auf ein neues Kennenlernen der Mozartstadt. Die Salzburger Fremdenführer zählen zu jenen Branchen, die wohl am frühesten und auch stärksten von der Corona-Krise getroffen wurden. Mit Spezial- führungen für Einheimische las- sen sich die finanziellen Ausfälle zwar nicht kompensieren, sie machen allerdings viel positive Werbung für eine Berufsgruppe, die sonst fälschlicherweise nur mit dem Begriff Overtourism in Verbindung gebracht wird. Frühzeitiger Gästeschwund So wie die Stadthotellerie hat Corona die Fremdenführer besonders stark getroffen. Die ersten Auswirkungen der Pande- mie waren hier schon im Jänner spürbar, als nach und nach die asiatischen Gäste ausgeblieben sind. Mit dem Lockdown im März sind dann auf einen Schlag alle anderen internationalen Gäste weggebrochen. „In Normalzeiten machen die Führungen für Ein- heimische weniger als 10% des Geschäftes der Salzburger Frem- denführer aus. Jetzt muss sich die Branche – abgesehen von einigen Gästen aus Deutschland und der Schweiz – fast vollständig auf diese Klientel konzentrieren“, erläutert die Sprecherin der Frem- denführer, Inez Reichl-de Hoogh. Das soll aber nicht heißen, dass man sich vor Corona nicht um die Einheimischen gekümmert hätte: Denn mit den „Fairtours- Führungen“ und „Ver-Führungen“ hatte man auch bislang schon ein attraktives Angebot für diese Zielgruppe im Programm. „Hier hatten wir Glück im Unglück. Denn unser bestehendes Angebot gab uns die Möglichkeit, rasch auf die drastische Verschie- bung bzw. den Totalausfall vieler Gästeschichten zu reagieren. Und das bislang mit beachtenswer- tem Erfolg. Denn seit Beginn des Schwerpunktes für Einheimische Anfang Mai konnten bereits über 1.500 Personen bei den belieb- ten Spezialführungen durch die Mozartstadt begrüßt werden. „Davon kann zwar keiner von uns leben, es ist aber insgesamt ein wichtiges Zeichen, dass die Branche weiterlebt und für ein attraktives Rahmenprogramm in der Stadt sorgt“, sagt Reichl-de Hoogh weiter. Spezialthemen und heitere Geschichten Die Führungen widmen sich verschiedenen Themen wie Kuli- narik, Festspiele oder Liebesge- schichten in Salzburg. Auch nicht so bekannte Wege und verbor- gene Plätze und Gebäude in der Stadt werden gezeigt und erklärt. „Die Salzburger Festspiele bieten sich geradezu für lustige Anekdo- ten und spannende Geschichten an. Beispielsweise jene Begeben- heit mit Stardirigent Herbert von Karajan und Operndiva Grace Bumbry, die sich in ihren Sport- wagen ein Rennen durch das Neu- tor geliefert haben. Dazu wurde der Tunnel neben den Festspiel- häusern kurzerhand abgesperrt und Bumbry und Karajan sind nebeneinander von der Pferde- schwemme aus durch das Neutor gejagt. Gewonnen hat das Kurz- rennen, zum Ärger Karajans, die Operndiva in ihrem Lamborghini Miura. Neben diesen Spezialthemen ist es den Salzburger Fremden- führern auch wichtig, auf spe- zielle Wünsche ihrer Kunden einzugehen. „Eine Führung durch Salzburg ist auch das ideale Rah- menprogramm für Feste und Fei- ern wie Geburtstage oder Hoch- zeiten. Auch Touren mit dem Rad oder eine Führung über die Stadt- berge sind kein Problem und wer- den gerne angenommen“, sagt Reichl-de Hoogh. Sicherheit ist gewährleistet Ein besonderes Anliegen ist der Branche auch die Sicherheit ihrer Gäste. „Wir führen in Kleingrup- pen bis maximal 15 Personen. Dadurch können die Sicherheits- abstände untereinander gut ein- gehalten werden und der Aufent- halt im Freien ist zudem gesünder und sicherer als jede Aktivität in geschlossenen Räumen“, betont Reichl-de Hoogh. (kk) Salzburgs Fremdenführer laden speziell Einheimische zu ihren Themen- führungen durch die Stadt ein. Im Bild Branchen- sprecherin Inez Reichl-de Hoogh mit Gästen. Foto: WKS/wildbild Tel. 0664/4968011 www.fairtours.at Kontakt

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