P.B.B. MZ GZ02Z033564 M | 01/18 WKO /FIW | WIEDNER HAUPTSTRASSE 63 | 1045 WIEN unternehmerin FRAUEN ERFOLGE MÄRKTE Unternehmerin des Jahres Im Porträt: Brigitte Annerl Das bringt’s Wirtschaftsrelevante Vorhaben der neuen Bundesregierung POSITIONEN Mehr Anerkennung fürs Unternehmertum LEBEN SVA „digital“ SERVICE E-Mobilität: Chancen und Förderungen für Unternehmerinnen

e d i t o r i a l Mag. Gritta Grabner Bundesgeschäftsführerin Frau in der Wirtschaft Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald Chefredakteurin unternehmerin Liebe Leserin, die Konjunkturdaten zeigen nach oben, die standortpolitischen Pläne nach vorn: Die Zeichen stehen gut, dass Österreich mehr als einen wirtschaftspolitischen Frühling erlebt. Dazu kommt das „Alltime-High“ bei den weiblichen Gründungen mit enormen 45 Prozent (2017), das übrigens auch zeigt: Wir Unternehmerinnen brauchen keine Quote. Die unternehmerin setzt vor diesem Hintergrund einen Schwerpunkt zu den wirtschaftspo- litischen und stimmungsmäßigen Rahmenbedingungen für die Selbstständigkeit in Öster- reich. Wir haben das Regierungsprogramm für Unternehmerinnen und seine Konsequenzen im Detail analysiert (Seite 6), aber auch im ganzen Land nachgefragt, wie es eigentlich um Anerkennung und Respekt fürs Unternehmertum bestellt ist (Seite 8). Klar ist: In beiden Bereichen ist noch viel zu tun – und Österreichs Unternehmerinnen sind die besten Botschafterinnen für ein zeitgemäßes Bild der Selbstständigkeit. Zeitgemäß und zukunftsfit zu sein, ist auch in anderen Bereichen wichtig: Etwa bei der Digitalisierung, wo wir uns in unserer großen Serie mit dem Thema „Bots“ beschäftigen (Seite 24). Oder bei der E-Mobilität, der eine große Zukunft vorausgesagt wird. Die unternehmerin präsentiert deshalb, von welchen Förderungen rund um E-Mobilität Unternehmerinnen profitieren können (Seite 22). Ebenfalls wichtig: Fitness für die neue Datenschutzgrundverordnung, die im Mai in Kraft tritt. In der unternehmerin erfahren Sie, was Sie dafür alles tun müssen (Seite 26). In diesem Sinn: Der Frühling kann kommen. Wir machen auf jeden Fall mehr daraus! Mag. Gritta Grabner Bundesgeschäftsführerin FiW Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald Chefredakteurin unternehmerin Das bringt’s Die wichtigsten wirtschaftsrelevanten Vorhaben der neuen Bundesregierung mehr dazu auf Seite 6 Unternehmerin des Jahres Brigitte Annerl ist Siegerin in der Kategorie Export mehr dazu auf Seite 20 E-Mobilität Welche Chancen und Förderungen es für Unternehmerinnen gibt mehr dazu auf Seite 22 Impressum: Herausgeberin: Frau in der Wirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien, Tel.: +43 (0) 590 900-3017, E-Mail: fiw@wko.at. Verleger, Vertrieb: GPK – Event- und Kommunikationsmanagement GmbH, Gußhausstraße 14/2, 1040 Wien, Tel.: +43 1 585 69 69-0, www.gpk.at, E-Mail: office@gpk.at. Anzeigenverkauf: Dr. Johanna Wall, Tel.: +43 650 788 27 03, office@agenturwall. com, Verlagsort: Wien. Produktion: Mag. Julia Hauska, Sophie Ehrgott, GPK, Tel.: +43 1 585 69 69-0, www.gpk.at. Grafik: Christina Schier. Druck: Leykam Druck GmbH & Ko KG, Bickfordstraße 21, 7201 Neudörfl. Herstellungsort: 7201 Neudörfl. unternehmerin, das Magazin für die Frau in der Wirtschaft, erscheint 4 x jährlich. Chefredaktion: Mag. Elisabeth Zehetner-Piewald, Mag. Gritta Grabner, Susanne Ender. Redaktionskonsulent: Mag. Andreas Kratschmar. Redaktion: Nicole Adler (Mode, Lifestyle), Angie Eichler (Frauen, Wirtschaft, Gesellschafts- politik), Helga Eichler (Lifestyle, Menschen, Leben), Mag. Daniela Davidovits-Nagy (Karriere), Marie-Theres Euler-Rolle (Gesellschafts- politik, Frauen, Gesundheit), Mag. Tatjana A. Schröder-Halek (Karriere, Zukunft), Mag. Anja Hasenlechner (Kunst, Kultur, Kreativwirt- schaft), Gerti Kuhn (Frauen, 50plus, Tourismus, Gesundheit), Mag. Doris Palz (Familie, Soziales, Work-Life-Balance), KR Daniela Schwarz (Frauen, Selbstständigkeit), Emily Walton (Gesellschaftspolitik, Familie und Soziales), Birgit Marschitz-Popp (Frauen, Wirtschaft, Gesell- schaftspolitik). Lektorat: Ernst Böck. Fotos: FiW. Nachbestellungen bei Frau in der Wirtschaft (E-Mail: fiw@wko.at) möglich. Druckauflage: 125.000 Stück. Coverfoto: Elena Rachor. Offenlegung laut Mediengesetz: http://wko.at/offenlegung Bots Die Vor- und Nachteile der Softwareroboter mehr dazu auf Seite 24 unternehmerin | 1 /18 | 3 © WKO/Schnarr© Günther Peroutka

inhalt unternehmerin 1/2018 i n h a l t P O S I T I O N E N S E R V I C E 6 Das bringt’s Die wichtigsten wirtschafts- relevanten Vorhaben der neuen Bundesregierung 24 Fragen Sie den Bot! Die Vor- und Nachteile der Softwareroboter 22 E-Mobilität: Chancen und Förderungen für Unternehmerinnen Die unternehmerin checkt diverse Möglichkeiten 26 Jetzt wird’s ernst: Fit für die Datenschutzgrundverordnung? Die unternehmerin zeigt, worauf es ankommt 8 Mehr Anerkennung fürs Unternehmertum, bitte! Ein Rundruf der unternehmerin zeigt, was sich Österreichs Unternehmerinnen wünschen 10 Meinungsmacherin Amelie Groß Doris Rose Juliane Bogner-Strauß Martha Schultz 12 Success-Stories Erfolge für Frau in der Wirtschaft 13 3 Fragen an Dr. Margarete Schramböck Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort 28 Business-Service Mehr Erfolg im Business haben 29 WIFI-Business-Tipps Aktuelle Informationen für UnternehmerInnen 30 Know-how Sie fragen – unsere Expertinnen und Experten antworten L E B E N N E T Z W E R K 20 Die Export-Expertin Brigitte Annerl, Inhaberin und Geschäftsführerin von LENUS Pharma GesmbH 34 Unternehmerinnen- Award 2018 Die besten Unternehmerinnen des Landes wurden gekürt 14 Success-Tipps Erfolgreiche Unternehmerinnen im Porträt 16 Erfolgsfrage Erfolgreich mit Blumen 18 SVA „digital“: bequemer, schneller, online Die SVA macht mit dem Projekt „SVA 2020“ mobil für die digitale Zukunft 32 Unternehmerinnenkongress: Neue Märkte, neue Chancen Am 19. und 20. April wird Linz zur Unternehmerinnen- Hauptstadt Österreichs 38 Veranstaltungsüberblick Termine von und für Frauen in der Wirtschaft 40 get connected Events von und für Frauen in der Wirtschaft im Rückblick 41 Ladies Lounge mit Martha Schultz und Dr. Margarete Schramböck unternehmerin | 1 /18 | 5

p o s i t i o n e n differierende Umsetzungsmaßnahmen zu ver- meiden, soll insbesondere geprüft werden, wo verstärkt Verordnungen anstatt Richtlinien zum Einsatz kommen sollten. Missbrauch bekämpfen: Sozialmissbrauch ist nicht nur unfair gegenüber anderen Ar- beitnehmern, sondern benachteiligt auch die Wirtschaft. Die Regierung will dagegen mit Kontrollen vorgehen. Handlungsbedarf be- steht z. B. beim Weiterbildungsgeld im Rah- men der Bildungskarenz, bei der Rezeptge- bührenobergrenze, bei Pfusch und Schwarz- arbeit sowie beim Haushaltsstatus, der für Sozialleistungen (z. B. Kinderbeihilfe, Sti- pendien, Alleinverdienerabsetzbetrag, Not- standshilfe) ausschlaggebend ist. Fazit: Je rascher und konsequenter die Bun- desregierung diese Maßnahmen umgesetzt, desto besser sind die Zukunftsaussichten für den Unternehmerinnenstandort Österreich. von KMU erhöhen. Das ermöglicht mehr inter- nationale Erfolgsgeschichte für Unterneh- merinnen. Der Einsatz der Bundesregierung für moderne internationale Handelsabkommen ist dafür ebenfalls entscheidend. Körperschaftssteuer senken: Die geplante Senkung der Körperschaftssteuer – der Satz ist noch offen – entlastet nicht nur Unter- nehmerinnen, sie rechnet sich auch. „2004/2005 hat Österreich die KöSt von 34 auf 25 Prozent gesenkt. Trotz des gerin- geren Satzes war das Aufkommen im Jahr 2007 bereits über jenem von 2005“, berich- tet die FiW-Bundesvorsitzende. Lohnkosten senken: Die Senkung der Lohn- nebenkosten auf deutsches Niveau will die Regierung durch mehrere Maßnahmen errei- chen, darunter die Absenkung des Familien- lastenausgleichsfonds (FLAF), des Arbeitslo- senversicherungsbeitrags oder des Unfall- versicherungsbeitrags. Schultz: „Dies kommt, wie wir immer gefordert haben, allen Unter- nehmen zugute.“ Pflichtmitgliedschaft erhalten: Das Ende der Pflichtmitgliedschaft bei der Wirt- schaftskammer hätte gerade Unternehmerin- nen kleiner und mittlerer Betriebe hart getroffen. Serviceleistungen wären massiv teurer geworden, die gemeinsame Vertretung der wirtschaftlichen Interessen höchst pre- kär. „Von einer solidarischen Wirtschaft, die mit einer Stimme spricht und Themen in Eigenregie erledigt (z. B. Ausbildung), profitiert jede Unternehmerin“, so Martha Schultz. Steuern: Das aktuelle Regierungsprogramm ist das erste Regierungsprogramm seit lan- ger Zeit, das eins nicht vorsieht – neue Steuern oder Steuererhöhungen. Deswegen wird es weder Vermögens- noch andere Ei- gentumssteuern geben, vor denen sich Un- ternehmerinnen lange fürchten mussten. Vorzeitige Abschreibung: Besonders interes- sant für KMU ist, dass es für neue, abnutz- bare körperliche Anlagegüter im ersten Jahr eine vorzeitige bzw. degressive Abschreibung in Höhe von 50 Prozent geben soll. Außerdem soll es weitere flexible Abschreibungsmög- lichkeiten geben. Schultz: „Das sind nicht nur wirksame Investitionsanreize, sondern auch administrative Erleichterungen.“ Golden Plating: Wenn sich Österreich als „Musterschüler“ bei der Umsetzung von EU-Regeln inszeniert, zahlt meistens die Wirt- schaft mit noch mehr Auflagen und Bürokratie drauf. Damit soll jetzt Schluss sein: Bei der Umsetzung von EU-Richtlinien soll Österreich nicht durch das sogenannte „Gold Plating“ die Wettbewerbsposition von Unternehmen in Ös- terreich gegenüber jener in anderen EU-Staa- ten schwächen, sondern sich im Regelfall an den Mindestanforderungen orientieren. Damit für alle Unternehmen im Binnenmarkt die gleichen Rahmenbedingungen gelten und um unternehmerin | 1 /18 | 7

p o s i t i o n e n Ihre Meinung Was sind Ihre Erfahrungen mit Anerkennung und Respekt für Unternehmertum? Schreiben Sie uns, was Sie erlebt haben – und was mehr Anerkennung für unter- nehmerische Leistungen im Land schafft: fiw@wko.at „In Österreich gibt es zwar einen Tag der Arbeit, aber keinen Tag des Un- ternehmertums. Ich wäre sehr dafür, einen solchen Tag einzuführen. An diesem Tag sollte der Selbstständigkeit geht. Umso wichtiger ist es, dass sich jede Unternehmerin selbst als Vorbild für unternehmerisches Denken und Handeln versteht. Wir sind die beste Werbung für das Unternehmertum im Land!“ Margit Angerlehner LV FiW Oberösterreich t l l e t s e g e b © i ” aber nicht arbeitsfrei sein, sondern da sollte gezeigt werden, was Unternehmertum alles möglich macht. Die Grundidee von Unter- nehmen ist es ja, Probleme und Herausforde- rungen zu lösen. Und dabei leistet auch Österreichs Wirtschaft Enormes für ihre Kun- den. Unsere Unternehmen sind nicht das Problem, sondern die Lösung für viele Prob- leme.“ KommR Andrea Stifter Vizepräsidentin WK Salzburg & LV FiW Salzburg ” „Wenn man Kinder und Jugendliche fragt, was sie ein- mal werden wollen, dann hört man oft die gleichen Be- rufe. Aber kaum, dass sie ihr eige- ner Chef werden wollen. Das zeigt, welch großen Nachhol- bedarf wir haben, wenn es um das Image r y a m r a t S © ” „Das Unternehmer- tum wurde in Ös- terreich lange Zeit politisch gezielt diskreditiert. Ein-Personen-Un- ternehmen wurden und werden unter den Verdacht ge- stellt, dass sie sich nur aus einer sozialen Notlage heraus selbstständig gemacht ha- ben. Auf die Idee, dass die Selbstständig- keit ein Lebensstil ist und Eigenverantwor- tung und Gestaltung Freude machen, kommt man offenbar nicht. Dabei macht genau das das Unternehmertum aus. Ich finde es wichtig, diese positive Grundein- stellung zum Unternehmertum auch aktiv zu kommunizieren. Das Unternehmertum macht den Unterschied – und verdient ge- nau deswegen auch mehr Respekt und An- erkennung.“ Sylvia Gstättner Vizepräsidentin WK Kärnten & LV FiW Kärnten und kooperativ unser Wirtschaftsleben ist. Alle arbeiten irgendwie zusammen. Die Kleinen supporten die Großen, die Schnel- len unterstützen die Langsamen. Wirtschaft ist intelligente Kooperation. Unsere Wirt- schaft ist unteilbar und ein Kooperations- netzwerk der Sonderklasse, das dem ganzen Land dient.“ KommR Adelheid Moretti LV FiW Steiermark ” „Dass Österreich so gut durch die Krise gekommen ist und die Arbeitslosigkeit nicht explodiert ist – wie in anderen Ländern –, verdan- ken wir unseren Betrieben. Dass t l l e t s e g e b © i es erstklassig ausgebildete Fachkräfte und tolle Karrierechancen im Land gibt, machen erst unsere Betriebe möglich. Dass die jungen Leute dank Lehre nicht auf der Straße stehen, sondern wirt- schaftsnah ausgebildet werden, dafür sorgen unsere Lehrbetriebe. Diese Leis- tungen sind alle keine Selbstverständ- lichkeiten. Wir dürfen uns nicht darüber wundern, dass niemand darüber redet, wenn wir es selbst nicht tun.“ Evelyn Dorn LV FiW Vorarlberg unternehmerin | 1 /18 | 9 © El Media

r e f o H s n a H / A K B © p o s i t i o n e n Vereinbarkeit fördern Unterstützung für Unternehmerinnen Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend Option Unternehmerin?! Höchster Frauenanteil aller Zeiten Martha Schultz WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzende Familie und Beruf zu vereinbaren, ist gerade für Unternehmerinnen eine große Herausforde- rung. Viele entscheiden sich für einen frühen Wiedereinstieg und sind daher auf eine flä- chendeckende und qualitätsvolle Kinderbetreu- › Die Reform der Schulferienregelung wird die Vereinbar- keit von Beruf und Familie erleichtern. ‹ ung angewie- sen. Ich selbst hatte die Chance, meine Kinder bereits im Alter von einem Jahr in eine Krippe zu geben und wieder in den Beruf einzusteigen. Ich halte es daher für essenziell, das Betreuungsangebot weiter auszubauen und setze mich für flexiblere Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtun- gen ein. Wir sind bereits auf einem guten Weg: Durch die Ausbauinitiative in den vergangenen Jahren konnte das Barcelona-Ziel der EU für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen (Betreuungs- quote von 90 Prozent) erreicht und die Betreuungsquote der unter Dreijährigen verdoppelt werden. Allein in diesem Jahr wird der Bund weitere 52,5 Millionen Euro in den Ausbau des institutionellen Kinderbetreuungsangebots investieren. Wichtige Maßnahmen für eine bessere Ver- einbarkeit sind außerdem die Förderung von alternati- ven Betreuungsformen (etwa Tagesmütter und -väter) und die Weiterentwicklung von Au-pair-Regelungen. Auch die Reform der Schulferienregelung mit der Einführung einheitlicher Herbstferien wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Ich setze mich außerdem für einen flächende- ckenden Ausbau einer qualitativen schulischen Nachmittagsbetreuung ein. Auch eine Ausweitung der Betreuung in den Ferien ist mir ein großes An- liegen. Bei der Suche nach geeigneten Kinderbetreu- ungsangeboten in der Ferienzeit kann zum Beispiel unsere FamilyApp helfen. Diese bietet direkten Zu- griff auf Betreuungslösungen, die von verschie- densten Projektanbietern aus ganz Österreich für Kinder jeden Alters angeboten werden. unternehmerin | 1 /18 Der Frauenanteil an den Einzelgründungen in der gewerblichen Wirtschaft erreichte 2017 mit 45 Prozent ein „Alltime-High“, war also der höchste Frauenanteil aller Zeiten. Seit 20 Jahren ist dieser Anteil sogar um 16 Prozentpunkte gestiegen. Dies ist eine beacht- liche Zahl und zeigt wieder einmal, welche Bedeutung Österreichs Unternehmerinnen für unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze haben. Doch wir dürfen uns auf dieser positiven Entwicklung nicht ausruhen, insgesamt gilt es auch weiterhin verstärkt Mädchen und Frauen die Option Selbstständigkeit zu vermitteln. Dazu bedarf es realistischer Role Models, die Lust auf Unternehmertum machen. Vor allem jedoch muss Entrepreneurship und unternehmerische Bil- dung in Schule und Studium gefördert werden, und zwar am besten so früh wie möglich. Aus diesem Grund haben wir in Zusammenar- beit mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirt- schaftsstandort die Initiative „Unternehmerin macht Schule“ geschaffen. Bei diesem Projekt begeistern Unternehmerinnen Schülerinnen und Schüler für eine unternehmerische Laufbahn und berichten, welche Möglichkeiten das Unternehmertum bietet. Denn wir müssen Bewusstseinsbildung schaffen und die Option Un- ternehmerin als Berufswunsch manifestieren. Dass dies vor allem auch ein gesellschaftlicher Auftrag ist, zeigen mir viele Gespräche mit jungen Unternehmerinnen, die schildern, dass oft sogar bei der Übernahme eines Familienunternehmens gar nicht die Möglichkeit bedacht wurde, dass die Tochter das Unternehmen weiterführen könnte und dies erst auf aus- drücklichen, sehr nachdrücklichen Wunsch der Jungunternehmerin in Erwägung gezogen wurde. Dieser Zugang muss sich ändern, denn erst dann wird Unternehmertum den Stellenwert in Österreich haben, den es verdient! Weitere Informationen unter: www.unternehmerinmachtschule.at › Wir dürfen uns auf dieser positiven Entwicklung nicht ausruhen, insgesamt gilt es auch weiterhin verstärkt Mädchen und Frauen die Option Selbstständigkeit zu vermitteln. ‹ © Inge Prader | 11

p o s i t i o n e n 3 Fragen an Dr. Margarete Schramböck Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort l d n e L . h C / W D M B © Unternehmerin macht Schule Erfolgreicher Start des FiW-Projekts Das bundesweite Projekt „Unternehmerin macht Schule“ von Frau in der Wirtschaft lief in Wien erfolgreich an. Ein Schulbe- such der Unternehmerin Martina Reiterer in der BHAK Wien 10 wurde auch von der Redaktion der „WIENER WIRTSCHAFT“ be- gleitet. Die Schüler und Schülerinnen zeigten sich interessiert und engagiert. Auch der Besuch von Unternehmerin Mi- chaela Hudecová Königshofer am Phönix Realgymnasium war ein Erfolg bei der Zielgruppe. Stadtschulratspräsident Hein- rich Himmer verfolgte die Vorstellung der Unternehmerin ebenfalls mit Begeiste- rung. Zahlreiche weitere Schulbesuche von Unternehmerinnen in Wien stehen nun am Programm. Konkrete Pläne Auch in Salzburg startete das FiW-Projekt erfolgreich durch. Gerti Gruber, Unterneh- merin aus Gastein, stand den Schülerin- nen und Schülern der 7. Klassen der Hö- heren Internatsschule des Bundes (HIB) Saalfelden Rede und Antwort. Diese waren vor allem am Werdegang von Gruber und an den Rahmenbedingungen einer Unter- nehmensgründung interessiert. „Von den 16 Schülern gibt es bei einem Viertel bereits Nachfolgepläne im elterlichen Betrieb, der Großteil ist noch unentschlos- sen und absolviert den Unternehmerfüh- rerschein, um sich für die Zukunft besser zu qualifizieren“, bilanziert die Hotellerie- expertin. © fotografiefetz 5. Klasse des Phönix Realgymnasiums mit Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer, Unternehmerin Michaela Hudecová Königshofer, Schuldirektor Markus Röder, FiW-Vorsitzender Martina Denich-Kobula und FiW-GF Mag. Susanne Metz Mit dem Projekt „Unternehmerin macht Schule“ bringt Frau in der Wirtschaft er- folgreiche Unternehmerinnen in Schulen, um die Jugendlichen für eine unternehme- rische Laufbahn zu begeistern. Die Unter- nehmerinnen berichten am eigenen Bei- spiel, welche Chancen die Selbstständig- keit eröffnet und was man mit Unterneh- mergeist alles erreichen kann. „ www.unternehmerinmachtschule.at © FiW Viele SchülerInnen der HIB Saalfelden interessie- ren sich für eine selbstständige berufliche Tätig- keit und stellten der Unternehmerin Gerti Gruber (Mitte) zahlreiche Fragen. SchülerInnen des Kollegs der BHAK Wien 10 mit Unternehmerin Martina Reiterer und Lehrerin Mag. Beate Spitzer © Erika Spitaler 1 Was sind Ihre Prioritäten für den Standort? › Wir werden Unternehmertum wieder stärker fördern, die Chancen der Digitali- sierung entschlossen nutzen und den Standort international sichtbarer machen. Konkret müssen wir bei den bürokrati- schen Auflagen spürbare Erleichterungen schaffen, flexibleres Arbeiten ermögli- chen, Abgaben senken und das Potenzial der Digitalisierung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Betriebe bestmöglich nutzen. ‹ 2 Wie unterstützen Sie den Erfolg von Unternehmerinnen? › 2017 wurden 45 Prozent der neuen Unternehmen von Frauen gegründet. Um noch mehr Frauen die Selbstständigkeit zu ermöglichen, braucht es beste Rahmenbe- dingungen. Entscheidend ist, Mädchen so früh wie möglich zu fördern, eine gute Ausbildung, die Erschließung frauenunty- pischer Berufe sowie ein gutes Netzwerk und die Vereinbarkeit von Beruf und Fami- lie. Die Digitalisierung bietet gerade für berufstätige Mütter große Chancen. ‹ 3 Welche Schwerpunkte setzen Sie im Bereich Digitalisierung? › Neben dem flächendeckenden Breit- bandausbau bündeln wir bestehende elekt- ronische Angebote der Verwaltung und vereinfachen den Zugang zu diesen Online- Diensten. Dabei ist es wichtig, vom Elec- tronic-Government zum Mobile-Govern- ment zu kommen. Für Unternehmen wollen wir die Informationsverpflichtungen redu- zieren und erleichtern, die E-Gründung ausbauen und KMU im Bereich des E-Com- merce besser unterstützen. ‹ unternehmerin | 1 /18 | 13

l e b e n © Edlinger (2x) Mit Humor und Leichtigkeit inspiriert die selbstständige Diätologin Edburg Edlinger Menschen zu bewusster und gesunder Ernährung. mehr Restaurants und Außerhaus- Verpfleger, die In- teresse daran ha- ben, ihre Konsu- menten zu einer gesünderen Ernäh- rung zu inspirieren“, so Edlinger. „ www.diaetologin.eu Genussvoll besser essen Professionelle Ernährungsberatung Seit nunmehr zwanzig Jahren ist Edburg Edlinger als Diätologin tätig und seit 1999 selbstständige Unternehmerin. „Die Arbeit als angestellte Diätologin füllte mich nicht aus. Ich hatte so viele Ideen und keine Möglichkeit, diese zu verwirklichen. Für mich gab es also nur einen Weg: meine ei- gene Chefin werden und das tun, was mir Freude bereitet und mir Energie gibt“, sagt sie. Edlinger war in der Diätologie eine der ersten Unternehmerinnen. Sie hat in eini- gen Bereichen der professionellen Ernäh- rungsberatung Pionierarbeit geleistet. Ed- linger wurde 1998 mit dem ersten Wissen- schaftspreis für Ernährungsmedizin und Di- ätetik ausgezeichnet. „Mein Erfolgscocktail besteht aus einer großen Portion Leichtig- keit, Entspanntheit und Humor. Ich inspi- riere Menschen zu mehr Genuss und Wohl- befinden mit einer würzigen Rezeptur aus Ernährungsmedizin, psychologischer Raffi- nesse und einer großen Portion All- tagstauglichkeit“, erklärt die engagierte Diätologin. Unter dem Motto „genussvoll besser essen“ entwickelt sie Ernährungs- projekte, hält Vorträge und bietet Kanti- nenoptimierung, betriebliches Ernährungs- management sowie persönliche Ernährungs- beratungen an. Außerdem betreut sie Diätologie-StudentInnen, die bei ihr ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung ab- solvieren. „Meine Vision ist es, Menschen zu einer gesunden und genussvollen Er- nährung zu bewegen. Dazu braucht es Individuelle Gartenplanung Einzigartiges Konzept für biologische Gärten Nach ihrer Ausbildung zur Volksschulleh- rerin wollte Andrea Übinger etwas ganz anderes ausprobieren: Sie begann ein Stu- dium an der Wirtschaftsuniversität und nahm einen Nebenjob in einer Firma für © beigestellt (2x) Gartengestaltung an. „Das war die Türe zu meinem neuen Beruf, denn das kreative Arbeiten mit lebender Materie, die Ent- wicklung der Pflanzen zu begleiten, einen biologisch geplanten Garten wachsen zu sehen, das hat mich total fasziniert“, er- zählt Übinger. So begann sie im zwei- ten Bildungsweg eine Gartenbaulehre und absolvierte den Meister mit Unter- nehmerprüfung. Dazu kamen Ausbil- dungen für Baum- kontrolle auf Ver- kehrssicherheit. Am 2. Juni 2015 war es so weit: Sie konnte ihr Unter- nehmen „Gartenkonzepte, Planung und Beratung“ gründen. Im Unterschied zu den klassischen Unternehmen bietet sie nur individuelle Gartenplanung und -be- ratung an. „Dabei konzentriere ich mich voll und ganz auf die Wünsche des Kun- den. Gemeinsam mit ihm mache ich den ersten Schritt zum neuen Garten, ent- wickle ein Konzept und entwerfe einen Gartenplan in leicht verständlicher Form. So hat der Kunde die Freiheit, seinen Gar- ten selbst zu verwirklichen und ist nicht an einen ausführenden Betrieb gebunden. Selbstverständlich stehe ich ihm weiter- hin mit Rat und Tat zur Seite“, erklärt die kreative Gartenplanerin. Das biologische Arbeiten im Garten ist für sie ein wich- tiges Thema. Sie ist stolz darauf, dass sie ihre Arbeiten mit der Wiener Plakette „Natur im Garten“ auszeichnen darf. „ http://gartenkonzepte.co.at Die ehemalige Volksschullehrerin Andrea Übinger machte im zweiten Bildungsweg eine Gartenbaulehre und plant jetzt individuelle Gärten ganz nach Kundenwunsch. unternehmerin | 1 /18 | 15

Auf der Suche nach einem Space Manager zes Aufgabenprofil vorausschicken: Space ManagerInnen sind im Handel tätig, erstel- len Regalpläne und helfen bei der Gestal- tung des Sortiments. Als ich eines Tages eine solche Stelle ausschrieb, war ich dem- entsprechend auf einige Fragen gefasst. Mit der galaktischen Bewerbung, die schließlich über das firmeneigene Jobportal bei mir einlangte, hätte ich allerdings in Lichtjahren nicht gerechnet. Es bewarb sich nämlich ein gewisser Herr Kirk. Vorname James, zweiter Name Tiberius. Für all jene, die ihn nicht kennen: James Tiberius Kirk ist der Kapitän des bekanntes- ten Raumschiffs aller Zeiten, der USS Enterprise NCC-1702. In dem Lebenslauf, der sich im Anhang seiner Bewerbung be- fand, listete der Bewerber seinen Werde- gang auf, vom Besuch der Sternenflotten- akademie bis hin zum Tag, an dem er Kommandant der Enterprise wurde. Das Anschreiben beendete der Bewerber mit dem Satz: „Aufgrund meiner bisherigen Er- fahrungen halte ich mich für qualifiziert, die Stelle als Space Manager zu übernehmen.“ Warum führen Callboys neuerdings Vor- stellungsgespräche, wie reagiert man auf einen Urlaubsantrag wegen Haftstrafe und was hat eigentlich Captain Kirks Lebenslauf mit alledem zu tun? zu bewahren und der Öffentlichkeit zu- gänglich zu machen, hat der CAREER Verlag HUMOUR RESOURCES, eine Sammlung char- manter Anekdoten und schräger Momente, ins Leben gerufen. So skurril derartige Begebenheiten auch klingen mögen – diese und andere Ge- schichten haben sich tatsächlich so zuge- tragen! Auch Unternehmerinnen kennen dies bestimmt und haben bei der Auswahl neuer MitarbeiterInnen schon so manch skurrile Dinge erlebt. Denn fast jeder, der ab und an mit Bewerbungen zu tun hat, kann von der einen oder anderen aber- witzigen Situation erzählen. Um diesen Schatz an kuriosen Anekdoten Hier eine kleine Auswahl zur Erheiterung des Alltags: Hand aufs Herz: Könnten Sie adhoc beant- worten, mit welchen Aufgaben ein/e Space ManagerIn für gewöhnlich so betraut wird? Machen Sie sich keine Gedanken, wenn dem nicht so ist. Sie befinden sich damit in gu- ter Gesellschaft. Die Bezeichnung ist im deutschsprachigen Raum – außer unter ein- schlägig Vorbelasteten – eher unüblich, da- her möchte ich meiner Geschichte ein kur- unternehmerin | 1 /18 Bestellen Sie jetzt Ihre Ausgabe auf www.humourresources.eu/bestellen l a i r o t r e v d A | 17

l e b e n tung einschicken ist praktischer denn je: Sie können Rechnung und Zahlungsbestätigung schlicht scannen oder fotografieren, Ihre Bankverbindung für die Überweisung ange- ben und alles online an uns senden. Den Er- ledigungsstatus sehen Sie online, eine Be- nachrichtigung mit Link zum Download der Bestätigung kommt per E-Mail. Jetzt können Sie hier zusätzlich Feedback zum Service ge- ben und Anträge stornieren. Außerdem se- hen Sie sofort (ohne lästig in PDF-Vorlagen zu suchen), ob und welche Nachweise viel- leicht noch fehlen – und können diese via Upload-Button hochladen. Bald für Sie da: Eine praktische SVA-App, die unsere Dienste noch mobiler nutzbar macht, ist derzeit in Arbeit. Damit wird es möglich sein, am Handy ganz einfach und in wenigen Schrit- ten Verordnungen zur Bewilligung oder Arzt- rechnungen zur Vergütung einzureichen. Ebenfalls geplant sind zusätzliche digitale Kanäle für unkomplizierte, direkte Kommuni- kation mit Ihren SVA-Beratern. Button auf der SVA-Startseite oder über die Seite „Online-Services“. Dann brauchen Sie nur noch den gewünschten Bereich zu wäh- len und sind auch schon im Bild – über den Stand Ihres Beitragskontos, etwaige Kran- kenbehandlungen, Ihr Pensionskonto, Ihr Postfach und vieles mehr. - Verordnung zur Bewilligung einreichen Einfach einscannen oder fotografieren und online an uns schicken: Diese Möglichkeit spart Ihnen Zeit und Nerven. Der Bearbei- tungsstatus kann jederzeit abgerufen wer- den, der bewilligte Antrag kommt per Post. Die Bewilligung kann jederzeit auch online als amtssigniertes PDF heruntergeladen wer- den. Jetzt gibt es weitere Verbesserungen: Haben Sie eine Mailadresse hinterlegt (in Ihren Profildaten unter www.svagw.at/kun- denzone oder mittels Einverständniserklä- rung), erhalten Sie eine Benachrichtigung mit Link zum Download der Bestätigung per E-Mail. Weiters können bereits bewilligte Verordnungen storniert werden, wenn Sie die Leistung nicht in Anspruch nehmen, und eine Feedback-Möglichkeit ist auch gegeben. Ihre Meinung hilft der SVA, ihre Angebote weiter zu perfektionieren! - Rechnungen einreichen Rechnungen für privat bezahlte Leistungen (z. B. Privatarzt, Medikamente) zur Vergü- Die Handysignatur Die beste Möglichkeit, alle Online-Ser- vices der SVA zu nützen, führt über die sichere Handysignatur. Diese fungiert als rechtsgültige, elektronische Unter- schrift im Internet. Ihr Weg dazu: • Online unter https://finanzonline.bmf. gv.at, wenn Sie bereits Finanz-Online nutzen • Online auf der Webseite der Post unter www.post.at/handysignatur • Persönlich mit Handy und Lichtbildaus- weis in Ihrer SVA-Landesstelle, Magist- rat, Bezirkshauptmannschaft, Gemein- deamt oder einer der vielen anderen Registrierungsstellen (www.buerger- karte.at/registrierungsstellen) Ihr persönlicher Aktivierungscode wird Ihnen per Einschreiben zugeschickt. Achtung: die Gültigkeit der Handysigna- tur muss alle 5 Jahre verlängert werden! unternehmerin | 1 /18 | 19

l e b e n 20 MitarbeiterInnen, die jeden Tag Großarti- ges leisten“, ist Annerl stolz. Auch privat immer am Ball Eigentlich ist es keine Überraschung, den- noch ist es ungewöhnlich: Die Unternehmerin holt sich die Kraft für ihre vielen Reisen und den unermüdlichen Einsatz für die Verbesse- rung der männlichen Fruchtbarkeit am Fuß- ballplatz. Sie gerät, wenn sie von „ihren Jungs“ erzählt, auch gleich ins Schwärmen: „Wenn ich nicht gerade im Flieger sitze, stehe ich als Fußball-Präsidentin des steiri- schen Erste-Liga-Klubs TSV Hartberg am Feld und feuere meine Burschen an. Ich habe mich sofort in diese Mannschaft verliebt. Die positive Energie, der Wille, der Zusammenhalt und der Teamgeist – das hat mir gefallen und ich habe gewusst, ich möchte diesen Verein unterstützen. Seither findet mein Privatleben am Fußballplatz statt.“ Daneben engagiert sich die Vielbeschäftigte auch noch für die Bill Clinton HIV-Stiftung und schmiedet wei- tere Pläne für LENUS: „Ich liebe meine Arbeit und freue mich, wenn wir ständig weiter- wachsen und damit Paaren auf der ganzen Welt helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.“ „ www.lenuspharma.com © Lenus Pharma „Erste Fruchtbarkeitspille für den Mann“ titelte die Zeitschrift „News“, nachdem Brigitte Annerl die Ergebnisse ihrer Studie der internationalen Fachwelt präsentiert hatte. Made in Austria Trotz oder gerade wegen der hohen Export- quote ist es für Annerl selbstverständlich, in Österreich zu produzieren: „Ich hätte jeder- zeit mit der Produktion unserer Therapie- produkte auch ins Ausland gehen können, so wie es die großen Pharma-Companies ma- chen. Meine Entscheidung, hier in Österreich zu bleiben und das Headquarter zu haben, ist ein Bekenntnis zu meiner Heimat. Der überwiegende An- teil unserer Pro- › Auf dem Weg bis zum Weltmarktführer gab’s Höhen und Tiefen, aber in all diesen Jahren hat sich meine gewisse Beharrlichkeit als Unternehmerin ausgezahlt. ‹ © Elena Rachor Indonesien und die Philippinen auf unserem Programm.“ Die Anfänge waren dagegen noch etwas be- scheiden: „Ich kann mich noch gut an un- sere ersten Exportländer erinnern, Kosovo und Aserbaidschan. Ich startete den Export bei internationalen Fertilitätskongressen mit einem kleinen Stand von sechs Quadratme- tern, wo ich PROfertil® vorstellte.“ Das war aber kein Problem für die Unterneh- merin, sondern eine Herausforderung. Ihr Lebensmotto lautet immerhin „Geht nicht gibt´s nicht“, und das hat ihr auch immer geholfen: „Auf dem Weg bis zum Weltmarktführer gab’s Höhen und Tiefen, aber in all diesen Jahren hat sich meine gewisse Beharrlichkeit als Unter- nehmerin ausgezahlt.“ Keine Berührungsängste Auf dem Weg zum Erfolg darf man auch keine Angst vor Tabubrüchen haben. Besonders als Frau in einer männerdominierten Branche, noch dazu mit diesem Produktschwerpunkt. Wobei es für die Mutter eines 27-jährigen Sohnes ohne- hin nie schwierig war, mit Männern über Fruchtbarkeit zu sprechen. Auch nicht in tra- ditionell eher als prüde geltenden Regionen: „Ich schätze wirklich alle unsere Export- partner gleichermaßen. Was für mich jedoch jedes Mal aufs Neue überraschend ist: Dass ich als westliche Frau mit Männern aus dem Mittleren Osten über Spermienqualität spre- chen kann und sie mir eine große Offenheit entgegenbringen.“ Und der Erfolg gibt der Powerfrau recht. Immerhin wurden mittler- weile eine Million Therapien abgegeben. Übrigens: Wenn einander alle Paare, die dank PROfertil® Eltern geworden sind, die Hände reichen, würde diese Menschen- schlange vom Headquarter in Wien-Ottakring bis nach London reichen. duktionswertschöpfung erfolgt in Öster- reich. Und unseren Partnern ist es auch wichtig, dass wir hier, konkret im Salzbur- ger Lungau, produzieren. Made in Austria steht einfach für höchste Qualität.“ Im Wiener Headquarter befindet sich die medi- zinische Abteilung, die sich um die klini- schen Studien und die laufende Überprü- fung der Qualitätsstandards kümmert. Annerl investiert jährlich 15 Prozent des Umsatzes in die klinische Forschung. Darü- ber hinaus sind in der Firmenzentrale die Zulassungsabteilung, welche die Zulassung der LENUS-Pharma-Produkte in Österreich und allen Exportmärkten durchführt, die Vertriebs- und Exportabteilung, die Mar- ketingabteilung, zur Koordinierung der weltweiten Marketingaktivitäten sowie das Lager angesiedelt. „Das alles schaffen wir mit einem hochmotivierten Team aus unternehmerin | 1 /18 | 21

s e r v i c e Ö K W © Bundes bei Förderungen eher fraglich seien. Beim Einsatz der Fahrzeugflotten innerhalb eines beschränkten Radius (bis rund 250 Kilometer) gäbe es auch kein Reichweiten- problem, und die höheren Anschaffungskos- ten können vor allem Vielfahrer durch die deutlich niedrigeren Treib- stoffkosten schnell wieder her- einbekommen, so Schwarzer. › Höhere Anschaf- fungskosten können vor allem Vielfahrer durch die deutlich niedrigeren Treibstoff- kosten schnell wieder hereinbekommen. ‹ Univ. Doz. Dr. Mag. Stephan Schwarzer, Abteilungsleiter für Umwelt- und Energiepolitik, WKO Auch die Unternehmensberaterin Renate Brandner-Weiß, seit dem Jahr 2014 begeis- terte Nutzerin von E-Autos, meint aus Er- fahrung: „In vielen Fällen, insbesondere wenn man mehr als 15.000 Jahreskilometer fährt, ist die E-Mobilität die bessere, weil zukunftsfähigere Wahl.“ Sie rät Unterneh- merinnen aus Verantwortung und Kostenbe- wusstsein auf Elektromobilität umzustei- gen, aber sich das Thema hinsichtlich Fahrzeugmodelle, Nutzungsprofil und Voll- kostenrechnung genau anzuschauen. Der Bonus des Umstiegs auf Elektromobilität liegt vor allem in den Ersparnissen nach dem Kauf: Die Service- und Wartungskosten ver- ringern sich durch den Wegfall von Ölwech- sel, Auspuffanlagen und Kupplungen. Darü- ber hinaus ist Strom ein günstiger Treibstoff, und die Steuervorteile durch den Wegfall der Normverbrauchsabgabe sowie der motorbe- zogenen Versicherungssteuer rechnen sich ebenfalls. Fazit: Auch wenn die Elektromobilität noch am Entwicklungsweg ist, spricht aus finan- ziellen und Umweltschutzgründen auch jetzt schon einiges für den Umstieg. trisch betriebene Kleinbusse sowie leichte E-Nutzfahrzeuge 20.000 Euro pro Fahrzeug. Iris Ehrnleitner, die im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus die Initia- tive „klimaaktiv mobil“ betreut, empfiehlt bei umfangreichen Projekten zur Elektromo- bilität – wie etwa die Umstellung von Fahr- zeugflotten, Bussen und Nutzfahrzeugen so- wie E-Mobilitätsmanagement und E-Logistik – die kostenfreien „klimaaktiv mobil“-Bera- tungsangebote des Beratungspro- gramms „Mobilitätsmanage- ment für Betriebe, Bauträger und Flottenbetreiber“ in › In vielen Fällen, ins- besondere wenn man mehr als 15.000 Jahreskilometer fährt, ist die E-Mobilität die bessere, weil zu- kunftsfähigere Wahl. ‹ Mag. Renate Brandner-Weiß, Netzwerkpartnerin Energieagentur der Regionen Anspruch zu nehmen. So können Unterneh- merinnen in Abhängigkeit der Fahrzeugkate- gorie Förderungen in der Höhe von 20.000 bis 60.000 Euro pro E-Nutzfahrzeug bzw. pro E-Bus beantragen. Zusätzlich sind in diesem Bereich aufgrund relevanter beihilfenrechtli- cher Vorgaben abweichende Einreichproze- dere und Einreichzeitpunkte zu beachten, bei denen das Programm unterstützt. Zusätzlich zur Fahrzeugförderung wird auch der Auf- und Ausbau öffentlich zugängli- cher E-Ladeinfrastruktur gefördert. Die Bandbreite reicht hier pro Ladestelle von 200 Euro Förderung für Normalladen bis 3,7 kW Abgabeleistung bis hin zu 10.000 Euro Förderung für Schnellladen mit Wechsel- strom mit mehr als 43 kW oder Gleichstrom mit ≥ 50 kW Abgabeleistung. Wichtige Themen beim Ausbau der E-Mobi- lität sind natürlich auch die Pannenhilfe und das Reparaturservice. Der ÖAMTC ist dabei, seine gelben Engel zunehmend für Einsätze bei E-Fahrzeugen zu schulen und betreibt österreichweit mittlerweile fünf eKompetenzstandorte. Sie bieten unter an- derem stationäre Pannenhilfe, Pickerl- so- wie Kauf-, Sicherheits- und Fahrwerksüber- prüfungen für E-Fahrzeuge an. Darüber hinaus gibt es an etlichen „normalen“ Standorten bundesweit Ladestellen. i Sparen mit Elektromobilität In den kommenden Jahren sollten einem die steigende Modellvielfalt, sinkende An- schaffungspreise und größere Reichweiten die Entscheidung für E-Mobilität leichter machen. Trotzdem betreffen schon jetzt mehr als die Hälfte der Neuzu- lassungen bei E-Fahrzeugen Un- ternehmerinnen und Unterneh- mer, die sich vor allem die steuerlichen Vorteile nicht ent- gehen lassen wollen. Zudem ver- fügen sie zumeist auch über ei- gene Ladestationen. Auch der WKO-Experte für Umwelt- und Energiepolitik Stephan Schwarzer rät, schon jetzt umzusteigen und das aktuelle Förderpaket zur Elektromobili- tät zu nutzen, da vergleichbare zukünftige Aktionen durch geplante Einsparungen des ß e W - r e n d n a r B e t a n e R © Weitere Informationen zur Elektromobilität: „ www.umweltfoerderung.at (Förderungsdetails, Fördereinreichung, Online-Registrierung) „ www.klimaaktiv.at (Beratungsangebote) „ www.oeamtc.at (Fahrzeugmodelle, Ladestationen-App, Kompetenzstandorte) „ www.klimafonds.gv.at (Förderungen) „ www.energyagency.at (Landesförderungen) „ wko.at unternehmerin | 1 /18 | 23

s e r v i c e lich wirkenden Bot mitgeteilt. Der spieleri- sche Charakter an diesem Austausch kann motivierend wirken. Bots, die über künstliche Intelli- genz verfügen, sind für kleine und mittlere Unternehmen derzeit noch zu teuer. „Dieser Bereich wird allerdings in den nächsten Jahren eine extreme Lernkurve er- fahren“, sagt Feichtinger. „Künst- liche Intelligenz wird nicht mehr nur großen Firmen vorbehalten sein.“ r a g e t s a R n a m r A © Für UnternehmerInnen interessant ist nicht nur die Ausgabeseite, also die Betreuung des Kunden. Durch einen Bot können auch Ten- denzen und Präferenzen der Nutzer aufgezeigt werden, im Austausch mit dem Computer sinkt oftmals die Hemmschwelle. Ein Bot wird nie verblüfft reagieren und nie- mals schimpfen. Selbst der „intelligenteste“ Bot kann keine Emotionen zeigen – ein As- pekt, den man in der Kundenkommunikation niemals außer Acht lassen sollte. „Derzeit haben Bots etwa Probleme, wenn der Kunde emotional wird. Durch Schreien verändert sich die Stimme, der Bot versteht die Anfrage nicht“, beobachtet Misheva. Aufgrund man- gelnder Empathie wird er es auch nicht schaf- fen, einen enttäuschten oder aufgebrachten Kunden zu besänftigen. In kniffligen Anlie- gen wird daher immer der zwischenmenschli- che Kontakt gewinnbringender sein. „Gerade die Spracherkennung wird sich in den nächsten Jahren rasant entwickeln“, sagt Mis- heva. Die einfachen Formen der Bots sind so programmiert, dass sie bestimmte Schlagwör- ter erkennen und daraufhin nach einer passen- den Antwort suchen. Die komplexeren – und freilich für Unternehmen noch kostenaufwen- digeren – Chatbots lernen kontinuierlich mit, da sie über künstliche Intelligenz verfügen. Vereinfacher, nicht Alleskönner Schwierig wird es, wenn ein Bot nicht ausrei- chend ausgereift ist und die Frage des Kun- den nicht versteht. In diesen Fällen endet ein Gespräch oft mit einer Enttäuschung. „Es ist für Unternehmen wichtig, eine passende Er- wartungshaltung beim Kunden zu schaffen“, sagt Feichtinger. Gerade bei der Vermarktung eines Bots sollten Firmen die Wahrheit kom- munizieren. Wer verspricht: „Fragen Sie unse- ren Bot, er weiß alles“, wird die Kunden nicht zufriedenstellen. Gerade wenn ein Bot nicht mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, liegt seine Rolle primär darin, eine Art Wegweiser durch ein Labyrinth an Informationen zu sein. Er nimmt eine Vorselektion ab und sagt gezielt, wo man weitere Informationen findet. Das Scrol- len durch lange Gebrauchsanweisungen und das Durchforsten des Internets wird obsolet. „Es ist für Unternehmen sehr wichtig, im Vor- feld genau zu analysieren, wofür der Bot ein- gesetzt werden soll und womit man ihn speist“, sagt Unternehmerin Kränkl. „Hier geht es um Inhalte, es liegt also im Aufga- benbereich des Vertriebs und des Marketings, nicht in jenem der IT-Abtei- lung. Das wird leider oft falsch eingeschätzt.“ › Die Dynamik ist heute eine ganz andere als früher. Messenger- systeme wie etwa Facebook Messenger oder WhatsApp sind inzwischen Teil unserer Kommunikationskultur. ‹ Gudula Feichtinger, geschäftsführende Gesellschafterin Digiki GmbH Für wen? „Einen Chatbot zu programmieren, nur damit man einen Kommunikationskanal hat, den an- dere noch nicht haben, ist kein sinnvoller Grund“, warnt Misheva. „Es ist immer not- wendig, Kosten und Nutzen abzuschätzen.“ Inzwischen gibt es günstige Programme, mit denen Agenturen, die auf diesen Bereich spe- zialisiert sind, relativ schnell einen Bot pro- grammieren können. Eine Option ist es etwa, einen Bot temporär einzusetzen, etwa für ein Gewinnspiel. Anstatt Klienten zu überzeugen, Formulare mit persönlichen Daten auszufül- len, werden die Informationen einem freund- unternehmerin | 1 /18 | 25

s e r v i c e eine Verwarnung von der Behörde erhalten, im schlechtesten Fall eine geringe Strafe ausfassen. Aber diejenigen, die gar nichts tun, müssen mit hohen Strafen rechnen. Der Datenschutz trifft jedes Unter- nehmen, egal wie klein oder groß es ist, und die größten Gefahren sind Ignoranz, Blauäugigkeit und Unwille.“ Detaillierte Informationen zur DSGVO sowie Anwendungsbei- spiele finden Sie auch auf den WKO-Serviceseiten unter www. wko.at. Mit den dort verfügbaren aktuellen Infoblättern, Checklis- ten, Musterdokumenten sowie n n a m h c a L a r d n a x e l A © dem Folder und der Broschüre zum Downloa- den bleiben Sie auf der rechtssicheren Seite. Darüber hinaus können Sie eine individuelle, geförderte Beratung unter kmudigital.at anfordern. Expertinnentipp T K W © „Die DSGVO bringt einiges an Doku- mentations- und Informationsauf- wand, den Unter- nehmerinnen nüt- zen können, um Strategien für die Kundenansprache und digitale Präsenzen voranzubringen. Das heißt, Prozesse im Unternehmen zu verändern und die digitale Sichtbarkeit gezielt zu erhöhen. Wenn Sie dabei gut auf die DSGVO vorbereitet sind, schützen Sie nicht nur Ihre Daten, sondern auch die Zukunft Ihres Unternehmens.“ MMag. Barbara Thaler, IT-Unternehmerin und Vizepräsidentin der WK Tirol „ www.digithaler.info Ziele zu ermitteln: • Welche personenbezogenen Daten verar- beiten Sie? • Welche bestehenden Datenanwendungen gibt es bei Ihnen (z. B. Standardanwen- dungen, bestehende AGB, laufende Ver- träge, eingesetzte Softwaresysteme etc.)? • Zu welchem Zweck verwenden Sie die Da- ten? • Welche Einwilligungserklärungen haben Sie? • Sind Kinder Ihre Zielgruppe bzw. Informa- tionsempfänger? • Sammeln bzw. werten Sie Datenprofile aus (Profiling)? • Haben Sie bereits Dienstleister für die Da- tenverarbeitung? • Wie erfüllen Sie Informationspflichten und Betroffenenrechte? • Welche Datensicherheits-Tools/Maßnah- men setzen Sie bereits ein? • Wie sind bei Ihnen Privacy by Design („Recht auf Vergessen“) bzw. Privacy by Default (datenschutzfreundliche Einstel- lungen, die nur von Betroffenen geändert werden können) implementiert? Die DSGVO verändert das bisherige Daten- schutzgesetz massiv zugunsten der Betroffe- nen. Alexandra Lachmann, Innovationsmana- gerin und Inhaberin der Marketingagentur „Design-Atelier Fashgraft e. U.“, ortet bei Un- ternehmerinnen Unsicherheit in Bezug auf die DSGVO: „Einige überlegen, gänzlich auf Mar- ketingaktionen zu verzichten, die die Spei- cherung von Daten vorsehen. Ich rate meinen Kundinnen jedoch, sich genau zu informieren und gegebenenfalls Hilfe von der WKO oder anderen Datenschutz-Spezialisten anzuneh- men. Wichtig ist, bei der Speicherung von persönlichen Daten Einwilligungserklärungen einzuholen und dabei auf die Altersgrenze von 16 Jahren zu achten. Bei der Verwendung von Analyseprogrammen auf Webseiten (wie z. B. Google Analytics), sind diese so einzu- stellen, dass die IP-Adressen anonymisiert werden.“ Die neue Rechtsgrundlage erfordert aber noch weitere unternehmensinterne Analy- sen, nämlich: • Besteht für die verwendeten Daten Doku- mentationspflicht, und wenn ja, wie erfül- len Sie diese? • Welche Vorkehrungen gegen Datenschutzverletzungen bzw. -risiken treffen Sie in › Ich rate meinen Kundinnen, sich genau zu informieren und gegebenenfalls Hilfe von der WKO oder anderen Datenschutz-Spezialis- ten anzunehmen. ‹ Alexandra Lachmann, Innovationsmanagerin und Inhaberin Ihrem Unternehmen (z. B. Verlust der Da- tenkontrolle durch Hackerangriffe)? • Müssen Sie für Ihre Datenverarbeitung eine Datenschutz-Folgeabschätzung (Risi- koanalyse) durchführen? • Ist eine vorherige Konsultation bei der Aufsichtsbehörde notwendig? • Gibt es in Ihrem Unternehmen Datenver- kehr mit dem Ausland, und wenn ja, auf welcher Rechtsgrundlage? • Wie sieht der Arbeitnehmerschutz bei Ih- nen aus (z. B. Dienstverträge, Betriebsver- einbarungen etc.)? • Wie können Sie die „Rechenschaftspflicht“ umsetzen (z. B. Dokumentationen von Ein- willigungserklärungen etc.)? Umsetzungsziele festlegen Wenn Sie ermittelt haben, welche Schritte in Ihrem Unternehmen notwendig sind, priori- sieren Sie Ihre Maßnahmen und erstellen Sie einen Umsetzungsplan. Dabei sollten Sie sorgfältig vorgehen, denn Unternehmensbe- raterin Birgit von Maurnböck ist überzeugt: „Diejenigen, die sich nachweislich um die Umsetzung bemühen, werden im besten Fall eine Aufforderung zur Verbesserung oder unternehmerin | 1 /18 | 27

WIFI-Business-Tipps Aktuelle Informationen für UnternehmerInnen s e r v i c e Innovativ, kreativ und digital Wie jedes Jahr hat das WIFI gemeinsam mit hochschulischen Koope- rationspartnern auch im laufenden Kursjahr neue Lehrgänge entwi- ckelt, die sich am Bedarf der Wirtschaft orientieren – so zum Beispiel der viersemestrige Master-Studiengang MSc Designing Digital Business in Kooperation mit der FHWien der WKW. IT-Aufsteiger/in- nen erarbeiten sich hier das technologische Know-how, um digitale Business-Lösungen zu erarbeiten, die Unternehmen dank zunehmen- der Digitalisierung dringend brauchen. Im Universitätslehrgang Tourismusmanagement MSc ge- meinsam mit der Tourismusschule Bad Gleichenberg qualifizieren sich die Teilnehmer/innen für lei- tende Positionen in der internati- onalen Hotellerie. Kreative holen sich dagegen im Universitätslehr- gang Food Design mit der New Design University St. Pölten be- rufsbegleitend fundiertes Know- how für innovative Ess-Ideen und gastronomische Gesamtkonzepte. „ wifi.at/akademisch t l l e t s e g e b © i Lernen ist Vielfalt: Diversity am Trainerkongress 2018 Männer und Frauen, Ältere und Jüngere, Mitarbeiter/innen aus unterschiedlichsten Kulturen – Teams werden immer vielfälti- ger. Aus der zunehmenden He- terogenität im Berufsleben folgen natürlich auch für die Weiterbildung besondere An- forderungen. Der WIFI-Trainer- t l l e t s e g e b © i kongress 2018 stellt daher Diversity in den Mittelpunkt. In spannenden Methoden-Workshops, Gruppeninteraktionen und Keynotes gibt es Impulse für eine gelingende Teilnehmer/in- nen-Orientierung. Dazu gibt es neueste Erkenntnisse aus der Lern- forschung und natürlich reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und Austauschen. Save the date: WIFI-Trainerkongress 2018, 07.06.2018, WIFI Wien „ wifi.at/trainerkongress Neuauflage: Broschüre zur Generationen-Vielfalt Seit 2005 leben in Österreich mehr Menschen über 40 als unter 40 Jahren. Nicht von ungefähr klagen Unternehmen über zunehmende Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Wenn weniger Junge zur Ver- fügung stehen, werden die Talente und Potenziale der Älteren im- mer wichtiger. Die neu aufgelegte Broschüre „Genera- tionen-Balance im Unternehmen“ des WIFI Unternehmerservice unterstützt Klein- und Mittelbetriebe, die Chancen des demografischen Wandels zu nutzen und Rahmenbedingungen für ein ausge- wogenes Miteinander im Unternehmen zu schaffen. Ausgehend von einem Al- tersstruktur-Check enthält die Broschüre Denkanstöße über alternsgerechtes Füh- ren. Eine Reihe von Praxistipps von der Arbeitsplatzgestaltung über Personalstra- tegien und die Organisation altersge- mischter Teams hilft bei der Umsetzung. „ wko.at/generationen Die KMU DIGITAL Webinare Im Rahmen des bis Ende 2018 laufenden Förderpro- gramms KMU DIGITAL bie- tet die Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem BM- WFW mehrere jeweils ein- stündige Webinare mit Fo- kus auf die Chancen der Digitalisierung an. Bei Interesse schicken Sie bitte ein Mail an info@kmudigital.at – wir informieren Sie gerne, sobald die Anmel- dung zu den einzelnen Webinaren möglich ist. Save the date: • Die E-Rechnung Experte: Dr. Gerhard Laga, WKÖ Datum: Donnerstag, 22.03.2018 von 14:00–15:00 Uhr • Das Unternehmensserviceportal Experte: DI Erich Forsthuber, MBA, Bundesministerium für Finanzen Datum: Donnerstag, 14.06.2018 von 14:00–15:00 Uhr „ www.kmu-digital.at unternehmerin | 1 /18 unternehmerin | 1 /18 | 29 | 29 © shutterstock.com

s e r v i c e Business-Bestseller – Bücher für UnternehmerInnen Tali Sharot: Die Meinung der Anderen Wie sie unser Denken und Handeln be- stimmt – und wie wir sie beinflussen Wie stark lassen wir uns von Informati- onen und Meinungen aus dem Internet beeinflussen? Wie kommt es dazu, dass wir unsere Überzeugungen wechseln? Laut Tali Sharot, Psychologin und Neurowissenschaftlerin, sind Fakten – besonders in Beziehungen – nicht aus- reichend, um Andere zu überzeugen. Wir übernehmen Fakten, aber oft nur die, die unsere vorgefasste Meinung be- stätigen. Gegenteilige Informationen, die nicht dazupassen, werden kritisch gesehen. Wichtig dabei ist es, die Wün- sche, Bedürfnisse und Emotionen des Gegenübers miteinzubeziehen. „Die Meinung der Anderen“ ist ein interes- santes Buch für alle, die wissen wollen, wie beinflussbar wir wirklich sind. In Kooperation mit der unternehmerin können Sie hier gratis die 8-seitige bu- siness bestseller summary dieses Buchs downloaden: „ www.business-bestseller.com/ unternehmerin BETREFF: Weiterbildung Frage: Woran erkennt man die Qualität einer Weiterbildung? Ein wichtiger Indikator dafür sind Rankings und Vergleiche. So hat kürzlich das Indust- riemagazin traditionell wieder knapp 90 Seminaranbieter in ganz Österreich durch das Meinungsforschungsinstitut mei- nungsraum.at untersuchen lassen. Zum wiederholten Male ging der erste Platz in der Kategorie „Gesamtanbieter“ mit der Bestnote 2,30 an das Wirtschaftsförde- rungsinstitut der Wirtschaftskammern (WIFI). Die Erwartungen der Kunden sind laut der österreichweiten Befragung dabei klar um- rissen: kompetente TrainerInnen, Aktuali- tät der Inhalte, Praxisbezug und regionale Nähe stehen ganz oben auf der Anforde- rungsliste. Die im Zuge der Studie ebenso abgefragten Weiterbildungsbudgets sind in den vergangenen Jahren annähernd gleich- geblieben. Heuer zeigt sich erstmals die Bereitschaft der Unternehmen – immerhin 21 Prozent der Befragten meinungsraum.at –, für Weiterbildung wieder mehr Geld aus- zugeben. Die beruflichen und unternehmerischen He- rausforderungen im Zeitalter der Digitali- sierung sind nur durch gezielte Weiterbil- dung und somit ganz im Sinne des lebens- langen Lernens zu meistern. Das richtige Weiterbildungs- institut macht den Unter- schied. A N B I E TER-RAN E MIN KIN S G 2 0 1 8 R A FROSCH- KÖNIG Jetzt anmelden im WKO-Portal! Lassen Sie sich keine Märchen erzählen. Der Firmen-Compass liefert Ihnen tagesaktuelle Informationen zu Ihren Geschäftspartnern. Für Wirtschaftskammer-Mitglieder jetzt besonders günstig ab 10,- EUR pro Quartal. Mehr Infos unter: www.compass.at/wko unternehmerin | 1 /18 | 31

DANIELA ZELLER Kommunikationstrainerin und Persönlichkeitscoach Mein Auftritt als Unternehmerin n e t z w e r k DANIELA A. BEN SAID Persönlichkeitscoach, Erfolgs- trainerin und Autorin, Diversity: Vielfalt der Menschen nutzen, Stärken bündeln, global denken und neue Märkte erobern. Führung 2018 – so geht es Programm Fr, 20. April 2018 Start ca. 08:00 Uhr, Ende ca. 13:00 Uhr Betriebsbesichtigungen Tour 1 „Alles Stahl“ voestalpine Stahlwerk & Stahlwelt Tour 2 „Kunst & Kultur“ ARS Electronica & Altstadtführung Linz inkl. Kurzbesuch von „La Storia“ & „Zimmerkuchlkabinett“ Tour 3 „Alles Technik“ Rosenbauer & Kreisel Electric GmbH Tour 4 „Handarbeit & Kreativität“ Bademeisterei & Tabakfabrik SILKE GOOS-PERNEKER Gründerin „HerzVerstand" ehem. GF Eckes-Granini Austria GmbH Unternehmerin im Gespräch STEFANIE VOSS Weltumseglerin und Führungskraft Sailing to Success: Erfolgs- strategien für Businessfrauen BARTHA SCHULTZ Vizepräsidentin Wirtschaftskammer Österreich Bundesvorsitzende Frau in der Wirtschaft Programm Do, 19. April 2018 10:00 Uhr: Registrierung 11:00 Uhr: DANIELA ZELLER 12:00 Uhr: Mittagessen 13:00 Uhr: Eröffnungstalk 13:45 Uhr: DANIELA A. BEN SAID 14:40 Uhr: Pause und Netzwerken 15:00 Uhr: SILKE GOOS-PERNEKER 16:00 Uhr: STEFANIE VOSS 17:00 Uhr: ROMAN F. SZELIGA OÖ Kulturquartier OK-Platz 1, 4020 Linz 20:00 Uhr: Gala, Einlass 19:30 Uhr Weitere Informationen, Tickets und Hilfe bei der Hotelsuche finden Sie unter www.unternehmerin.at/kongress Wir danken unseren Sponsoren ROBAN F. SZELIGA Business Trainer, Arzt, Geschäftsführer und Zauberer „Morbus Digitalis“ – Mit Herz, Hirn und Humor in eine digitale Zukunft unternehmerin | 1 /18 | 33 Änderungen vorbehalten© Inge Prader© T. Lerch© Andreas Hagedorn© Quid agis GmbH© Suzy Stöckl© Dominik Stixenberger (www.dphoto.at)

n e t z w e r k utyria-General-Editor und Unterneh- merinnen-Award-Mitinitiatorin Eva Komarek (li.) und uCCI-Managing Director Claudia Daeubner KATEGORIE: Export Brigitte ANNERL – LENUS Pharma GesmbH LENUS Pharma wurde 2006 von der Gesund- heitsmanagerin Brigitte Annerl ge- gründet. Das Unter- nehmen hat seinen Stammsitz in Wien- Ottakring und ist in © Elena Rachor mehr als 60 Ländern Weltmarktführer in der Behandlung männlicher Unfruchtbarkeit. Das Unternehmen hat bereits mehrere internati- onale Auszeichnungen für Produktinnovation erhalten. Produziert wird im Salzburger Lungau. „ www.lenuspharma.at KATEGORIE: Besondere unternehmerische Leistung Johanna PENZ – ART Kunstmesse GmbH Die ART Innsbruck und ART Salzburg Contem- porary ist eine interna- tionale Messe für zeit- genössische Kunst, Klassische Moderne, Pop Art und weitere Strömungen des 19. © Guenther Peroutka bis 21. Jahrhunderts. Gegründet 1996 von Jo- hanna Penz, stellen mittlerweile bis zu 90 Galeristen und Kunsthändler aus zehn Natio- nen ihre Exponate aus. Seit 2017 findet die Messe nicht nur in Tirol, sondern auch in Salzburg statt. „ www.art-innsbruck.com Technischen Universität Graz gegründet. Die beiden Gründerinnen haben sich auf die Wundanalyse spezialisiert und einen einzigarti- gen Schnelltest zur Erkennung von Wundinfek- tionen entwickelt. In ihrem Hightech-Start-up wurde 2017 sogar ein eigener Reinraum für die Produktion der Substrate errichtet. „ www.qualizyme.com KATEGORIE: Innovation Maria-Luise FONATSCH – Fonatsch GmbH © Johann Perger Das Familienunterneh- men wird von Maria- Luise Fonatsch, Eigen- tümerin und Tochter des Gründers, geführt. Seit über 50 Jahren entwickelt die Fo- natsch GmbH Licht- maste mit Design, Perfektion, Qualität und Mehrwert. Die neueste Errungenschaft ist die „station BY FONATSCH“. Ein energieautarkes Buswartehaus mit zahlreichen Zusatzfeatures wie Handy- und E-Bike-Ladestation, W-Lan, Dachbegrünung und intelligenter Lichtsteue- rung. Die Produktion sowie die ständige Wei- terentwicklung der Produkte erfolgt mit ei- nem hoch motivierten Team ausschließlich in Melk. „ www.fonatsch.at Ministerin Juliane Bogner-utrauß, utyria-Vorstandsvorsit- zender Markus Mair, WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bun- desvorsitzende Martha uchultz Fonatsch-Chefin Maria-Luise Fonatsch (re.), Wiener utädtische-Vorstandsdirektorin Christine Dornaus unternehmerin | 1 /18 | 35

n e t z w e r k … ein spannender Abend! KATEGORIE: Besondere unternehmerische Leistung Shirin SAFER – NEBILY GmbH Shirin Safer ist mit ihrem Unternehmen in der Schädlingsbe- kämpfung und -vor- sorge erfolgreich. Le- bensmittelindustrie, Gastronomie und Ge- bäudeverwaltungen © Foto Weinwurm vertrauen der langjährigen Expertise ebenso wie Kunden aus dem öffentlichen Bereich. Daneben betreibt NEBILY auch einen erfolg- reichen Versandhandel mit professionellen Produkten für die Schädlingsbekämpfung. „ www.nebily.com Maria-Theresa PICHLER – Hotel Schüttkasten Geras Schüttkasten und Meierhof waren einst Wirtschaftsgebäude vom benachbarten Stift Geras. Sie wurden aufwändig revitalisiert und zu einem 4-Ster- ne-Haus ausgebaut. © Petra Blaha In der angeschlossenen akademie.GERAS wird ein vielfältiges Kursprogramm für unter- schiedliche Kunstbereiche angeboten. Seit Jänner 2017 ist Maria-Theresa Pichler Ge- schäftsführerin und Direktorin des Hauses. „ www.schuettkasten-geras.at Ministerin Juliane Bogner-Strauß flankiert von Wiener Städtische Versicherung-Direktorin Christine Dornaus (li.) und FiW-Bundesvorsitzende Martha Schultz (re.) Steiereck-Patronin Birgit Reitbauer, Ministerin Juliane Bogner-Strauß, und Styria-Vorstandsvor- sitzender Markus Maier. Siegerinnen Kategorie Start-up: Andrea Heinzle und Eva Sigl mit WKÖ-VP und FiW-BV Martha Schultz (v. re.) Lenus Pharma-Eigen- tümerin Brigitte Annerl (re.) wird von General Editor for Styria Trend Topics Eva Komarek ausgezeichnet. Galerist und Unternehmerinnen-Award-Unterstützer Ernst Hilger mit Künstlerin Assunta Abdel Azim Mohamed (Mitte) und Ipsos-Managing Director Karoline Sederl-Bartosch unternehmerin | 1 /18 | 37

n e t z w e r k FELDKIRCHNER MODEFRÜHLING Fr. 16. März 2018, 18:30–21:00 Uhr Amthof Feldkirchen, Amthofgasse 5, 9560 Feldkirchen Anmeldungen: Claudia.Prodinger@wkk.or.at BURGENLAND DAS NETZ DER REGION IN MATTERSBURG BEI REGINA HAIDER-LORENZ „DELPHINA – FITNESS & MEHR FÜR FRAUEN“ Gabriele Karner stellt ihre Büroservice-Dienstleistungen vor und Sport 2000 präsentiert die aktuelle Frühlings-Trainingskollektion. Do. 8. März 2018, 18:30 Uhr Weitere Informationen und Anmeldung: WK-Regionalstelle Mattersburg, Tel. 05 90907-2631 oder wko.at/bgld/fidw 5. Österreichischer Unternehmerinnenkongress 19.-20. April 2018 / Linz www.unternehmerin.at/kongress „BRINGS AUF DEN PUNKT“ – RHETORIK-WORKSHOP In diesem Intensiv-Workshop wird vermittelt, Telefonate aktiv zu steuern, zu verkürzen und die Kernbotschaften auf den Punkt zu bringen. Mo. 4. Juni 2018, 13:00 bis ca. 17:00 Uhr, WIFI Salzburg, Raum A204, Julius-Raab-Platz 2, 5027 Salzburg Anmeldung unter: fiw@wks.at oder Tel. 0662/8888-304 Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Salzburg finden Sie unter wko.at/sbg/unternehmerin OBERÖSTERREICH GIRLS‘ DAY 2018 Do. 26. April 2018, oö. Betriebe Alle Infos unter: www.girlsday-ooe.at Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Oberösterreich finden Sie unter www.wko.at/ooe/fidw. NIEDERÖSTERREICH SOMMERCAMP FÜR UNTERNEHMERINNEN UND IHRE KINDER Frischen Sie Ihr Business English beim „Sommercamp für Unterneh- merinnen und ihre Kinder“ vom Mi. 11. bis Sa. 14. Juli 2018 im Althof Retz auf, während Ihre Kinder beim English Camp Spaß haben und „sprachexperimentieren“. Infos und Anmeldung unter: fiw@wknoe.at oder Tel. 02742/851-13400 KÄRNTEN NEW ON STAGE FRÜHSTÜCK Hier erfahren Sie alles über die WK als Ihren Servicepartner. Do. 15. März 2018, 8:00–10:00 Uhr WK St. Veit, Business Lounge Bahnhofstraße 27, 9300 St. Veit an der Glan Anmeldungen: Doris.Weiss@wkk.or.at NEW ON STAGE FRÜHSTÜCK Do. 15 März 2018, 17:00–19:00 Uhr cat 'n' coffee – Das Katzencafè Paulitschgasse 9, 9020 Klagenfurt Anmeldungen: Manuela.Schellander@wkk.or.at unternehmerin | 1 /18 | 39

Text: Angie Eichler n e t z w e r k Martha Schultz (WKÖ-Vize- präsidentin und FiW-BV) und Margarete Schramböck (Wirtschaftsministerin) Ladies Lounge im Zeichen der Digitalisierung Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sprach bei der Ladies Lounge im Wiener Kursalon auf Einladung von WKÖ-Vizepräsidentin und FiW-Bundesvorsitzender Martha Schultz über digitale und reale Netzwerke. „Mobile Kommunikation ist mittlerweile zu einem Grundbedürfnis geworden, daher ist der flächendeckende Ausbau der digitalen Infrastruktur für österreichische Klein- und Mittelbetriebe ein essenzieller Wettbewerbs- faktor“, erklärte Martha Schultz bei der La- dies Lounge zum Thema Digitalisierung. Dass in der Ladies Lounge enorme Zukunfts- potenziale schlummern, sollte sich auch da- ran zeigen, dass Gastreferentin Margarete Schramböck kurze Zeit nach der Veranstal- tung zur Bundesministerin für Wirtschafts- standort und Digitalisierung ernannt wurde. Telekommunikation war ein Zufall Zuvor war Margarete Schramböck bis Okto- ber 2017 CEO der A1 Telekom Austria AG ge- wesen. Dort war sie maßgeblich für den Ge- schäftserfolg und die Transformation des Unternehmens verantwortlich. Begonnen hat die gebürtige St. Johannerin ihre Karriere bei Alcatel, wo sie den Job eigentlich nur so lange machen wollte, bis sie ihre Disserta- tion fertig geschrieben hätte. Schnell wurde aus diesem Zufallsjob mehr - und die junge Frau übernahm mehrere Top-Management-Po- sitionen, u. a. die Leitung der technischen Abteilungen und des Vertriebs. Alcatel wurde nach der Jahrtausendwende zu NextiraOne, deren Geschäftsführung Schramböck 2002 übernahm. Seit dem Merger mit dem inter- nationalen ICT-Unternehmen Dimension Data im Jahr 2014 fungierte Schramböck als Ma- naging Director. Digitalisierung ist die Zukunft Schramböck ist davon überzeugt, dass Tech- nologie hilft, Probleme zu lösen und ein besseres Leben zu leben. Auch wenn die Geschwindigkeit, mit der sich die Technik entwickelt, durchaus Angst machen kann: „Wir erleben gerade eine Revolution der Kommunikation. Alles, was digitalisiert wer- den kann, wird digitalisiert werden.“ Daher sei der Ausbau von mobiler Kommunikation auch so wichtig. Die technischen Möglich- keiten sind dabei vielfältig. Die nunmeh- rige Ministerin hält allerdings nichts davon, nur eine einzige Lösung zu verfolgen. Dazu gäbe es zu viele Alternativen. Das Nützen der bestehenden Kupferleitungen mit mo- dernen Methoden gehört hier ebenso dazu wie der Ausbau des mobilen Internet und das sogenannte „Fiber to the home“, also der Einsatz von Glasfaserkabeln. Erfolgsfaktor Netzwerken Schramböck gilt als eine exzellente Netz- werkerin und hatte auch ein paar Tipps für die Anwesenden: „Um Netzwerke aufzu- bauen, muss man Zeit investieren und Ge- duld haben. Networking ist nichts Kurz- fristiges.“ Um nicht jeden Abend auf Veranstaltungen sein zu müssen, sollte man auch Netzwerk-Frühstücke nützen oder sel- ber initiieren. Und Frauen sollten sich Men- toren oder Mentorinnen aussuchen und diese gezielt ansprechen. Mehr als Nein könne man ja nicht riskieren. Bevor die an- Zahlreiche Besucherinnen verfolgten die spannende Diskussion. wesenden Business-Ladies zum Netzwer- ken übergingen, brachte es Martha Schultz auf den Punkt: „Auch im Zeitalter der Digi- talisierung sind persönliche Netzwerke nach wie vor von größter Bedeutung.“ Begeisterte Gäste Unter den zahlreichen Zuhörerinnen waren die Landesvorsitzenden von FiW aus Oberös- terreich, Margit Angerlehner, aus Wien, Mar- tina Denich-Kobula, aus Niederösterreich, KommR Waltraud Rigler, und aus Vorarlberg, Evelyn Dorn. Als besonderen Gast konnte Schultz die Präsidentin von „Frauen in den Aufsichtsrat“, Monika Schulz-Strelow, begrü- ßen. Sie setzt sich seit Jahren erfolgreich für die nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in deutschen Aufsichtsräten ein und war be- geistert: „Es war ein toller Abend, und ich freue mich, dass ich hier sein konnte.“ „ www.unternehmerin.at unternehmerin | 1 /18 | 41 © www.polsterpics.com (2x)

Ausgezeichnetes Engagement WKÖ-Ehrenplakette für steirische Landesvorsitzende n e t z w e r k In die Zukunft „Steuern” MORGENgespräch mit TPA-Steuerexpertin Die Steuerexpertin Monika Seywald, ge- schäftsführende TPA-Gesellschafterin, ge- währte beim MORGENgespräch von Frau in der Wirtschaft Wien einen Einblick in ihr Berufsleben und gab den Unternehmerinnen hilfreiche Steuertipps. „Wichtig bei der Ar- beit mit einem Steuerberater bzw. einer Steuerberaterin ist, dass man Vertrauen hat“, bilanzierte Seywald. © WKÖ v.l.n.r.: WKÖ-Generalsekretärin Mag. Anna Maria Hochhauser und WKÖ-Präsident Dr. Christoph Leitl überreichten KommR Adelheid Moretti (Mitte) die Ehrenplakette. Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt die steirische FiW-Landesvorsitzende KommR Adelheid Moretti: In Anerkennung ihrer herausragenden Verdienste um die österreichische Wirtschaft wurde ihr von WKÖ-Präsident Christoph Leitl die Ehren- plakette der Wirtschaftskammer Österreich verliehen. Adelheid Moretti ist seit 1982 mit Leib und Seele Unternehmerin. Sie konnte als FiW-Bundesvorsitzende von 2007 bis 2015 zahlreiche Erfolge verbu- chen, wie das erhöhte Wochengeld für Unternehmerinnen und Verbesserungen im Bereich der sozialen Absicherung der Unternehmerinnen. Weiters setzte sie ihr Know-how und ihre Stimme für die weib- liche Wirtschaft viele Jahre als National- ratsabgeordnete ein und ist nach wie vor als Spitzenfunktionärin für die stei- rischen Unternehmerinnen sowie im Rahmen des europäischen FEM-Netzwerks als Präsidentin im Einsatz. © studio horak v.l.n.r.: FiW-GF Mag. Susanne Metz, Mag. Monika Seywald, FiW-Vorsitzende Martina Denich-Kobula Frau in der Wirtschaft Kontaktieren Sie uns! Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Kärnten Tirol Burgenland Steiermark Vorarlberg Wien Tel. 02742 851-13400 Tel. 05 90 909-3340 Tel. 0662 88 88-303 Tel. 05 90 904-731 Tel. 05 90 905-1459 Tel. 05 90 907-2623 Tel. 0316 601-727 Tel. 05522 305-452 Tel. 01 514 50-1426 unternehmerin | 1 /18 | 43

n e t z w e r k Neues Team bei FiW Weiz Anna Harrer folgt auf Gerlinde Hutter © MMag. Jennifer Fetz v.l.n.r.: FiW-BV-Stv. Mag. Sigrid Wiener, KommR Gerlinde Hutter, neue FiW-BV Anna Harrer, FiW- BV-Stv. Bianka Tengg, FiW-BV-Stv. Julia Felber und LV KommR Adel- heid Moretti © Guido Lienhardt Bei der Wahl des neuen FiW-Bezirksteams in Weiz wurde Anna Harrer aus Passail einstim- mig als neue Bezirksvorsitzende gewählt. Als Stellvertreterinnen werden sie Julia Felber (Bäckerei Erich Felber GmbH & Co. KG) aus Birkfeld, Bianka Tengg (Franz Tengg KG) aus Weiz und Sigrid Wiener (Autohaus Gleisdorf, Wiener GesmbH & Co. KG) aus Gleisdorf tat- kräftig unterstützen. Einen besonderen Dank für ihre langjährige Tätigkeit sprach Landes- vorsitzende KommR Adelheid Moretti an die bisherige Bezirksvorsitzende KommR Gerlinde Hutter aus. Wirtschaft trifft Kunst FiW Graz zu Besuch im Kunsthaus © MMag. Jennifer Fetz © Eva Andrä v.l.n.r.: FiW-BV Graz-Stadt KommR Barbara Mannsberger, Kunst- haus-Leiterin Dr. Barbara Steiner neben BV-Stv. Mag. Christine Kühr Zahlreiche Unternehmerinnen folgten der Einladung von Frau in der Wirtschaft Graz zur Veranstaltung „WIRTSCHAFT TRIFFT KUNST – SEHEN UND ERLEBEN”. Die faszinierende Architektur des Grazer Kunsthauses wurde von Direktorin Barbara Steiner präsentiert. Susanne Haubenhofer von Graz Tourismus und Melitta Ranner von den Graz Guides weckten die Lust auf besondere Erlebnisse in der steirischen Landeshauptstadt. © Marion Lobitzer v.l.n.r.: Maria Mack (Park Management), Emma C. Matejka- Preininger (FiW-Delegierte), Birgit Brommer (FiW-Bezirksvorsitzende) und Rosemarie Brommer (FiW-Bezirksgeschäfts- führerin) Frauenpower im Lakeside Park Blick hinter die Kulissen Frau in der Wirtschaft Klagenfurt lud zu ei- ner exklusiven Führung ins Kärntner Inno- vationszentrum Lakeside Science & Tech- nology Park. Dabei wurde den Unter- nehmerinnen die einzigartige Gelegenheit geboten, Blicke hinter die Kulissen des er- folgreichen Projekts zu werfen. So sind z. B. auf rund 34.000 m² Nutzfläche mehr als 60 Firmen ansässig, die insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Auslastung beträgt ca. 93 Prozent. Die Ge- schäftsführerin der Firma Messfeld GmbH, Jutta Isopp, und Ruth Büchlmann von der UPPERCUT group vermittelten den Unter- nehmerinnen Einblicke in ihre Betriebe und in aktuelle technologische Entwick- lungen. „Es ist erstaunlich, wie viele inno- vative Firmen hier angesiedelt sind und wie stark der technische Bereich von Frauen geprägt wird“, so Birgit Brommer, Bezirksvorsitzende von FiW Klagenfurt. unternehmerin | 1 /18 | 45

n e t z w e r k Mentoring „Zukunft gestalten“ Neues Programm von FiW Wien © MMag. Jennifer Fetz MentorInnen und Mentees Unter dem Motto „Zukunft gestalten“ steht das neue Mentoringprogramm von Frau in der Wirtschaft Wien. Vorsitzende Martina Denich-Kobula begrüßte bei der Kick-off- Veranstaltung insgesamt 15 teilnehmende Mentee-MentorInnen-Paare. So vielseitig wie die TeilnehmerInnen – sie stammen u. a. aus Filmindustrie, Dienstleistung und Werbung – gestalten sich auch die Pro- grammpunkte bis September 2018. Neben Workshops für Mentees mit Medientraining und Tipps für erfolgreiches Networking wer- den auch Frühstückstermine mit MentorIn- nen zum Gedankenaustausch angeboten. Starke Stimmen beim Unternehmerinnenforum FiW Vorarlberg feiert zehnjähriges Jubiläum des Erfolgsformats © WKO Freistadt, Abdruck honorarfrei v.l.n.r.: Eva-Maria Pürmayer, Gerhard Lengauer, Walter Prehofer, FiW-BV Freistadt Mag. Heide- marie Pöschko, Bezirksstellenleiter WKO Freistadt Dr. Dietmar Wolfsegger Businessfrühstück bei Schinko Firmen-Insight mit FiW Freistadt „Arbeit bieten & Perspektiven schaffen“: Unter diesem Motto stand die Veranstaltung von FiW Freistadt in der Schinko GmbH. Eva-Maria Pürmayer (Bergergut/Afiesl) und Gerhard Lengauer (Schinko GmbH) schilder- ten ihre Erfahrungen mit der Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund. Walter Prehofer, Migrationsexperte der WKOÖ, zeigte die Herausforderungen auf, die sich bei der Lehrlingsausbildung für Un- ternehmen in Bezug auf asylwerbende Men- schen ergeben. Die WKOÖ bietet konkrete Hilfestellungen für Unternehmen, die Asyl- werbern eine Lehrstelle anbieten wollen. FiW-Bezirksvorsitzende Heidemarie Pöschko: „Neben unserer Netzwerkarbeit ist uns von Frau in der Wirtschaft Freistadt die Diskus- sion aktueller gesellschaftspolitischer The- men sehr wichtig.“ © MMag. Jennifer Fetz © Udo Mittelberger v.l.n.r.: FiW-Vorsitzende Evelyn Dorn, Michael Altenhofer, Dr. Auma Obama, Ulrike Aichhorn, FiW-Geschäftsführerin Karin Furtner Das Unternehmerinnenforum von Frau in der Wirtschaft Vorarlberg feierte kürzlich sein zehnjähriges Jubiläum. Es ist eines der größten und wichtigsten Treffen für Vorarlbergers Wirtschaftsfrauen. FiW-Vor- sitzende Evelyn Dorn und FiW-Geschäfts- führerin Karin Furtner durften sich über einen Besucherrekord von fast 300 Gästen freuen. Michael Altenhofer, Ulrike Aichhorn und Auma Obama waren die starken Stimmen dieses Unterneh- merinnenforums. Viele Bilder finden Sie auch im Internet auf unserer Facebook-Seite. Besuchen Sie uns! facebook.com/unternehmerin unternehmerin | 1 /18 | 47

n e t z w e r k FiW zu Gast im Schloss Burgau Empfang von FiW Fürstenfeld © Woche v.l.n.r.: Simone Knöbl (RegSt. Fürstenfeld), FiW-BV Waltraud Postl, Ulrike Bardeau, BV-Stv. Katharina Lang, KommR Emma Schrott Rund 40 Unternehmerinnen nahmen an ei- ner Veranstaltung von FiW Fürstenfeld im Schloss Burgau teil. Nach dem Empfang in der „Rauchkuchl“ hatten die Unterneh- merinnen die Möglichkeit, an einer Füh- rung durch die Räumlichkeiten des Schlos- ses teilzunehmen. Neben einem Rückblick auf die Erfolge des vergangenen Jahres gab es ausreichend Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und zu intensivieren, freuen sich Waltraud Postl und Katharina Lang aus dem Vorstand von FiW Fürstenfeld über die gelungene Veranstaltung. Messfeld-Pionierin ausgezeichnet Kärntner Unternehmerin des Jahres 2017 Unternehmerinnen im Refektorium Jahresabschluss von FiW Hartberg Bei einem Treffen im Refektorium im Schloss Pöllau blickte Frau in der Wirt- schaft Hartberg auf die Jahresaktivitäten 2017 zurück. FiW-Team-Hartberg-Vorsit- zende Christine Mathä und ihre Stellvertre- terin Evelyn Handler freuten sich, dazu rund 100 Unternehmerinnen zu begrüßen. Auch Wirtschaftskammer-Regionalstel- lenobmann Herbert Spitzer und Bürger- meister Johann Schirnhofer nahmen an der Veranstaltung teil. Christine Mathä dankte allen anwesenden Unternehmerinnen für die rege Teilnahme an den Veranstaltun- gen, die nicht nur der Information, son- dern auch dem gegenseitigen Kennenler- nen und Netzwerken dienen. Mathematik und Maschinen sind die Lei- denschaft der Klagenfurterin Jutta Isopp, die gemeinsam mit ihrem 13köpfigen Team weit über die Grenzen Europas hin- aus als Vorreiterin im Condition Monito- ring und der Instandhaltung gilt. Bei ei- ner glanzvollen Gala im Casino Velden wurde sie für ihren unermüdlichen Einsatz für mehr Frauen in der Technik, Weiter- bildung und ihre hohe Frauenquote im eigenen Betrieb als „Unternehmerin des Jahres 2017“ ausgezeichnet. Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik gratu- lierten der „Maschinendoktorin“, unter an- derem die neue Frauen-Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß. Für Spannung bei der Gala sorgte Ex-Agent Leo Martin, für Stimmung die Showeinlagen von der Dance Company. © FiW Hartberg v.l.n.r.: Gerti Kattenfeld, Ida Hirschegger, FiW-BV Christine Mathä, RegSt.-Obmann Herbert Spitzer und BV-Stv. Evelyn Handler © AustrianAviationArt.org © Peter Just v.l.n.r.: FiW-Landesvorsitzende und WKK-Vize- präsidentin Sylvia Gstättner, Unternehmerin des Jahres 2017 Ing. Jutta Isopp und FiW-Landesge- schäftsführerin Mag. Tanja Telesklav unternehmerin | 1 /18 | 49

S C H W E R P U N K T 2 0 1 8 : W I RT S C H A F T, R E G I O N U N D I D E N T I TÄT www.mwg.or.at SPANNENDE GESPRÄCHE, HOCH- KARÄTIGE EXPERTEN, AUSSERGEWÖHNLICHES AMBIENTE. JETZT ANMELDEN: mwg.or.at D I E Z W E I T E N 0 3 . U N D 0 4 . M A I 2 0 1 8 Regionale Identitäten gewinnen in einer globali­ sierten Welt massiv an Bedeutung. Grenzüber­ schreitende Wirtschaftsregionen in ganz Europa schreiben auf Basis gemeinsamer Werte außerge­ wöhnliche Erfolgsgeschichten. Das „Europa der 1/4 Seite Inserat Regionen“ ist im Wirtschaftsleben Realität. NÖ Beitrag Auch auf internationaler Ebene entwickeln sich Regionen zu den entscheidenden Playern im Wirtschaftsgeschehen. Die unterschätzte „Macht der Regionen“ eröffnet neue Chancen und Herausforderungen für Politik und Wirtschaft. Die Millstätter Wirtschaftsgespräche präsen­ tieren Befunde zu Region, Kultur, Identität und Wirtschaft – und formulieren konkrete Positionen und Anliegen für die Zukunft. Erleben Sie bei den Millstätter Wirtschafts- gesprächen prononcierte Thesen zu den nicht-ökonomischen Grundlagen wirtschaft- lichen Erfolgs und lernen Sie hochkarätige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik kennen, für die Wirtschaft nicht nur Zahlen- werk, sondern Wertesystem ist. ÖSTERREICHISCHER GEWERBEVEREIN Die Millstätter Wirtschaftsgespräche werden durch die Repräsentanten der wichtigen Wirtschafts­ & Kompetenznetzwerke Österreichs ermöglicht.