m u s s e r p m I Medieninhaber und Herausgeber Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Information und Consulting Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien E-Mail: ic@wko.at, Internet: wko.at/ic Ansprechpartnerin: Mag. Ursula Illibauer Text und Redaktion ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft Mag. Anna Schönherr, Mag. Stefanie Pavlovic, Mag. Dagmar Achleitner, Mag. Sabine Tritscher-Archan, Mag. Josef Wallner, Erika Kronfuß Rainergasse 38, 1050 Wien E-Mail: info@ibw.at, Internet: ibw.at Grafik design:ag, Alice Gutlederer E-Mail: office@designag.at, Internet: www.designag.at Bestellung Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Information und Consulting Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien E-Mail: ic@wko.at, Internet: wko.at/ic 4. Auflage Wien, September 2021 2 ausbiLden zahLt sich aus!

Vorwort Jugendlichen eine moderne und zukunftsorientierte Ausbildung zu bieten, bedeutet ein- en Startvorteil für Ihr Unternehmen in Österreich und im internationalen Wettbewerb. Mehr als 40.000 Betriebe haben diese Chance bereits für sich genutzt und bilden ihre Fachkräfte der Zukunft selbst aus. Gerade das duale Ausbildungssystem zwischen Unternehmen und Schule bietet die Möglich- keit, flexibel zukünftige Mitarbeiter mit Schlüsselqualifikationen und Fachkräftepotential für die Praxis zu gewinnen. Wir sind davon überzeugt, dass es sich lohnt, einen Blick auf das volle Potenzial der Lehrlingsausbildung zu werfen. Die modernen wissensbasierten Dienstleistungsbranchen in der Sparte Information und Consulting haben umgekehrt sehr viel zu bieten, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine zukunftsorientierte, moderne Ausbildung zu sichern. Diese Broschüre stellt die Lehrlingsausbildung der wissensbasierten Dienstleistungsun- ternehmen in der Bundessparte Information und Consulting dar. Folgende Fachverbände gehören der Bundessparte an: • Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement • Fachverband Finanzdienstleister • Fachverband Werbung und Marktkommunikation • Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie • Fachverband Ingenieurbüros • Fachverband Druck • Fachverband Immobilien- und Vermögenstreuhänder • Fachverband Buch- und Medienwirtschaft • Fachverband Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten • Fachverband Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen In den letzten Jahren wurden die Lehrberufe im Bereich Information und Consulting weiter digitalisiert und modernisiert. So sind sämtliche kaufmännisch-administrativen Lehrberufe adaptiert worden und viele neue moderne Lehrberufe hinzugekommen. Beispielsweise wurden die Lehrberufe Applikationsentwicklung – Coding im Bereich IT und der Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie mit den Schwerpunkten Buchbinder/Buch- binderin, Buchfertigungstechnik sowie Postpresstechnologie im Druck neu entwickelt. Der Lehrberuf Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkten Marktkommunikation und Werbung, Mediendesign und Medientechnik wurde zum Lehrberuf Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkten Webdevelopment und audiovisuelle Medien, Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien sowie Online-Marketing und Agenturdienstleistungen ausgebaut. Mit diesen neuen Lehrberufen wird in der Ausbildung auf die branchenrelevanten Themen der Digitalisierung eingegangen. 4 ausbiLden zahLt sich aus!

Allgemeine Informationen über die Lehre Was bringt mir die Lehrlingsausbildung? ihre fachkräfte von Morgen Die Lehrlingsausbildung ist eine Investition in die Zukunft, denn Ihre Lehrlinge von heute sind Ihre qualifizierten Fachkräfte von morgen. Lehrabsolventinnen bzw. Lehrabsolventen, die im eigenen Be- trieb ausgebildet wurden, kennen die betrieblichen Abläufe und Feinheiten und sind bereits im Team integriert. kostenersparnis Durch die Ausbildung von Lehrlingen ersparen Sie sich wertvolle Zeit und hohe Kosten, die ansonsten bei der häufig mühsamen Suche, Einarbeitung und Qualifizierung von externen Fachkräften aufge- wendet werden müssten. Mittelfristig gedacht ist die Lehrlingsausbildung die ideale Lösung, um ihren Fachkräftebedarf zu decken. Außerdem erhalten Sie für die Lehrlingsausbildung eine Reihe von Förde- rungen. (→ Förderungen, Seite 21). Massgeschneiderte QuaLifikationen Ihre Lehrlinge lernen genau das, was Sie für die Arbeit in Ihrem Betrieb brauchen. Sie lernen Ihren Be- trieb „von der Pike auf“ kennen und identifizieren sich dadurch besonders mit ihm. Das erhöht sowohl die Motivation als auch die Arbeitsleistung. gewinn bereits während der ausbiLdung Die Ausbildung findet weitgehend im Rahmen produktiver Arbeiten statt. Lehrlinge leisten also bereits während ihrer Ausbildung wertvolle Arbeit für Ihr Unternehmen. Und: Lehrlinge sind in der Regel sehr junge Menschen. Sie bringen frischen Wind ins Unternehmen und hinterfragen kritisch Strukturen und Abläufe, die für Sie über die Jahre zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Die Ausbildung von Lehr- lingen ist eine der besten Möglichkeiten, Ihr Unternehmen fit zu halten. 6 ausbiLden zahLt sich aus!

wie Lange dauert die Lehre? Je nach Lehrberuf beträgt die Lehrzeit zwischen zwei und vier Jahren. Die meisten Lehrberufe dauern drei Jahre. Die Lehrzeit kann verkürzt werden, wenn bereits Ausbildungen in inhaltlich ähnlichen Lehr- berufen oder fachlich einschlägige schulische Ausbildungen erworben wurden. wie vieLe und weLche Lehrberufe gibt es? Zurzeit gibt es 212 anerkannte gewerbliche Lehrberufe (Stand Mai 2020). Alle gesetzlich anerkannten Lehrberufe finden Sie in der Lehrberufsliste (→ Hilfreiche Links, Seite 45). Ab Seite 28 finden Sie Beschreibungen aller Lehrberufe, die in der Sparte Information und Consulting häufig ausgebildet werden. In der Broschüre Lehrberufe in Österreich – Ausbildungen mit Zukunft (→ Nützliche Publikationen, Seite 47) erhalten Sie nähere Informationen zu allen Lehrberufen, die es in Österreich gibt. weLche rechtLichen grundLagen geLten für die Lehre? Berufsaus- bildungs- gesetz (BAG) Die rechtlichen Grundlagen sind im Berufsausbildungsgesetz (BAG) festgelegt. Lehrberufs- liste Sämtliche gesetzlich anerkannten gewerblichen Lehrberufe sind in der Lehrbe- rufsliste zu finden. Dort werden auch die Lehrzeitdauer und die Verwandtschaft zu anderen Lehrberufen, samt Anrechnung von Lehrzeiten, geregelt. Ausbildungs- ordnung Für jeden Lehrberuf erlässt das Wirtschaftsministerium eine Ausbildungsordnung. Sie ist für die Ausbildung in den Lehrbetrieben verbindlich. Die Ausbildungsord- nung enthält die beruflichen Handlungskompetenzen (Berufsprofil), das Berufsbild und die Prüfungsordnung. Berufsbild In der Ausbildungsordnung ist das spezifische Berufsbild des Lehrberufs festgelegt. Das Berufsbild ist der „Lehrplan“ für den Lehrbetrieb und leitet sich aus der Ausbil- dungsordnung ab. Es enthält – nach Lehrjahren gegliedert – die beruflichen Kompetenzen, die dem Lehrling während der betrieblichen Ausbildung vermittelt werden müssen. wie Läuft die betriebLiche ausbiLdung ab? Bei der betrieblichen Ausbildung steht das Prinzip „learning by doing“ im Vordergrund. Sie integrieren Ihren Lehrling in die tägliche praktische Arbeit und lassen sie bzw. ihn Aufgaben und Aufträge ausfüh- ren, die in Ihrem Unternehmen zu erledigen sind. Natürlich müssen Sie auch Zeit für die Einarbeitung und das Üben der Tätigkeiten einplanen. 8

Gut zu wissen: • Grundsätzlich steht jedem Betrieb die Möglichkeit offen, Lehrlinge auszubilden. Die Betriebsgröße ist nicht entscheidend – auch ein Einpersonenunternehmen kann Lehrlinge aufnehmen. • Sie können Lehrlinge in jedem Lehrberuf ausbilden, sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen. So können IT-Lehrlinge beispielsweise in Softwareunternehmen aber auch in einer Werbeagentur ausgebildet werden. Entscheidend ist, dass im Unternehmen die Ausbildungsinhalte des Berufs- bildes vermittelt werden können. was ist, wenn Mein betrieb nicht in der Lage ist, die gesaMte ausbiLdung anzubieten? Nicht jedem Betrieb ist es möglich, die für den Lehrberuf beruflichen Kompetenzen im vollen Umfang zu vermitteln. In diesem Fall ist eine Ausbildung in einem verpflichtenden Ausbildungsverbund möglich. Dabei wird im Lehrvertrag festgelegt, dass ergänzende Ausbildungsmaßnahmen in einem anderen, hierfür geeigneten Betrieb oder einer anderen geeigneten Einrichtung (z.B. WIFI, bfi) erfolgen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, freiwillig einen Ausbildungsverbund einzugehen, wenn Sie Ihrem Lehrling besondere Qualifikationen vermitteln wollen, die über das Berufsbild hinausgehen (z.B. spezielle Computerprogramme, Fremdsprachen etc.). Noch Fragen offen? Wenden Sie sich an Ihre Lehrlingsstelle (→ Wichtige Adressen, Seite 49). Dort können Sie sich zu allen Fragen rund um die Lehre beraten lassen. Die Lehrlingsstellen bieten folgende Serviceleistungen: • Abwicklung der Förderungen • Abwicklung der Lehrabschlussprüfungen • Ausstellung der Lehrverträge • Beratung, welche Bildungsangebote es für Lehrlinge und Ausbilderinnen und Ausbilder gibt • Beratung, welche Förderungen für Ihren Betrieb in Frage kommen • Beratung, wie Sie die Ausbildung im Betrieb gestalten können • Organisation der LAP-Trainings für Prüferinnen und Prüfer • Überprüfung der Eignung zu Lehrbetrieben Umfassende rechtliche Informationen zur Lehrlingsausbildung finden Sie in der Ausbildungsmappe für Lehrbetriebe (→ Nützliche Publikationen, Seite 49). 10 ausbiLden zahLt sich aus!

Ausbilderkurs absolvieren Ein Ausbilderkurs dauert mindestens 40 Unterrichtseinheiten und schließt mit einem Fachgespräch ab. Damit haben Sie die Ausbilderqualifikation schon erworben! Ausbilderkurse werden z.B. von den Wirtschaftsförderungsinstituten der Wirtschaftskammern (WIFI) und den Berufsförderungsinstituten (bfi) angeboten (→ Hilfreiche Links, Seite 45). Ausbilderprüfung ablegen Die Ausbilderprüfung ist meist/oft Teil der Meister- oder Befähigungsprüfung. Sie kann aber auch als eigenständige Prüfung abgelegt werden – ein Kursbesuch ist hierfür nicht notwendig. Die Ausbilder- prüfung wird von den Meisterprüfungsstellen der Wirtschaftskammern organisiert. Inhalte des Ausbilderkurses und der Ausbilderprüfung • Festlegen von Ausbildungszielen auf Basis des Berufsbildes • Ausbildungsplanung im Betrieb • Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle der Ausbildung • Verhaltensweisen gegenüber dem Lehrling • Kenntnisse über das Berufsausbildungsgesetz (BAG), das Kinder- und Jugendbeschäftigungs- gesetz, den Arbeitnehmerschutz und die Stellung des dualen Systems in der Berufsausbildung in Österreich Ersatz/Gleichhaltung der Ausbilderprüfung Es gibt eine Reihe von Prüfungen bzw. Ausbildungen, die die Ausbilderprüfung ersetzen. Möglicherwei- se verfügen Sie oder eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter bereits über die notwendige Qualifikation. Hier eine Auswahl an Prüfungen, die der Ausbilderprüfung bzw. dem Ausbilderkurs gleichgehalten sind (Auszug aus der Ausbilderprüfungsersatzverordnung): • Abschlussprüfung an Werkmeisterschulen • Befähigungsprüfung für das Gewerbe der Technischen Büros • Befähigungsprüfung für das Gewerbe der Unternehmensberater einschließlich Unternehmens- organisatoren • Dienstprüfung für Beamtinnen und Beamte des Bundes, der Länder oder der Gemeinden für die Verwendungsgruppen A, B oder C oder für die Verwendungsgruppen A1, A2 oder A3 sowie entspre- chende Dienstprüfungen für Vertragsbedienstete des Bundes, der Länder oder der Gemeinden • Fachprüfung für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie Buchprüfer und Steuerberater • Lehramtsprüfung an einer berufspädagogischen Akademie für Berufsschulen • Notariatsprüfung • Rechtsanwaltsprüfung • Unternehmerprüfung • Ziviltechnikerprüfung Wenn nachweisbar ist, dass Unterricht im Ausmaß von mindestens 40 Unterrichtseinheiten in den Bereichen Berufspädagogik, Mitarbeiterführung und Kommunikation erteilt wurde: • Ausbildung an Meisterschulen, Werkmeisterschulen und Bauhandwerkerschulen • Ausbildung an einer mindestens zweijährigen Fachakademie Die Lehrlingsstelle Ihrer Wirtschaftskammer (→ Wichtige Adressen, Seite 49) erteilt Ihnen gerne Auskunft, welche Prüfungen darüber hinaus als Ersatz für die Ausbilderprüfung gelten. 12 ausbiLden zahLt sich aus!

Zusammenarbeit mit Schulen Bieten Sie Schulen in Ihrer Region an, im Rahmen der schulischen Berufsorientierung mit Ihrem Betrieb zu kooperieren. Möglichkeiten: • Laden Sie Schulklassen zu Betriebsbesichtigungen/Betriebserkundungen ein. • Bieten Sie Schülerinnen und Schülern an, die verpflichtenden Berufspraktischen Tage (Schnupper- lehre) in Ihrem Betrieb zu absolvieren. • Nehmen Sie an Elternabenden teil. Tag der offenen Tür/Lehrlingsinfotag Beim Tag der offenen Tür können Sie Ihren Betrieb einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Sie können diese Veranstaltung gezielt für die Lehrlingswerbung nutzen. Auch spezielle „Lehrlingsinfotage“ oder „Lehrlingsevents“ ermöglichen Jugendlichen einen Einblick in Ihren Betrieb und die Ausbildung. • Beachten Sie bei der Terminwahl Schulferien, Berufsorientierungszeiten in den Schulen und Fristen für Ihre interne Lehrlingsausschreibung etc. • Machen Sie auf Ihren Tag der offenen Tür über verschiedene Kanäle aufmerksam. Teilnahme an Berufsinformationsmessen Auf Berufsinformationsmessen erreichen Sie viele Jugendliche, die vor der Berufs- und Ausbildungs- wahl stehen. Nutzen Sie die Möglichkeit, Kontakte zu Lehrerinnen und Lehrern zu knüpfen und mögliche Kooperationen zu besprechen. Möglichkeiten: • Regionale und überregionale Berufsinformationsmessen • Branchentage • Aktionstage wie z.B. Girls‘ Day/Töchtertag Zusammenarbeit mit Berufsinfozentren der Wirtschaftskammern und WIFIs und mit dem AMS Kontaktieren Sie die Berufs- und Bildungsberatung der Wirtschaftskammern und WIFIs Österreich und das AMS. Geben Sie bekannt, dass Sie auf der Suche nach einem Lehrling sind. Sprechen Sie auch über mögliche Kooperationen (Vorträge, Abhaltung von Branchentagen etc.). Lehrstellen ausschreiben Ihr Stelleninserat ist gleichzeitig auch Werbung für Ihr Unternehmen: Achten Sie darauf, dass es die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser (nämlich der Jugendlichen) weckt. Wo Sie Lehrstellen ausschreiben können: • Anschlagtafeln oder Schaukästen von Schulen • Anzeigen in Printmedien oder im Internet • Aushänge in Ihrem Betrieb • Lehrstellenbörse des AMS und der WKO (→ Hilfreiche Links, Seite 45) und weitere Lehrstellenbörsen • Soziale Netzwerke (z.B. Facebook, Instagram, XING, LinkedIn) 14 ausbiLden zahLt sich aus!

strukturieren sie ihren bewerbungsprozess Bei der Lehrlingsauswahl geht es darum, zu erkennen, ob die Bewerberinnen und Bewerber den Anforderungen der Lehrlingsausbildung und Ihres Lehrbetriebs entsprechen. Ein gut strukturierter Bewerbungsprozess hilft Ihnen dabei. Überlegen Sie sich, … wann Sie im Bewerbungsprozess welche Schritte setzen. welche Kriterien eine Bewerberin/ ein Bewerber auf jeden Fall erfüllen muss, um in die nächste Runde zu kommen. + ↓ ↓ Beispiele: • Schriftliche Bewerbung • Bewerbungsgespräch • Schnupperlehre • Auswahltest • Lehrlings-Assessment-Center/ Lehrlingscasting Beispiele: • In der schriftlichen Bewerbung: Noten in einzelnen Unterrichtsfächern • Im Bewerbungsgespräch: persönliches Auftreten, Motivation für den Beruf • In der Schnupperlehre: Selbständigkeit, Umgang mit anderen Menschen, Eignung für den Lehrberuf und den Betrieb Geben Sie allen Bewerberinnen und Bewerbern möglichst zeitnah eine Rückmeldung – auch jenen, die Sie nicht aufnehmen möchten. Sollte der Auswahlprozess länger dauern, informieren Sie die Bewerbe- rinnen und Bewerber darüber, bis wann diese mit einer Zusage/Absage rechnen können. 16 ausbiLden zahLt sich aus!

Beachten Sie folgende Fristen Lehrzeitbeginn Vor Beginn des Lehrverhältnisses: 1. Woche 2. Woche 3. Woche Meldung an die Österreichische Gesundheitskasse Die Anmeldung des Lehrlings hat vor Beginn des Lehrverhältnisses durch den Ausbildungsbetrieb/ Lehrberechtigten zu erfolgen. Spätestens zwei Wochen nach Lehrzeit- beginn: Anmeldung bei der Berufsschule Der Lehrling ist innerhalb von zwei Wochen ab Beginn des Lehrverhältnisses vom Ausbildungsbetrieb/ Lehrberechtigten bei der zuständigen Berufsschule anzumelden. Spätestens drei Wochen nach Lehrzeitbeginn: Lehrvertragsanmeldung bei der Lehrlingsstelle Der Lehrvertrag ist binnen drei Wochen nach Antritt der Lehre (nicht erst nach dem Ende der Probezeit) bei der Lehrlingsstelle anzumelden. gibt es eine probezeit? Die ersten drei Monate der Lehrzeit gelten als Probezeit. Während dieser Zeit können sowohl Sie als auch Ihr Lehrling das Lehrverhältnis ohne Angabe von Gründen lösen. Die Auflösung des Lehrverhältnisses muss in schriftlicher Form erfolgen. Wird der Lehrling während der ersten drei Monate in eine lehrgangsmäßige Berufsschule einberufen, so gelten die ersten sechs Wochen der tatsächlichen betrieblichen Ausbildung als Probezeit. Nach Ablauf der Probezeit ist eine einseitige Auflösung des Lehrverhältnisses nur mehr aus schwerwiegenden, im Gesetz angeführten Gründen oder zu bestimmten Zeitpunkten möglich. Nutzen Sie daher die Probezeit aktiv, um den Lehrling kennen zu lernen und zu überprüfen, ob sie bzw. er für den gewählten Beruf und Ihren Betrieb auch wirklich geeignet ist. Monat 1 Monat 2 Monat 3 Monat 4 Monat … Probezeit 18 ausbiLden zahLt sich aus!

wie sieht die arbeitszeit der LehrLinge aus? Für Lehrlinge gilt eine wöchentliche Arbeitszeit von maximal 40 Stunden. Die Zeit des Berufsschul- besuches ist auf die wöchentliche betriebliche Arbeitszeit anzurechnen. Für Lehrlinge unter 18 gelten die Arbeitszeitbestimmungen des Kinder und Jugendbeschäftigungsge- setzes (KJBG). Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie Überstunden sind für Jugendliche nicht erlaubt. Ruhepausen und Ruhezeiten dürfen nicht verkürzt werden. Über branchenspezifische Ausnah- men und Details können Sie sich auf der Website der Arbeitsinspektion informieren. Informationen im Detail sowie Vorlagen für die verpflichtenden Aufzeichnungen und Aushänge finden Sie hier: arbeitsinspektion.gv.at → Personengruppen → Kinder und Jugendliche Für Lehrlinge ab 18 Jahren gelten die Regeln des Arbeitszeitgesetzes (AZG) und des Arbeitsruhege- setzes (ARG). Es dürfen auch Überstunden geleistet werden. Als Berechnungsbasis für Überstunden ist der niedrigste im Betrieb ausbezahlte Facharbeiterlohn heranzuziehen. Umfassende rechtliche Informationen zur Lehrlingsausbildung finden Sie in der Ausbildungsmappe für Lehrbetriebe (→ Nützliche Publikationen, Seite 47). weLche finanzieLLen förderungen stehen Mir aLs Lehrbetrieb zur verfügung? Betrieben, die Lehrlinge ausbilden, stehen eine Reihe von Förderungen zur Verfügung. Ansprechpart- ner für detaillierte Informationen ist die Lehrlingsstelle Ihres Bundeslandes (→ Wichtige Adressen, Seite 49), bei der auch der Förderantrag einzubringen ist. Die angebotenen Förderungen können sich ändern. Schauen Sie daher regelmäßig auf lehre-foerdern.at. Informationen und Formulare (Anträge) zur Lehrstellenförderung: lehre-foerdern.at 20 ausbiLden zahLt sich aus!

Wie gestalte ich die betriebliche Ausbildung? so pLane ich die ausbiLdung Ist der passende Lehrling gefunden, schafft ein gut vorbereiteter Start die Basis für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung. Überlegen Sie sich daher schon vor Beginn der Ausbildung, wie Sie Ihren Lehr- ling am besten ausbilden können: • Was soll dem Lehrling wann vermittelt werden? • Wer ist wann für den Lehrling zuständig? • Wie gestalten wir den ersten Lehrtag bzw. die ersten Lehrtage? • Wie stelle ich fest, was der Lehrling kann? • Wie soll die Ausbildung dokumentiert werden? • Wo beginnt der Lehrling seine Ausbildung? Grundlage für die Planung der betrieblichen Ausbildung ist das Berufsbild des jeweiligen Lehrberufs (→ Seite 28). Für viele Lehrberufe gibt es darüber hinaus Ausbildungsleitfäden, die Sie bei der Ausbil- dung im Betrieb unterstützen. Es werden laufend neue Ausbildungsleitfäden entwickelt. Ausbildungsleitfäden gibt es u. a. für folgende Lehrberufe: • Applikationsentwicklung – Coding • Bürokaufmann/Bürokauffrau • Informationstechnologie – Schwerpunkt Betriebstechnik • Informationstechnologie – Schwerpunkt Systemtechnik • Medienfachmann/Medienfachfrau – Agenturdienstleistungen • Medienfachmann/Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien • Medienfachmann/Medienfachfrau – Online-Marketing • Medienfachmann/Medienfachfrau – Webdevelopment und audiovisuelle Medien Download auf qualitaet-lehre.at → Downloads → Ausbildungstools → Ausbildungsleitfäden Ausbildungsleitfaden Informationstechnologie - Systemtechnik mit Beispielen und Tipps aus der beruflichen Praxis Ausbildungsleitfaden Informationstechnologie - Betriebstechnik mit Beispielen und Tipps aus der beruflichen Praxis Ausbildungsleitfaden Applikationsentwicklung - Coding mit Beispielen und Tipps aus der beruflichen Praxis M e d i e n f a c h m a n n / M e d i e n f a c h f r a u A u s b i l d u n g s l e i t f a d e n S c h w e r p u n k t A g e n t u r d i e n s l e i s t u n g e n Ausbildungsleitfaden Medienfachmann/Medienfachfrau Schwerpunkt Online-Marketing Ausbildungsleitfaden Medienfachmann/Medienfachfrau Schwerpunkt Gra�ik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien A u s b i l d u n g s l e i t f a d e n M e d i e n f a c h m a n n / M e d i e n f a c h f r a u S c h w e r p u n k t We b d e v e l o p m e n t u n d a u d i o v i s u e l l e M e d i e n 22 ausbiLden zahLt sich aus!

bei weLchen theMen kann ein coaching sinnvoLL sein? Ein Lehrbetriebscoaching kann z.B. helfen, Ein Lehrlingscoaching kann z.B. helfen, wenn … wenn … • es Schwierigkeiten in der Kommunikation • die Ausbildung im Betrieb für den Lehrling mit dem Lehrling gibt. • Sie Lehrlinge in einem neuen Lehrberuf ausbilden wollen, aber nicht wissen, wie sie die richtigen Jugendlichen erreichen können. • Sie Ihre Lehrlingsausbildung im Betrieb verbessern wollen, aber nicht wissen wie. nicht so läuft wie erhofft. • der Lehrling mit dem Lernstoff in der Berufsschule überfordert ist. • Konflikte im Freundes- und Bekannten- kreis des Lehrlings die berufliche Ausbildung beeinträchtigen. wie Läuft ein coaching ab? • Kontaktaufnahme mit einem Coach über die Website lehre-statt-leere.at. • Telefonische Beratung über das Angebot und/oder gleich Terminvereinbarung für ein Erstgespräch. • In einem persönlichen Erstgespräch wird die aktuelle Situation analysiert und das Ziel definiert. • In den folgenden Einzelcoachings werden Strategien erarbeitet, um das definierte Ziel zu erreichen. • Auf Wunsch ist eine Nachbetreuung möglich. Informationen und Kontaktaufnahme zum Coaching für Lehrbetriebe und Lehrlinge: lehre-statt-leere.at 24 ausbiLden zahLt sich aus!

Wie funktioniert „Lehre mit Matura“? Lehre und Matura, Lehre mit Reifeprüfung, Berufsmatura, Berufsreifeprüfung … Es gibt viele Bezeichnungen – gemeint ist immer das Gleiche, und zwar die Möglichkeit, auch ohne den Besuch einer höheren Schule die Matura zu erlangen. Laut Gesetz wird diese Prüfung als Berufsreife- prüfung (BRP) bezeichnet. weLche vorteiLe bietet die berufsreifeprüfung? Die Berufsreifeprüfung kann der Schlüssel zu weiterführenden Ausbildungen sein. So berechtigt sie in Österreich zum Besuch von Kollegs, Hochschulen, Fachhochschulen und Universitäten. weLche prüfungen Müssen abgeLegt werden? Im Rahmen der Berufsreifeprüfung müssen vier Teilprüfungen absolviert werden: • Deutsch • Mathematik • Lebende Fremdsprache • Fachbereich (entsprechend dem Lehrberuf) so funktioniert „Lehre Mit Matura“ Das Förderprogramm „Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung“ ermöglicht Lehrlingen, sich kostenfrei und parallel zur Lehre auf die Berufsreifeprüfung vorzubereiten. Für die Umsetzung des Förderprogramms gibt es bundeslandspezifische Modelle. In jedem Bundes- land gibt es daher eine Trägerorganisation, die für die Beratung sowie Anmeldung und Organisation der Vorbereitungskurse zuständig ist. Für die Aufnahme in das Förderprogramm ist ein mehrstufiges Aufnahmeverfahren vorgesehen, welches auch ein Beratungsgespräch inkludiert. Der Einstieg in die Vorbereitungskurse ist in allen Lehrberufen ab dem ersten Lehrjahr möglich. Die Vorbereitungskurse können mit Ihrem Einverständnis als Lehrbetrieb während der Arbeitszeit besucht werden (Integriertes Modell). Im Einvernehmen mit dem Lehrling kann dafür die Lehrzeit um maximal 18 Monate verlängert werden. Eine Verlängerung der Lehrzeit ist jedoch nicht zwingend. Die Vorbereitungskurse können auch außerhalb der Arbeitszeit besucht werden (Begleitendes Modell). Drei der vier Teilprüfungen (Deutsch, lebende Fremdsprache, Mathematik) für die Lehre mit Matura können bereits vor der Lehrabschlussprüfung abgelegt werden. Nach der Lehrabschlussprüfung und nach dem 19. Geburtstag kann die vierte Prüfung (Fachbereich) abgelegt werden. Mehr Informationen zum Aufnahmeverfahren sowie die Kontakte der Trägerorganisationen finden Sie hier: bmbwf.gv.at → Themen → Schule → Schulpraxis → Die Zentralmatura → Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung 26 ausbiLden zahLt sich aus!

Wichtige Lehrberufe der Sparte Information und Consulting detaiLs ab seite 29 büro, verkauf, Marketing und beratung • Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Musikalienhandel • Buch- und Medienwirtschaft – Buch- und Pressegroßhandel • Bürokaufmann/Bürokauffrau • Finanz- und Rechnungswesenassistenz • Finanzdienstleistungskaufmann/Finanzdienstleistungskauffrau • Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau – Bauträger: Immobilienerrichtung • Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau – Makler: Immobilienvermittlung • Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau – Verwalter: Immobilienverwaltung • Medienfachmann/Medienfachfrau – Agenturdienstleistungen • Medienfachmann/Medienfachfrau – Online-Marketing • Versicherungskaufmann/Versicherungskauffrau detaiLs ab seite 34 MediengestaLtung und -produktion • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchbinder/Buchbinderin • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Buchfertigungstechnik • Buchbindetechnik und Postpresstechnologie – Postpresstechnologie • Buch- und Medienwirtschaft – Verlag • Drucktechnik – Bogenflachdruck • Drucktechnik – Digitaldruck • Drucktechnik – Rollenrotationsdruck • Drucktechnik – Siebdruck • Druckvorstufentechnik • Medienfachmann/Medienfachfrau – Grafik, Print, Publishing, audiovisuelle Medien • Medienfachmann/Medienfachfrau – Webdevelopment und audiovisuelle Medien technik und inforMatik • Applikationsentwicklung – Coding • Bautechnischer Zeichner/Bautechnische Zeichnerin • Informationstechnologie – Betriebstechnik • Informationstechnologie – Systemtechnik • Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin entsorgung und recycLing • Entsorgungs- und Recyclingfachmann/-frau – Abfall detaiLs ab seite 38 detaiLs ab seite 40 ausbiLden zahLt sich aus! 28

Lehrzeit 3 Jahre Lehrzeit 3 Jahre Lehrzeit 3 Jahre bürokaufMann/bürokauffrau Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • das Büro managt, • Telefonate und E-Mails erledigt, • Termine, Besprechungen und Meetings organisiert, • erfahren im Umgang mit der Bürosoftware und digitalen Anwendungen ist, • Kundinnen und Kunden bestens betreut, • dafür sorgt, dass genügend Büromaterial vorhanden ist, • kostenbewusst handelt, • Zahlungen und Überweisungen veranlasst, • Daten für Buchhaltung und Kostenrechnung vorbereitet, • dafür sorgt, dass wichtige Zahlen und Fakten immer griffbereit sind. finanz- und rechnungswesenassistenz Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Belege bearbeitet, • laufende Buchungen durchführt, • Sie bei der Kostenrechnung unterstützt, • bei Bilanzierungsarbeiten mitwirkt, • Daten für die Lohn- und Gehaltsverrechnung erfasst, • die Onlinesysteme der Finanzbehörden verwendet, • den Zahlungsverkehr abwickelt, • Abrechnungen mit Sozialversicherungsanstalten und Steuerbehörden durchführt und • die üblichen administrativen Arbeiten managt. finanzdienstLeistungskaufMann/ finanzdienstLeistungskauffrau Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Ihre Kunden bei der Vermögensanlage sowie in Finanzierungs- und Versicherungsfragen betreut, • Beratungsgespräche führt, • Maßnahmen zur Neukundengewinnung ausarbeitet, • Angebote zu Veranlagungen ausarbeitet, • Vertragsänderungen durchführt, • sich um die Abwicklung von Leistungsfällen kümmert, • administrative Arbeiten erledigt, • Daten und Informationen aufbereitet und • unternehmerisch denkt sowie kostenbewusst handelt. 30 ausbiLden zahLt sich aus!

Lehrzeit 3 Jahre Lehrzeit 3 Jahre iMMobiLienkaufMann/iMMobiLienkauffrau – verwaLter: iMMobiLienverwaLtung Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • bei der Verwaltung der Miet-/Pachtverhältnisse unterstützt sowie bei Eigentümerwechsel, • Belege der einzelnen Verwaltungsobjekte prüft und verbucht, • Eigentümer sowie Mieter/Pächter von Immobilien professionell betreut, • Arbeiten in der Bestandspflege organisiert, • bei der Entwicklung von Sanierungskonzepten mitarbeitet, • Eigentümer- und Mieterversammlungen organisiert, • Klienten- und Objektdaten verwaltet, • administrative Aufgaben erledigt, • Versicherungs-, Bank- und Behördenangelegenheiten organisiert, • Arbeiten im Zahlungsverkehr durchführt, • Vertragsabschlüsse vorbereitet und • zielgerichtete Recherchen durchführt. MedienfachMann/Medienfachfrau – agenturdienstLeistungen Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • an der Entwicklung von Konzepten und Strategien für Werbung, Marketing und Public Relations (PR) mitarbeitet, • Marktforschung und Medienrecherchen durchführt, • an der Erstellung von Media- bzw. Marketingplänen mitarbeitet, • zielgruppengerecht mit Ihren Kunden und Partnern zusammenarbeitet, • redaktionelle Inhalte, Presse- und Kommunikationstexte erstellt, • Medienkooperationen organisiert, • Anzeigen und Advertorials gestaltet und schaltet, • Marketing- und Werbemaßnahmen analysiert und • nach Kundenauftrag Beiträge in den Medien auswertet. 32 ausbiLden zahLt sich aus!

Lehrzeit 3 ½ Jahre Lehrzeit 3 ½ Jahre Mediengestaltung und -produktion buchbindetechnik und postpresstechnoLogie – buchbinder/buchbinderin Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • manuelles und maschinelles Schneiden, Falzen, Zusammentragen und Kollationieren beherrscht, • Vorsätze herstellen kann sowie manuelles und maschinelles Heften und Kleben, • unterschiedliche Ausstattungsarbeiten wie Schnittverzierungen und Kapitalen ausführt, • Buchdecken aus unterschiedlichen Materialien sowie Prägungen herstellt, • Deckenbänden durch Einhängen, Anpappen und Einpressen herstellt, • Bücher unter Einsatz geeigneter Techniken (z.B. durch Reinigen, Fehlstellen ergänzen) und Materialien repariert. buchbindetechnik und postpresstechnoLogie – buchfertigungstechnik Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • automatisierten Maschinen zum Schneiden, Stanzen, Bohren, Prägen, Rillen, Perforieren, Falzen und Zusammentragen überwacht, • das Auswählen, Einrichten und Rüsten sowie Bedienen und Überwachen der Arbeitsabläufe von Maschinen zur Buchblockbildung (z.B. Fadenheft- und Fadensiegelmaschinen) und Buchblock- bearbeitung beherrscht, • das Auswählen, Einrichten und Rüsten sowie Bedienen und Überwachen der Arbeitsabläufe von Maschinen zur Herstellung von Buchdecken (z.B. Buchdeckenautomaten), Buchdeckenverzierung (z.B. Prägepressen) sowie von Bucheinhängemaschinen beherrscht, • Produktion, Prozesskontrollen sowie Produktqualität rechnerunterstützt überwachen und steuern kann, • Aufstellungen und Lieferbegleitpapieren wie z.B. Paletteninhaltsübersichtlisten, Bundzettel, Palettenzettel, Lieferscheine sowie Ausstellen und Weiterleiten von Versanddokumenten erstellt. 34 ausbiLden zahLt sich aus!

Lehrzeit 3 ½ Jahre Lehrzeit 3 ½ Jahre Lehrzeit 3 ½ Jahre Lehrzeit 3 ½ Jahre drucktechnik – bogenfLachdruck Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Ein- und Mehrfarben-Bogenflachdruckmaschinen steuert, • Arbeitsabläufe plant und den Druckprozess vorbereitet, • digitale und analoge Daten aufbereitet, • Flachdruck-Druckformen (Druckplatten) herstellt, • Druckfarben auswählt und abmischt, • qualitätsrelevante Prozessdaten erfasst, auswertet und dokumentiert, • Druckprodukte zur Weiterverarbeitung vorbereitet. drucktechnik – digitaLdruck Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Digitaldruckmaschinen steuert und kontrolliert, • Arbeitsabläufe plant und den Druckprozess vorbereitet, • digitale und analoge Daten aufbereitet, • Druckformen für den Digitaldruck erstellt (Bebilderung in der Druckmaschine), • mit Datenbanken, Workflowmanagement und Personalisierung umgeht, • qualitätsrelevante Prozessdaten erfasst, auswertet und dokumentiert, • Druckprodukte zur Weiterverarbeitung vorbereitet. drucktechnik – roLLenrotationsdruck Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Rollendruckmaschinen steuert und kontrolliert, • Arbeitsabläufe plant und den Druckprozess vorbereitet, • digitale und analoge Daten aufbereitet, • Flachdruck-Druckformen (Druckplatten) für Rollenrotationsdruckmaschinen herstellt, • qualitätsrelevante Prozessdaten erfasst, auswertet und dokumentiert, • das Druckprodukt zur Weiterverarbeitung vorbereitet. drucktechnik – siebdruck Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • Siebdruck-Automaten steuert, • qualitätsrelevante Prozessdaten erfasst, auswertet und dokumentiert, • Arbeitsabläufe plant und den Druckprozess vorbereitet, • digitale und analoge Daten aufbereitet, • Siebdruck-Druckformen herstellt, • Druckprodukte zur Weiterverarbeitung vorbereitet. 36 ausbiLden zahLt sich aus!

Lehrzeit 4 Jahre Lehrzeit 3 Jahre Lehrzeit 3 ½ Jahre Technik und Informatik appLikationsentwickLung – coding Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • die Software-Anwendungen entwickelt, • die Erwartungen und Ziele Ihrer Kunden definiert und • daraus die Anforderungen an Systemlösungen ableitet, • Projektpläne erstellt und abstimmt, • Applikationen bzw. Applikationsteile programmiert, • Testmethoden implementiert und Tests ausführt, • versiert im Aufbau und der Implementation von Datenbanken ist, • Benutzerschnittstellen entwickelt, • technische Dokumentationen und Hilfestellungen für Benutzerinnen und Benutzer erstellt und • das Roll-out abwickelt. bautechnischer zeichner/bautechnische zeichnerin Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • die Baupläne entwirft und zeichnet, • mit CAD-Systemen arbeitet, • Lagepläne von Gebäuden und Grundstücken, Polierpläne, Detailzeichnungen und Konstruktionspläne erstellt, • Gelände und Bauteile ausmisst und aufnimmt, • technische Berechnungen durchführt, • Mengen, Massen und Eigenlasten von Baustoffen und Bauteilen ermittelt und • für die Baustelle Schutzmaßnahmen plant. inforMationstechnoLogie – betriebstechnik Mit diesem Lehrberuf bilden Sie eine Fachkraft aus, die • beim Aufbau neuer IT-Umgebungen für Produktionsanlagen mitarbeitet, • die notwendigen Funktionen definiert, • Umsetzungskonzepte erstellt, • Netzwerke, Serversysteme und Schnittstellen implementiert, • Cloud-Dienste, Datenspeichersysteme und Backup-Lösungen einrichtet, • Test- und Versionierungskonzepte entwickelt und umsetzt, • Datenbankzugriffe mit eigenen Abfragesprachen entwickelt, • Maßnahmen zu Datensicherheit und Datenschutz umsetzt, • Fehler analysiert und behebt, • technische Dokumentationen und Handbücher erstellt und • Kundenservice anbietet. 38 ausbiLden zahLt sich aus!

Good-Practice-Beispiele für die betriebliche Ausbildungspraxis Beispiel für den Lehrberuf Informationstechnologie ausbiLder.at: die pLattforM für ausbiLderinnen und ausbiLder Die Plattform ausbilder.at sammelt und veröffentlicht Good-Practice-Beispiele aus der betrieblichen Ausbildungspraxis. Sie bietet Ausbilderinnen und Ausbildern die Möglichkeit, anhand von Good- Practice-Beispielen Anregungen für die eigene Ausbildung zu erhalten. Die Beispiele geben zudem allen an der Lehre Interessierten wertvolle Einblicke in die duale Berufsbildung. Wir präsentieren Ihnen hier ein dort veröffentlichtes Good-Practice-Beispiel für den Lehrberuf Informationstechnologie. 40 ausbiLden zahLt sich aus!

was können sie anderen Lehrbetrieben eMpfehLen, die ein ähnLiches proJekt uMsetzen Möchten? Die Ausbilder müssen vorab genau festlegen, wie das Projekt ablaufen wird und wie dabei vorgegangen wird. Das ist zu Beginn viel Arbeit, zahlt sich aber auf jeden Fall aus. Wichtig ist, die Lehrlinge nicht gleich zu überfordern, sondern sie schrittweise in die Projektarbeit ein- zuführen. Zu Beginn sollten die Lehrlinge den Ablauf eines Projekts kennenlernen. Schritt für Schritt können sie dann einzelne Aufgaben selbst übernehmen. fazit der praxisnahen ausbiLdung Es ist schön zu beobachten, wie sich die Lehrlinge nach jedem Projekt weiterentwickeln und immer mehr selbst Verantwortung übernehmen. Auch von den Kunden haben wir viel positives Feedback er- halten, da neben den fachlichen Kompetenzen ebenfalls die zwischenmenschlichen Aspekte laufend verbessert werden. Hat der Lehrling seine Lehre abgeschlossen, können wir diesen mit gutem Gewis- sen in den normalen Betrieb aufnehmen, da dieser bereits voll und ganz in alle Abläufe integriert war. Zur Verfügung gestellt von eworx.at Good Practice – Serverprojekt: Vollständige Projektdokumentation QR-Code scannen und weiterlesen 42 ausbiLden zahLt sich aus!

Hier ein Beispiel aus der Ausbildungspraxis von Nicole Stockhammer: Ausbildungsleitfaden Bürokaufmann/-frau: QR-Code scannen und weiterlesen Ausbildungsleitfaden Bürokaufmann/Bürokauffrau Fahrplan für Ihre betriebliche Ausbildung ibw ibw entwicklung entwicklung 44 ausbiLden zahLt sich aus!

• lehrberufsliste.bic.at: Überblick über alle Lehrberufe; Verwandtschaft und Anrechnungszeiten zwischen Lehrberufen • lehre-foerdern.at: Alle wichtigen Infos, Kontaktadressen und Formulare zur Förderung der betrieblichen Ausbildung von Lehrlingen • lehre-statt-leere.at: Infos und Kontaktaufnahme zum Lehrbetriebs- und Lehrlingscoaching • usp.gv.at: Unternehmensservice Portal mit nützlichen Informationen zu unternehmensrelevanten Themen • wifi.at: Wirtschaftsförderungsinstitut der WKO (Ausbilderkurse und Weiterbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder) • www.wko.at/bildung: Bereich Bildung und Lehre der Wirtschaftskammern Österreichs mit aktuellen Informationen zur Lehrlingsausbildung und Berufsinformation Nützliche Tools und Plattformen für die Lehrlingsausbildung • ausbilder.at: Plattform für Ausbilderinnen und Ausbilder mit Good-Practice-Beispielen aus der betrieblichen Ausbildungspraxis. Dadurch sollen Ausbilderinnen und Ausbilder Anregungen für die eigene Ausbildung erhalten und voneinander lernen. • auswahlhilfe.at: Auswahlhilfe – Der Online Lehrlingstest. Das modulare Online-Testsystem des ibw unterstützt Sie bei der Auswahl Ihrer zukünftigen Fachkräfte. • aws.ibw.at: Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule entwickelt wirtschaftsbezogene Unterrichtsmaterialien mit Sachinformation und Didaktik zu aktuellen Themen. Die kostenlosen Materialien (z.B. zu Betriebswirtschaft und Finanzbildung) können auch in der Lehrlingsausbildung eingesetzt werden. • lap.at: Die Website bietet Informationen rund um die Lehrabschlussprüfung und Lernunterlagen für eine Vielzahl an Berufen. • qualitaet-lehre.at: Plattform zur Unterstützung von Lehrbetrieben und Ausbilderinnen und Ausbildern für die Gestaltung der betrieblichen Ausbildung: Qualitätsfaktoren, Tipps, Download von Vorlagen, Checklisten und Ausbildungsleitfäden. 46 ausbiLden zahLt sich aus!

Lehrbetriebe schaffen zukunft – fit for future – Lehrbetriebe schaffen zukunft (band 2) In diesem Buch verraten Österreichs beste Lehrbetriebe die Geheimnisse ihres Ausbildungserfolges – von der Rekrutierung über moderne Ausbildungsmethoden bis hin zur Karriereplanung. Das Buch basiert auf mehr als 500 Einsendungen zum Staatspreis „Beste Lehrbetriebe – Fit for Future“ und enthält zahlreiche Best-Practice-Beispiele der heimischen Top-Betriebe. rekrutierungshiLfe. von der LehrLingssuche bis zuM ersten Lehrtag In dieser Broschüre finden Sie Anregungen und Beispiele aus der Praxis für die drei Schritte auf dem Weg zum geeigneten Lehrling und zu einer erfolgreichen Ausbildung: Ausbildungsmarketing und Lehrlingssuche, Lehrlingsauswahl sowie optimaler Start in die Ausbildung. 48 ausbiLden zahLt sich aus!