Salzburger Wirtschaft vom 03.Juli 2020 / Folge_13

20 · Nr. 13 · 3. 7. 2020 Salzburger Wirtschaft Personalien „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ – Hommage an Liselotte Schläffer Am 25. Mai hätte Liselotte Schläf- fer (geborene Hollin) ihren 73. Geburtstag gefeiert. Sie starb am 26. Jänner nach schwerer Krank- heit. Die Verstorbene war eine außergewöhnliche Persönlich- keit – vielseitig begabt, voller Ideen, Tatkraft, Aufrichtigkeit und Großmut. Sie war eine elegante Erscheinung, unaufdringlich, aber dennoch distinguiert, und eine Frau, deren Schönheit aus der Seele kam. Liselotte umgab eine Aura voll Güte, Milde und Wahrheit sowie ein Nimbus inne- rer Noblesse, der auf ihr Äußeres ausstrahlte. Sie war friedfertig und hasste Streit. Anderen Men- schen Freude zu bereiten, war ihr ein Herzensbedürfnis. Selbst in schwierigsten Lebenslagen zeich- nete sie sich durch positives Den- ken, unbedingte Lebensbejahung und eine starke Leidensfähigkeit aus. Wer sie kannte, liebte sie! Liselotte ist repräsentativ für jene Nachkriegsgeneration, die durch harte Arbeit, Sparsamkeit und Verantwortungsgefühl das Nachkriegsösterreich aufbaute und zu dem machte, was es heute ist. Sie wurde 1947 geboren und wuchs in Bramberg in einer liebe- vollen Atmosphäre auf. Liselotte absolvierte eine kauf- männische Lehre und heiratete als 19-Jährige in eine angesehene Mittersiller Kaufmannsfamilie ein. Die Schläffers betrieben seit Generationen ein Kaufhaus mit einer großen Lebensmittel- und Textilabteilung sowie einem gro- ßen Tabakverlag. Liselotte und ihr Mann versorgten über Jahre hunderte Arbeiter, die den Felber- tauerntunnel und die Felbertau- ernstraße bauten, mit allem, was notwendig war. Innerhalb kürzester Zeit eroberte sie die Herzen der Pinz- gauer. Man führte gerne Gesprä- che mit ihr und kam eigens in das Kaufhaus, um sie zu sehen. Bald hatte Liselotte den Ruf, „die gute Seele des Pinzgaus“ zu sein. Wenn man sie um Rat bat, gab sie ihn gerne und nach bestem Wissen und Gewissen. Liselotte und ihr Wirken lassen sich am besten durch ein Wort des französischen Schriftstel- lers Antoine de Saint-Exupéry beschreiben: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentli- che ist für die Augen unsichtbar.“ Sie war tüchtig und innovativ, hatte einen gesunden Menschen- verstand und viel praktische Vernunft. Sie war ihren beiden Kindern eine fürsorgliche Mut- ter, führte den Haushalt für die gesamte Familie und war eine Arbeitskraft und Ideengeberin, die bald unentbehrlich für das Kauf- haus wurde. Liselotte hatte ein hervorragen- des Gespür für Modeströmungen und einen großen Sinn für Ästhe- tik. Sie gründete eine Boutique, deren Kundinnen aus dem ganzen Pinzgau stammten. Auch zahlrei- che Urlaubsgäste kamen oft zu den von ihr veranstalteten Mode- schauen. Sie führte ein erfülltes, ruhiges, schönes Leben, bis sie plötzlich mit einer fürchterlichen Diagnose konfrontiert wurde. Nach dem ersten großen Schock fuhr Lise- lotte nach Wien und wurde mehr- mals operiert. Es folgten Chemo- therapien und zuletzt eine Strah- lentherapie im LKH Salzburg. Diese Therapien zeitigten Erfolge und glückliche Jahre folg- ten. Sie zog sich vom kaufmänni- schen Leben zurück, stand aber vielen Pinzgauern nach wie vor als Gesprächspartnerin zur Verfü- gung. Nach 17 Jahren kehrte die Krankheit aber zurück. Anfangs schienen die Therapien zu greifen, ein Außenstehender hätte nichts von ihrer schweren Erkrankung bemerkt. Dann traten im Befinden von Liselotte neuerlich Verschlech- terungen auf. Sie kämpfte um ihr Leben, denn jeder Sonnen- strahl, den sie vom Spitalsfens- ter aus sah, bereitete ihr trotz aller Schmerzen Freude. Sie hatte einen großen Wissensdrang, lernte Englisch und Italienisch und erwarb sich als Autodidaktin beachtliche Kenntnisse in Kunst, Literatur, Musik und Botanik. Selbst im Krankenhaus bildete sie sich noch weiter. Sie tröstete ihre Mitpatienten, obwohl es ihr selbst schlecht ging. Liselotte verstarb in den Mor- genstunden des 26. Jänner. Das Wort eines Dichters trifft auf ihr Leben und ihr Sterben zu: „Was eine ist, was eine war, im Schei- den wird es offenbar. Wir hören es nicht, wenn Gottes Weise summt, wir schaudern erst, wenn die ver- stummt.“ Prof. Dr. Fritz Rubin-Bittmann Foto: privat Michael Eder – 60. Geburtstag Am 11. Juli feiert der Unterneh- mer Michael Eder seinen 60. Geburtstag. Der Jubilar ist seit 1982 Geschäftsführer der Firma Johann Eder Erdbewegungs GesmbH in Großgmain, die von seinem Vater Johann Eder 1964 gegründet wurde. Eder absolvierte die Fachschule für Maschinenbau in Hallein und die Ausbildung zum Erdbauer. Nach dem Einstieg in das Fami- lienunternehmen legte er eine Reihe von Prüfungen ab, darunter die Konzessionsprüfung „Grenz- überschreitender Güterverkehr“ und die Unternehmerprüfung. Eder legt großen Wert auf hohe Qualität und Kundenzufrieden- heit. Sein Unternehmen beschäf- tigt 20 Mitarbeiter und ist in den Bereichen Sand- und Kies- gewinnung, Erdbau, Abbruch, Transporte sowie Containerver- leih tätig. Seit 2008 ist auch Sohn Michael Eder jun. im Betrieb tätig. Foto: www.friedrich-nill.at Neuer Chef für Bus und Bahn Bei der Salzburg AG wird Mar- tin Laimböck ab 1. September in der Sparte Verkehr sowohl für den „Betrieb Bahn“ als auch für den „Betrieb Bus“ verantwortlich sein. Peter Brandl, der seit 2014 den „Betrieb Bahn“ leitet, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Er steht der Salzburg AG aber noch bis Februar 2021 als Berater und Experte zur Ver- fügung.

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