3 gute Tipps für die Familienplanung 1.1.Bei ungewollter Schwangerschaft bzw. Bei ungewollter Schwangerschaft bzw. Ratlosigkeit beim Thema Abtreibung: Ratlosigkeit beim Thema Abtreibung: hier kann einfühlsame Beratung hier kann einfühlsame Beratung helfen, herauszufinden, was die Klientin helfen, herauszufinden, was die Klientin wirklich will – unabhängig davon, was das wirklich will – unabhängig davon, was das Umfeld sagt. Im geschützten Beratungsum- Umfeld sagt. Im geschützten Beratungsum- feld wird niemand verurteilt oder bewertet. feld wird niemand verurteilt oder bewertet. Hier kann man offen reden, es gibt ein Hier kann man offen reden, es gibt ein KlientInnengeheimnis. KlientInnengeheimnis. 2.2.Für Paare: wenn die erste Verliebtheit Für Paare: wenn die erste Verliebtheit vorbei ist und beide daran denken, vorbei ist und beide daran denken, zusammen zu leben und vielleicht zusammen zu leben und vielleicht Kinder zu bekommen, dann ist es ratsam, Kinder zu bekommen, dann ist es ratsam, sich über gemeinsame Werte im Klaren zu sich über gemeinsame Werte im Klaren zu sein oder über unterschiedliche Anschau- sein oder über unterschiedliche Anschau- ungen, die später vielleicht zu Konflikt ungen, die später vielleicht zu Konflikt und Trennung führen könnten. Hier ist und Trennung führen könnten. Hier ist professionelle Beratung Gold wert. professionelle Beratung Gold wert. 3.3.Für frischgebackene Eltern: In der Für frischgebackene Eltern: In der ersten Zeit nach der Geburt findet ersten Zeit nach der Geburt findet gerade ganz intensiv das Bonding mit gerade ganz intensiv das Bonding mit dem Kind statt. Es kann dann sehr stressig dem Kind statt. Es kann dann sehr stressig sein, wenn die gesamte Freundes- und sein, wenn die gesamte Freundes- und Verwandtschaft sofort hereinstürmt und Verwandtschaft sofort hereinstürmt und das Baby sehen will. Die frischgebackene das Baby sehen will. Die frischgebackene Mutter kann nicht in aller Ruhe im Bett Mutter kann nicht in aller Ruhe im Bett liegen bleiben und muss obendrein die liegen bleiben und muss obendrein die Gastgeberin spielen. Bitte Stress ver- Gastgeberin spielen. Bitte Stress ver- meiden, die Party verschieben, eventuell meiden, die Party verschieben, eventuell ersatzweise Videotelefonate führen. ersatzweise Videotelefonate führen. MANUELA MERTL ist Lebens- und Sozial- beraterin mit den Schwerpunkten natürliche Familienplanung, Sexualberatung, Gewaltprävention und Mertl: Ja, zum Besipiel auch, was die fruchtbaren Tage betrifft, da gibt es sehr viel Unwissenheit. Und der Druck seitens der Eltern des Paares? Wenn die sich wünschen, endlich Großeltern zu werden? Mertl: Ja – und auch ganz allgemein – beim Kinder- wunsch kommt es oft zu „Erfolgsdruck“. Dann kann es sein, dass das Bezie- hungsförderliche, das Se- xualität normalerweise hat, völlig unter den Tisch fällt. Dann beobachten die Frauen den Zyklus und dann wird Sex nach dem Terminplan gemacht. Dann wird das zur Verpflich- tung, die Freude ist weg und Männer fühlen sich oft zum „Samenspender“ degradiert. Oder die zukünftigen Großeltern machen „sanften“ Druck, weil sie schon gerne das Enkelkind bespaßen möchten. Es sind die Lebensträume, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Und es gibt natürlich unter- schiedliche Träume, unterschiedliche Erwartungshaltungen. Einerseits träumt vielleicht ein Elternpaar davon, dass sie jetzt Großeltern werden. Und deren Sohn sagt, „wir haben uns ent- schlossen, dass wir unseren CO2-Fuß- abdruck möglichst gering halten wol- len und werden deshalb auf eigene Kinder verzichten, weil es gibt ohne- hin schon zu viele Menschen auf der Welt“. Oft werden Träume auch ent- täuscht ...zum Beispiel, wenn das Kind da ist und die Eltern feststellen: ganz klar kommuniziert. Viele meinen ja, „wenn der Parter oder die Partne- rin mich liebt, dann weiß er oder sie ohnehin, was in mir vorgeht“ … also nein, Gedanken lesen können ja die Al- lerwenigsten. Wenn ein Kind da ist, funktionie- ren die Eltern optimalerweise wie ein eingespieltes Team – da ist es gut, wenn man klar kommuniziert, und bei- spielsweise sagt: „Du mir wäre sehr geholfen, wenn du immer in der Früh den Windeleimer runter bringst, da- mit es in der Wohnung nicht zu stin- ken beginnt.“ Wir könnten noch ewig weiterreden… Was kannst du den Leserinnen und Lesern zusammenfassend raten? Mertl: Wissen kann Zweifel beseiti- gen. Gute Kommunikation und Bera- tung kann helfen neue Perspektiven für drängende Fragen zu finden. Noch immer? Mertl: Ja, leider. Der 28-Tage Zyklus wird beispielsweise als Norm gepre- digt und wenn das nicht der Fall ist, dann „passt das nicht“. Und auch die Idee, dass der Mann beim Ge- schlechtsverkehr den Eisprung der Frau auslöst, die stammt aus dem Tier- reich ... Das heißt, Du musst viel Aufklärungs- arbeit leisten – das ist doch überra- schend in unserem Zeit- alter, trotz Internet etc.? Ah, so haben wir uns das nicht vor- gestellt. Ja, anders als beim Versand- handel , kann man das Kind nicht zu- rückschicken. Kann man Menschen mit so einer Situ- ation versöhnen? Mertl: Ja, mit sehr viel Geduld und sehr viel Verständnis. Das ist halt eine Situation, die man sich im Vorfeld nicht realistisch vorstellen kann. Und es gibt auch hormonelle Veränderun- gen, die während Schwangerschaft und Stillzeit passieren. „ Wenn ein Kind da ist, funktionieren die Eltern optimalerweise wie ein eingespieltes Team, da ist es gut, wenn man klar kommuniziert. “ Die Frau denkt, „jetzt bin ich in dieser Rolle, jetzt habe ich Verantwortung für jemanden. Das Baby ist ja völlig von mir abhän- gig“. Das kann für manche auch zu viel Belastung werden. Da kommt es häufig zu Konflikten mit dem Partner. Deiner Erfahrung nach – würdest du sagen, dass Paare da offen und häufig genug über diese Themen reden? Mertl: Das sind total heik- le Themen. Die sollte man aufarbeiten, indem man Danke für das gute Gespräch! Genderkompetenz. 17