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FÜR DIE FRAU IN DER WIRTSCHAFT Österreichische Post AG MZ 02Z033564 M | 03/20 WKO /FIW | WIEDNER HAUPTSTRASSE 63 | 1045 WIEN AUSBLICK: WORAUF ES JETZT ANKOMMT RUNDRUF: TROTZ KRISE DURCHSTARTEN SERVICE: DER EIGENE ONLINE -SHOP Mit Regionalität aus der Krise Unternehmerin des Jahres MELANIE ECKHARDT
m o c . h s a l p s n u / y e r d n a x a m Die Stimmung zählt. Gerade jetzt. Mit dem automatisierten Stimmungsbarometer wissen, wie es Ihren MitarbeiterInnen wirklich geht. 100 % Wertschätzung, 100 % Anonymität. Kein Aufwand, maximaler Nutzen. Näheres auf robinmood.eu
EDITORIAL Liebe Unternehmerin, liebe Leserin! Wie geht’s weiter? Das ist die große Frage, die alle Unternehmerinnen mit Blick auf die Folgen der Corona-Krise beschäftigt. Die gute Nachricht: Unternehmerinnen haben das Steuer fest in der Hand, viele Unternehmerinnen in Österreich haben ihr Unternehmen wieder auf Kurs gebracht. Und einige haben sogar noch während der Krise ihre Unternehmerinnen-Laufbahn gestartet. Einige dieser „Heldinnen“ stellen wir in der neuen Ausgabe der unternehmerin vor (Seite 12). Dass man mit den Krisenerfahrungen im Rücken auch persönlich und unternehme- risch umdenken muss, steht außer Frage: Wir beschäftigen uns daher auch mit dem persönlichen Re-Start nach der Krise (Seite 22) und mit dem wichtigen Thema Eigenkapital (Seite 20) – denn eine zu dünne Eigenkapitaldecke kann sich nicht nur in Krisenzeiten rasch zum existenziellen Problem entwickeln. Gleichzeitig ist es wichtig, neue Projekte und Märkte in Angriff zu nehmen. Dass man trotz Corona auch verstärkt an den Export denken sollte, ist für das Wachstum der Zukunft besonders wichtig (Seite 19). Entscheidend ist natürlich auch, wie sich die Rahmen- bedingungen für unsere Unternehmen weiterentwickeln. Die Wirtschaftskammer Österreich hat schon in den vergangenen Monaten entscheidende Verbesserungen durchgesetzt – und einen klaren Plan, wie unsere Betriebe wieder kräftig in Schwung kommen (Seite 16, Interview mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer Seite 14). In diesem Sinn: Wie’s weitergeht, hängt von uns allen ab. Viel Erfolg beim Durchstarten in einen für uns alle entscheidenden Herbst 2020! Bernadette Hawel Chefredakteurin Inhalt 12 14 16 04 08 10 11 TOP-THEMEN Rundruf: Durchstarten trotz Krise Interview: WKÖ-Präsident Harald Mahrer Ausblick: Worauf es jetzt ankommt ERFOLGSGESCHICHTEN Innovative Ideen und neuartige Projekte PORTRÄT Melanie Eckhardt – Mit Regionalität durch die Krise MEINUNGSMACHERIN Sabine Herlitschka Margarete Kriz-Zwittkovits Christine Aschbacher Martha Schultz SERVICE Export trotz Krise Mehr Eigenkapital, bitte! Ruhe im Sturm Wir sind Mst.in! DIGITAL Der beste Weg zum Online-Shop E-Commerce bringt’s! GESUNDHEIT Rundum gesund NETZWERK Call: Unternehmerinnen AWARD´21 Ladies Lounge: Wertschätzende Distanz Zukunft.Frauen: Sprungbrett für die Karriere Ein (Rück-)Blick in die Bundesländer Impressum 19 20 22 30 24 27 32 34 36 37 40 50 unternehmerin | 3/20 | 3 © beigestellt
ERFOLGSGESCHICHTEN Text: Julia Brandner Im Goldrausch DER GIN DES LEBENS Alexandra Ghuneim war Relationship Managerin einer österreichischen Bank. Heute ist die Gründerin von HabibiDry- Gin die einzige weibliche Ginmakerin in Wien. Ihre Liebe zu der Spirituose entdeckte Ghuneim schon vor über 20 Jahren – eine Leidenschaft, die bis heute ungebrochen ist. Der Name leitet sich vom arabischen Wort für „Schatz“ oder „Liebling“ ab und soll Herzenswärme für ihre Lieblings- spirituose ausdrücken. Ganze sieben unterschiedliche HabibiDryGins gibt es mittlerweile. Dabei ist es Ghuneim wichtig, nicht nur einen Geschmack, sondern auch ein Gefühl zu transpor- tieren: „Es ist diese unwiderstehliche Verlockung, immer wieder mit einem neuen Aroma zu experimentieren und einen Geschmack zu finden, der an einzigartige Augenblicke anknüpft und in meinem Kopf Erinnerungen, Bilder und Düfte freisetzt.“ Neben der Spiri- tuose selbst bietet Ghuneim auch „gin in einer Kärntner Unternehmerfamilie aufgewachsen und wusste schon ganz früh, dass mir das Unternehmertum im Blut liegt.“ So übernahm Heller im Oktober 2015 das seit etwa 1940 be- stehende Unternehmen KOSS (Juwelier, Gold- und Silberschmiede) am Grazer Färberplatz. Sie führt den gewohnten Kundenservice weiter. Der Fokus liegt dabei auf Anfertigung, Umarbeitung, Reparatur und Restauration von Gold- und Silberschmuck, aber auch von Tafelsilber. Auch Spezialanfertigungen werden durchgeführt. Unternehmerin sein heißt aber auch innovativ sein. So entwirft Heller seit 2017 auch jährlich eine trendige, puristische Jagdkollekti- on und rief die GRANDLBOX ins Leben, die bei passionierten Jägern großen Anklang findet. www.juwelier-heller.com www.grandlbox.com Cornelia Rieger ein Dorn im Auge. Die Gründerin der M&R Partneragen- tur aus Eggendorf glaubt daran, dass Altbewährtes länger hält. Deshalb setzt sie in ihrer Partneragentur auf Gespräche und Begegnungen auf Augenhöhe von Menschen, die auf der Suche nach einer ernsthaften Be- ziehung und nicht nach einem Aben- teuer sind. Sicherheit und Diskretion werden dabei großgeschrieben: „Wir prüfen sorgfältig und achten auf die Sicherheit und Privatsphäre bis zum ersten Treffen. Genau das macht unsere Agentur aus. Wertschätzung und Anerkennung sind uns sehr wichtig.“ www.mr-partneragentur.at Eva-Maria Heller fasste den Entschluss zu einem beruflichen Neuanfang im Jahr 2015 in der Karenz ihres ersten Sohnes. Ursprünglich aus der Hotellerie kommend, fühlte sie sich mit der Tätigkeit als Haus- frau und Mutter nicht ausgelastet und wollte etwas Eigenes kreieren: „Ich bin DATING MAL ANDERS Unseriöse Online-Dating-Portale und oberflächliche Dating-Apps sind 4 | © Heller© zVg von RIZ© privat
Was wir bewegen experiences“ an, bei denen ihre Habibis verkostet werden und man einiges über Gin erfahren kann. https://habibidrygin.business.site ETWAS SÜSSES IM SCHUH Seit August 2017 verwöhnt Beate Eingang ihre Gäste im Café Schuh im Ortszent- rum von Hohenberg mit hausgemachten Mehlspeisen. Die Besitzerin hat ihre Liebe zum Backen im zarten Alter von zwölf Jahren entdeckt und diese Leidenschaft zum Beruf gemacht. Der Name des Cafés beruht auf der Vergangenheit des Hauses, in dem sich der Betrieb befindet: Hier wurden 110 Jahre lang Schuhe produziert und verkauft. SCHÖNES FÜR DEN HUND Birte Fuchs ist als Hundetrainerin tätig und betreibt in der Stadt Salzburg ein kleines Hundehotel sowie einen Gassiser- vice unter dem Namen HUNDE.ZEIT. Ur- sprünglich aus der Kreativszene kommend, ließ sie der Gedanke nicht los, zusätzlich etwas Schönes für den Hund zu entwerfen und die Hundewelt ein Stück bunter zu machen. Die Unternehmerin gründete die Alpgebell.Manufaktur, ein kleines Label für hochwertige Halsbänder und Leinen. Satte, kräftige Farben, edles Design und hohe Qualität zeichnen die Produkte aus. Die Halsbänder werden individuell an alle Hundegrößen und Rassen angepasst und das Sortiment wird stetig erweitert. So sollen im Herbst schicke Hundemäntel aus Naturfasern dazukommen. BOTSCHAFT DER ILLUSTRATION Aufgewachsen zwischen Farbtöpfen, ausgebildet in Kunst und Kommuni- kation, blieb Caroline Seidler Farbe und Pinsel treu. Vor etwa 15 Jahren gründete sie ihre Agentur für Beratung zur visuellen Umsetzung kreativer Ideen in der Kommunikation und hat seit 2010 mit der Kernkompetenz „Beratung zur visuellen Stilfindung“ das künstle- rische Handwerk Zeichnen forciert. Seit 2019 gibt es zusätzlich zum Standort in Wien einen weiteren in Grafenberg in Niederösterreich. Über ihren Beruf sagt Seidler: „Die Arbeit mit Künstlern im Bereich Kommunikation und Design ist eine Berufung – und ein Beruf, der ger- ne unterschätzt wird und gleichzeitig den Auftritt eines Produkts oder einer Marke unverkennbar beseelt.“ Was die Powerfrau an ihrer Arbeit in der Werkstatt am meisten liebt: „Es ist die Lust am Gestalten, meine Ideen sprudeln und werden in schöne Produkte umgesetzt. Das macht mir großen Spaß!“ www.alpgebellmanufaktur.com Dabei ist es Seidler auch ein Anliegen, Frauen zu unterstützen. Das Office-Team besteht zu 90 Prozent aus Mitarbeite- rinnen, und auch das Illustrationsteam ist zu 80 Prozent weiblich. www.carolineseidler.com unternehmerin | 3/20 | 5 © privat© privat© Bernhard Angerer.
ERFOLGSGESCHICHTEN Text: Julia Brandner MENSCHEN EINE FREUDE MACHEN Maria Chisté wurde einmal als „Men- schenfreundin“ bezeichnet – ein Begriff, mit dem sich die Gründerin der Aufmerk- samkeitsagentur sehr gut identifizieren kann. Im Zuge eines Seminars im Februar 2019 erkannte sie, dass es ihr immer schon Spaß gemacht hat, Menschen zu begeistern, mit persönlichen Gesten zu überraschen und ihnen zu zeigen, wie wertvoll sie sind. Mit Wertschätzung Menschen zu berühren, steht für sie im Fokus. Selbstständig sein wollte Chisté eigentlich nie, doch der Gedanke an eine Aufmerksamkeitsagentur ließ sie nicht mehr los – kurze Zeit später gründete sie ihr Unternehmen und arbeitet seither als „gute Fee“ im Namen ihrer Kunden. Sie überlegt sich kreative, einfache Ideen, um anderen Menschen eine Freude zu ma- chen. Dabei konzentriert sich die Gründe- rin auf Firmenkunden: „Das Engagement von Mitarbeitern zu honorieren und Kun- denbeziehungen wertzuschätzen, kommt oft zu kurz.“ Hier setzt Maria Chisté an und fördert mit ihren Ideen Produktivität, Motivation und festigt Bindungen. Aber auch Privatkunden profitieren von ihren Inspirationen: „Ich freue mich mit jeder Begeisterung bei Familienangehörigen, Partnern oder Kindern durch umgesetz- te Aufmerksamkeiten persönlich mit.“ Ehrliches Interesse an ihrem Gegenüber steht für Chisté dabei an erster Stelle: „Es macht bereits beim ersten Kundenkontakt einen Unterschied, wenn ich aufmerksam zuhöre, denn genau so kann ich mit mei- ner Dienstleistung ins Herz treffen.“ www.aufmerksam.at Lieblingsteile aus Tweed Ihre Modeaffinität und sein Interesse am Online-Handel sowie ein gemeinsa- mer starker Wille, ein eigenes Unter- nehmen gründen zu wollen, inspirierte Madelaine Wiesinger und Alexander Korner dazu, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Mit Tweedheart erfüllten sie sich diesen Traum und kreieren Lieblingsteile aus Tweed. Alle Kollektionen werden im Unternehmen selbst entworfen und bestechen durch eine besondere Liebe zum Detail, angefangen vom Schnitt über die Stoffauswahl bis hin zum farblich passenden Innenfutter. Zeitlos, trendig und universell ein- setzbar lautet dabei die Devise: „Die Kombinationsmöglichkeiten sind beinahe unbegrenzt, ob elegant mit Pumps oder lässig mit Sneakers. Jede Kundin soll sich wohlfühlen, weil sie in unseren Tweedheart- Teilen sie selbst sein kann.“ www.tweedheart.com 6 | © Tewasheart© Störgeräusch
Was wir bewegen TOURISMUS MARKETING ONLINE 1999 gründete die gelernte Spedi- teurin Evelyn Götz ihr Unternehmen: Crosseye Marketing, die nun zu den führenden Internetagenturen der stei- rischen Tourismusbranche zählt: „Mein Bauchgefühl hat mir früh gesagt, dass Tourismus und Internet etwas ganz Spezielles ist.“ Nach dem Grundsatz „Immer ehrlich sein und das Beste für meinen Kunden wollen“ strebt Götz jeden Tag nach neuen Herausforderungen. Kunden ver- stehen, sich in ihre Lage zu verset- zen und gemeinsam an individuellen Lösungen zu feilen ist das Herzstück ihrer Arbeit. www.crosseye.at Es geht immer um das Warum 20 Jahre haben Regina Rosenstatter und Sabrina Egger von purpose matters nach ihrem eigenen „Warum“ gesucht, viele Businesspläne geschrieben und sich in Managementpositionen aus- gebrannt gefühlt. „Als Führungskräfte in diversen Konzernen waren wir sehr erfolgreich. Jedoch hat uns die Frage nach dem wirklichen beruflichen Sinn stetig begleitet“, so die beiden Gründe- rinnen. Nun haben es sich Rosenstatter und Egger zur Aufgabe gemacht, Menschen zu unterstützen, ihre Berufung zu finden. Das Angebot umfasst Einzelcoa- chings, Gruppenworkshop-Programme und Consulting. Fragen wie berufliche Neuorientierung, Einklang von Familie und Beruf oder die persönliche Ent- scheidungsfreiheit stehen hier im Mit- telpunkt. „Wir leben oft fremdbestimmt und lassen uns auch von Glaubenssät- zen aus der Kindheit und gesellschaft- lichem Druck beeinflussen. Da kommt es oft zu kurz, der inneren Stimme zu folgen und genau das zu tun, wofür man brennt“, so Sabrina Egger. www.purposematters.at unternehmerin | 3/20 | 7 © Purpose Matters© Schrotter/crosseye_Marketing
PORTRÄT Mit Regionalität durch die Krise In dritter Generation führt Melanie Eckhardt ihre Bürstenerzeugung im burgenländischen Mattersburg. Die Unternehmerin des Jahres in der Kategorie „Besondere unternehmerische Leistung“ setzt mehr denn je auf Qualität und Regionalität. für den gewerblichen und privaten Be- reich. Hierbei reicht das Sortiment von handgemachten Besen über Rückenkratz- bürsten, vegane Zahnbürsten bis hin zu Kamin- und Kesselbürsten, allesamt hand- gefertigt in Mattersburg. Dabei achtet die trendbewusste Unternehmerin darauf, stets über den Tellerrand zu schauen und sich über Zukunftsthemen zu informieren. Großkunde verloren gegangen. Dabei habe ich erkannt, wie wichtig es ist, unseren Betrieb breit aufzustellen.“ Während des Lockdowns wurde der Privat- kundenverkauf online fortgesetzt. Der On- line-Shop wurde in dieser Zeit ausgebaut. „Aber da wir auch die Industrie-, Gewerbe- betriebe und Gemeinden beliefern, hatten wir weiterhin Aufträge“, so Eckhardt. Text: Julia Brandner Melanie Eckhardts berufliche Lauf- bahn begann mit einer Lehre zur Großhandelskauffrau. 1995 stieg die Unternehmerin in den elterlichen Betrieb ein. Das Handwerk der Bürsten- binderei lernte Eckhardt von ihrem Vater. Heute führt Eckhardt die Bürstenerzeugung gemeinsam mit ihrem Mann, der ebenso begeistert von diesem Handwerk ist. Der kleine Familienbetrieb beschäftigt drei Mit- arbeiterInnen, wobei auch Eckhardts Söhne Alexander und Tobias bei Bedarf mithelfen. Auch Eckhardts Vater steht seiner Tochter noch heute mit Rat und Tat zur Seite. Familienunternehmen mit Tradition Die Bürstenerzeugung wurde bereits im Jahr 1951 von Eckhardts Großvater Georg Lehner Senior gegründet – zu einer Zeit, als es in Mattersburg vier Bürstenbinder gab. Knapp 50 Jahre später übernahm die zweifache Mutter in dritter Genera- tion das Geschäft und ist besonders stolz darauf, dass das Herzstück ihrer Familie mittlerweile der einzige Betrieb seiner Art in der Region ist. Corona-Krise als Belastungsprobe Viele Unternehmen stellte die Corona- Krise und der damit verbundene Lock- down auf eine harte Probe – so auch Melanie Eckhardts Bürstenerzeugung. Da ein Großteil der Produkte vor Ort in Mattersburg, bei einzelnen Händlern und auf Jahrmärkten vertrieben wurde, stellte die Schließung der Geschäfte eine große Belastung für das kleine Familien- unternehmen dar. Zudem mussten auch einige Rohstofflieferanten ihre Geschäfte schließen: „Speziell für mein Unterneh- men war plötzlich die Beschaffung der Rohmaterialien für die Bürstenproduktion eine enorme Herausforderung.“ Neue Ideen treffen auf Regionalität Um gestärkt aus dieser ganz speziellen Krise hervorzugehen, will Eckhardt mit neuen Ideen in die Zukunft gehen. Bei- spielsweise soll der Aspekt der Regionali- tät weiter herausgearbeitet werden. So hat sich die Bürstenerzeugung auf allen Plattformen für regionale Anbieter regis- triert und auf Social Media Werbung mit Geschichten aus dem Betrieb gemacht. Das Alleinstellungsmerkmal „einzige Bürs- tenerzeugung des Burgenlands“ soll durch verstärkte Werbung in den regionalen Printmedien, aber auch in den sozialen Medien in den Fokus gerückt werden: „Wir arbeiten daran, dass wieder ein stärkeres Bewusstsein für Regionalität und Her- kunft der Produkte geschaffen wird. Die Leute schätzen die Qualität und möchten die Betriebe vor Ort unterstützen.“ www.buerstenerzeuger.at Bürsten für jeden Bedarf Flexibilität und Ideenreichtum sind die Werte, auf die Eckhardt besonders stolz ist. Der Familienbetrieb erzeugt Bürsten Vorbereitet auf Extremsituationen Doch die taffe Geschäftsfrau ist durch eine negative Erfahrung vor vielen Jahren auf Extremsituationen vorbereitet: „Uns ist ein 8 |
Unternehmerinnen persönlich Wir arbeiten daran, dass wieder ein stärkeres Bewusstsein für Regionalität und Herkunft der Produkte geschaffen wird. unternehmerin | 3/20 | 9 „© Nicole Stessl
MEINUNGSMACHERIN DER WEG AUS DER KRISE Über Innovation und Mut Gerade jetzt braucht es neben attraktiven Rahmenbedingungen und wirkungsvollen Kriseninstrumenten Mut und Optimismus, um den schwersten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten erfolgreich zu bewältigen. Denn als Volkswirtschaft liegt die Bewährungspro- be noch zum Großteil vor uns. Österreichs Industrie kann Krise, das hat sie mehrfach bewiesen. In schwierigen Situationen ist es immer wieder gelungen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken – durch Produkt- und Prozessinnovationen oder die rasante Ent- › Der bisherige Kurs, Betriebe und Mitarbeiter zu entlasten, muss fortgesetzt werden. Zudem braucht es eine Eigenkapitalstärkung von Unternehmen. ‹ wicklung der Digitalisierung. Wir müssen wirtschaftliche Dynamik erzeugen. Gleichzeitig wissen wir, dass „more of the same“ und „alles wie früher“ nicht die Lö- sung sein kann. Wir werden jede Menge Kreativität und Innovatio- DI Dr. Sabine Herlitschka, MBA Vizepräsidentin Industriellenvereinigung nen brauchen. Dafür benötigen die Unternehmen mit ihren Be- schäftigten ein entsprechendes Umfeld, das Wachstum anschiebt, Arbeitsplätze sichert und auch Nachhaltigkeit vorantreibt. Bereits gesetzte Maßnahmen, die Investitionen fördern und Liquidität stärken, sind gut. Der bisherige Kurs, Betriebe und Mitarbeiter zu entlasten, muss fortgesetzt werden. Zudem braucht es eine Eigenkapitalstärkung von Unternehmen. Dieser Weg zum Erfolg führt über Forschung, Technologie und Innovation. Ohne sie sind wir international nicht konkurrenz- fähig. Denn wir leiten unsere Wettbewerbsfähigkeit von den besten Köpfen und den innovativsten Konzepten ab. Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung benötigt Österreich eine strategisch ausgerichtete Technologieoffensive, um zu den Besten aufschließen zu können. Wir wissen heute, dass ein Arbeitsplatz in der Industrie zumindest zu drei weiteren in Dienstleistung und Gewerbe führt. Eine innovative Industrie ist der Motor, der uns maßgeblich in eine gute Zukunft führt. 10 | DIGITALE KOMPETENZ IST JETZT WICHTIG Flexibilität und Digitalisierung sichern Wettbewerbsvorteil Die Digitalisierung ist mittlerweile nicht mehr aus der Wirt- schaftswelt wegzudenken und kann für Frauen eine große Chance in vielfacher Hinsicht sein. Einerseits gibt es vom Ein- Frau-Betrieb bis zum Konzern zahlreiche technologische Lösun- gen, die das Arbeiten einfacher machen. Andererseits sind viele Behördenwege bereits digital zu erledigen. Die Stadt Wien bei- spielsweise hat ihr Vergabewesen digitalisiert. Kurz: Wer digital firm ist, hat jetzt einen Wettbewerbsvorteil. Frauen sind flexibel und multitaskingfähig, daher kommt ihnen diese Entwicklung entgegen. Genauso wie die Wandlung in der Arbeitswelt hin zu mehr Home-Office. Wir müssen aber gleichzeitig für eine strikte Linie sorgen: Job – Arbeit zu Hause – Freizeit – Kinder. Denn sonst kümmern wir Frauen uns am Ende wieder um alles. Das Netzwerk „Frau in der Wirtschaft Wien“ hat schon letzten Herbst beschlossen, durch Role Models, die bei Veranstaltungen über ihre Erfahrungen mit der digitalen Welt erzählen, einige dieser Lösungen aufzuzeigen. Die Corona-Pandemie hat zwar die › Wer digital firm ist, hat jetzt einen Wettbewerbsvorteil. Frauen sind flexibel und multitaskingfähig, daher kommt ihnen diese Entwicklung entgegen. ‹ KommR. Margarete Kriz-Zwittkovits Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft Wien Veranstaltungen unmöglich gemacht, der Entwicklung aber einen Schub ge- geben und viele Schleusen geöffnet, wo eine Debatte vorher gar nicht möglich war. Wir greifen das jetzt wieder auf und werden Wege finden, Unternehmerinnen hier zu unterstützen. Sei es durch Online-Veranstaltungen, bei Businesstreffen im kleineren Kreis oder bei Unternehmensbesuchen. Darüber hinaus widmen wir uns noch dem Thema Liquidität – von der Unternehmensfinanzierung bis zur finanziellen Absicherung in der Pension. Hier wollen wir informieren, sensibilisieren und unterstützen. Für mehr wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmerinnen. © Infineon Austria© Fotografie Fetz
Positionen mit Perspektiven DEN ARBEITSMARKT WIEDER BELEBEN Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen nutzen Die Corona-Krise hat Unternehmen vor nie dagewesene Heraus- forderungen gestellt und unzählige Arbeitsplätze gefährdet. Aus derzeitiger Sicht werden wir die Folgen dieser Weltwirtschaftskrise noch länger spüren. Unser oberstes Ziel war und ist es daher, › Unser oberstes Ziel war und ist es, Arbeitsplätze zu sichern und die Folgen für Unternehmen abzufedern. ‹ Arbeitsplätze zu sichern und die Fol- gen für Unternehmen abzufedern. Mit der Corona-Kurzarbeit haben wir ein im internationalen Vergleich einzigartiges Modell geschaffen, das zig-tausende Arbeitsplätze gesichert und Unternehmen vor der Insolvenz Mag. (FH) Christine Aschbacher Bundesministerin für Arbeit, Familie und Jugend bewahrt hat. Um dort zu unterstützen, wo die Unterstützung benötigt wird, bieten wir auch im Herbst ein entsprechendes Kurzarbeitsmodell – die Corona-Kurzarbeit Phase III – an. Um den Arbeitsmarkt zu beleben und Beschäftigung zu sichern, haben wir eine Taskforce für Jugendbeschäftigung initiiert. Ziel ist, lehrstellensuchenden Jugendlichen eine betriebliche oder schulische Ausbildung zu garantieren. Im Rahmen unserer Projekte konnten wir bereits 1.000 zusätzliche Ausbildungsplät- ze für junge Erwachsene schaffen sowie den Lehrlingsbonus ins Leben rufen. Darüber hinaus investieren wir in Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen, um jene zu erreichen, die von der Wirtschaftskrise besonders hart getroffen wurden. Wir haben die Schulungsaktivitäten beim AMS deutlich erhöht und werden dies auch im Herbst weiter forcieren. Im Rahmen der Corona-Arbeits- stiftung der Bundesregierung werden wir im Herbst Umschulungs- maßnahmen als Up- und Reskilling-Programme anbieten. Unsere Unternehmerinnen möchte ich ermutigen, in diesen herausfordernden Zeiten, wenn es unternehmerisch möglich ist, Qualifizierung als Chance zu nutzen und sich an Aus- und Weiter- bildungsangeboten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu beteiligen – davon profitieren auf Dauer beide Seite: die Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die Unternehmerinnen. MIT MUT UND STÄRKE IN DEN HERBST Unternehmertum macht gerade jetzt den Unterschied › Der Mut und die Unternehmerinnen kann viel bewegen. ‹ Stärke unserer Wie geht’s weiter mit Wirtschaft und Arbeitsmarkt? Wann kommt die „zweite Welle“? Kommt sie überhaupt? Der Herbst wirft viele Fragen auf. Unsere Antwort darauf ist: Unternehmertum macht gerade jetzt den Unterschied. Denn die Probleme, die wir jetzt haben, sind wir nicht gewohnt. Trotzdem haben wir weitergemacht, um sie zu lösen – und das unter oft schwierigen Bedingungen. Wir haben als Frau in der Wirtschaft über den Sommer viele positive Rückmeldungen und Erfolgsgeschichten von Unternehmerinnen erhalten (von denen wir in der vorliegenden unternehmerin einige präsentieren), die sich nicht haben entmutigen lassen. Sie alle zeigen: Der Mut und die Stärke unserer Unternehmerinnen kann viel bewegen. Dabei gibt es seit 1. September wieder zusätzliche Unterstüt- zung, etwa in Form der Investitionsprämie. Die Prämie kann von 1. September 2020 bis 28. Februar 2021 beantragt wer- den und ist für Investitionen, die ab 1. August 2020 getätigt werden, rückwirkend beantragbar. Für Investitionen ab ab 5.000 Euro gibt es eine Förderung. Das soll die Investitionstätigkeit der Unternehmen anregen – und ist gerade jetzt eine willkommene Unterstützung für Unternehmerinnen, die anpacken und in die Zukunft investieren. In diesem Sinn: Die nächsten Monate werden für uns alle mit Blick auf die Corona-Situation noch erhebliche Unwägbarkeiten bringen – aber wer sonst ist darin geübt, aus fordernden Situationen das Beste zu machen, wenn nicht wir Unterneh- merinnen? Martha Schultz WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende unternehmerin | 3/20 | 11 © Jakob Glaser© Inge Prader
TOP-THEMA DURCHSTARTEN TR Vier Unternehmerinnen aus unterschiedlichen Branchen haben sich auch in der Corona-Krise nicht davon abhalten lassen, unternehmerisch loszulegen. In der unternehmerin erzählen sie über ihre Motivation, geben anderen Gründerinnen Tipps und erklären, warum die Krise für sie eine Chance war. NEUE IDEEN UND NEUE CHANCEN „Die Krise hat es mir nicht leicht gemacht, war aber eine sehr große Chance für mich“, bringt es die Kärnt- nerin Kerstin Schager auf den Punkt. Als Pädago- gin, Kinderbuchautorin und diplomierte Elterntrainerin war die Gründung ihres Ein-Personen-Unternehmens „Familien- harmonie“ im Februar 2020 ihr ganz persönliches Herzensprojekt. „Das war kurz vor dem Ausbruch von Covid-19 und dem Shutdown, den zu dieser Zeit noch niemand erahnen konnte.“ Ratlos, fast ge- schockt, wusste sie kurzzeitig nicht, wie und ob sie weitermachen sollte. Gerade am Anfang einer Selbstständigkeit könne einen so eine Situation ziemlich aus der Bahn werfen. Aufgeben kam aber nicht in Frage, denn „es ist nicht meine Art, den Kopf in den Sand zu stecken“, so Schager. „Auf die Idee, dass ich meine Dienste auch online anbieten könnte, wäre ich ohne Corona-Krise vielleicht gar nicht gekommen. Online habe ich eine viel weitere Reichweite und bin nicht nur regional rund um Villach, sondern im ganzen deutsch- sprachigen Raum vertreten“, erklärt die Elterntrainerin. Die Zeit zum Reflektieren und Brainstormen war gut und wichtig für ihre persön- liche Entwicklung und die ihres Unternehmens. Allen, die gerade dabei sind zu gründen, rät sie: „Lasst euch nicht unterkriegen und gebt euren Traum nicht auf, auch wenn es schwierig scheint.“ Sie selbst hat viel Unterstützung erfahren, etwa durch die WKO. „Ich habe mich mit meinen Fragen und Sorgen stets an Frau in der Wirt- schaft wenden können.“ Die Unternehmerin ist überzeugt, dass „es immer wieder neue Wege und Möglichkeiten gibt, oft braucht es aber offensichtlich erst eine Krise, um diese sehen zu können.“ www.familienharmonie.at INNOVATIV SEIN IST GEFRAGT Neue Wege wollte auch Petra Baumann, Chefin des Lokals „Genussplatzerl“ im südsteirischen Wagna, gehen. „Zu meinem 30. Geburtstag hat mich das Gefühl übermannt, mich selbststän- dig machen zu wollen. Als Tochter von erfolgreichen Gastronomen habe ich die Liebe zu den Menschen und dem Gastgeberinnen- Dasein vorgelebt bekommen.“ Das Wirtshaus, wie es ihre Eltern führten, wollte sie als solches aber nicht mehr weiterführen und beschloss stattdessen „(m)ein Genussplatzerl als Ort zum Wohl- fühlen und Genießen zu schaffen. Die im März geplante Eröffnung verschob sie aufgrund der Ungewissheit in den Mai. Eine gute Entscheidung im Nachhinein, da auch einige Handwerksbetrie- be geschlossen waren. „So konnte mein Lokal bis zur Eröffnung nach meinen Vorstellungen fertiggestellt werden“, sagt Baumann. Aufgrund der Krise gab es anfangs nicht alles im vollen Umfang. „Erst jetzt biete ich immer mehr an, etwa ein regionales Früh- stücksangebot mit laktose- und glutenfreien Produkten oder auch vegetarische Gerichte.“ Anderen Gründerinnen rät sie innovativ zu sein. „Tagesaktuell handeln ist derzeit sehr wichtig. Die WKO gibt hier wertvolle Tipps“, so Baumann. Inspiriert hat sie auch eine Textzeile aus einem Song der Söhne Mannheims: „Wir müssen was bewegen, sonst bewegt sich nichts.“ Deshalb sei es wichtig, Chan- cen zu erkennen, das Glück am Schopfe zu packen und die Erfolgsaussichten zu fokussieren. „Dann kann selbst eine Corona- Krise uns nicht aufhalten“, ist die Genussplatzerl-Wirtin überzeugt. www.das-genussplatzerl.at 12 | © Evelyn Hronek/KamerawerK © Franz Hauser
Text: Regina Zeppelzauer TEN TROTZ KRISE: S o h a b e n w i r ’ s g e m a c h t ! NIE SEINE ZIELE AUS DEN AUGEN VERLIEREN Aufhalten ließ sich auch Teresa Denk nicht. Die Inhaberin des Friseursalons „Kopfwerk“ im niederöster- reichischen Melk hat seit 2019 zwei Meister (Frisör und Kosmetik) und die Un- ternehmerprüfung gemacht. „Da stand für mich nun die Selbstständigkeit im Vordergrund, und durch die Vorgängerin des Salons wurde mir die Übernahme im Juni 2020 ermöglicht.“ Die Zeit davor wurde genutzt, um Renovierungsarbeiten im Ge- schäft durchzuführen. Zur Seite steht der Friseurmeisterin ein junges und familiäres Team, das ihr genügend Elan und Motiva- tion gibt, um Neues zu lernen. Die Corona-Krise war unvorherge- sehen eine Chance für Denk. „Normalerweise ist die Sommerzeit meistens etwas ruhiger, da viele im Urlaub sind. Da aber durch Corona viele zu Hause geblieben sind, schaffte mir das einen tollen Start in die Selbstständigkeit.“ Überhaupt habe sich durch die Krise die Wertschätzung für ihr Handwerk enorm ge- steigert. „Das sehe ich als Chance, mehr Angebot und Nachfrage zu erhalten.“ Anderen Gründerinnen empfiehlt sie, trotz der schwierigen Situation mutig zu sein und positiv in die Zukunft zu blicken. „Man sollte trotz der Umstände nie seine Ziele aus den Augen verlieren“, so Denk. Geholfen hat ihr auch die Unter- stützung durch ihre Familie und ihre Freunde. „Aber auch die WKO und die Bezirkshauptmannschaft waren bei der Übernahme sehr hilfreich. Außerdem hat es mich sehr gestärkt zu wissen, dass ich immer auf die Unterstützung meiner Mitarbeiterinnen zählen kann“, erklärt die Unternehmerin. www.kopfwerk-friseur.com KRISE WAR ZEIT ZU LERNEN „Unsere Leute stärken uns sehr den Rücken“, erzählt Michaela Prem, Geschäftsführerin und Ser- viceleiterin des Restaurants „Das Attersee“, die gerne Arbeitgeberin ist. Auch wenn das bei 15 Ange- stellten eine große Verantwortung bedeutet. „Mut gehört dazu und viele Nächte nicht schlafen“, so die Gastronomin. Mut brauchte sie auch, um trotz Krise ihr Res- taurant zu eröffnen. „Viele haben gesagt, ‚Lass es lieber‘, aber es war unser großer Traum.“ Mit uns meint sie ihren Partner und Küchenchef Kilian Angermeyer. Die am 23. April geplante Eröffnung verschob sich auf Ende Mai. Rückblickend war die Krise eine Zeit, um zu lernen. „Wir sind in uns gegangen, haben gesehen, wie das Haus funktioniert.“ Sie gab der Gastronomin auch die Möglichkeit, ihre Energiereserven aufzufüllen. „Wir waren durch die anstrengenden Bauarbeiten ziemlich kaputt, das war Zeit zum Erholen für uns.“ Außerdem nutzte Prem den Lockdown, um die Speisekarte zu optimieren und die Service- abläufe durchzugehen. Das Geschäft läuft seit der Eröffnung sehr gut, was sicher auch der tollen Lage direkt am Attersee geschuldet ist. Und natürlich der Leidenschaft, mit der Michaela Prem ihr Lokal betreibt. Ihre Devise ist einfach: jeden Tag das Beste geben! www.dasattersee.at unternehmerin | 3/20 | 13 © Melanie Kern © zur Verfügung gestellt
TOP-THEMA Auf unsere Stärken setzen Unsere Unternehmen brauchen Entlastung sowie bessere Export- und Innovations- förderung: WKÖ-Präsident Harald Mahrer im Interview über Perspektiven nach der Krise. p p o n K k e r a M / W D M B © Interview mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer 14 | Herr Präsident, viele Unternehmerinnen haben den Corona-Schock halbwegs überstanden – aber wie geht es weiter mit der Wirtschaft in Österreich? Die Hilfsgelder sind mittlerweile angekommen, Österreich zählt im internationalen Vergleich zu den Top-Ländern bei den Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen. Das Schwung- rad der Wirtschaft ist wieder in Bewegung, aber es gibt noch einige Unwägbarkeiten für einen erfolgreichen Weg aus der Krise – Stichworte produzierender Sektor, Insolvenzgefahr. Aber insgesamt ist klar: Wir müssen mehr denn je auf unsere Stärken setzen, insbesondere auf die Vielfalt unserer Wirt- schaft und bedingungslose Qualitätsorientierung. Und wir müssen die Rahmenbedingungen durch Entlastung sowie Export- und Innovationsförderung verbessern. Nur das bringt unsere Unternehmen wieder nach vorne. Wann werden wir wieder den Status vor Corona erreichen? Es kann nicht darum gehen, dass wir in ein paar Jahren wieder so dastehen wie vor der Krise. Wir wollen nach der Krise einer der besten Standorte sein, um Wertschöpfung und Wohlstand in Österreich für die Zukunft abzusichern. Nach der Krise wird sich der Wettbewerb auf der internationalen Ebene noch ver- schärfen – schauen Sie sich etwa die Entwicklung in China an. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir in Österreich mit unse- ren Unternehmerinnen und Unternehmern aber ein kleines Wirtschaftswunder zustande bringen – wenn die standortpoliti- schen Rahmenbedingungen passen …
… und was braucht es dafür? … konsequente Entlastung bei Steuern, Abgaben und Büro- kratie – und natürlich auch wirksame Anreize für Investi- tionen. Ein Beispiel: Das Vorziehen von Förderungen für Photovoltaik oder thermische Sanierung macht Sinn, weil es der Umwelt und der regionalen Wirtschaft hilft. Was wir sicher nicht brauchen, sind neue Belastungsideen, wie Eigentumssteuern oder Arbeitszeitverkürzung. Die Abgaben- quote muss jedenfalls auf zumindest 40 Prozent runter. Dem Erfolg unserer Unternehmen soll so wenig wie möglich im Weg stehen. Als Sie vor knapp drei Monaten zum Präsidenten der WKÖ gewählt wurden, haben Sie eine wichtige Forderung von Frau in der Wirtschaft umgesetzt und den Anteil der weiblichen Funktionärinnen erhöht … … ja, denn das muss einfach eine Selbstverständlichkeit sein. Wir haben mit Angelika Sery-Froschauer eine neue Bundesspartenobfrau zusätzlich zu Renate Scheichelbauer- Schuster. Und wir haben mit Amelie Groß und Carmen Goby zwei neue WKÖ-Vizepräsidentinnen. Dass Martha Schultz wieder als Vizepräsidentin zur Verfügung gestanden ist, freut mich natürlich besonders. Mit Mariana Kühnel haben wir auch eine erfolgreiche Generalsekretär-Stellvertreterin. „Frau in der Wirtschaft“ ist eine starke Plattform, die ich sehr schätze und die viel für Unternehmerinnen bewegt – in Wirtschaft, Gesellschaft und auch in der Wirtschafts- kammer. Martha Schultz WKÖ-Vizepräsidentin Amelie Groß WKÖ-Vizepräsidentin Carmen Goby WKÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer Bundesspartenobfrau Mariana Kühnel Generalsekretär-Stellvertreterin Renate Scheichelbauer-Schuster Bundesspartenobfrau WKÖ-Präsident Harald Mahrer setzt auf Frauen aus der Wirtschaft: Neu in Spitzenfunktionen sind Angelika Sery-Froschauer als Spartenobfrau und Amelie Groß und Carmen Goby als WKÖ-Vizepräsidentinnen unternehmerin | 3/20 | 15 © WKÖ/Marek Knopp © WKÖ/Marek Knopp © WKÖ/Marek Knopp © Inge Prader © Sabine Starmayr © Lagler
TOP-THEMA Worauf es jetzt ankommt Der Standort Österreich braucht nach der Krisenbekämpfung Initiativen und Maßnahmen, die starke Hebelwirkung für neue Wertschöpfung und neue Jobs im Land haben. Auch wenn Österreichs Wirtschaft wieder an Fahrt ge- wonnen hat, ist klar: Der Kampf gegen die wirtschaft- lichen Corona-Folgen ist noch lange nicht vorbei. Nach den im internationalen Vergleich stark dotierten, kurzfristig ausgerichteten Hilfsmaßnahmen brauchen unsere Unternehmen jetzt gezielte weitere Initiativen für ihre wirtschaftliche Ent- wicklung. Die Wirtschaftskammer Österreich hat dafür nicht nur ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickelt, sondern auch errechnet, welche Auswirkungen die einzelnen Maßnahmen auf Wertschöpfung und Jobs in Österreich haben. Innovationskraft und Digitalisierungsturbo nützen „Für mehr Wohlstand brauchen wir mehr Innovationen und technologische Weiterentwicklungen. Das ist auch für Unter- nehmerinnen ein wichtiges Thema“, so FiW-Bundesvorsitzen- de und WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz. 38 Prozent der heimischen Unternehmen sind laut „Global Entrepreneur- ship Monitor“ forschungsintensiv, technologieführend oder innovative Nischenplayer. Das ist jetzt wichtiger denn je. Denn Unternehmen mit höherer F&E-Intensität schaffen mehr Arbeitsplätze und erzielen auch höhere Exportquoten. Würde Österreich generell mehr in Forschung, Technologie und Innova- tion investieren, hätte das einen wahren Turboeffekt für Wert- schöpfung und Jobs. Zusätzliche jährliche Investitionen von 250 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren bringen Österreich 1.339 Millionen Euro Wertschöpfung und 13.279 neue Jobs in den nächsten sechs Jahren. Besonders wichtig für Innovationen 16 | ist die Digitalisierung. WKÖ-Präsident Harald Mahrer: „Die Co- rona-Krise hat Österreich einen digitalen Transformationsschub gebracht, der jetzt strategisch weiterentwickelt und für Innova- tionen genutzt werden muss. Digitalisierung macht uns nicht nur krisenfester, sondern eröffnet den Unternehmen auch neue Er- folgsaussichten – etwa durch mehr Effizienz, neue Produkte und innovative Geschäftsmodelle.“ Vor diesem Hintergrund hält die WKÖ den Ausbau der digitalen Infrastruktur für eine besonders wichtige Investition in die Zukunft. Eine Maßnahme, die sich auszahlt: 200 Millionen Euro zusätzliche Investitionen für den Breitbandausbau brächten über drei Jahre 261 Millionen Euro zusätzliche Wertschöpfung und 1.945 neue Jobs. Ein konkretes Ziel des WKÖ-Präsidenten ist es, ein KMU-Zentrum für Datenin- novationen zu gründen. Mahrer: „Dieses Zentrum ist Teil unserer Innovationsstrategie und soll als „Schuhlöffel“ für Unternehme- rinnen und Unternehmer fungieren – es soll ihnen den möglichst einfachen Einstieg in die digitale Wirtschaft eröffnen.“ Neue Wege für Bildung und Qualifizierung Auch in der Bildung will die WKÖ mit einer digitalen Weiter- bildungsplattform – dem „Netflix der Bildung“ – neue Weichenstellungen vornehmen. Mahrer: „Österreich braucht eine breite Qualifizierungsoffensive. Wir haben durch Corona gesehen, was im digitalen Bereich bereits möglich ist. An einzelnen Webinaren der WKÖ während der Krise haben über 1500 Personen teilgenommen.“ Die Aufwertung der Lehre und ihre Erweiterung um digitale Inhalte haben für die WKÖ einen
3 fragen WKO-Bildungsoffensive an Mag. Gernot Blümel, MBA Finanzminister 1 2 3 Was ist Ihre Bilanz der bisherigen Corona-Hilfsmaßnahmen? › Der internationale Vergleich zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen sehr gut abschnei- den. Bei aller Kritik, die es gibt: Es ist uns glaube ich ganz gut gelungen. Die Hilfen kom- men inzwischen nachweislich an. Wir haben seit März um 40 Prozent weniger Insolvenzen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Maßnahmen greifen also so gut, dass es weni- ger ist als in normalen Jahren. Von dem 38-Milliarden-Hilfspaket sind 25 Milliarden Euro rechtsverbindlich zugesagt, ein Großteil ist faktisch schon geflossen. ‹ Wie sollen Betriebe weiter steuerlich entlastet werden? › Wir haben ja schon viele Maßnahmen gesetzt. Etwa die Steuerstundungen, die bis Ende Jän- ner verlängert wurden. Das stärkt die Liquidität in den Firmen. Darüber hinaus gibt es Senkun- gen bei der Mehrwertsteuer in der Gastrono- mie oder der Lohnsteuer. Nun muss man ein- mal schauen, wie weit diese Maßnahmen alle wirken. Was sich jedenfalls sagen lässt, ist, dass Österreichs Unternehmen eine unter- durchschnittliche Eigenkapitalquote haben im Vergleich zu anderen Ländern. Da versuchen wir gerade, steuerliche Anreize zu schaffen, damit das Eigenkapital zumindest nicht schlechter behandelt wird als Fremdkapital. ‹ Was sagen Sie zu Forderungen wie der Einführung von Vermögenssteuern zur Finanzierung der Kosten der Corona-Krise? › Prinzipiell gilt für uns immer, dass wir die Ab- gaben senken wollen. Gerade wegen den Aus- wirkungen der Corona-Krise ist es wichtig, die Menschen zu entlasten, damit ihnen mehr im Geldbörserl bleibt, wieder mehr konsumiert wird, die Wirtschaft angekurbelt wird, wir so gut durch die Krise kommen. Wenn es konkret um die Vermögenssteuer geht, haben wir uns entschlossen, den Spitzensteuersatz von 55 Prozent für Einkommen ab 1 Million Euro bis 2025 zu verlängern. Jede Debatte über zusätz- liche Steuern ist schlecht. Wir versuchen jetzt den Unternehmen den Optimismus zu geben, zu investieren. ‹ besonderen Stellenwert. Die Unternehmen brauchen für neue digitale Erfolgsgeschichten schließlich entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Damit bieten wir Menschen wieder Zukunftsperspektiven und Beschäftigung – das ist auch die beste Arbeitsmarktpolitik“, erklärt der WKÖ-Präsident. Internationalisierung und Export forcieren Der Export ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil der Erfolgsge- schichte des Standortes Österreich. Mehr als 50 Prozent der Jobs und 6 von 10 Euro hängen an unseren Exporterfolgen – eine Erfolgsgeschichte, die auch zahlreiche Unternehmerinnen mitge- stalten. Und auch hier können die Experten der Wirtschaftskam- mer belegen, wie stark der Hebel der Exportunterstützung wirken kann: Führt „go international“ nämlich zu einer Verdoppelung der jährlichen Wachstumsrate der Wertschöpfung von Direktexporten auf 5 Prozent, würde sich die Wertschöpfung pro Jahr um plus 1,7 Milliarden Euro erhöhen, was wiederum 16.000 neue Jobs pro Jahr brächte. Die WKÖ selbst wird beim Export neue Initiativen setzen und Betrieben helfen, in neue Chancenmärkte zu investieren. Österreich-Vorteil durch Regionalisierung und Plattformen Viele Unternehmerinnen wissen es aus eigener Erfahrung: Der regionale Konsum ist jetzt ein besonders wichtiger Faktor für Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze. Mehr Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung verhindert, dass Konsum- und Investi- tionsentscheidungen verschoben oder vermieden werden. Spürbare steuerliche Anreize für Verbraucherinnen und Verbraucher, wie die Lohn- und Einkommenssteuersenkung, bringen das Schwungrad der Wirtschaft wieder stärker in Bewegung und ermöglichen so die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Berechnungen der WKÖ zeigen: Für alle 100 Millionen Euro, die in Österreich in den Konsum fließen, entstehen 1.105 neue Jobs. Der regionale Einkauf – auch digital über Plattformen – ist gerade jetzt ein wichtiger Erfolgsfaktor für die heimische Wirtschaft und Arbeitsplätze. Liquidität im Betrieb halten Beim rot-weiß-roten Weg aus der Krise spielt Liquidität für unsere Unternehmerinnen eine bedeutende Rolle. Fixkostenzu- schuss und Verlustrücktrag werden den Unternehmen helfen, Liquidität im Betrieb zu halten. Die Beantragung ist bereits ab 30 Prozent Umsatzrückgang möglich, zudem sind bis zu 100 Prozent der Fixkosten förderbar. Eine vorgezogene Möglichkeit der Verlustberücksichtigung soll durch einen bei der Veranlagung 2019 zu berücksichtigenden Abzugsposten („COVID-19-Rücklage“) erfolgen. Voraussichtliche Verluste des Jahres 2020 können da- durch bereits in der Veranlagung 2019 berücksichtigt werden. | 17 © BMF/Wenzel
TOP-THEMA Investitionen und Entlastung sichern Ein Top-Thema für alle Betriebe sind Investitionen. Im In- vestitionsprämiengesetz hat die WKÖ schon wichtige Im- pulse für Investitionen verankern können – es braucht aber zusätzliche Impulse zur Stärkung des Standorts. Gerade große Infrastrukturinvestitionen können viel in Bewegung bringen. Sie sollen deshalb schneller umgesetzt werden, fordert die WKÖ aus gutem Grund. Schließlich stecken derzeit allein bei UVP-pflichtigen Vorhaben Projekte mit einem Investitionsvolu- men von rund 10 Milliarden Euro in der Pipeline. Eine spürbare Beschleunigung der Bewilligungen würde die Wirtschaft kräftig ankurbeln. Das gilt auch für die weitere Entlastung der Be- triebe. Auch bei der Unternehmensbesteuerung muss es weiter runtergehen, damit es mit dem Standort Österreich wieder rascher bergauf geht (s. Interview mit WKÖ-Präsident Harald Mahrer). Denn weniger Steuern und Abgaben heißt mehr Wachstum und Jobs. DAS NEUE KURZARBEITSMODELL AB 1. OKTOBER AUF EINEN BLICK Die im März vereinbarte Corona-Kurzarbeit hat geholfen, hunderttausende Arbeitsplätze zu sichern und damit den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten. Gemeinsam mit den Sozialpartnern der WKO ist es uns gelungen, ein attraktives Nachfolgemodell für die auch weiterhin stark betroffenen Branchen zu vereinbaren. - Das Genehmigungsverfahren bleibt beim unbürokratischen verkürzten Verfahren. - Der Sozialpartnervereinbarung ist eine Prognoserechnung anzuschließen, die die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens berücksichtigt. • Nicht-Arbeitszeit soll für Weiterbildung genützt werden • Verlängerung der Kurzarbeit um weitere sechs Monate - Die derzeit geltende Corona-Kurzarbeit (Phase 2) wird bis 30. September 2020 für alle Betriebe fortgeführt. - Danach wird die Corona-Kurzarbeit für weitere sechs Monate von 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 verlängert (Phase 3). - Eine Verlängerung um weitere sechs Monate ab 1. April 2021 wird aufgrund der besonderen Betroffenheit in bestimmten Branchen notwendig sein und soll zeitgerecht eingeleitet werden. • Vergütung beträgt weiterhin 80/85/90 Prozent des Nettolohns - Für die Beschäftigten besteht eine verpflichtende Weiterbil- dungsbereitschaft in der vom AMS vergüteten Ausfallszeit. - Die Weiterbildung wird durch das AMS gemeinsam mit dem Betrieb abgewickelt und kann jederzeit beginnen. - Weiterbildungsmaßnahmen können bei Bedarf des Unter- nehmens unterbrochen und innerhalb von 18 Monaten nachgeholt werden. • Arbeitszeit kann zwischen 30 und 80 Prozent betragen - Die Arbeitszeit kann bis auf 30 Prozent reduziert werden und kann maximal 80 Prozent betragen. Der Durchrechnungs- zeitraum beträgt sechs Monate. - Die Beschäftigten erhalten weiterhin 80/85/90 Prozent des - In Sonderfällen kann die Arbeitszeit von 30 Prozent aber Nettolohns vor der Kurzarbeit. unterschritten werden. - Lohnerhöhungen wie z. B. KV-Erhöhungen und Biennal- - Die Behaltepflicht nach Kurzarbeit beträgt weiterhin ein sprünge werden bei der Vergütung der Kurzarbeit berück- sichtigt (dynamische Betrachtung). • Alle Mehrkosten werden den Unternehmen weiterhin voll ersetzt - Die Arbeitgeber zahlen die anteiligen Kosten für die anfallen- de Arbeit (Arbeitsentgelt). Monat. • Lehrlingsausbildung während Kurzarbeit sichergestellt - Die ordnungsgemäße Ausbildung von Lehrlingen wird auch für Betriebe, die sich lange in Kurzarbeit befinden, sichergestellt. - Kosten für entfallende Arbeitsstunden inkl. aller Lohnneben- kosten und Krankenstände werden wie bisher vom AMS voll vergütet. • Standardisiertes Verfahren zur Überprüfung der wirtschaftlichen Betroffenheit Die jetzt vereinbarte Kurzarbeitslösung ist ein wichtiges Instru- ment für den rot-weiß-roten Weg aus der Krise. Unsere Unter- nehmen erhalten dadurch die Planbarkeit und Rechtssicherheit, die sie gerade jetzt brauchen. wko.at 18 |
Export trotz Krise – wie geht das? Die unternehmerin war beim 18. Österreichischen Exporttag der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA dabei, fasst das Wichtigste für jene Betriebe zusammen, die schon exportieren, und gibt Tipps für alle, die es zukünftig tun werden. Text: Birgit Marschitz-Popp Der Export ist für unternehmeri- sche Erfolge und Arbeitsplätze in Österreich entscheidend. Rund jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt an unseren Exporterfolgen – 6 von 10 Euro der Bruttowertschöpfung verdienen wir im Ausland. Aber die Exportwelt hat sich durch Covid- 19 verändert. Es gibt neue Grenzen, aber auch neue Chancen. Diese gelte es zu nutzen, machte WKÖ-Präsident Harald Mahrer gleich zu Beginn des 18. Export- tages deutlich. „Wir legen in den kommen- den Monaten unsere Konzentration auf die Wachstumsmärkte, die es trotz Corona gibt, aber auch auf Märkte, wo wir bislang noch nicht so stark vertreten waren. Das sind Chancenregionen im zentralasiati- schen Bereich, Kaukasusregionen, Südost- asien und Afrika“, so Mahrer. Dazu wird auch die Bundesregierung ihren Beitrag leisten. Die Bundesministerin für Digitali- sierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) Margarete Schramböck konkretisierte: „In so einer Krise ist es wichtig, dass wir uns auf unsere Stärken besinnen – das ist die Kombination von Digitalisierung und Innovation. Hier werden wir unterstützen und Rahmenbedingungen schaffen, damit diese digitale Transformation noch schnel- ler gehen kann. Damit werden unsere mittelständischen und Familienbetriebe mit ihren Produkten und ihren Lösungen auf internationalen Märkten noch wett- bewerbsfähiger“, so Schramböck, die auch die verschiedenen finanziellen Unter- stützungsleistungen in Millionenhöhe für heimische Unternehmen hervorstrich. Zahlreiche Unterstützungsangebote Wer den globalen Markt nutzen will, kann auf die Unterstützung der WKÖ-Ex- pertinnen und -Experten in den Außen- wirtschaftsCentern zählen. Gemeinsam mit der WKÖ hat das BMDW bereits 2003 die Internationalisierungsoffensive „go-international“ ins Leben gerufen. Fast 35.000 exportwillige Unternehmen haben dadurch Unterstützung im Bereich des Dienstleistungs- und Warenexports sowie Technologietransfers und Direkt- förderungen erhalten. Auch die „aws“ – Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft m.b.H. hilft mit Förderungen des Bundes Unternehmen von der Idee bis zum Erfolg. Viele Services sind nicht nur für „Export-Neueinsteigerinnen“ interessant, sondern unterstützen auch Exportprofis: Sie können kostenlose Beratungen in Anspruch nehmen sowie an Webinaren © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Bundesministerin Margarete Schramböck waren live zu Gast beim „Exporttag 2020“. zur Corona-Situation in diversen Ländern oder zu Techtrends und Länderprofilen teilnehmen. Zusätzlich haben Sie auf www.advantageaustria.org Präsentations- möglichkeiten für Ihre Produkte und Dienstleistungen. Denken Sie daran: „Made in Austria“ ist international nachgefragt. Werden Sie aktiv, so kann die Corona-Krise zu Ihrer Corona-Chance werden. Die Vorträge zum Nachschauen gibt es unter: wko.at/exporttag unternehmerin | 3/20 | 19
SERVICE Mehr Eigenkapital, bitte! Das Thema Eigenkapital ist in vielen Betrieben eine große Heraus- forderung, das hat ganz besonders die Corona-Krise gezeigt. Die unternehmerin hat drei Expertinnen gefragt, warum Eigenkapital so wichtig ist, wie man es aufbaut und welche Fehler man vermeiden sollte. Text: Birgit Marschitz-Popp Eigenkapital und Krisenfestigkeit hängen dicht beieinander. Vielen Unternehmen fehlt dieses wichtige Grundgerüst zur Bewältigung der Krise. Die Wiener Finanz- und Transaktions- expertin Doris Nöhrer erklärt, warum eine solide Eigenkapitalbasis so wichtig ist: „Unternehmen brauchen diesen ‚Krisen- polster‘, um in instabilen Zeiten wirt- schaftlich nicht ins Wanken zu geraten und ihren Zahlungsverpflichtungen nach- kommen zu können. Nur mit ausreichend finanziellen Mitteln können Umsatzein- brüche überdauert und eine drohende In- solvenz abgewendet werden. Abgesehen davon signalisiert ausreichend Eigenkapi- tal Sicherheit und Solidität und ermög- licht bzw. verbilligt Fremdkapitalfinanzie- rungen für ein Unternehmenswachstum und/oder Investitionsvorhaben.“ Eigenkapital umfasst die privaten Mittel, die Unternehmerinnen und Unternehmer einbringen, aber auch den erwirtschafte- ten und in einem Unternehmen belasse- nen Gewinn. Die Höhe des Eigenkapitals spielt eine wichtige Rolle bei Unterneh- mensgründungen und bestehenden Fir- men. Der Anteil am Gesamtkapital sollte mindesten 20 Prozent, besser jedoch mehr betragen. In der Praxis gilt ein Unternehmen mit einer Eigenkapital- quote von mindestens 30 Prozent als so- lide finanziert. Mit einer Quote von unter 10 Prozent wird es schwierig, Kredite zu bekommen bzw. das Mitspracherecht von Investoren gering zu halten. schneller verbraucht als ge- dacht, die weiteren finan- ziellen Mittel können während des Prozesses nicht schnell genug oder in ausreichender Höhe aufgebracht Nur mit ausreichend finanziellen Mitteln können Umsatzein- brüche überdauert und eine drohende Insolvenz abgewendet werden. Doris Nöhrer werden.“ Auch die oberösterreichi- sche Unterneh- mensberaterin Petra Baumgart- huber berichtet aus der Praxis: „Eigenmittel sind meist schon bei der Gründung Fehler beim Eigenkapitalaufbau Die Vorarlbergerin Caroline Zündel, CEO eines Wertpapierdienstleistungsunter- nehmens und gewerbliche Vermögensbe- raterin, sieht die Herausforderung beim Eigenkapitalaufbau in der detaillierten Planung: „Die Planung ist das Um und Auf. Eine gute Idee allein reicht nicht aus. Eine zu schnelle Umsetzung kann ein gutes Businessmodell schnell zum Stocken bringen – das Eigenkapital ist zu gering. Viele hoffen auf eine positive Ge- schäftsentwicklung, um später das Eigenkapital aufstocken oder Rücklagen bilden zu können. Es ist wichtig, von Anfang an einen realistischen Blick darauf zu werfen, wie weit der finanzielle Atem tatsächlich reichen wird“, so Baumgarthuber. 20 | „ © Panthera GmbH© istockphoto.com
Was uns weiterbringt Eine zu schnelle Um- setzung kann ein gutes Businessmodell schnell zum Stocken bringen – die erforderliche Eigenkapital- aufbringung ist oft schnell verbraucht. Caroline Zündel derzeit hauptsächlich mit Sanierungen und Insol- venzabwicklungen be- schäftigt. Das liegt daran, dass in zu vielen Betrieben während des positiven Geschäftsverlaufs auf eine adäquate Eigenkapitalbasis vergessen wird: „Haupt- sächlich bei kleineren Unternehmen sehe ich, Unterstützung beim Eigenkapitalaufbau Alle drei Expertinnen empfehlen, profes- sionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen – sowohl beim Eigenkapitalauf- bau wie auch im Umgang mit der Krise. „Eine Schockstarre kann man sich als Unternehmerin nicht leisten“, fasst Doris Nöhrer die in solchen Situatio- nen erforderliche Handlungs- fähigkeit in kurze Worte. Petra Baumgarthuber ist überzeugt: „Druck und Ängste schränken oft die Kreativität und Innova- tionsfähigkeit ein. Je rascher man die Kontrolle wieder- erlangt und bewusst aus der Krise steuert, desto schneller schafft man es, sein Unterneh- men wieder in Bewegung zu bringen.“ Seitens der Politik gibt es klare Signale, den Unternehmen beim Eigenkapitalauf- bau helfen zu wollen. Zusätzlich plant die Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck einen eigenen Private-Equity- Fonds zur Stärkung des Eigenkapitals von KMU im Umfang von 500 Millionen Euro, der zum Teil mit staatlichen Garantien gedeckt und zeitlich begrenzt sein soll. Die Corporate Finance Expertin Nöhrer ist dass die Gewinne jedes Jahr ausgeschüt- tet werden und vom Gewinn am Ende des Jahres nichts auf die Seite gelegt bzw. Geld aus der Firma genommen wird, so lange es eben vorhanden ist. Andere Firmen tätigen laufend Investitionen und übernehmen sich teilweise. Diese Betrie- Eigenmittel sind meist schon bei der Gründung zu gering. Viele hoffen auf eine positive Geschäfts- entwicklung, um später das Eigenkapital auf- stocken oder Rücklagen bilden zu können. Petra Baumgarthuber be haben jetzt ein Problem und können eigentlich nicht mehr sinnvoll gerettet werden“, bedauert die Expertin. Unternehmensberaterin Baumgarthuber regt dazu an, kontinuierlich Rücklagen zu schaffen. „Dabei kann man mit kleinen Schritten beginnen und etwa monatlich ca. 10 Prozent der Brutto-Einnahmen auf ein Konto zurücklegen, das ausschließlich dazu dient, Vermögenswerte zu schaffen. Um Einkünfte nicht sofort durch Investi- tionen aufzubrauchen, sollten Unterneh- NEU! Liquiditätsplaner.xls – Vorlage zur Steuerung ihrer Liquidität zum (kostenlosen) Download wko.at/liquiditaetsplanung merinnen den Fokus darauf legen, zuerst die Pflicht- und Fixausgaben zu tilgen und den verbleibenden Betrag mittel- und langfristig zurückzulegen. Mit den mittel- fristigen Rücklagen können ungeplante Ausgaben gedeckt werden“, so die Exper- tin. Ohne ausreichende Mittel ist nicht nur der Geschäftsverlauf ein tägliches Risiko, sondern auch eine Krisensituation kaum zu bewältigen. Es gilt, vorausschau- end zu handeln. www.petra-baumgarthuber.at www.panthera.co.at TIPPS ZUR EIGENKAPITALBILDUNG Um solchen Situationen vorzubeugen, hat die Vermögensberaterin Caroline Zündel wertvolle Tipps für Unternehmerinnen: • Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Kosten, • berücksichtigen Sie in der Anfangsphase auch Ihre privaten Kosten und erstellen Sie einen detaillierten Gesamtplan, • unterscheiden Sie klar zwischen Ihrer Risikobereitschaft und Risikofähigkeit, • haben Sie Mut zur Lücke und setzen Sie Akzente in den wesentlichen Geschäfts- bereichen, • achten Sie darauf, dass Ihr Cash-Flow so schnell wie möglich positiv wird und • arbeiten Sie effizient, das heißt, lagern Sie Bereiche aus, die andere schneller erledigen können. unternehmerin | 3/20 | 21 „ © Heidemarie Pleschko Fotografietipps„ © Stephan Huger
SERVICE Ruhe im Sturm Wenn es im Berufsleben stressig wird und der Alltag hinter einem Berg von Aufgaben verschwindet, braucht es Ausgleich. Aber wie schafft man es, nicht den Kopf zu verlieren? Drei Expertinnen geben Tipps. Text: Ursula Zaiser Die Corona-Krise hat vielen Unter- nehmerinnen neben Angst und Bangen vor allem eines ge- bracht: eine Menge Arbeit. Gerade, wenn das Geschäft während des Lockdowns im künstlichen Tiefschlaf war, verschlingt der Neustart umso mehr Zeit und Ressourcen. Andere haben während dieser Zeit aller- dings „24/7“ durchgearbeitet und fühlen sich ausgelaugt. Damit man leistungs- fähig bleiben und mit voller Kraft für das Unternehmen arbeiten kann, darf der Stress aber nicht zu viel werden. Das ist oft leichter gesagt als getan. Es scheint oft keine Zeit zu bleiben für Sport oder andere Formen der Entspannung. Bewusst Dinge tun Entspannung muss aber nicht zeit- intensiv sein. Bernadette Breitegger, Psychosoziale Beraterin, Unternehmens- beraterin und Coach, rät dazu, die Ent- spannung in jene Aktivitäten einzubau- 22 | en, die sowieso Bestandteil des Alltags sind. Dabei geht es darum, diese Dinge bewusst zu tun und sich nur darauf zu konzentrieren. So kann man zum Bei- spiel ganz bewusst essen und versuchen, jeden Bissen zu genießen, um so eine Viertelstunde Auszeit von der Arbeit zu bekommen. Bei der abendlichen Dusche kann man sich vorstellen, wie der Stress von einem abgewaschen wird und sich positive Sätze überlegen, die einem Sicherheit geben. Zum Beispiel: „Ich bin ruhig und entspanne mich. Der Stress wird langsam weniger.“ Diese sogenann- ten positiven Affirmationen können laut Breitegger sehr große Effekte haben, wenn man sie sich regelmäßig (laut oder leise) vorsagt. Negative Glaubenssätze können dadurch abgebaut werden. Routinen aufbauen Durch die Corona-Krise haben viele von uns die Kontrolle über Dinge verloren, die wir sonst fest in der Hand hatten. In der westlichen Kultur ist das besonders unangenehm, weil wir daran gewöhnt sind, vieles, wenn nicht sogar alles, kontrollieren zu können. In Zeiten der Unsicherheit ist es hilfreich, sich etwas zu suchen, das man kontrollieren kann. Das verschafft ein Gefühl der Sicherheit, so Carina Frei, Coach und Expertin für das Lösen mentaler Blockaden. Es kann helfen, den Tag klar zu strukturieren in Arbeitszeit und Freizeit. Zudem ist es wichtig zu lernen, Aufgaben abzuleh- nen. „Nein ist das neue Schwarz!“, sagt Carina Frei. Vor allem für Frauen sei das manchmal schwierig. Deshalb solle man sich mit den Mitmenschen absprechen, wie man Aufgaben besser aufteilen kann, zum Beispiel mit Partnern oder Kindern. Durch diese Aufgabenteilung kann man sich das Gefühl der Kontrolle ein Stück weit zurückholen. Das Worst-Case-Szenario Vielen Unternehmerinnen spukt im Mo- ment die Gefahr im Kopf herum, dass das eigene Unternehmen die Corona- Krise vielleicht nicht überstehen wird. © istockphoto.com
Was uns weiterbringt Laut Bernadette Breitegger muss Entspannung nicht zeitintensiv sein Claudia Schenner-Klivinyi empfiehlt, für ein gutes Zeitmanagement Prioritäten zu setzen Carina Frei motiviert, die eigenen Stärken zu erkennen Die Unternehmensberaterin Claudia Schenner-Klivinyi rät dazu, sich diesem Worst-Case-Szenario zu stellen und sich zu überlegen, wie man damit umgehen würde, wenn es eintritt. „Wenn man das einmal weiß, nimmt das immens viel Druck raus.“ Denn anschließend fällt es leichter, auf Ereignisse zu reagieren, die nicht ganz so schlimm sind. Zudem verschafft die Gewissheit, einen Plan B für den Fall der Fälle zu haben, eine gewisse Ruhe. Prioritäten setzen Alle drei Expertinnen sind sich einig, dass Bewegung im Freien und bewusste Aus- zeiten für wirkliche Entspannung, und in weiterer Folge für die eigene Leistungsfä- higkeit, essenziell sind. „Die Zeit ist vor- handen, es geht um die Prioritäten“, sagt Claudia Schenner-Klivinyi. Es sei wichtig, das „Hamsterrad der Arbeit“ nicht als gegeben hinzunehmen, sondern ab und an Abstand davon zu gewinnen, um die eigenen Handlungen und die anderer Menschen wieder einschätzen zu können. Bernadette Breitegger rät zu bewusster Langsamkeit und Entschleunigung, um diese Distanz zu erreichen. Meditation, die Natur sowie bewusstes Atmen können helfen. Wer für Meditation zu unruhig ist, kann die progressive Muskelentspannung (PME) ausprobieren. Dabei handelt es sich um eine körperzentrierte Entspan- nungsmethode. Positives Denken Fast schon zur Floskel verkommen, ist positives Denken eines der wichtigsten Mittel, um in stressigen Zeiten Ruhe zu bewahren. „Das Erste, was wir ändern können, sind unsere Gedanken“, so Carina Frei. Wenn sich die Unternehmerin bewusst ist, dass sie selbst ihr Leben gestalten kann und äußeren Einflüssen nicht schutz- los ausgeliefert ist, sind Krisen leichter zu bewältigen. „Unser Gehirn zeigt uns das, von dem wir glauben, dass es wahr ist.“ Wenn wir uns selbst als schwach sehen, nehmen wir vor allem jene Reize wahr, die diese Meinung bestätigen. Wenn wir es aber schaffen, uns umzupolen und unsere eigene Stärke zu sehen, fällt das Weiter- machen leichter. www.sinnwin.at www.carinafrei.com www.bewegteberatung.at unternehmerin | 3/20 | 23 © Michael Kainrath © Foto Furgler © Dominik Pfau
DIGITAL Der beste Weg zum Online-Shop Immer mehr Kunden kaufen online, aber nur rund 20 Prozent der österreichischen Klein- und Mittelbetriebe verfügen über ein Online- Angebot. Die unternehmerin erklärt, wie Sie einen erfolgreichen Online-Shop einrichten können und wer Ihnen dabei wertvolle Unterstützung bieten kann. Text: Birgit Vollmeier Haben sich Kunden früher durch ein ansprechendes Angebot im Geschäft und attraktive Werbung via Inserat, Plakat oder Aus- sendung zum Kauf anregen lassen, ist der Weg zum Kaufprozess heute oft ein völlig anderer. Schon vor dem eigent- lichen Kaufabschluss spielt sich sehr viel im Internet ab: Über soziale Medien wie etwa Facebook, Instragram, YouTube oder Plattformen von Influencern werden Kunden auf Produkte, Dienstleistun- gen und Services aufmerksam, die sie vielleicht nicht aktiv gesucht, dafür aber damit unbewusst als attraktiv wahr- genommen haben. Gleichzeitig bietet das Internet die perfekte Möglichkeit, Angebote auf einen Blick zu vergleichen. Der Kauf ist dann oft nur noch einen einfachen Mausklick entfernt. 24 | mit einer Vielfalt an Hilfestellungen und Förderungen entgegen. Mit perfekter Planung zum Erfolg Eines ist garantiert: Die optimale Ver- knüpfung von Offline- und Online-An- geboten sichert neue Marktpotenziale. Damit der Online-Shop aber die erhoffte Wirksamkeit entfalten kann, muss schon im Vorfeld detailgenau überlegt und geplant werden. Eines der wichtigsten Themen ist die exakte Definition der ge- wünschten Zielgruppe: Wen möchte ich genau ansprechen? Welches Alter und welche Interessen hat meine Zielgruppe? Wie sieht ihr Kaufverhalten aus bzw. was bewegt sie schlussendlich zum Kauf- abschluss? Wo informieren sich meine potenziellen Käuferinnen und Käufer und wie kann ich als Unternehmerin darauf antworten. Apropos Informationsbe- dürfnis: Für viele Kunden spielen auch Bewertungen des Angebots eine große Rolle. Sind alle diese Fragen beantwortet, kann das eigene Angebot passgenau auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Dabei sollte den Internet-Usern und möglichen Käufern auf den ersten Blick klar sein, Der Online-Shop als perfekte Ergänzung Ängste, dass der Schritt ins Internet die Geschäftstätigkeit vor Ort verdrängt, sind völlig unbegründet. Ganz im Gegenteil: Die Erfahrung hat gezeigt, dass mobile E-Commerce-Lösungen den stationären Handel stärken, da sie – nicht erst seit der Corona-Krise – als wichtige und gewinnbringende Erweiterung des jewei- ligen Angebots wahrgenommen werden. Dass es einen großen Aufholbedarf im Bereich der Digitalisierung gibt, liegt in vielen Fällen daran, dass Unternehmerin- nen befürchten, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Genau dieser Sorge wirken die Wirtschaftskammer Österreich und das Bundesministerium für Digitali- sierung und Wirtschaftsstandort (BMDW)
Neue Wege zum Erfolg Bildwelt des Online-Shops widerspiegeln. Wichtig ist auch, dass sämtliche Texte und Produktbeschreibungen möglichst prägnant und attraktiv verfasst sind. Je schneller und leichter Texte verständlich sind, umso schneller wird meist auch gekauft. Mit Profis an der Hand online glänzen Auch bei der Umsetzung des Online-Shops gibt es einiges zu bedenken. Dies gilt sowohl für rechtliche Aspekte, wie etwa den Datenschutz, als auch für die Sicher- heit, die vor allem für den Zahlungspro- zess unabdingbar ist. Zur Auswahl des richtigen Payment Service Providers und allen weiteren Dingen, die Ihr Online- Shop rein rechtlich erfüllen muss, hat die Wirtschaftskammer Österreich praktische weiterführende Informationen zusam- mengefasst (s. u.). Für die Auswahl des technischen Partners, der Ihren Online- Shop umsetzen soll, stehen Ihnen eine Vielzahl an Profis zur Verfügung, die Sie mit Sicherheit ebenfalls online oder auch über befreundete Unternehmerinnen, die bereits erfolgreich einen Online-Shop betreiben, finden können. Wichtig ist hier, dass Ihr jeweiliger Partner den Shop für Sie einfach bedienbar macht und ein Höchstmaß an Support bietet. was Ihr Unternehmen ausmacht und damit von möglichen anderen Anbietern unterscheidet. Ihre ganz persönliche „Marke“ sollte natürlich auch optisch sofort erfassbar sein. Dies kann sich zum Beispiel in einer eigenen Farb- und unternehmerin | 3/20 | 25 © istockphoto.com
DIGITAL • Individualität zahlt sich aus: Definieren Sie Ihre Zielgruppe so genau als möglich und heben Sie Ihre Kernkompetenzen hervor. Ihre „Marke“ sollte auf den ersten Blick erkennbar sein. • Mit Service punkten: Achten Sie auf schnelle Reaktionszeiten und eine profes- sionelle Abwicklung aller Anfragen und Bestellungen. • Sicherheit hat Priorität: Nutzen Sie für die Zahlungsabwicklung professionelle Pay- ment-Service-Provider und informieren Sie sich über die aktuellen Datenschutz- bestimmungen. • Ressourcen optimal planen: Denken Sie schon im Vorfeld daran, dass ein Online- Shop nicht nebenher läuft, sondern ein Mehr an Einsatz bedeutet. Das betrifft sowohl die konstante Pflege des Shops als auch die Bearbeitung der Anfragen und Bestellungen. • Gewusst wie: Informieren Sie sich kosten- frei über Service-Plattformen und -ein- richtungen und vertrauen Sie professio- nellen Partnern bei der Umsetzung Ihres Online-Shops. 26 | Gewusst wie – und vor allem wo Ist ihr Shop online, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Kunden immer wieder positiv auf Sie aufmerksam werden. Am einfachsten gelingt dies durch neue Angebote oder interessante Beiträge. Sie sollten dabei aber auch auf gezieltes Marketing setzen. In diesem Zusammen- hang bieten diverse Social-Media-Kanä- le, wie Facebook, Instagram oder etwa YouTube, eine wichtige Plattform zur Vermarktung. Ein mehr als wichtiges Tool sind dabei aber auch Online-Marktplätze und vor allem auch branchenspezifische Suchplattformen. Mit dem WKO Firmen A–Z kostenfrei profitieren Das Firmen A–Z der Wirtschaftskammer Österreich ist das zuverlässigste Online- Firmenverzeichnis der gewerblichen Wirtschaft Österreichs. Als Unternehme- rin können Sie diese wichtige Plattform profitabel und vor allem kostenfrei für sich nutzen. Als Gewerbetreibende sind Sie automatisch mit Ihren Basisdaten darin vertreten. Aber wie im „richtigen“ Leben, zählt auch online der perfekte erste Eindruck. Deshalb sollten Sie Ihre persönliche Visitenkarte im WKO Firmen A–Z schnellstens über unsere Website (www.unternehmerin.at) perfektionie- ren und mit den richtigen Suchbegriffen versehen. Um Sie dabei zu unterstüt- zen, finden Sie ebenfalls auf unserer Website eine ausführliche Anleitung dazu. Ihrem Start in ein neues und gewinnbringendes Online-Zeitalter steht also nichts mehr im Wege. www.unternehmerin.at wko.at tipps© istockphoto.com
Neue Wege zum Erfolg E-Commerce bringt’s! Die unternehmerin hat drei Online-Shop-Betreiberinnen befragt, was ihren Shop erfolgreich macht – und warum es wichtig ist, sich zu unterscheiden. Text: Birgit Vollmeier Ebenso unterschiedlich wie Öster- reichs Unternehmen und Branchen sind auch Erfahrungen, die die Unternehmerinnen Ricky Schweighofer, Kerstin Feiertag und Martina Silly-Gaube mit ihren Online-Shops gemacht haben. Eines aber vereint die drei: Man kann viel von ihnen lernen. Vom Online-Shop zum Offline-Bike-Paradies Das niederösterreichische Unternehmen bikepirat.at ist seit zehn Jahren am Markt und zählt zu den großen Playern in der Radsport-Branche. Was viele nicht wissen: Das Unternehmen ist den umgekehrten Weg gegangen – und hat mit dem On- line-Shop gestartet, dessen Erfolg erst in weiterer Folge einen Offline-Shop mit Werkstatt, Verkaufsfläche und persön- licher Vor-Ort-Beratung gebracht hat. Für die Inhaberin Ricky Schweighofer ist Rad- fahren pure Leidenschaft. Daraus ergaben sich Produktangebot, Design, Usability und Marketing für den Online-Shop nahezu von allein. Das einzige Problem, das sie anfangs aus der Bahn geworfen hat, war, dass sowohl Kunden als auch Lieferanten den Firmennamen zum Teil als „Piraterie“ aufgefasst und deshalb nicht als seriös wahrgenommen haben. Auch wenn der Online-Shop teilweise betreu- ungsintensiv ist und in Hinblick auf die Sicherheit immer ein wachsames Auge da- rauf geworfen werden muss, würde sie nie darauf verzichten. Die größten Vorteile des Online-Shops liegen für sie in der Fle- xibilität, der Möglichkeit, den Kunden ein 24/7-Shopping-Erlebnis zu bieten, sowie in der Krisenfestigkeit des Auftritts: Der langjährig etablierte, gut laufende On- line-Shop war während der Corona-Krise neben einem Werkstatt-Drive-In die ein- zige Möglichkeit der Geschäftstätigkeit. Damit konnten nicht nur die Mitarbeiter ohne Kurzarbeit durchgängig beschäftigt werden, sondern durch eine gesteigerte Nachfrage auch die Zielgruppe erweitert werden. Neue Zeiten brauchen neue Lösungen Die Boutiquenbesitzerin Kerstin Feiertag ist erst seit Kurzem Betreiberin eines Online-Shops. Ihren Sestra-Store in Graz gibt es schon seit 2015, den Online-Shop erst seit der Corona-Krise. Da sie auf einen gutlaufenden lokalen Verkauf vor Ort bauen konnte, der durch die Krise aber zum Stillstand kam, hat sie auf Ver- langen der Kunden in kürzester Zeit einen Online-Shop hochgezogen, der vom ers- ten Tag an überaus gut lief. Bei der Um- setzung hat sie auf erfahrene Berater und Grafiker gesetzt, da für sie – neben der richtigen Shopping-Plattform – vor allem die optische Aufbereitung des Online-An- gebots besonders wichtig war. Der schöne unternehmerin | 3/20 | 27 © istockphoto.com
DIGITAL Store in Graz sollte auch im Online-Shop gut erkennbar sein und die Seele des Ladens widerspiegeln. Am meisten freut sie, dass sie mit ihrem Online-Shop nicht nur die heimische Klientel bedienen kann, sondern unter anderem auch Pakete ins benachbarte Ausland bis hin nach Is- land verschickt. Gleichzeitig sieht sie in ihrer Online-Präsenz auch eine perfekte Werbung für den lokalen Store. Kerstin Feiertag ist glücklich, dass sie den Schritt ins E-Commerce gewagt hat, macht aber auch auf die Tatsache aufmerksam, dass damit auch einiges mehr an Arbeit und Werbung anfällt. „Ohne“ geht’s nicht Ohne Online-Shop ist man heute kein moderner Betrieb mehr: Davon ist Martina Silly-Gaube, gerichtlich beeidete und zertifizierte Sachverständige sowie 28 | Geschäftsführerin der MS Gaube Kosmetik GmbH, überzeugt. „Es fehlt die Transparenz zu anderen Unter- nehmen, und dies wirkt dann leicht unseriös“, so Silly-Gaube. Gaube Kosmetik ist ein traditionelles, seit Jahrzehnten in der Branche etablier- tes Unternehmen, das immer wieder Pionierarbeit leistet. Nicht weiter verwunderlich also, dass Gaube bereits 1998 als eine der ersten in Österreich mit einem Shop online war. Martina Silly-Gaube sieht das Geheimnis ihres Erfolges in der Tatsache, immer den ersten Schritt zu wagen, und das ist bis heute so geblieben. Aufgrund der langen E-Com- merce-Präsenz kann die Unternehmerin auf viele Erfahrungen zurückblicken. Als reine Business-to-Business-Plattform musste zum Beispiel die Problematik eines geschützten Passwort-Zugangs gelöst werden. Wenn es um den eigenen Online-Shop geht, würde sie anderen Unternehmerinnen raten, speziell auf die Werte und die USPs des Unternehmens hinzuweisen sowie Produktbeschreibun- gen möglichst genau zu verfassen. Auch das Cross-Selling – also den Hinweis auf „Das könnte Sie auch interessieren bzw. die Kundin hat auch dies gekauft“ – streicht sie als sehr wichtig hervor. Für sie persönlich hat sich der Online-Shop von einer reinen Service-Einrichtung hin zu einem Tool zur Kundengewinnung ent- wickelt, der es dem Unternehmen erlaubt, Erreichbarkeit und Präsenz auszudehnen und den Kunden ermöglicht, Kaufent- scheidungen sofort zu treffen. www.bikepirat.at https://sestra-store.com www.gaube-kosmetik.com © istockphoto.com© istockphoto.com
ORGANISIERT UND FLEXIBEL Die psychologische Beraterin Karin Erne-Siding ist Mutter von drei Kindern, Lukas (23), Nadja (12) und Julian (12). Über den Berufseinstieg nach der Geburt ihrer Zwillinge berichtet sie: „Als alleinerziehende Mutter war diese Zeit nur mit sehr viel Kraft und Selbstdisziplin zu meistern. Unterstützt hat mich vor allem mein großer Sohn – und obwohl mir dieser Schritt nicht leicht gefallen ist, war es doch eine Erleichterung, als die Kinder mit zwei Jahren in die Krabbelgruppe ka- men.“ Letzteres war vor allem für den Sprung in die Selbstständigkeit wichtig. Denn als die beiden Jüngeren ein Jahr alt waren, fasste die Powerfrau den Entschluss, mit ihren Ausbildungen zu beginnen, um im darauf- folgenden Jahr selbstständig als psycho- logische Beraterin tätig zu sein. 2018 er- öffnete Erne-Siding in Klagenfurt schließlich ihre eigene Praxis mit den Schwerpunkten Familienintensivbetreuung, Krisenintervention sowie Stress- und Burnout- FA M I L I E & B E R U F Prophylaxe. Um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, spielen laut der psychologischen Beraterin Organisation, aber auch Flexibilität eine bedeutende Rolle. Ein gut geführter Terminkalender sei jedenfalls das A und O. Entscheidend für ihren Erfolg war jedoch allem voran die persönliche Einstellung. Erne-Siding betont: „Man muss von dem, was man macht, überzeugt sein und darf sich kein schlechtes Gewissen einreden oder sich gar unter Druck setzen lassen. Nur eine glückliche Mutter kann eine gute Mutter sein.“ https://erne-siding.at Die selbstständige psychologische Beraterin Karin Erne-Siding mit ihren drei Kindern. 6. ÖSTERREICHISCHER UNTERNEHMERINNEN KONGRESS 22-23 APRIL 2 0 2 1 MESSEQUARTIER DORNBIRN DIE KRAFT DER EV R Ä N DER U G N Dani Terbu & Nina Mohimi Oona Horx-Strathern Steffi Burkhart Silvia Agha-Schantl Unternehmerinnen-Panel unternehmerin | 3/20 unternehmerin.at/kongress | 29 © shuterstock.com © zur Verfügung gestellt
SERVICE Wir sind Mst.in! Ab 21.8. darf der Meistertitel auch offiziell vor dem Namen geführt werden. Eine tolle Aufwertung der beruflichen Bildung in Österreich! len Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 zugeordnet und dem akademischen Bachelor gleichgestellt. Allein im Jahr 2019 wurden in Österreich 1.827 Meister- prüfungszeugnisse ausgestellt. „Der Meistertitel ist ein wichtiges Signal Starker Lehrlingsbonus Eine wichtige Unterstützung – gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten – bei der Ausbildung der Meisterinnen und Meister von morgen ist der neue Lehrlingsbonus. Mehr als 4.900 Unter- W ichtiger Erfolg der WKO, der mehr als nur Symbolwert hat: Seit wenigen Tagen darf man den Meistertitel – in Kurzform (Mst./ Mst.in) oder Langform (Meister/Meiste- rin) – sofort vor dem Namen führen und auch in öffentlichen Urkunden eintragen lassen. Notwendig dafür ist bei den Behörden nur die Vorlage des Meisterprü- fungszeugnisses. „Der hohe Stellenwert der beruflich-praktischen Ausbildung wird dadurch betont, Meisterleistungen werden sichtbar gemacht. Diese Aufwertung ist für die ganze Wirtschaft wichtig“, freut sich Mariana Kühnel, stv. Generalsekretä- rin der WKÖ. an unsere jungen Fach- kräfte, nämlich mit Ehr- geiz und Eifer viel Der Meistertitel ist ein wichtiges Signal zu erreichen! Mariana Kühnel nehmen haben bereits einen Antrag auf den Lehrlingsbo- nus von bis zu 3.000 Euro gestellt. Der Bonus gilt für neu eingestellte Lehrlinge im Zeitraum von 16.3.2020 bis 31.10.2020 sowie für die Übernahme eines Lehrlings aus der Über- betrieblichen Ausbildung bis 31.03.2021. Voraus- setzung ist die Ausbildung über die gesetzliche Probezeit von drei Monaten hinaus. Insgesamt wurde bereits über eine Million Euro für den Lehrlings- bonus ausbezahlt. 1 9 . 2 2 . N O V E M B E R S A L Z B U R G 2 0 2 0 Gleich viel wert wie Bachelor Dass die Meisterausbildung gleich viel wert ist wie eine akademisch-theoretische Ausbildung, ist auch formal gesichert: Der handwerkliche Meistertitel ist im Nationa- an unsere jungen Fachkräfte, nämlich mit Ehrgeiz und Eifer viel zu erreichen! Viele Eltern wissen außerdem zu wenig, welche Berufskarrieren über den Einstieg mit einer Lehre möglich sind“, so Kühnel. JETZT ANMELDEN!!! AustrianSkills 2020 ÖSTERREICHISCHE STAATSMEISTERSCHAFTEN DER BERUFE WWW.SKILLSAUSTRIA.AT Salzburg 2020 30 | „ © WKO/C. Eder
Was uns weiterbringt fit2work - gesund in der Arbeit BEZAHLTE ANZEIGE ´ A Y E E S : n o i t k u d o r p o t o F © h c s u m r a G r e t e P : f a r g o t o F Gesundheitliche Probleme können einen gravierenden Einschnitt für Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen und Unternehmen darstellen. Während Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen infolge Krankheit häufig mit Existenzängsten konfrontiert sind, kann es für Unternehmen, insbesondere Klein- und Mittelbetriebe, den Verlust von wichtigem Know-How bedeuten und zu personellen Engpässen führen. fit2work bietet Information, Beratung und Unterstützung bei Fragen zur seelischen und körperlichen Gesundheit am Arbeitsplatz. Als umfassendes Beratungsangebot steht fit2work grundsätzlich allen Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen sowie Unternehmen offen und stellt ein freiwilliges, vertrauliches und persönliches Angebot dar. Mihaela K. ist seit 7 Jahren in einem großen Logistikunternehmen als Disponentin tätig. Aufgrund des schwieriger werdenden Umfelds in der Logistikbranche, welche es erforderten, viele Überstunden zu leisten, wurde bei Mihaela K. ein Burn-out-Syndrom diagnostiziert, weshalb ein mehrwöchiger Krankenstand notwendig wurde. Durch die sitzende Tätigkeit über bis zu 60 Stunden pro Woche leidet sie darüber hinaus an chronischen Schmerzen im unteren Rücken. So half fit2work Mihaela K. und dem Betrieb: Im Rahmen der Beratung durch fit2work wurde Mihaela K. dabei unterstützt, eine Therapie zur Behandlung ihres Burn- Out-Syndroms zu finden, sowie weitere Maßnahmen gesetzt, um die für sie richtige Balance zwischen Arbeit und Erholung zu finden. Darüber hinaus wurden mit der Zustimmung von Mihaela K. Gespräche mit der Geschäftsleitung geführt, um das Unternehmen auf mögliche Problemfelder hinzuweisen und gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen. Frau K. zeigte sich mit der begonnenen Therapie im Rahmen des Pilotprojekts „Klinisch-psychologische Behandlung und Kunsttherapie“ sehr zufrieden. Der Betrieb erkannte durch gehäufte Krankenstände die Notwendigkeit, zusätzliches Personal einzustellen, und startete eine Einstellungsoffensive. Darüber hinaus wurde vereinbart, künftig als Leistung für die MitarbeiterInnen Beratung sowie Kurse zu Stressbewältigung und Entspannungstechniken durch Arbeitspsychologen im unternehmerin | 3/20 Betrieb anzubieten. Im Rahmen des Pilotprojekts konnte Frau K. im Rahmen einer Kunsttherapie lernen, mit schwierigen Situationen besser umzugehen. Es wurden regelmäßige „Frühwarn-Gespräche“ zwischen Geschäftsleitung und dem Betriebsrat vereinbart, um besonders belastete Abteilungen und MitarbeiterInnen frühzeitig unterstützen zu können. Darüber hinaus konnte Frau K. ihre Rückenbeschwerden durch regelmäßige Physiotherapie deutlich reduzieren. fit2work ist kompetente Informationen aus einer Hand: Egal ob Sie als Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin unter gesundheitlichen Problemen leiden, oder als Unternehmer/ Unternehmerin Maßnahmen zur Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterin ergreifen wollen: fit2work ist Ihre Drehscheibe für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz. 0800 500 118 (kostenlos aus ganz Österreich) finanziert durch: | 31
GESUNDHEIT Rundum gesund Wartet das Leben mit unvorhergesehenen Herausforderungen auf, sind starke Nerven und Leistungskraft gefragt. Die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) hilft ihren Versicherten, fit, energiegeladen und mit Zuversicht auf ein erfolgreiches Morgen zuzugehen. Um Krisenzeiten und Herausforderungen langfristig gut bewäl- tigen zu können, braucht es neben finanzieller Absicherung vor allem einen gesunden Körper und Geist. Die maßgeschneiderten Leistungen und Angebote für alle SVS-Versicherten helfen hier, fit zu bleiben und psychischen wie auch physischen Gesund- heitsproblemen effektiv vorzubeugen. Hilfe für die Seele Vorsorge ist besser als Nachsorge. Darum bietet die SVS zahl- reiche Programme an, die vor psychischen Problemen schützen, aber auch Unterstützung für jene, die bereits betroffen sind. Workshop Stressvorbeugung: In einem ein- bis dreistündigen Training weisen Profis Selbständigen den Weg zu positivem Um- gang mit psychischen Belastungen. Burnout-Prävention: Stress leichter zu bewältigen und Burn- out zu vermeiden stehen im Zentrum dieses Programms, das sich über 2 Jahre erstreckt und einen einwöchigen Aufenthalt in einer Kureinrichtung und 3 x einen viertägigen Auffrischungs- termin umfasst. Für Kids und Senioren: Auch Kindern und Senioren in beson- deren Belastungs- oder Problemsituationen steht die SVS zur Seite und bietet spezielle Gesundheitswochen oder für Jugend- liche Feriencamps an. Psychotherapie: Mit April 2020 hat die SVS für ihre Versi- cherten den Kostenzuschuss für Psychotherapie mit 40 Euro verdoppelt. Hilfe für den Körper Physische Gesundheit ist essenziell für Leistungskraft und Lebensfreude. Nicht nur in Krisenzeiten. Deshalb bemüht sich SVS – auch in schwierigen Zeiten für Sie da Als starker Partner in allen Bereichen sozialer Sicherheit ist es der SVS ein Anliegen, ihren Kunden in allen Lebenslagen zur Seite zu stehen. Dies insbesondere aktuell, da viele Selb- ständige mit den Auswirkungen der globalen Corona-Krise zu kämpfen haben. Die SVS unterstützt ihre Versicherten daher umfassend in der aktuellen Situation und bietet beispielsweise bei Zahlungs- schwierigkeiten Stundungen oder Ratenzahlungen an und ermöglicht die Anpassung der laufenden Beiträge an die tatsächlichen Einkünfte. 32 | i e g e z n A e t l h a z e b © istockphoto.com
Fit für den Erfolg die SVS, ihren Kunden alles zu bieten, was die Gesundheit bewahrt und – im Fall des Falles – rasche Genesung sichert. Kostenloser Checkup: Die Vorsorgeuntersuchung steht allen SVS-Versicherten und anspruchsberechtigten Angehörigen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr einmal jährlich kostenfrei zur Verfügung. Sicherheit durch Vorsorge bietet zudem die Brustkrebs-Früh- erkennung, der Mutter-Kind-Pass oder der ebenfalls kostenlose SVS-Gesundheits-Check Junior, der Kindern und Jugendlichen von 6–18 Jahren offensteht. Mehrfach-Reduktion des Selbstbehalts: Das Plus des Gratis- Checkups – Wer die dabei festgelegten Gesundheitsziele (Berei- che: Bewegung, Gewicht, Blutdruck, Tabak- und Alkoholkonsum) erreicht, zahlt für ärztliche Leistungen nur noch den halben Selbstbehalt. Die Beratung durch den Arzt ebnet den Weg dazu – und hilft Ihnen, gesünder zu leben. Doch damit nicht genug: Wer langfristig auf seine Gesundheit achtet und die erreichten Zielwerte weiterhin hält, kann den Selbstbehalt sogar auf bis zu 5 Prozent reduzieren. Kraft schöpfen mit SVS-Camps & Gesundheitswochen: Bei den drei- bis viertägigen Camps sind alle SVS-Versicherten willkommen. Egal, ob man nach Motivation sucht, um wieder in Bewegung zu kommen, versucht rauchfrei zu werden, Gewicht abzubauen, mehr Entspannung in sein Leben zu bringen oder einfach gesünder leben oder sich ernähren möchte, in der Liste der vielen, von Experten betreuten Camps und Gesundheits- wochen findet jeder die gesuchte Unterstützung. Für die Teilnahme an einem SVS-Camp belohnt die SVS ihre Kunden zusätzlich noch mit dem Gesundheitshunderter. Praktische Telemedizin: SVS-Kunden können auch weiterhin auf Kassenkosten bequem und unkompliziert per Telefon (oder über andere elektronische Kommunikationsmittel) mit ihrem Arzt in Kontakt treten, wenn zwar keine Untersuchung, dafür aber Beratung nötig ist. Diese Regelung gilt sowohl für Allgemein- mediziner als auch Fachärzte (Ausnahmen: Labormediziner und Radiologen). SVS-Gesundheitseinrichtungen: Allen SVS-Versicherten stehen modernste diagnostische und therapeutische Leistungen in den 8 SVS-eigenen Gesundheitseinrichtungen für stationäre Heilver- fahren und Rehabilitation mit speziellen Behandlungsschwer- punkten sowie das Gesundheitszentrum für Selbständige in Wien für ambulante Therapien und Untersuchungen zur Verfügung. Mehr Informationen zu diesen Angeboten finden Sie auf svs.at Aktuelles in Zusammenhang mit der Corona-Krise finden Sie auf svs.at/corona Gemeinsam gestärkt in die Zukunft. GEMEINSAM GESÜNDER. Mit der Sozialversicherung der Selbständigen. unternehmerin | 3/20 | 33
NETZWERK Jetzt geht’s los! Für den Unternehmerinnen AWARD´21 von Frau in der Wirtschaft und DiePresse werden die besten Unternehmerinnen des Landes eingeladen, ihre Erfolgsgeschichten zu präsentieren. Text: Daniela Stockhammer Der Unternehmerinnen AWARD startet in eine neue Runde und zeichnet bereits zum 7. Mal die besten österreichischen Unterneh- merinnen für ihren Gründergeist, ihre Innovationskraft und ihre Einzigartig- keit aus. Damit werden die erfolgreichen Unternehmerinnen mit ihrer Vielfalt und Leistungsstärke vor den Vorhang geholt. Der Unternehmerinnen AWARD hat sich seit seinem Beginn im Jahr 2015 zu einem der wichtigsten Wettbewerbe für Unternehmerinnen des Landes entwickelt und bietet ihnen eine attraktive Bühne und zusätzliche Aufmerksamkeit. Eindrücke aus dem Vorjahr Im Jänner 2020 freuten sich die Fina- listinnen des Unternehmerinnen AWARD ´20 über die feierliche Ehrung im fest- lichen Ambiente des The Ritz-Carlton Vienna. Über 200 Gäste applaudierten für die weiblichen Entrepreneure und Beeindruckende Unternehmerinnen aus Österreich werden vor den Vorhang auf die Bühne geholt deren herausragende und unternehmeri- sche Leistung. Bewerbung und Auszeichnung in fünf Kategorien Die Auszeichnung erfolgt im Jänner 2021, die Preisträgerinnen werden von einer hochkarätig besetzten Fachju- ry ausgezeichnet. Die Bewerbung ist kostenlos und ist in einer oder auch mehreren der folgenden fünf Kategorien möglich: Bewerbung für den Unternehmerinnen AWARD´21 Bewerben Sie sich bis 07.12.2020 unter www.unternehmerin.at/award Information oder Fragen: fiw@wko.at oder 05 90 900-3017 34 | © Peroutka/„Die Presse“
Gemeinsam statt einsam Siegerin in der Kategorie „Start-up & Gründung“: Isabell Claus WKÖ-Vizepräsi- dentin und FiW- Bundesvorsitzende Martha Schultz START-UP & GRÜNDUNG (nur Gründungen ab 2018!) In dieser Kategorie werden österrei- chische Gründerinnen und Start-ups prämiert, die nach dem Jahr 2017 ein Unternehmen gegründet haben oder eine innovative Geschäftsidee und ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen können. EXPORT In Zeiten der Globalisierung spielt der Aspekt des Exports eine wichtige Rolle für den Wirtschaftsstandort Österreich. Ausgezeichnet werden daher Unterneh- men, die in Hinblick auf ihre Produkte und Dienstleistungen stark exportorien- tiert sind. BESONDERE UNTERNEHMERISCHE LEISTUNG Das Unternehmen glänzt beispielsweise durch innovative Produkte, Verfahren oder Einzigartigkeit und weist eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge oder überdurchschnittliche, kontinuierliche Lehrlingsausbildung auf. Bewerben kön- nen sich auch Unternehmen, bei denen eine erfolgreiche Geschäftserweiterung oder Investition am Plan steht oder kürz- lich umgesetzt wurde. INNOVATION Einreichberechtigt sind Produkte oder Unternehmen, die dem Kunden einen relevanten Nutzen bieten und sich ganz speziell und innovativ von bereits be- stehenden Produkten und Unternehmen differenzieren, einzigartig sind und Zukunftspotenzial aufweisen. SOCIAL ENTREPRENEURSHIP Die Auszeichnung ist an Unternehme- rinnen gerichtet, deren Tätigkeit sich innovativen und langfristigen Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen widmet. Es wird Engagement, insbeson- dere im Bereich Umwelt, Nachhaltigkeit und Klima oder auch im Bereich Bildung, Integration oder Arbeitsplatzschaffung prämiert. www.unternehmerin.at/award unternehmerin | 3/20 | 35 © Peroutka/„Die Presse“© Peroutka/„Die Presse“
NETZWERK Ladies Lounge Wertschätzende Distanz Unternehmensberaterin Christine Zach informierte bei der zweiten virtuellen Ladies Lounge über aktuelle Trends und Beständiges in Sachen Business-Etikette. Text: Daniela Stockhammer A uf der digitalen Bühne mit Martha Schultz, WKÖ-Vizeprä- sidentin und Bundesvorsit- zende von Frau in der Wirtschaft, und Bernadette Hawel, Bundesgeschäftsfüh- rerin von FiW, betont die Expertin für Business Behaviour die Vorbildrolle von Führungskräften. „Die Mitarbeiter sind die Visitenkarte eines Unternehmens. Achtsamkeit und der Schutz unserer Mitmenschen müssen gerade in Zeiten von Corona oberste Prämissen sein“, erklärte Christine Zach. Online-Meetings als Spiegel der Unternehmenskultur Mit zunehmender Umstellung auf Home- Office finden auch Meetings immer häufi- ger im virtuellen Raum statt. Doch auch zuhause vor dem Monitor gilt es, die Business-Etikette zu wahren. So sind Verspätungen und unpassende Kleidung auch hier ein No-Go. WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz Expertin für Business Behaviour Christine Zach Nähe durch Distanz Ein wertschätzendes Miteinander kann auch in Zeiten von Social Distancing ge- lingen: „Wertschätzung hängt nicht von physischer Anwesenheit ab, Distanz kann einander auch näherbringen. Mit größe- rem Abstand kann man sein Gegenüber in seiner Gesamtheit erfassen, dessen Mimik und Gestik besser wahrnehmen und dadurch auch gut einschätzen. Ein freundliches Lächeln und ein höfliches ‚Wie geht‘s dir?‘ sind auch online wich- tig.“ „Die Corona-Krise stellt uns Unter- nehmerinnen vor neue Herausforderungen im Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Auch FiW möchte mit dem Umstieg auf Online-Webinare trotz Social Distancing Hilfestellungen bieten. Natürlich freuen wir uns aber schon auf gemeinsame Ver- anstaltungen, bei denen das persönliche Networking wieder im Fokus steht“, so Martha Schultz. LADIES LOUNGE Dienstag, 8.9.2020 18.00 Uhr Nehmen Sie live über Facebook an der Ladies Lounge teil! facebook.at/unternehmerin Martha Schultz, Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, begrüßt als Gast der Ladies Lounge Mag. Maria Zesch, CCO Magenta. 36 | © Inge Prader © Wilke
Gemeinsam statt einsam Sprungbrett für die Karriere Bereits zum 18. Mal unterstützt das Führungskräfteprogramm Zukunft.Frauen qualifizierte Frauen in der Wirtschaft mit konkreter Aus- und Weiterbildung auf ihrem Weg in Aufsichtsräte und Vorstände. Text: Daniela Stockhammer Nachhaltige Vernetzung Neben den praxisorientierten Modulen stehen vor allem auch der Erfahrungsaus- tausch und der Aufbau eines starken, ös- terreichweiten Netzwerks im Vordergrund. Diesen Aspekt unterstreichen auch die beiden Absolventinnen. „Die Ausbildung ist nachhaltig, da der Kontakt unter den Teilnehmerinnen auch nach Abschluss des Programms bestehen bleibt“, so Eva Burtscher. Eveline Pupeter ist vom Mehr- wert für die weitere berufliche Laufbahn überzeugt: „Das Führungskräfteprogramm ist eine Top-Ausbildung, die beste Vor- bereitung für die Funktion in einem Auf- sichtsrat und mit Sicherheit ein Sprung- brett für die nächsten Karriereschritte. Bewerbung für den 18. Durch- gang von „Zukunft.Frauen“ Der 18. Durchgang von „Zukunft. Frauen“ startet im März 2021. Interessentinnen können ihre Bewerbung für das Führungskräf- teprogramm noch bis 13.11.2020 einreichen. Weitere Informationen dazu gibt es unter: www.zukunft-frauen.at Eveline Pupeter Emporio Telecom Eva Burtscher Securo Zaunbau Eveline Pupeter war seit 2003 Mit- eigentümerin und Geschäftsfüh- rerin der emporia Telecom GmbH und CoKG. Im Jahr 2015 übernahm sie sämtliche Anteile und führt seitdem emporia als CEO. „Die Kompetenzen, die im Führungskräfteprogramm vermittelt wurden, waren bei diesem großen Schritt sehr hilfreich. Ich war beeindruckt von dem Angebot, welches von den recht- lichen Grundlagen für die Aufsichtsrats- tätigkeit über betriebswirtschaftliches Wissen bis hin zu Präsentationskonzepten und dem Verständnis für die Bedeutung von diversen Netzwerken reichte“, so Pupeter über ihre Teilnahme am 8. Durch- gang von „Zukunft.Frauen“. Auch Eva Burtscher, Geschäftsführerin der Securo Zaunbau GmbH und Teilnehmerin von Zukunft.Frauen.16, zeigt sich von der Vielfalt des Führungskräfteprogramms begeistert: „Durch das umfangreiche Ausbildungsprogramm, angefangen bei Kommunikationsthemen, dem Umgang mit Medien, der Strategieentwicklung und Geschäftsordnung bis hin zum Konfliktmanagement, konnte ich mein bereits vorhandenes Wissen auf die nächste Stufe heben und neue Aspekte für mich entdecken. Dank des guten Trainings fühle ich mich in vielen stra- tegischen Verhandlungen sicherer.“ unternehmerin | 3/20 | 37 © emporia © privat
NETZWERK HOME-OFFICE IM PYJAMA Claudia Sutterlüty arbeitet zuhause im stylischen Pyjama Mit ihrem Pyjama-Label FLOWERS IN BED holt die Jungunternehmerin Claudia Sutterlüty die Blumen nach Hause ins BUSINESS BESTSELLER www.business-bestseller.com/unternehmerin Gunter Dueck HEUTE SCHON EINEN PROZESS OPTIMIERT? Das Management frisst seine Mitarbeiter Dass das Effizienzstreben in einen neurotischen Effizienzwahn um- geschlagen ist, der immer mehr vom Gleichen produziert, sei das Problem der Managementland- schaft in den Unternehmen. Es wird versucht, Vorgänge weiter zu industrialisieren. Die Men- schen werden standardisiert und schubladisiert. Der Autor Gunter Dueck wendet sich an die Verantwortlichen der technischen Führungsschicht und appelliert an diese, doch endlich dieses Hamsterrad zu verlassen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Bett. Dabei setzt sie auf hochwertige Stoffe sowie faire, nachhaltige und regionale Produktion. Die Schnitte sind bequem und durchdacht. Neben Pfingst- rosenmotiven gibt es die Pyjamas auch im träumerischen Bergwiesen-Look: „Jede Blume vermittelt eine andere Stimmung. Während die Pfingstrosen vor Fröhlichkeit und Energie strotzen, hilft die Bergwiese, wieder zur Ruhe zu kommen“, so Sutterlüty. An weiteren Pyjamamodellen arbeitet die Designerin gerade. Doch bereits jetzt sind über 25 verschiedene Modelle bzw. Produkte in unterschiedlichen Größen im Online- Shop bestellbar. Nach Corona soll es die Pyjamas auch wieder bei Pyjama-Partys@home, in Pop- up-Stores und auf Design-Märkten geben. www.flowersinbed.com EMPOWER NOW FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE Im Herbst 2020 bringt PR- und Kom- munikationsprofi Ina Sabitzer mit zwei neuen Seminarreihen Top-Coaches aus Deutschland exklusiv auf die öster- reichische Bühne. Beim eineinhalb- tägigen emPOWER WOMEN now!-Work- shop gibt die Positionierungs-Epertin gemeinsam mit Schauspielerin und Körpersprache-Expertin Yvonne de Bark praxisorientierte Tipps, wie Frauen ihr persönliches und kommunikatives Profil schärfen, an ihrem Image und ihrer Wir- kung arbeiten und ihren Gesamtauftritt verbessern. Hier werden Frauen in der Wirtschaft miteinander vernetzt, kön- nen von anderen Frauen lernen und sich gegenseitig POWER für den Alltag und den Job geben. Beim praxisorientierten emPOWER EXECUTIVES now!-Works- hop mit Top-Speaker und Autor Stefan Wachtel wird gezeigt, wie mit einem glaubwürdigen Auftritt Sicherheit und Stabilität vermittelt werden können. Gute Führung nach innen und außen fordert das richtige Mindset, die nötigen Kompetenzen und einen Wechsel vom Experten-Modus in den Executive-Mo- dus. In diesem exklusiven eineinhalb- tägigen Executive Workshop bekommen Führungskräfte einen neuen Blick auf Leadership. Mehr zu Terminen und Anmeldung: www.inasabitzer.at Positionierungsexpertin Ina Sabitzer hilft Business-Frauen, ihr Profil zu schärfen 38 | © Pro-Digital © privat
Gemeinsam statt einsam Dagmar Späth ist glücklich, sich noch einmal selbst- ständig gemacht zu haben NEUSTART MIT 70 Dagmar Späth ist Masseurin und medizini- sche Fußpflegerin. Nach jahrelanger Arbeit in einem 5-Sterne-Hotel in Salzburg trat sie schließlich mit über 61 ihren wohlver- dienten Ruhestand im Waldviertel an. Doch für die energiegeladene Pensionistin war dies zu viel Ruhe. Kurzerhand nahm sie im idyllischen St. Oswald ihre Gewerbeberech- tigungen wieder auf: „Nun habe ich trotz meines fortgeschrittenen Alters das Gefühl, Gutes zu tun und gebraucht zu werden.“ NEUE FÖRDERUNG Für Unternehmerinnen im ländlichen Raum, die nach der Corona-Krise miteinan- der kooperieren, gibt es einen Fördertopf: Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) fördert Kooperationsprojekte von Kleinstunterneh- men mit einer Kofinanzierung aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums MEHR RESILIENZ DURCH #LERNENAUSDERKRISE Ende Juni fiel der Startschuss für die Corona Deep Dive Learning Initiative #lernenausderkrise, die Katharina Sigl mit ihren Projektpartnern Margit Berner und Thomas Dorner zum Leben erweckt hat. Bei der 360°-Betrachtung von Unternehmen in Österreich führen 21 Fachleute Einzelinterviews mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Dabei sollen die Erkenntnisse über die organisatorischen Veränderun- gen bedingt durch die Corona-Krise dokumentiert und zusammengeführt werden. Die Ergebnisse werden im Februar 2021 veröffentlicht. Auch Margarete Schramböck, Bundesministe- rin für Digitalisierung und Wirtschafts- V.l.: Katharina Sigl, Margit Berner, Thomas Dorner standort, zeigt sich begeistert: „Ich freue mich, dass so viele bei dieser Ini- tiative mitmachen und ihre Erfahrungen einbringen! Es ist wichtig, denn es geht um die Resilienz, die Widerstandskraft des österreichischen Standorts.“ Für 2021 sind weiter Impulsreihen geplant. www.lernenausderkrise.at Kooperationsprojekte von mindestens drei Kleinstunternehmen, von denen zumindest zwei Drittel der gewerblichen Wirtschaft angehören. Der Zuschuss beträgt generell 70 Prozent der Projektkosten, die zwischen 30.000 und 100.000 Euro liegen können. Ansuchen können bis 21. September 2020 im BMDW eingebracht werden. (ELER). So sollen Unternehmen gestärkt aus der Krise herausgehen. Förderbar sind https://bit.ly/3hpNfuz kmu@bmdw.gv.at Friederike Leitner Gesundheitsvorsorgeexpertin hanfpoint.info Mag. Brigitte Stampfer Leadership-Training & Coaching www.stampfer.at Mit Herz und Leidenschaft informiere ich im Shop, in Vorträgen, in der Ausbildung von neuen Markenbotschaf- terInnen, dass die „natürliche HANFKRAFT“ keine Mega- Prozente hat und braucht. Das Wohlbefinden der Menschen – die mir vertrauen – liegt mir am Herzen! Ringweg 20, 4213 Unterweitersdorf | M: +43-650.3260492 Online in 30 Tagen zur wirksamen Unternehmerin: 30 Führungskompetenz-Trainings (Videos oder Podcasts) + Online-Persönlichkeitstest + Praxisbuch + Online-Coaching = wirksame und zufriedene Führungskraft Leadership Competence | Kalkofenstraße 10 6425 Haiming in Tirol I info@stampfer.at I M. +43 664 73505824 unternehmerin | 3/20 | 39 © feelimage/Matern © privat© zur Verfügung gestellt© zur Verfügung gestellt© istockphoto.com
NETZWERK ✓ Veranstaltungsüberblick 2020 Mentoring-Programm: Virtuell und persönlich NIEDERÖSTERREICH © Anita Arneitz 7.10. ERSTES DIGITALES 43. UNTERNEHMERINNENFORUM 13:00 Uhr Online Nähere Informationen folgen! BURGENLAND 5.9. UNTERNEHMERINNENFRÜHSTÜCK 8:30 Uhr Die Wohlfühlmanufaktur | Am Oberberg 8 7572 Deutsch Kaltenbrunn Anmeldung: wko.at/bgld/fidw 16.10 BIS 18.10. POWERWOCHENENDE Gesundheitswochenende in Bad Tatzmannsdorf SIMON – das Vitalhotel Bad Tatzmannsdorf | Am Kurpark 3 7431 Bad Tatzmannsdorf Weitere Infos: www.wko.at/bgld/fidw und bei FiW-Geschäftsführerin Charlotte Jautz, T: 0590907-2623 40 | Die Mentees des FEMcademy-Wirtschaftsmentorings mit FiW-Landesgeschäftsführerin Mag. Tanja Telesklav (Mitte) Geduld und Flexibilität – beides mussten die 14 Mentees der Kärntner FEMcademy im heurigen Jahr mitbringen. Denn gleich nach dem Hearing erfolgte der coronabedingte Shutdown und alles war anders. „Frau in der Wirtschaft Kärnten“ war aber auch in dieser Zeit für die Jungunternehmerinnen da. Virtuell wurde weiter am eigenen Unternehmen gearbeitet. Erst im Sommer lernten die Mentees endlich ihre Mentoren persön- lich kennen und starteten mit ihnen in ein intensives Programm. „Die Förde- rung von Jungunternehmerinnen war mir immer eine Herzensangelegenheit und ich freue mich, das Projekt erfolg- reich zu übergeben. In den Kärntner Jungunternehmerinnen steckt noch sehr viel Potenzial und Innovationskraft, wel- ches sich durch ein Mentoring entfalten kann“, so die bisherige FiW-Landesvor- sitzende und Kärntner WK-Vizepräsiden- tin Carmen Goby, die als WKÖ-Vizepräsi- dentin nach Wien wechselte. Auch der neu ernannten Kärntner WK-Vizepräsi- dentin Astrid Legner ist die Förderung der nächsten Unternehmergeneration ein Anliegen. Weiter geht’s im Herbst mit Workshops und einer Innovationsreise nach Wien.
(Rück-)Blick in die Bundesländer FiW NÖ für bessere Kinderbetreuung Der heurige Sommer stellte viele El- tern vor ganz besondere Herausforde- rungen, da Urlaub und Zeitausgleich nach dem Lockdown vielfach aufge- braucht waren und Eltern – als Unter- nehmerinnen und Unternehmer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – voll im Einsatz sein mussten. Durch die lange Phase des Home-Schoolings haben sich zudem die Niveau-Unter- schiede im Bildungsstand von Schüle- rinnen und Schülern vergrößert. Vera Sares, die Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft NÖ, freute sich über die tatkräftige Unterstützung des Lan- des Niederösterreich bei der Ferienbe- treuung. Die Ge- meinden wurden mit 4,5 Millionen Euro für die Kin- derbetreuung im Sommer unter- stützt: „Das ist eine großartige Initiative für alle. Wir sollten Co- rona zum An- lassfall nehmen, eine gesicherte Kinderbetreuung in jedem Som- mer einzufüh- FIW-Landesvorsitzende Vera Sares fordert flexible Betreuungsangebote in Schulen und Kindergärten ren“, wünscht sich Sares. Generell sei ein flexibles Betreuungsangebot derzeit besonders gefragt – egal, ob in Kinder- gärten oder Schulen. „Gerade in her- ausfordernden Zeiten brauchen wir Pla- nungssicherheit. Diese können wir mit einem Betreuungsangebot, das auf die Bedürfnisse der Unternehmerinnen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeht, geben“, resümiert die FiW-Vor- sitzende. FiW NÖ-Landesvorsitzende Vera Sares: „Wir brauchen ein bedarfsorientiertes Bildungsangebot.“ Geld, das dem Leben dient „Eine Geldanlage bei Oikocredit schafft Jobs, vor allem für Frauen. Oikocredit fördert auch erneuerbare Energie. Das Geld tut Gutes. Das finden wir fair!” Harald Krassnitzer & Adele Neuhauser unterstützen Oikocredit 01 / 505 48 55 www.oikocredit.at Hinweis: Werbeanzeige der Stichting Oikocredit International Share Foundation, Wertpapierprospekt samt allfälligen Nachträgen abrufbar unter www.oikocredit.at. unternehmerin | 3/20 | 41 © Philipp Monihart© Philipp Monihart
NETZWERK Unternehmerinnen STÄRKEN Unternehmerinnen Frau in der Wirtschaft Steiermark möchte mit der Facebook-Kampagne „Unternehmerinnen STÄRKEN Unter- nehmerinnen“ die unternehmerischen Chancen rund um Covid-19 beleuchten. „Wir wollen aufzeigen, dass es Möglich- keiten gibt, gestärkt und positiv daraus hervorzugehen und unseren steirischen Unternehmerinnen Mut machen“, so Vizepräsidentin und Landesvorsitzende von FiW Steiermark Mag. Gabi Lechner. Dazu wurden Unternehmerinnen aus den verschiedenen steirischen Bezirken gebeten, folgende Fragen zu beantwor- ten: Wie motivieren Sie sich nach dem Lock-Down, damit der Neustart erfolg- reich gelingen kann? Wie haben Sie Ihr Geschäftsmodell durch die Covid- 19-Krise neu überdacht? Was nehmen Sie positiv aus der Krise mit? Die Antworten finden sich auf www.facebook.com/fiwstmk © Bacher Kreativ KG © Alice Melzer Photographie © Robert Cescutti 42 | © Joachim Haschek© Conny Pail© privat
(Rück-)Blick in die Bundesländer Restart-Programm für Unternehmerinnen © Sabine Starmayr WKOE-Vizepräsidentin und FiW-Landes- vorsitzende Margit Angerlehner „Wenn COVID-19 eines gezeigt hat, dann das, dass sich Oberösterreichs 36.948 Unternehmerinnen nicht unter- kriegen lassen. Das Thema Neuausrich- tung ist nun präsenter denn je“, betont WKOÖ-Vizepräsidentin und FiW-Landes- vorsitzende Margit Angerlehner. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sei es wichtig, zusammenzuhalten, Chancen wahrzunehmen und diese für sich zu nutzen. Mit dem neuen Coa- chingprogramm „Ideenwerkstatt“ erhal- ten Unternehmerinnen nützliche Inputs, um aus der Krise wieder neu durchstar- ten zu können. Auf die Teilnehmer war- ten 4 Trainerinnen zu unterschiedlichen Themen mit jeweils 3 Stunden Coa- chingprogramm und max. 15 Personen pro Gruppe. Von Unternehmerinnen für Unterneh- merinnen: Mit mehr Wissen punkten. Ideenwerkstatt für Unternehmerinnen • Spezialworkshops in Kleingruppen vor Ort • 4 Regionen: Linz, Wels, Steyr, Braunau • 4 Trainerinnen & 4 Themen - Petra Baumgarthuber HER mit MEHR! - Sybille Prähofer Erfolgsfaktor Marketing-Strategie - Sabine Kronberger Wer für sich wirbt, gewinnt - Patrizia Faschang Soziale Medien regieren die Welt! • Ziel: Gemeinsamer Austausch und Wissenstransfer zur Weiterbildung und Neuausrichtung als Restart nach der Krise Alle Infos zur Initiative unter www.unternehmerin.at g’lernt is g’lernt Die Ideenwerkstatt, die Quelle: Duden. DER IDEENWERKSTATT Wortart: Substantiv, weiblich Mit mehr Wissen neu durchstarten unternehmerin | 3/20 | 43
NETZWERK Andrea Stifter wieder FiW-Vorsitzende Salzburg © WKS/Foto Neumayr Der neue Vorstand von „Frau in der Wirtschaft“: v.l. NR-Abg. Tanja Graf, FiW-GF Mag. Anita Wautischer, Mag. Sonja Slavik, Alexandra Priewasser, KommR Sonia Sagmeister, WKO-Vizepräsidentin Mag. Amelie Groß, Petra Stranger, FiW-Vorsitzende KommR Andrea Stifter, KommR Brigitte Hirschegger, Mag. phil. Ingrid Hemedinger, Gerti Gruber, MBA, Mag. Andrea Tichonow, MSc, KommR Sabine Mayrhofer, KommR Sissy Petra Szuchar, Dr. Monika Picker-Apfler, Vizepräsidentin KommR Marianne Kusejko, Sabine Staudinger WK-Vizepräsidentin Andrea Stifter wurde kürzlich als Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Salzburg bestätigt. Stifter ist Geschäftsführerin der Andrea Stifter Touristik GmbH in Zell am See. Sie ist seit Jahren in der Interessenvertretung aktiv, unter anderem als Spartenob- mann-Stellvertreterin der Sparte Touris- mus und Freizeitwirtschaft sowie als stellvertretende Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft. Seit 2010 bekleidet Andrea Stifter das Amt der Vizepräsiden- tin der Wirtschaftskammer Salzburg, seit 2012 hat sie den Vorsitz bei Frau in der Wirtschaft inne. Besonders wichtig ist es ihr, Frauen und ihre Leistungen sichtbar zu machen sowie den Anteil an Funktionärinnen in der Wirtschaftskam- mer spürbar zu erhöhen. Wichtige Leis- tungen von Frau in der Wirtschaft werden weiterhin die fachliche Weiterentwicklung durch Seminare, die Förderung des part- nerschaftlichen Kontakts von Frauen und das dadurch entstehende starke Netz- werk von Unternehmerinnen sowie der direkte Draht der Unternehmerinnen zur Wirtschaftskammer sein, betont Stifter. Mit ihr bilden NR-Abg. Tanja Graf und Fachgruppenobfrau KommR Sabine Mayerhofer als ihre Stellvertreterinnen das Führungsteam von Frau in der Wirtschaft Salzburg. Erfreut zeigt sich Andrea Stifter über die hochkarätige Be- setzung des Vorstands von Frau in der Wirtschaft. Durch die neu gewählte Vize- präsidentin der WKÖ Mag. Amelie Groß und die Nationalrätin Tanja Graf ist ein guter Austausch mit dem Bund gesi- chert. Darüber hinaus engagiert sich die Vizepräsidentin der WKS und der Industriellenvereinigung Salzburg, Mag. Marianne Kusejko, weiterhin bei Frau in der Wirtschaft und garantiert mit ihrem Know-how eine starke Verbindung zu Großunternehmen und Industrie. 44 |
(Rück-)Blick in die Bundesländer Das Netz der Region in Rudersdorf © FiW V.l.: Mag. Katharina Bagdy, Mag. Andrea Maurer und Ing. Sonja Wagner „Typisch weiblich – meine Karriere!“ Unter diesem Motto stand das Unternehmerin- nenfrühstück von Frau in der Wirtschaft Jennersdorf. Bezirksvorsitzende Sonja Wagner hatte Andrea Maurer zu einem Impulsvortrag über weibliches Führungs- und Kommunikationsverhalten eingela- den. Beim Frühstück im No Stresss Cafe Patricia in Rudersdorf wurde anschlie- ßend intensiv genetzwerkt. Erfolgreicher „Online-Marktplatz Wienerwald“ Astrid Wessely, Purkersdorfer Bezirksver- treterin von Frau in der Wirtschaft NÖ, hat eine erfolgreiche Plattform für regionale Unternehmen geschaffen. „Nach den ersten Tagen im Home-Office konnte ich beobachten, wie immer mehr Kleinun- ternehmen und EPUs verzweifelt nach Möglichkeiten suchten, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig beobach- tete ich auf Facebook, dass Menschen nach heimischen Anbietern fragten“, be- richtet sie von der Entstehungsgeschichte ihrer Facebook-Plattform „Online-Markt- platz Wienerwald“. Die Plattform umfasst Waren und Dienstleistungen und hat be- reits mehr als 2500 Teilnehmer. „Die Plattform ist als Werbetafel zu verstehen – gekauft, verhandelt und Feedback ge- geben wird direkt bei den Anbietern“, er- läutert Wessely das Konzept. Derartige Erfolgsgeschichten freuen auch Vera Sares, Landesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft NÖ: „Unsere niederös- terreichischen Unternehmerinnen lassen sich von der Krise nicht unterkriegen, sondern nutzen ihren Ideenreichtum.“ Tipp: Einfach auf www.facebook.com im Suchfeld „Marktplatz Wienerwald“ eingeben. i t r a h n o M p p i l i h P © a k l e c o W a n i r a h t a K t k n u p t h c L © i „Typisch weiblich Astrid Wessely, Initiatorin des „Online-Markplatz Wienerwald“ Vera Sares, Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft NÖ unternehmerin | 3/20 | 45
NETZWERK FiW-Umfrage: Jede 2. Unternehmerin musste ihren Betrieb in der Corona-Krise vorübergehend schließen © Marija Kanizaj Mag. Gabi Lechner (Vize- präsidentin Wirtschafts- kammer Steiermark und FiW-LV Steiermark) dass auch ein vergleichsweise großer Teil der zusätzlichen Hausarbeit innerhalb der Familie noch immer bei den Frauen lag, wenngleich sich 61 Prozent der Un- ternehmerinnen die zusätzliche Hausar- beit während des „Corona-Lockdowns“ partnerschaftlich geteilt haben. „Corona sollte uns hier als Anlassfall dienen, die nach wie vor bestehenden Defizite in eini- gen Bereichen anzupacken“, betont die Landesvorsitzende von Frau in der Wirt- schaft und Vizepräsidentin der WKO Stei- ermark, Gabriele Lechner. Drei Punkte sind Lechner besonders wichtig: pla- nungssichere Kinderbetreuung im Som- mer, die Steigerung der Betreuungsquote der unter Dreijährigen und die Vermitt- lung der Bedeutung von betriebswirt- schaftlichem Wissen in einer Unterneh- merinnen-Akademie. Lechner: „In einem ersten Schritt sind wir gerade dabei, das Serviceangebot in Richtung betriebswirt- schaftliche Beratungen speziell für Un- ternehmerinnen zu verstärken. Darauf aufbauend planen wir die Realisierung der Akademie zur Vermittlung von be- triebswirtschaftlichem Know-how.“ © FiW Steiermark V.l.: Mag. Mario Lugger (Chefredakteur „Steirische Wirtschaft“, WKO Steiermark), Mag. Simone Harder (Referentin IWS, WKO Steiermark), Mag. Gabi Lechner (Vizepräsidentin WKO und FiW-LV Steiermark) und Mag. Elke Jantscher-Schwarz (FiW-LGF Steiermark) mit ausgewählten Medien- vertretern beim Pressegespräch am 24. Juni 2020 Wie hat sich die Corona-Krise auf Unter- nehmerinnen ausgewirkt? Antworten darauf gibt eine Umfrage von FiW Steier- mark, durchgeführt vom Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung der WKO Steiermark, an der insgesamt 1.286 steirische Chefinnen teilgenom- men haben. Demnach waren 84 Prozent von der Corona-Krise persönlich negativ betroffen. Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und Auftrags- ausfälle führten bei 50 Prozent der be- fragten Unternehmerinnen zu vorüber- gehenden Betriebsschließungen. Eine überdurchschnittlich hohe Belastung er- gab sich auch aufgrund der zusätzlichen Kinderbetreuungspflichten: 59 Prozent der Unternehmerinnen mit Kind(ern) ga- ben diese bei der Umfrage als (sehr) he- rausfordernd an. Denn für 41 Prozent fehlten dadurch die zeitlichen Ressour- cen für unternehmerische Tätigkeiten und es traten darüber hinaus psychische Belastungen durch die andauernde Überbeanspruchung auf. Dazu kommt, 46 |
Superkräfte für Ihr Business B2B-Informationen und Marketingadressen für Unternehmerinnen www.firmeninfo.at Jetzt registrieren und Bonus holen! (Rück-)Blick in die Bundesländer „G’lernt is g’lernt“ im Burgenland Auch Frau in der Wirtschaft Burgenland holt mit der Ini- tiative „G’lernt is g’lernt – vom Lehrling zur Unterneh- merin“ erfolgreiche Unternehmerinnen vor den Vorhang. Welche Erfolgsge- schichten man mit einer Lehre schreiben kann, zeigte Gabriele Weinreich, ausgebildete Konditormeis- terin und Chefin der Cafe- Konditorei Weinreich in Oslip. „Man muss wissen, was man will, und dies dann umsetzen können“, so Weinreich. Der Schritt zur Selbstständigkeit sei nicht einfach gewesen, doch mit viel Einsatz, Engagement und Unterstützung ihrer Familie meistere sie die Herausforderungen, berichtete die Unternehmerin. © FiW Gabriele Weinreich und LV Melanie Eckhardt unternehmerin | 3/20 | 47
NETZWERK FiW zu Gast bei neuem WKNÖ-Präsidenten © Josef Bollwein Zu einem Antrittsbesuch trafen sich die Vertreterinnen von Frau in der Wirt- schaft Niederösterreich im Sommer mit der Kammerleitung. FiW-Vorsitzende Vera Sares erörterte mit dem neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer NÖ, Wolfgang Ecker, die aktuellen Themen von Frau in der Wirtschaft. Mit dabei waren WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, Stellvertreterin Alexandra Höfer sowie FiW-NÖ-Geschäftsführerin Nicole Wöllert. V.l.: FiW-NÖ-Geschäftsführerin Nicole Wöllert, WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Direktor-Stv. Alexandra Höfer, FiW-NÖ-Lan- desvorsitzende Vera Sares und WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer Neue Spitze bei FiW Eferding © Andreas Maringer 48 | Renate Ozlberger wurde einstimmig an die Spitze der Eferdinger Unternehme- rinnen gewählt. Bei der Umsetzung der Aktivitäten wird sie von ihren Stellvertre- terinnen Dietlinde Wegerer und Brigitte Zeininger unterstützt. V.l.: FiW-BV-Stv. Brigitte Zeininger, FiW-BV-Stv. Dietlinde Wegerer, FiW-BV Renate Ozlberger, WKOÖ-Vizepräsidentin und FiW-Landesvorsitzende Margit Angerlehner
(Rück-)Blick in die Bundesländer © Isabella Gruber Verabschiedung von Sonja Henhapl-Röhrich © Klemens Fellner V.l.: Katharina Lang (FiW-BV Fürstenfeld), Isabella Gruber und Hans Fürst (GF der Fürst GmbH & Co KG) bei der Eröffnung von „Mode Isabella“ am 6. März in Ilz Neue Boutique trotz Krise Gründung trotz Corona-Krise: Nach 30 Jahren im Verkauf, davon 17 Jahre in der Modebranche, wagte die ge- lernte Einzelhandelskauffrau Isabella Gruber mit ihrem Faible für „Bella Italia“ den Schritt in die Selbststän- digkeit und verwirklichte ihren Traum mit einer eigenen Boutique „Mode Isabella“. Das Team von FiW Fürsten- feld freut sich über die unternehmeri- sche Verstärkung in der Region. V.l.: FiW-Landesvorsitzende und Vizepräsidentin der WKS KommR Andrea Stifter, KommR Mag. Sonja Henhapl-Röhrich, FiW-Landesgeschäftsführerin Mag. Anita Wautischer Von einer langjährigen Funktionärin und prägenden Persönlichkeit für „Frau in der Wirtschaft“, Sonja Henhapl-Röhrich, musste sich kürzlich WK-Vizepräsidentin und FiW-Vorsit- zende Andrea Stifter verabschieden. Neben Spitzenfunktionen in der Fach- gruppe Werbung und als Spartenob- frau in der Sparte Information & Con- sulting war Henhapl-Röhrich für Frau in der Wirtschaft Salzburg über Jahr- zehnte hinweg eine prägende Persön- lichkeit. Sie stand über 25 Jahre im Dienst der unternehmerisch tätigen Frauen. Von 1995 bis 2010 war sie Lan- desvorsitzende. Sie hat die Organisa- tion zu einer Kontakt- und Kompetenz- plattform ausgebaut. Viele ihrer Initiativen, wie das Aus- und Weiterbildungsprogramm für Unter- nehmerinnen, werden bis heute erfolg- reich weitergeführt. Es war ihr immer ein großes Anliegen, unternehmerisch tätigen Frauen eine Möglichkeit zum Austausch und zur Kommunikation zu schaffen. Sie ist eine engagierte Netz- werkerin, die mit ihrem Kommunikati- onstalent und ihrem Engagement die Bedeutung von „Frau in der Wirtschaft“ ausbaute und den Interessen von Un- ternehmerinnen Gehör verschaffte, so Stifter. frau in der wirtschaft Kontaktieren Sie uns! Niederösterreich Tel. 02742 851-112211 Oberösterreich Salzburg Kärnten Tirol Burgenland Steiermark Vorarlberg Wien Tel. 05 90 909-3333 Tel. 0662 88 88-303 Tel. 05 90 904-731 Tel. 05 90 905-1459 Tel. 05 90 907-2623 Tel. 0316 601-727 Tel. 05522 305-452 Tel. 01 514 50-1426 unternehmerin | 3/20 | 49
NETZWERK FiW St. Veit goes digital © FiW Neue Herausforderungen brauchen neue Wege. Diese ging auch das Team von FiW St. Veit und lud zum Zoom-Stammtisch, um auch in Zeiten des Abstandshaltens mit den Unternehmerinnen in Kontakt zu bleiben. Digital Consultant Christine Heinrich lieferte den rund 25 Teilnehme- rinnen wertvolle Inputs zum Thema „Google your business“ und beantwortete spannende Fragen rund um digitale Chancen fürs Unternehmertum. „Wir freuen uns über das positive Feedback. Dieses neue Format hat durch die Orts- unabhängigkeit vor allem den bezirks- übergreifenden Austausch gefördert“, zeigt sich Nicole M. Mayer, Stv. Landes- vorsitzende FiW Kärnten, erfreut. Martina Gratz-Haidvogl an der Spitze von FiW Wels-Land © Werkgarner Mit Martina Gratz-Haidvogl von der Gebrüder Gratz GesmbH aus Edt bei Lambach, Margareta Staudinger von der Grünzweig Bestattung GmbH aus Stadl-Paura und Elke Ehrenecker vom Friseursalon „Hauptsache Haar“ aus Marchtrenk nimmt das regionale Unternehmerinnen-Netzwerk neuen Schwung auf. Das Unternehmerinnen- Trio von Frau in der Wirtschaft Wels- Land setzt sich für die wirtschaftlichen Interessen in der Region ein. V.l.: FiW-BV-Stv. Elke Ehrenecker, FiW-BV Martina Gratz-Haidvogl, FiW-BV-Stv. Margareta Staudinger Besuchen Sie Frau in der Wirtschaft auch auf: Impressum: Herausgeberin: Frau in der Wirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien, Tel.: +43 (0)590 900-3017, E-Mail: fiw@wko.at. Verleger, Vertrieb: GPK GmbH, Gußhausstraße 14/2, 1040 Wien, Tel.: +43 1 585 69 69-0, gpk.at, E-Mail: office@gpk.at. Anzeigenverkauf: Dr. Johanna Wall, Tel.: +43 650 788 27 03, office@agenturwall.com, Verlagsort: Wien. Produktion: Mag. Julia Hauska, Susanne Vukan, MA, GPK, Tel.: +43 1 585 69 69-0, gpk.at. Art Direction/Layout: Christina Schier. Druck: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl. Herstellungsort: 7201 Neudörfl. unternehmerin, das Magazin für die Frau in der Wirtschaft, erscheint 4 x jährlich. Chefredaktion: Mag. Bernadette Hawel. Chefin vom Dienst: Susanne Vukan. Redaktionskonsulent: Mag. Andreas Kratschmar. Redaktion: Julia Brandner (Frauen, Wirtschaft, Gesellschaftspolitik), Ursula Zaiser (Frauen, Gesellschaftspolitik, Familie und Soziales), Birgit Marschitz-Popp (Frauen, Wirtschaft, Gesellschaftspolitik), Regina Zeppelzauer (Business Lifestyle), Daniela Stockhammer (Events), Birgit Vollmeier (Wirtschaft, Gesellschaftspolitik, Digitalisierung), SVS. Lektorat: Ernst Böck. Fotos: FiW. Nachbestellungen bei Frau in der Wirtschaft (E-Mail: fiw@wko.at) möglich. Druckauflage: 145.000 Stück. Coverfoto: Nicole Stessl Photography. Offenlegung laut Mediengesetz: wko.at/offenlegung 50 |
WEBINAR DER WOCHE Bis Jahresende bieten wir weiterhin im Wochentakt spannende Webinare für Sie an. Unter anderem stehen am Programm: _DIGITALE KUNDENGEWINNUNG, 10.09.2020, 10:00-11:00 Uhr _GRÜNDUNG KOMPAKT, 24.9.2020, 13:00–14:00 Uhr _CHAMPIONS MINDSET, 6.10.2020, 11:00–12:00 Uhr _ZUR SPITZENVERKÄUFERIN IN 30 TAGEN, 19.11.2020, 10:00–11:00 Uhr Alle Webinare auf einen Blick: wko.at/meinwebinar. Sie haben ein Webinar versäumt? Unter epu.wko.at/webinare-mediathek finden Sie alle Webinare zur Nachschau, wie z. B. die Webinar-Serie _FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUKUNFT IHRES UNTERNEHMENS mit Vortragenden des Zukunftsinstituts. Nützen Sie Ihre Chance! Top-Vortrag kostenlos // Keine Wegzeiten oder Anfahrtskosten // Unkomplizierte Teilnahme von zu Hause // Infos & Anmeldung: wko.at/meinwebinar
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